Basierend auf der B23-7 bot General Electric
auch die BQ23-7, wobei das Q für Quarter Cab stand. Der Führerstand
wurde nach vorne vergrößert, wodurch der Lok die typische Nase
fehlt. Dafür war im Cab nun Platz für 4 Personen, eine Maßnahme,
um die Caboose am Ende des Zuges einzusparen. Das Konzept kam nicht an
- vor allem Sicherheitsbedenken der Lokführer wegen der fehlenden
Knautschzone wurden laut. So konnte GE gerade einmal 10 Exemplare der Lok
verkaufen. Gekauft wurden sie von der Seaboard Coast Line (SCL), die sie
als 5130 bis 5139 einreihte. Typisch für Seaboard war, das GE für
die Loks Drehgestelle von eingetauschten EMD Loks verwendete, was Ihnen
zusätzlich ein interessantes Aussehen verleiht. Aufgrund der geringen
Stückzahl beim Vorbild hat sich in der Gegenwart bisher kein Großserienhersteller
an eine Realisierung im Modell gewagt. Wenn, dann käme sie sicherlich
von Atlas, da die schon eine B23-7 im Programm haben, die modifiziert werden
könnte. In den 1970iger Jahren brachte Bachmann ein einfaches Modell
der BQ23-7 auf den Markt - für heutige Verhältnisse spielzeughaft,
aber die einzige Grundlage für einen Umbau. Als Basis dient oben erwähnte
Atlas B23-7 die sich von Ihrem Führerstand und der Nase trennen muss.
Von einer Bachmann BQ23-7 kannibalisiert man den Führerstand, der
an die Atlas Lok angepasst wird. Es wird schnell klar, dass das Bachmann
Cab einen knappen Milimeter zu breit ist. Da hilft nur ein mittiger Schnitt
mit einer dünnen Säge. Anschliessend fügt man die beiden
Hälften wieder zusammen und verspachtelt die Trennstellen. Vorn bekommt
die Lok eine neue Führerstandstür aus Styrene, ausserdem ein
neues Headlight. Die angedeuteten Class Lights werden mit verschliffen
und durch welche von Detail Associates ersetzt. Ist der neue Führerstand
mit dem Atlas Gehäuse verklebt, werden auch hier die Trennstellen
verspachtelt und verschliffen. Auf dem Front Porch entsteht noch ein Stand
mit Handbremsrad, das Cab bekommt Grab Irons und ein neues Horn. Die Handrails
der B23-7 können wiederverwendet werden, einzig die Führerstandsaufstiege
biegt man aus Draht neu. Auch die Sonnenblenden spendiert das Atlas Modell.
Nachdem das Modell grundiert ist, kontrolliert man ob alle Schleifspuren
verschwunden sind, und kann das Modell nun lackieren. Ich habe die Farbe
anhand von Bildern selbst zusammen gemischt. Passende Decals gibt es von
Microscale. Möchte man nicht die alten, hintersetzten Scheiben von
Bachmann wieder verwenden, bleibt nur der Selbstbau aus dünnem transparenten
Kunststoff. Die passend geschnittenen und befeilten Scheiben setzt man
am besten mit Micro Krystal Klear von Microscale ein, dieser Kleber hinterlässt
keine Spuren. Direkt von Atlas kann man die benötigten EMD Blomberg
Drehgestellblenden bestellen, die nach kleineren Modifikationen an die
B23-7 Trucks passen. Man kann das Modell nun nach belieben dezent Altern,
und hat damit einen seltenen Blickfang auf der Anlage.
Das Cab nach dem es zersägt und wieder zusammen gesetzt wurde. |
Das Cab ist angepasst und die Details installiert. |
Lackierung und Decals sind drauf. |
Erste Stellprobe nach der Montage. Die Fenster fehlen noch, ebenso eine Alterung. |
Das fertige Modell. Fenster entstanden aus 0.8 mm starker Acrylfolie, die passend zugeschnitten wurde. |
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