Begrifferklärung Junction, Yard, Terminal, ...

  • Die Begriffe sind ja so, wie ich das sehe und lese, Standartbegriffe und alle benutzen sie und ich geb jetzt mal offen zu: Ich kann damit nicht wirklich was anfangen 8o


    Junction: ist die Verzweigung. Okay, aber kann das auch ein Art Bahnhof sein, in dem Verzweigt wird?


    Yard: Ãœbersetzt als Platz, Anlage, (...) also könnte ich in meiner 'Skunk Terminal RR' das 'Vorfeld' auch als Yard bezeichnen?


    Terminal: ist einfach nur der Anschluss. Also Wär meine STR ein reiner Zubringer zur Mainline.


    Ãœber genauere Erleuterungen würde ich mich freuen!

  • Zitat

    Junction: ist die Verzweigung. Okay, aber kann das auch ein Art Bahnhof sein, in dem Verzweigt wird?


    Ja, daher gibt es viele Stationen mit dem Namen ...Jct.


    Zitat

    Yard: Ãœbersetzt als Platz, Anlage, (...) also könnte ich in meiner 'Skunk Terminal RR' das 'Vorfeld' auch als Yard bezeichnen


    Yard ist der Platz, auf dem die Gleise liegen. Innerhalb des Yards gelten andere Fahrrechte als auf der Strecke. "Yard limit", Züge nicht 1. Klasse müssen mit verminderter Geschwindikeit fahren, so daß sie jederzeit anhalten können.

  • Zitat

    Original von Thalamus
    Terminal: ist einfach nur der Anschluss. Also Wär meine STR ein reiner Zubringer zur Mainline.

    Ein Terminal ist ein großer Knotenbereich, in dem viele Züge beginnen und enden. Dort gibt es meist auch ausgedehnte Rangierbereiche und Industrieanschlüsse.


    Originaldefinition aus <i>Droege: Freight Trains and Terminals</i>:


    <b>Terminal</b>: An assemblage of facilities provided at a terminus or at intermediate points of a line for the purpose of assembling, assorting, classifying and relaying trains.


    Diese Definition steht so auch in meinem <a href="http://www.ifev.de/pachl/glossary.htm">Online-Glossar </a>.


    Anschlussgleise werden als <i>industrial spurs</i> bezeichnet.


    Jörn

  • Zitat

    Original von WT fan
    Yard ist der Platz, auf dem die Gleise liegen. Innerhalb des Yards gelten andere Fahrrechte als auf der Strecke. "Yard limit", Züge nicht 1. Klasse müssen mit verminderter Geschwindikeit fahren, so daß sie jederzeit anhalten können.

    Ein <i>yard</i> ist zunächst einfach nur ein Nebengleisbereich in dem (im europäischen Sinne) nur Rangierfahrten stattfinden:


    Hier die aktuell geltende Defintion aus GCOR:


    <b>Yard</b>: A system of tracks, other than main tracks and sidings, used for making up trains, storing cars, and other purposes.


    <i>Yard limits</i> sind hingegen Hauptgleisbereiche, in denen Hauptgleise ohne <i>movement authority</i> (Zustimmung zur Fahrt) des Dispatchers befahren werden dürfen. <i>Yard engines</i> (Rangiereinheiten) können sich somit in diesen Bereichen wie in einem <i>yard</i> bewegen.


    Die genannte Regel mit den First Class Trains gab es nur zu Zeiten von Timetable & Train Order.


    Auf Strecken mit Blocksignalen an den Hauptgleisen dürfen Züge bei einem höherwertigen Signalbegriff als <i>Approach</i> (Halt erwarten) die yard limits mit unverminderter Geschwindigkeit durchfahren. Beim Signalbegriff <i>Approach</i> ist innerhalb von <i>yard limits</i> unverzüglich auf Sichtfahrgeschwindigkeit abzubremsen und auf Sicht weiterzufahren, da eine entgegen kommende Rangiereinheit in den momentan noch freien Blockabschnitt einfahren könnte. In <i>dark territories</i> müssen alle Züge in <i>yard limits</i> auf Sicht fahren.


