Zeitepoche von Holztrestle

  • Hallo Zusammen


    Da ich neu im Forum bin, kurz zu meiner Person. Ich, 36 jähriger Familienvater, lebe in Uperaustria. Mit US-Modellbahnen beschäftige ich mich seit dem Jahre 2004. Als klassischer Europäer war Kitbashing und Selbstbau bis dato eher unbekannt. Meine 16 Module der Eagle Creek RailRoad sind innerhalb eines Jahres entstanden. Mit der "Eagle Creek RailRoad" war ich an der Convention 2009 in Rodgau dabei. Dort wurde mir dann gesagt, dass meine Module zu sauber sind und das auch die Fahrzeuge Betriebsspuren aufzuweisen haben. Mein neuestes Projekt heißt nun Modelrailroading in Spur 0. Das Thema wird die Ostküste in den 70er und 80er Jahren sein. Es sind von Atlas Fahrzeuge der D&H, WM und von Reading vorhanden. Nun zu meiner Frage.


    Bis wann darf ich ich auf einer Mainline oder Branchline Holztrestle einsetzen? :gruebel:


    Auf der "Eagle Creek RailRoad" habe ich sie einfach eingebaut, ohne lange zu recherchieren. Da ich ja nun ein neues Kapitel beginne, würde es mich sehr wohl interessieren. Auch der Dreck soll auf dieser Anlage nicht zu kurz kommen :D.


    Danke für eure Antworten, Christian

  • Hallo Christian,
    herzlich willkommen im Forum. Ich hoffe, wir können Dir helfen.


    Mitte der 1950iger Jahre waren in den USA noch ca. 2800 km Holztrestles in Betrieb. Für deine geplante Zeit kannst Du sicher davon ausgehen, dass auf Branchlines und Shortlines noch Holztrestles in Betrieb waren. Beispiele dafür sind u.a. Camas Prairie Railroad und Kettle Valley Railroad, die zu dieser Zeit noch in Betrib waren. Erstere gehörte UP und BNSF, bevor sie verkauft wurde, letztere der Canadian Pacific.
    Niedrige, kurze Holztrestles wie in Deinem Bild ECRR(3) werden immer noch gebaut.


    Ob Du Deine Anlage alterst oder nicht, ist ganz alleine Deine Sache. Gut gealterte Lokomotiven und Waggons sehen natürlicher aus. Wobei die Betonung auf gut liegt. Schlecht gealterten Teilen ziehe ich persönlich alle Mal unbehandelte Fahrzeuge vor. Ich habe es versucht und nicht vernünftig hinbekommen, also lasse ich es.


    Noch ein Paar Anmerkungen zu Deinen Trestles. Bild ECRR und ECRR (3): An dieser Stelle würde eine Bahngesellschaft aus Angst vor Hochwassern und Vergammeln keine Holztrestle bauen. Fließgewässer wurden im allgemeinen stützenfrei überspannt. Wenn es wegen der Spannweite nicht ging, standen massive Pfeiler im Wasser. Die zugehörigen Vorflutbrücken, also Brücken im Überschwemmungsbereich waren dann durchaus Trestles. Wenn Du Trestles neu baust, solltest Du den Abstand der Bents etwas kleiner wählen. Im Orginal war der Abstand für Lastklasse E72 maximal 14' (ca. 4,25 m), darunter max. 16' (ca. 4,90 m). Gute Maß- und Dimensionsangaben sowie Konstruktionsdetails findest Du in Model Railroad Bridges & Trestles von Kalmbach Books.
    Gruß, Volker

  • Hallo Volker


    Vielen Dank für deine Informationen. Somit werde ich also wieder eine Trestle in 1:48 bauen, allerdings mit dem neuen Hintergrundwissen.



    Nun ist mir auch klar, warum die Eagle Creek zur Zeit ihren Betrieb eingestellt hat. :D

    An dieser Stelle würde eine Bahngesellschaft aus Angst vor Hochwassern und Vergammeln keine Holztrestle bauen

    Vielen Dank, Christian

    Gruß, Christian


    The Sunshine Valley - D&H in 0-Scale mit Sound, weil's Spaß macht :D

  • An dieser Stelle würde eine Bahngesellschaft aus Angst vor Hochwassern und Vergammeln keine Holztrestle bauen.


    Nicht zwangsläufig:


    http://www.railpictures.net/viewphoto.php?id=242997&nseq=0


    Ist übrigens mal Teil der Pacific Coast Extension der Milwaukee Road gewesen, hat also durchaus schwere und lange Züge gesehen...

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
    ________________________________________________


  • Das bestreite ich garnicht, der ehemalige Lucin Cutoff der SP durch den Großen Salzsee in Utah war ähnlich. Davon kann man noch viele Beispiele finden.
    Es ändert aber nichts an meiner Aussage.
    Bei dem Link handelt es sich um einen See, bei dem zwar höhere Wasserstände auftreten können, aber die Gefahr reißender Strömung mit mitgerissenen Holzstämmen wie bei Christian nur sehr gering ist. Und Bauteile im Wasser sind weniger gefährdet als oberhalb in hoher Luftfeuchtigkeit oder in der Wasserwechselzone, da im Wasser der Sauerstoff nur gering vorhanden ist.
    Christian hat aber einen Gebirgsfluss dargestellt, der gegebenenfalls Hochwasser führen kann und dabei neben der schnellen Strömung auch noch Baumstämme mit sich bringen kann. Und dann gab es die Brücke mal.
    Gruß, Volker

  • Christian hat aber einen Gebirgsfluss dargestellt, der gegebenenfalls Hochwasser führen kann und dabei neben der schnellen Strömung auch noch Baumstämme mit sich bringen kann. Und dann gab es die Brücke mal.




    Diesbezüglich gebe ich Volker vollkommen recht. Bei mir ist ein Gebiergsfluß dargestellt. Die Trestle in 1:48 wird demnach entweder wie in Bild ECRR 2 gebaut oder eben als Vorfluter. Ich habe noch eine Girder Deck Bridge von Atlas in 0. Die könnte ich dann für einen Fluß nehmen. Sie liegt allerdings noch bei einem Freund in den Staaten.


    Mit den Ganzen Brücken würde dann auch wieder der Anlagenname "The Bridge Line" passen. :D


    Gruß,Christian

    Gruß, Christian


    The Sunshine Valley - D&H in 0-Scale mit Sound, weil's Spaß macht :D

  • Hallo Christian,


    was mir an Deinen Brücken auffiel: Die Flussbrücke ist von der Bauart her eher eine "frame trestle". Diese haben in der Regel rechteckige Pfeiler. Bei der kleinen Brücke sind die Pfeiler direkt in den Boden gerammt. Bei dieser Bauart sind die Pfosten im Normalfall eigentlich rund.


    Nachzulesen unter http://books.google.de/books?i…QSn6dyUBg&ved=0CDEQ6AEwAg

  • Hallo Bernd


    Danke auch für deinen Beitrag. Wäre ja eigentlich "logisch",da man ja runde Pfeiler einfacher in den Boden rammen kann. Auch das werde ich bei der nächsten Trestle beachten. :thumbup:

    Gruß, Christian


    The Sunshine Valley - D&H in 0-Scale mit Sound, weil's Spaß macht :D

  • Hallo Christian,


    ich habe, allerdings im Südwesten (New Mexico, Texas, Arizona), noch in den 80ern solche niedrigen Trestles auf Strecken gesehen, die selbst von SD40-2 in mehrfachtraktion befahren wurden. Das sollte im Osten nicht anders gewesen sein.


    Gruß von der Ostsee

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