Zum ihrem 75 jährigem Jubiläum widmete sich die Firma Walthers einer berühmten Bahngesellschaft aus Ihrer Heimatstadt, der Milwaukee Road. Neben einem kompletten Zug, dem Twin Cities Hiawatha, erschienen mehrere Gebäude, darunter auch ein gigantisches Modell eines Bahnhofs, angelehnt an die in den 1960er Jahren abgerissene Everett Street Station in Milwaukee. Das Vorbild, mitten im beengten Stadtgebiet, wich einem Neubau, der auch anderen Bahngesellschaften diente und bis heute dient. Das Modell kommt im Set mit einer passenden Bahnhofshalle, auch am Vorbild angelehnt, und kostet neu 249 US-$. Eine zusätzliche Bahnhofshalle zur Erweiterung ist für 99 US-$ zu haben.
Als Milwauke Road Fan musste ich den Bahnhof natürlich haben, obwohl ich mir zuerst nicht so recht klar war, was ich eigentlich damit anfangen sollte. Meine "Heimanlage" bestand aus NVJunction und diente nur zum Hin- und Herfahren. Also überlegte ich, den Bahnhof Teil eines gerade in Planung befindlichen Schattenbahnhofs für die Fremo Module werden zu lassen. Der Bahnhof kam aber über die Projektphase nicht hinaus. Der Zufall wollte es, dass der Einzug meiner Freundin bevor stand und ich den Plan, ein platzsparendes Hochbett zu bauen, endlich in die Tat umsetzte. Unter dem Bett war nun viel Platz für etwas neues, und ich entschied, ein Diorama für den Bahnhof zu bauen. Angalehnt an das Vorbild plante ich, auf 400 x 70 cm, den Bahnhof, das Vorfeld, diverse Behandlungsanlagen und Industrien zu kombinieren. Kleinere Rangiermanöver sollten möglich sein, damit ich mal etwas zum "Testen" habe. Da die neue Anlage nicht transportabel sein muss, baute ich sie aus 20 mm starken Holzplatten, deren 3 mit massiven Stahlwinkeln an der Wand verankert sind, und der Anlage einen stabilen Unterbau geben. Die Anlage ist gleichzeitig Bauort des Bahnhofs, den ich als aller erstes zu montieren begann.
09.10.2008
Der Bausatz besteht aus einer großen
Menge Teilen, die vorgefärbt sind. Beginnen wir mit der Montage der
Bahnhofshalle. Die Anzahl der Teile ist hier zwar übersichtlich, besonders
die Träger verlangen viel Sorgfalt beim Trennen vom Spritzling, da
sie filigran sind und recht schnell brechen können. Die relativ großen
Dachplatten sind leicht verzogen, was den Zusammenbau etwas erschwert.
Möchte man die Bahnhofshalle erweitern, muss man sich jetzt entscheiden,
ob eine Abschlusskante angebaut wird, oder eben die zweite Halle angesetzt
wird. Nach erfolgtem Zusammenbau empfiehlt sich eine Lackierung mit einer
metallenen Farbe, ich habe "Gun Metal" von Tamya genommen. Eine Alterung
folgt später.
Kommen wir zum Hauptgebäude. Als
erstes empfielt es sich, die einzelnen Wandteile zu entgraten und mit heller
Farbe die Fugen hervor zu heben. Die Montage der sehr passgenauen Fenster-
und Türrahmen ist durch passende Aussparungen sehr einfach, gleiches
gilt für die Scheiben. Für letztere empfielt sich, besonders
in den oberen Etagen, Rollos anzudeuten. Um den Lichteinfall im Gebäude
zu reduzieren, kann man Trennwände aus Pappe oder ähnlichem einbauen,
ich habe zumindest dem Erdgeschoss eine Decke aus Pappe spendiert. Den
Turm kann man als gekappte oder volle Version bauen, natürlich habe
ich ihn Original gebaut. Der sichtbare Zwischenboden mit den großen
Bögen erhielt einen Belag aus gebeiztem Furnierholz, um einen Dielenboden
zu simulieren. Das Dach des Turmes besteht aus glatten Platten, das Vorbild
war wohl mit Metallplatten gedeckt, ich entschied mich für eine mit
Dachpappe gedeckte Version, was ich mit in Weißleim/Wasser getauchte
Taschentücher, anschliessend schwarz lackiert, nachbildete. Die selbe
Behandlung bekamen die 8 Spitzdächer des Dachgeschosses. Die anderen
Dachbauteile bekamen einen Farbauftrag in Dunkelgrün. Inzwischen wurde
mit der Montage des Daches begonnen, die äusseren Dachplatten passen
sehr genau und lassen sich schnell verbauen. Im selben Atemzug wurden die
äusseren Schornsteine installiert, vor Montage der Abschlusskante
empfiehlt es sich, die Kamine innen schwarz zu lackieren. Die weitere Dachmontag
muss jetzt erstmal warten, als nächstes steht erstmal die Montage
der Innenbeleuchtung an.
12.10.2008
Nachdem ich die
LED Innenbeleuchtung installiert habe, wollte ich das Dach schliessen,
musst aber feststellen, das irgendwas nicht passt. Ein Blick auf die Bauanleitung
zeigte das Malheur. Die beiden Dachstreifen Nr. 84 und 85 müssen unbedingt
an der Turmseite des Gebäudes angebracht werden, sonst passt es nicht.