    Hier die aktuelle Regel aus GCOR:


    <b>Rule 6.14 Yard Limits</b>
    Within yard limits, trains or engines are authorized to use the main track not protecting against other trains or engines. Engines must give way as soon as possible to trains as they approach.
    All movements entering or moving within yard limits must be made at restricting speed unless operating under a block signal indication that is more favorable than Approach.


    Die Festsetzung der Ausdehnung der <i>yard limits</i> folgt den betrieblichen Bedürfnissen und zeigt keine Analogie zur Rangiergrenze eines deutschen Bahnhofs.


    Jörn

  • Zitat

    Original von jpachl
    Die Festsetzung der Ausdehnung der <i>yard limits</i> folgt den betrieblichen Bedürfnissen und zeigt keine Analogie zur Rangiergrenze eines deutschen Bahnhofs.

    Bezüglich <i>yard limits</i> wäre noch zu ergänzen, dass es auf signalisierten Strecken <i>yard limits</i> nur in Bereichen mit selbsttätigen Blocksignalen gibt (<i>ABS</i> oder <i>APB territories</i>). In Bereichen, wo CTC-Regeln gelten, gibt es keine <i>yard limits</i>, da nach Definition von CTC die Fahrerlaubnis für alle Fahrten durch Signalbegriff erteilt wird, wobei die bei uns übliche Unterscheidung zwischen Zug- und Rangierfahrten nicht existiert. Da in einem <i>CTC territory</i> keine Fahrten ohne Auftrag des Dispatchers durchgeführt werden dürfen, machen <i>yard limits</i> naturgemäß keinen Sinn. Dies führt jedoch immer wieder zu Streit zwischen einzelnen Bahngesellschaften und dem FRA, da die Bahngesellschaften mitunter ihre eigenen Regeln nicht verstehen und auch auf CTC-Strecken <i>yard limits</i> einrichten oder nach Einführung von CTC vorher bestehende <i>yard limits</i> beibehalten. Dies ist zwar nicht ausdrücklich verboten, diese <i>yard limits</i> sind jedoch betrieblich vollkommen nutzlos, da es aufgrund der CTC-Regeln nicht möglich ist, die <i>yard limit rules</i> zur Autorisierung von Fahrten zu nutzen. Dafür handelt man sich den negativen Effekt ein, dass man beim Signalbegriff <i>Approach</i> unnöterweise auf Sichtfahrgeschwindigkeit abbremsen muss.


    Wenn also jemand auf seiner Modellbahn auf einer CTC-Strecke <i>yard limit signs</i> aufgestellt hat, ist das nicht unbedingt vobildwidrig. Es zeugt nur davon, dass dem Management der nachgebildeten Bahngesellschaft ein wenig der betriebliche Sachverstand abhanden gekommen ist, was leider nicht nur in Amerika gelegentlich vorkommt.


    Jörn

  • Zitat

    Original von jpachl
    Es zeugt nur davon, dass dem Management der nachgebildeten Bahngesellschaft ein wenig der betriebliche Sachverstand abhanden gekommen ist, was leider nicht nur in Amerika gelegentlich vorkommt.


    Du hast Du wohl leider Recht, ist gar nicht so selten "hier in diesem unseren Lande"...
    :(

  • Flag Stop:
    Kleiner Bahnhof oder Haltepunkt mit oder ohne Bahnsteig.
    In Canada auch heute noch üblich um sich mit einer Fahne einen ansonsten Durchfahrenden Reisezug anzuhalten um mitzufahren.


    Depot:
    Kleiner Bahnhof oder Haltepunkt, geringes Passagier und Expressgutaufkommen


    Station:
    etwas Größeres Depot mit mehr Frachtaufkommen.


    Junction:
    Abzeigebahnhof vor oder hinter der abzweigenden Strecke


    Terminal:
    Großer Bahnhof einer Bahngesellschaft.
    Früher oft Kopfbahnhöfe.


    Union Station:
    Terminal oder Bahnhof der von mehreren Gesellschaften bedient wird.
    Auch Kopfbahnhöfe.


    Yard:
    Allgemeinbezeichnung für besondere Region oder Abschnitt.


    Freight Yard:
    Güterbahnhofsbereich


    Freight Station:
    Güterbahnhof oder Güterschuppen


    Union Freight Yard:
    Güterbahnhofsbereich der von mehren Gesellschaften benutzt wird.


    Team Tracks:
    Gleisanschluß privater Nutzer,
    auch Ãœbergabegleise zur Bereitstellung von Güterwagen oder Personen Wagen


    Loading Dock:
    Seiten oder Endrampe


    Loading Ramp:
    Rampe zum verladen von Schüttgütern oder Vieh
    Besonderheit: Hoppercars wurden auf Rampengleise geführt um entladen zu werden, wenn keine Entladegruben und Kräne oder Schrägaufzüge vorhanden waren.


    Siding:
    Nebengleis oder Ausweich und Kreuzungsgleis,
    meistens außerhalb von Ortschaften oder Yards.
    Im Yard: Abstellgleis.

  • Zitat

    Original von Rhinegold
    Depot:
    Kleiner Bahnhof oder Haltepunkt, geringes Passagier und Expressgutaufkommen

    Ein Depot ist keine Betriebsstelle sondern das Empfangsgebäude eines Bahnhofs oder Haltepunkts.

    Zitat


    Station:
    etwas Größeres Depot mit mehr Frachtaufkommen.

    Station ist der Oberbegriff für alle Betriebsstellen. Das sind alle im working timetable mit Angabe des MP aufgeführten Orte, auf die sich eine Weisung des Dispatchers beziehen kann. Offizielle Definition gemäß NORAC-Regelwerk: A place designated on the station pages of the Timetable by name.

    Zitat


    Junction:
    Abzeigebahnhof vor oder hinter der abzweigenden Strecke

    Eine Junction ist jede Verweigung von Strecken, unabhängig davon, ob sich dort eine Verkehrsstation befindet oder nicht. Offizielle Definition gemäß NORAC-Regelwerk: A location designated by the Timetable where two ore more railroad lines converge.

    Zitat


    Yard:
    Allgemeinbezeichnung für besondere Region oder Abschnitt.

    Ein Yard ist ein Nebengleisbereich, in dem alle Fahrt auf Sicht durchgeführt werden müssen. Offizielle Definition gemäß NORAC-Regelwerk: A system of tracks used for the making up of trains and storing of cars. Movements in a yard must be made at Restricted Speed.
    Der Bereich eines Yards hat nichts mit den sog. Yard Limits zu tun, die ich in diesem Thread schon einmal erläuterte. Die Yards Limits gelten auf Hauptgleisen, die selbst nicht Bestandteil des Yards sind.

    Zitat


    Team Tracks:
    Gleisanschluß privater Nutzer,
    auch Ãœbergabegleise zur Bereitstellung von Güterwagen oder Personen Wagen

    Team Tracks sind öffentliche Ladestellen, die aber meist von den Bahngesellschaften betrieben wurden, also keine Anschlussgleise waren. Industrieanschlussgleise werden als "industrial spurs" oder "industrial tracks" bezeichnet.

    Zitat


    Siding:
    Nebengleis oder Ausweich und Kreuzungsgleis,
    meistens außerhalb von Ortschaften oder Yards.
    Im Yard: Abstellgleis.

    Ein Siding ist jedes Gleis zum Ausweichen oder Ãœberholen von Zügen. In Yards gibt es den Begriff des Sidings nicht (Abweichung vom brit. Englisch). Definition gemäß NORAC-Regelwerk: A track adjacent to a main track and used for meeting and passing trains.


    Jörn

  • Zitat

    Original von jpachl

    Team Tracks sind öffentliche Ladestellen, die aber meist von den Bahngesellschaften betrieben wurden, also keine Anschlussgleise waren. Industrieanschlussgleise werden als "industrial spurs" oder "industrial tracks" bezeichnet.



    Sind Team tracks nicht parallel Gleise, wo man früher mit Hilfe von Ãœbergangsrampen vom Frachtschuppen durch den ersten oder gar zweiten Boxcar durch zu einem weiteren Boxcar gelangte?
    M.W. werden einzelne Ladegleise oft auch nur als Spur bezeichnet.

  • Jörn


    Danke für die sauberen Erläuterungen.
    Leider geht man manchmal selbst recht ungenau mit solchen Begriffen um, da ist die Klarstellung wirklich gut und in diesem Fall sogar wichtig.


    Bernd


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Zitat

    Original von Markus
    Sind Team tracks nicht parallel Gleise, wo man früher mit Hilfe von Ãœbergangsrampen vom Frachtschuppen durch den ersten oder gar zweiten Boxcar durch zu einem weiteren Boxcar gelangte?
    M.W. werden einzelne Ladegleise oft auch nur als Spur bezeichnet.

    Dazu hier Definitionen aus "Droege, J. A.: Freight Terminals and Trains":


    Team Track: A track where freight is transferred directly between cars and wagons.


    Spur Track: A stub track of indefinite length diverging from a main line or track.


    Viele Team Tracks sind damit zugleich auch Spurs.


    Hinweis: Das Buch erschien 1912 und ist im damaligen Englisch verfasst. "Wagons" meint hier Straßenfahrzeuge. Trotz des Alters ist Droeges Werk bis heute das einzige umfassende Fachbuch über nordamerikanische Güterverkehrsanlagen. Es gibt auch einen aktuellen NMRA-Reprint unter der ISBN 0-9647050-2-8.


    Jörn



  • Das würde aber per Definition bedeuten, daß das team track eine Ladestrasse im klassischen Sinne beschreibt.


    Ich kenne den Ausdruck, wie schon beschrieben.


    Kann es sein, daß hier im Laufe der Jahre Definitionen geändert wurden und es auch mal wieder darauf ankommt mit welcher Bahn man sich beschäftigt? 1912 ist lange her und vieles hat sich bis heute ge- und verändert.

  • Zitat

    Original von Markus
    Das würde aber per Definition bedeuten, daß das team track eine Ladestrasse im klassischen Sinne beschreibt.


    Ich kenne den Ausdruck, wie schon beschrieben.


    Kann es sein, daß hier im Laufe der Jahre Definitionen geändert wurden und es auch mal wieder darauf ankommt mit welcher Bahn man sich beschäftigt? 1912 ist lange her und vieles hat sich bis heute ge- und verändert.

    Definitionen ändern sich natürlich gelegentlich im Laufe der Zeit, es ist aber unüblich, dass grundlegende Begriff völlig umdefiniert werden. Hier eine ganz aktuelle Definition aus "Railway Age's Comprehensive Railroad Dictionary - Second Edition, Simmons-Boardman 2002 (http://www.transalert.com:(


    team track: A track on which railcars are placed for the use of the public in loading or unloading freight.


    Simmons-Boardman ist der offizielle Fachbuchverlag der US-Bahnen, der auch die FRA-Regulations vertreibt. Auch Armstrongs "The Railroad - What it is, What it does" bezeichnet öffentliche Ladegleise als Team Tracks.
    Ein Team Track ist damit in der Tat eine Ladestraße im klassischen Sinn. Aus diesem Grund nennt man den Teil eines freight yard, in dem sich die öffentlichen Ladegleise befinden, auch team yard. Wenngleich es heute so etwas wahrscheinlich nirgends mehr gibt. Ich kenne ältere Eisenbahner, die in den 1960er Jahren noch traditionellen Güterverkehr erlebt haben, und die verwenden den Begriff Team Track auch in dieser Bedeutung. Ich weiß nicht, wo Du die andere Bedeutung gehört hast, aber es kann natürlich sein, dass sich in bestimmten Gegenden informelle Begriffe eingebürgert haben, die von den offiziellen Definitionen abweichen.


    Jörn

  • Unter einem "team" verstand man früher ein Pferdegespann. Solche Pferdegesspanne fuhren die Güter von den Industrien und Farmen an die gemeinsamen Ladestellen. Deshalb der Begriff "team track".


    Thomas

  • Dann bin ich wohl einem Fehler/Mißverständnis aufgesessen.
    Aber danke für den Link Jörn, haben soeben ein paar Bücher geordert :)

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