Farbgebung der neuen ATSF Passenger F7 von WalthersProto

  • Ich habe mir vor kurzem eine ATSF F7 38C von Proto2000 geleistet und bin etwas überrascht oder besser gesagt irritiert vom Rot dieser Lok.



    Ich habe das Rot des Warbonnet-Schemas eigentlich viel heller, strahlender erwartet - zumindest erscheint es auf den Fotografien der Vorbild-Loks so. Im Modell kommt es so
    dunkel wie das vom Logo "Proto 2000" daher. Farben im Modell nachzubilden ist eine schwierige Sache, weil es immer auf die Beleuchtung ankommt, aber mir erscheint dieses
    Rot zu dunkel.


    LG
    Johannes

  • Das Problem ist das echte Farb-Vorbildfotos heute sicher nicht mehr 100% tauglich sind.
    Das Rot der #38, ich hab das L-A-B-C Set auch, geht fast in die Richtung Rubinrot finde ich.


    Schaut man sich aber mal Fotos an wird man feststellen des es DAS ATSF Rot so nicht gibt. Das variiert deutlich. Das Rot der Superfleet Maschinen aus den 1980er bis 1996 wirkt oft dunkler, ich würde sogar behaupten das Atlas bei der B40-8W das gleiche dunkle Rot nahm wie jetzt Walthers.
    So leuchtend wie auf alten Fotos war es auch nicht, auf s/w Fotos der ersten Loks in Warbonnet (Boxcab als Beispiel) sieht das Rot oft sehr dunkel aus.

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    The situation is hopeless but not serious !

  • Oder eben wie auch erwähnt: Das Rot ist nicht lichtbeständig und bleicht aus, deshalb wird das Rot heller (VW-Opel-FIAT-Ford Fahrer kennen das)

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  • Danke für eure Antworten und den Link! Jetzt sehe ich schon klarer ... und nicht mehr so dunkelrot ;)

    In dem Link ist auch eine interessante Erklärung angeführt: Die "Nasen" wurden zuerst in Gelb gestrichen und dann in einem dunklen Rot darüber. Fabriksneu waren die Maschinen daher eher dunkelrot. Im Laufe der Zeit, durch Wind und Wetter, verblasste das Rot immer mehr, das Gelb kam durch -> die Loks erschienen in einem Hellrot bis Orange.


    LG
    Johannes

  • ...mag im Gedächtnis die leuchtend rote Märklin-F7-Nase der ersten Modelljahre geblieben sein. Später wurde auch die matter und etwas dunkler, die erste Serie von 1961 war richtig speckig-glänzend, so hell zierte das Ding auch den damligen Katalog...


    ...doch auch die Blue Box - F7 von Athearn waren sehr hell geraten, zumindest in den 80er Jahren, und diese Massenware hat auch das Wahrnehmungsvermögen wenn nicht getrübt, so denn zumindest geprägt... ?(

  • Die Santa Fe - Odyssey Reihe hab ich im Schrank stehen und auch noch einiges an gedrucktem Bildmaterial. Sorry to say aber die Proto2000 F7 ist zu dunkel!

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Vergesst mal das Foto, das rot ist etwas heller!
    Es gibt ein paar Fotos wo die Loks im Vorbild im Schatten fotografiert wurden und da kommt das rot ähnlich rüber.

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  • Eigentlich ist es keine neue Erkenntniss, dass im Originalfarbton lackierte Modelle zu dunkel erscheinen können. Wenn ich ein Modell aus 1 m betrachte, so sähe ich das Original schon aus 87 m. Dann spielt der Einfluss der Atmosphäre schon eine Rolle und hellt die Farbe auf. Gleiches kann beim Vergleich mit Fotos passieren, bei denen auch atmosphärische Einflüsse eine Rolle gespielt haben können. Aber auch das andere Reflektionsverhalten des Modells lässt es dunkler erscheinen.
    Die Farbe kann zwar nach Originalfarbchip richtig sein, wird aber trotzdem als zu dunkel empfunden. Im Plastikmodellbau heißt dieses Phänomen Maßstabs-/ Scaleeffekt. Wenn man darauf Rücksicht nehmen will, werden die Originalfarben aufgehellt. Es gibt verschiedene Formeln: Zugabe von Weiß in % = Maßstab : 2, für 1:87 als 43,5% Weiß. Das erscheint mir sehr viel.
    In England wird wie folgt aufgehellt: 1:32 - 7%, 1:48 - 10%, 1:72 - 15%, 1:144 - 23%


    Die beiden unterschiedlichen Vorgehensweisen zeigen, dass das Farbempfinden subjektiv ist.


    Die Modellbahnhersteller können es eigentlich nicht richtig machen.
    Gruß, Volker

  • und dann kommt ja dazu, daß wir zu 99% die Modelle unter Kunstlicht betrachten. Früher hats da auch wieder Formeln gegeben, was man z.b. zu Pullman Green dazumischen soll (ich glaub, es war von gelb die Rede) , damit das auf der Anlage auch so aussieht wie man sich einen Waggon vorstellt.

  • Die Farbe ROT unter Witterungsbedingungen ist ein Tretminefeld:



    Hier eine Kombination von stellenweise Nachdunkeln und Auskreiden.
    Bei Nachdunkeln kann sich Karminrot bis zu richtigem Braun hin verfärben.
    Bei Auskreiden dagegen bis hin zu Schweinchen-Dick-Rosa.
    Ebenso kann allein durch den Glanzgrad ein und der derselbe Farbton unterschiedlich hell oder dunkel wahrgenommen werden.

  • Aus Schwarz-Weiss-Fotos auf Farbtöne zu schliessen, halte ich für unmöglich, da


    1. meist nicht bekannt ist, ob die alten Fotos mit ortho- oder panchromatischen Negativfilm gemacht wurden und bis wo (bis zu welcher Wellenlänge, es gibt von Ilford immer noch Filme mit unterschiedlicher Sensibilisierung) der panchromatische Film sensibilisiert war


    und


    2. meist nicht bekannt ist, ob der Fotograf bei der Aufnahme einen Farbfilter zur Kontraststeigerung verwendet hat. In der Reihenfolge Gelbfilter - Orangefilter - Rotfilter wird rot immer heller, ohne daß man es anschliessend einwandfrei erkennen kann. Bei einem Grünfilter oder Blaufilter wird rot dunkler. Die Firma B+W stellt heute noch eine Vielzahl von Filtern für die Schwarz-Weiss-Fotografie her (4 Gelbfilter, 2 Orangefilter, 4 Rotfilter, 5 Grünfilter, 4 Blaufilter), so daß unzählige Nuancen möglich sind.

  • Wer hat den das Modell schon in der Hand gehalten?
    Ja, das Rot ist dunkler wie man es erwartet, aber im richtigen Licht kommt es so verkehrt garnicht rüber. Es gibt wie schon geschrieben bereits Modelle die in einem solchen Rot lackiert waren.


    Zitat

    Aus Schwarz-Weiss-Fotos auf Farbtöne zu schliessen, halte ich für unmöglich


    Warum, die Farben sind vermeintlich bekannt und wenn auf dem Foto die roten Flächen gegenüber Silber und Gelb im Kontrast sehr dunkel erscheinen.


    Nimmt man als Beispiel Patrick Dorins Buch über Super Chief und El Capitan, so ist auf der Titelseite unten die E1, das Foto ist zwar 100% sicher nachcoloriert, aber das Rot des im Schatten liegenden Nasenbereich ist noch dunkler wie das der Walthers Lok

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  • Ich habe noch einmal in zwei Büchern geblättert, Santa Fe 1940-1971 in Color Vol.3 und Santa Fe- all the way Vol. 1
    Hier befinden sich bis zu vier Fotos von Warbonnet Loks auf einer Seite mit gleicher Anzahl von Rottönen abhängig von Beleuchtung und Alterung. Es gibt auch einen Budd RDC, bei dem die rote Front im Schatten liegt, mit einem Rot fast so dunkel wie bei der P2k F7.
    Fotos sind absolut keine sichere Quelle für einen Vergleich mit einem Modell, aber sie bestimmen unsere Vorstellungen von einer Lokomotive egal wie richtig oder falsch. Je älter Farbfotos sind, desto weniger verlässlich werden sie.


    Hier die Walthers Produktinfo: http://www.walthers.com/exec/productinfo/920-47689 sie zeigt den Einfluss der Beleuchtung.


    Auf der Seite der Santa Fe Railway Historical and Modeling Society gibt es einen interessanten Farbvergleich verschiedener Modelle mit dem Santa Fe Chip "Indian Red":
    http://www.atsfrr.com/resources/Sandifer/WarbonnetRed.htm


    Leider hilft es jetzt nicht, dieses Foto auszudrucken oder am Bildschirm zu vergleichen. Am Bildschirm geht nicht, da hinterleuchtet und der Druck würde allenfalls mit einem aufwändig kalibrierten Drucker gehen.
    Ich denke, man muss den Herstellern Spielraum lassen und dann sehen ob einem passt. Und bei Santa Fe ist es besonders schwer. Vom ATSF Gelb sagt man überspitzt, es wäre fast jedes Gelb möglich.
    Gruß, Volker

  • Fotos sind absolut keine sichere Quelle für einen Vergleich mit einem Modell, aber sie bestimmen unsere Vorstellungen von einer Lokomotive egal wie richtig oder falsch. Je älter Farbfotos sind, desto weniger verlässlich werden sie.


    Mein Reden...
    Wie war das? Gab mal einen Artikel in der Trains. Einzig ein Kodak Diafilm behielt seine Farben über Jahrzehnte fast perfekt, dass aber nur wenn die Dias nicht hinter Glas sind.

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  • Hallo!
    Ehrlich gesagt, kann ICH nicht beurteilen, ob die Farbe des Modells korrekt ist - einfach, weil ich noch kein fabriksneu lackiertes Vorbild je live gesehen habe und selbst wenn es das heute noch gäbe, hätte ich nicht die Möglichkeit mein Modell daneben zu halten, um die Farben vergleichen zu können!
    Ihr könnt das?! Ein Vergleich mit einem Bild, sagt - wie ja schon erwähnt - nämlich nichts aus ...
    Sollte es also DAS "SantaFe Rot" geben (DEN Originalfarbton) - was könnte ein Hersteller anders machen, als eben diesen für sein Modell zu verwenden?


    Ich kann Euch sagen, dass selbst dann einige Spezialisten behaupten, es wäre der falsche Farbton! Ich kenne das z.b. von österreichischen Modellen, mit der Farbe "Tannengrün". Das ist ein RAL Farbton! Und mehr als genau diese Farbe auch für das Modell zu nutzen geht nicht - originaler wird es nicht. Trotzdem meinen einige, es stimmt nicht ... interessant, was einige offenbar so alles wissen - oder?


    Entweder, man will es original, oder nach seinem *Empfinden* angepasst - beides ist eher unmöglich ;)
    Und bei Farben, die kein RAL o.ä. Farbton sind, ist es sowieso ein Glücksspiel.... bestes Beispiel ist in Österreich das "Marialzellerbraun" ... Selbst beim Vorbild gibt es da unterschiedliche Brauntöne ... (frisch lackiert).


    Davon abgesehen: Ich habe eine ABBA Einheit und auch die Waggons des El Capitan - MIR gefällts! Ich bin gerade dabei alles zu digitalisieren, ein Soundprojekt zu erstellen usw.
    Besonders beeindruckt mich das "Balg an Balg" fahren - auch in nur 60cm Radien! Einfach geil (ok, ich sehe den Zug immer nur von innen und nur in Augenhöhe ...).

  • Es gab vor Jahren mal die Diskussion um die Württemberische C von Märklin und Roco.
    Die Farbunterschiede waren gigantisch, von einem dunkelgrün bei Roco bis zu einem blaugrün bei Märklin. Und jeder sagte das eine Recherche die Farbe ergeben hatte, Farbfotos gab es 1920 noch nicht.


    Oder Fleischmanns Erdbeerrot der ersten DB Lätzchenloks. Da wurde zugegeben das die Farbe kräftig aufgehellt war.


    Oder gehen wir in die USA: UP´s armouryellow wirkt auf alten Fotos sehr blass...


    Ehrlich gesagt, kann ICH nicht beurteilen, ob die Farbe des Modells korrekt ist - einfach, weil ich noch kein fabriksneu lackiertes Vorbild je live gesehen habe und selbst wenn es das heute noch gäbe, hätte ich nicht die Möglichkeit mein Modell daneben zu halten, um die Farben vergleichen zu können!


    Die 347C des California State Railway Museum in Sacramento hat das Schema. Nur wurde die Lok neu lackiert und stimmt das wirklich auch für 1955 exakt?

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