Glücklicherweise konnte ich die bereits verklebten Teile mit sanfter
Gewalt lösen und vertauscht wieder einbauen.
15.10. 2008
Its done. Nachdem
die bei ebay bestellte Innenbeleuchtung eintraf und installiert wurde,
konnte ich mich an die Montage der restlichen Dachelemnete machen. Die
geschah ohne größere Probleme, einzig für den Anbau der
Abschlussplatten muss das ganze Dach etwas auseinander gedrückt werden.
Nachdem die fehlenden Schornsteine noch installiert wurden, habe ich erneut
die Fugen des Ziegelmauerwerks, da wo es notwendig war, hervorgehoben.
Jetzt wartet das Gebäude auf eine Alterung mit der Airbrush. In der
Zwischenzeit habe ich mich aus Platzgründen entschieden, doch nur
eine Bahnhofshalle zu verwenden und diese nicht mittig zum Gebäude
anzuordnen, sondern seitlich zu verschieben. Dadurch rückt der gesamte
Gleisplan gut 30 cm nach rechts, was mir im "Westen" mehr Rangiermöglichkeiten
eröffnet, und ausserdem einen besseren Blick auf das nun nur noch
zum Teil verdeckte Bahnhofsgebäude gewährt.
23.10.2008
Nachdem ich erste
Gleise bekommen habe, sind diese provisorisch ausgelegt, hier und da werd
ich noch was ändern. Zwischenzeitlich hab ich eine Brücke von
Rix zusammen gebaut und angefangen, den Car Washer von Walthers zu montieren.
Zu den Walthesr Modulars fehlten noch ein paar Teile, die musste ich noch
bestellen. Wenn die kommen, kann ich die Wagenhalle beginnen.
29.10.2008
Der Car Washer ist
fertig, auch die Wagenhalle konnte ich endlich beginnen. Bis auf die Fenster
ist der Rohbau komplett.
02.11.2008
Ich hab den Gleisplan
soweit "finalisiert", so gefällt er mir und ich denke, er wird so
bleiben... HIER
31.12.2008
Nach und nach entstehen
Hintergrundgebäude. Neben teilen von Walthers Modulars und umgewandelten
Cornerstone Bausätzen kommen auch ausgedruckte Fotos aus Pappe zum
Einsatz.
12.03.2010
Ich gebe zu, es
hat etwas gedauert, bis sich hier wieder was tut. Nicht so, dass ich untätig
war, aber ihr wisst ja wie das ist, "man kommt ja zu nüscht"...
Der Gleisbau ist inzwischen abgeschlossen, einige Weichen müssen noch ihre mechanische Ansteuerung erhalten. Man kann aber schon umfangreich fahren und rangieren. Die Hintergundgebäude sind soweit komplett, letzter Zugang war das Bus Terminal von Walthers. Inzwischen ist auch der Hintergrund selbst montiert, 3mm Hartfaserplatten, mit einem Hauch von blau lackiert und ganz dezent mit Wolken versehen.
30.03.2010
Zur Zeit habe ich
Elan, ich komme gut voran. Die erste "Landschaft" nimmt Gestalt an. Die
Fläche rund um das Freight Building wurde "betoniert" (mit Graupappe),
die Bahnsteige wurden, wie beim Vorbild, ebenfalls mit Betan (Gips) ausgegossen
und die Gleise mit Holz verkleidet.
08.04.2010
Ich habe lange nach
Bildern gesucht, die zeigen, wie die Gleisanlagen in Everett Street ausgeleuchtet
wurden, wurde aber nicht fündig. Erst ein Tip eine Bekannten aus den
USA öffnete mir die Augen. Tausend mal auf Bildern gesehen, trotzdem
nicht erkannt: Auf dem Shed sind Gestelle mit großen Flutlichtern
installiert, schon in den 1930iger Jahren. Mit Hilfe der Brawa Flulichtstrahler
konnte ich das nachstellen, das Gestell entstand aus Teilen aus der Bastelkiste.
Am anderen Anlagenende habe ich begonnen, 6th Street Viaduct zu bauen.
Die Brücke besteht aus Holt und Pappe, die Fahrbahn mit dem Gleis
der North Shore ist mit Gips gegossen.
25.11.2010
Eigentlich gibt
es nichts neues, ich habe nur ein paar Bilder ergänzt.
23.10.2011
Neue Bilder
08.05.2012
Inzwischen habe
ich Zeit gefunden, mal wieder etwas zu berichten. Bedingt durch unseren
Umzug im Mai 2011 musste ich Everett leider etwas verkleinern, die Anlage
ist jetzt nur noch 2,30 m lang. Dran glauben musste der gesamte linke Teil
mit Wagenhalle, Waschanlage. Everett Street Viaduct ist weiterhin der westliche
Abschluss, allerdings nach rechts bis vor den kleinen Switch Tower gewandert.
Dahinter steht eine Kulisse hinter der ich irgendwann mal einen kleinen
Fiddle Yard einbauen möchte. Wobei irgendwann ein gutes Stichwort
ist. Bedingt durch meine Lackier- und Umbautätigkeiten bei Modelrailroadworks
komme ich bei meinen eigenen Modellen fast zu nichts. Deswegen hat sich
Everett in letzter Zeit kaum verändert. Irgendwann aber, ich sags
Euch, irgendwann...
Hier nun die Bilder vom Bau der Station: