BNSF Zug entgleist

  • Bei einer Zugtrennung ist das Vorhandensein eines EOD völlig irrelevant. Die Bremsen in beiden Zugteilen legen selbsttätig und ohne Zutun des Lokführers an. Siehe auch das Posting vom Heiko.

    Ich habe nirgends geschrieben, dass der Lokführer manuell bremsen müsste, nur dass das ETD Unregelmäßigkeiten meldet.

    Bei einer Zugtrennung gibt es keine Warnung, nur das zischen der Luft und das anlegen der Bremsen.

    Es gibt schon die Meldung des ETD über den Druckverlust in der Bremsleitung an die Lok. Allerdings ist es da schon passiert.
    Gruß, Volker

  • Das funktioniert selbst hier nicht.
    Beispiel aus der Praxis, keine 20 Kilometer von hier passiert.


    http://forum.rail-server.de/viewtopic.php?f=4&t=37714
    Der Lokführer hat nicht gemerkt das gut 250 Meter hinter seinen beiden unter Last laufenden 225ern es ein Auto versucht hat unter dem Zug durchzufahren. Hat eine Achse des leeren Rolldach-Wagens rausgedrückt.
    Das war alles, der hat die Bremsleitungen nicht erwischt, nur die Achse.
    Und der Zug ist dann so von Girod bis Montabaur gefahren, die Achse ist so etwa 4 Kilometer nach der Entgleisung aus dem Rahmen gefallen und lag im Bahnhof Ruppach-Goldhausen, ab da haben der Wagen und sein Nachbar richtig Flurschaden angerichtet.
    Man konnte nachweisen: Der Rollwiederstand erhöhte sich nicht merklich, der Lokführer konnte es nicht merken.


    Am Ende mussten gut 9 Kilometer erst gut 2 Jahre altes Betonschwellen-Gleis erneuert werden, dazu diverse Weichen ersetzt, Stellantriebe und..und.. und..
    Sachschaden gut 15 Millionen € plus Kosten für das umleiten der Tonzüge über Altenkirchen, gesamt um die 20 Millionen.


    Es gab vor vielen Jahren, Ende der 70er meine ich, in den USA mal einen Vorfall mit einem frühen RoadRailer der entgleist war und nach zig Meilen an einer Weiche wieder ins Gleis gehoben wurde. Man suchte ewig bis man den Übeltäter fand der die Strecke beschädigt hatte denn die Spuren auf den Schwellen waren mehr wie deutlich aber zuerst auch nur der einzige Hinweis.


    Zitat

    Heute wird in Europa zusätzlich oft noch ein elektrisches Signal durch den Zug geleitet, durch das die Luft an mehreren Stellen abgelassen wird, um bei langen Zügen die Luft schneller aus der Hauptluftleitung heraus zu bekommen

    Wird nur im Personenfernverkehr eingesetzt. Nennt sich hier Elektropneumatische Bremse, Zeichen ist ein gelbes "ep".
    Gab mal für die 160km/h Güterzüge ein paar gedeckte und ein Paar Containertragwagen damit.
    Bei europaweit einsetzbaren G-Wagen aber nicht zu finden.


    Nach der Katastophe von Zürich Affoltern 1994 wurde ein Entgleisungsdetektor entwickelt der im Fall einer Entgleisung den Zug zwangsstoppt. Wurde aber nie in Serie verbaut.
    Dort war ein defektes Radlager Schuld das ein Kesselwagen entgleiste.


    PS: Wenn ist es ein EOT, das ist die amtliche Abkürzung für das Ding in den USA am Zugschlus und nicht EOD oder ETD

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    The situation is hopeless but not serious !

  • Da scheint mir nicht ordentlich gearbeitet worden zu sein. So wie es in diesem Video aussieht war da schon vor kurzem ein Erdrutsch. Man hat da wohl nur die Schienen frei gemacht und nicht drauf geachtet was noch oben hängt. Man sieht auch wie es ganz langsam anfängt zu bröckeln.
    Da hätte auch ein 100t Hopper Schwierigkeiten gehabt. Denn es ist ja nicht das reine Gewicht was drückt, sondern auch die Geschwindigkeit hat noch einen Anteil. ;)


    Kurt

  • Dämlich? Nö, da waren keine Detektoren neben der Strecke. Die sind in Europa nicht sehr verbreitet.

    Es gab mehrere Probleme mit dem in den Wagen eingebauten weil der Detektor, er war an der Pufferbohle angebracht, Bewegungen des Wagens als Entgleisung interpretierte. Güterwagen werden lockerer gekuppelt wie Personenzüge, die Puffer haben Abstand, und beim Bremsen laufen die Wagen auf

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  • Es gab mehrere Probleme mit dem in den Wagen eingebauten weil der Detektor, er war an der Pufferbohle angebracht, Bewegungen des Wagens als Entgleisung interpretierte. Güterwagen werden lockerer gekuppelt wie Personenzüge, die Puffer haben Abstand, und beim Bremsen laufen die Wagen auf


    Ja Ulrich, ich kenne diese Dinger, und du hast genau das Verhalten beschrieben, warum ich sie als dämlich bezeichnet habe.


    Grüße

  • So blöd ist die Idee nicht. Nicht nur einmal sind Autos im dunkeln gegen einen stehenden oder fahrenden Güterzug gefahren, weil sie die Wagen nicht gesehen haben...


    Da muß man aber ganz schön abgelenkt oder "zu" sein um das Bahnübergangszeichen, die Baken und das Andreaskreuz davor zu übersehen ...


    Bei uns sind unbeschrankte Bahnübergänge stark abgängig und die paar Jahre noch lohnt die Kennzeichnung nicht.

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Markus, Selbstmord konnte man im Westerwald schnell ausschliessen. Der Fahrer des Autos war sich sicher das der BÜ frei ist, auch wenn die Signale geblinkt haben. Der hat wirklich geglaubt da wäre nichts, die Loks waren schon 250 Meter weiter.
    Sein "Glück" war das er unter einem leeren Wagen durch ist, die ersten 5 waren mit Fliesen voll beladen, wogen je etwa 80 Tonnen.


    Ob allerdings Scotchlite was gebracht hätte? Der Kerl war zu schnell und es war typisch neblig.

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  • Vielleicht sollte der Autofahrer mal beim Augenarzt vorbei gehen. ;) Es kann auch ein unbewusster Denkfehler sein. Ich habe mal gehört, dass im Nebel viele Autofahrer deshalb zu schnell fahren, weil sie die anderen nicht sehen und die deshalb für sie auch nicht da sind. Aber sie sind trotzdem da, auch wenn man sie nicht sieht.
    Ausserdem fahren heute die Leute zu optimistisch. Ich habs eilig usw. Gestern hat mich einer überholt obwohl ein Radfahrer entgegen kam. Radfahrer und LKW, da pass ich noch in der Mitte durch. Wenn der Radfahrer nicht ins Grüne wäre hätte es eben nicht gepasst. Und wenn ich ins Grüne wäre, wäre ich der Depp gewesen.
    Ich glaube nicht das er den Wagen angehoben hat. Dazu ist der selbst leer zu schwer. Also ist es egal wieviel der Wagen wiegt.
    Bei LKWs sind Konturmarkierungen seit letztem Jahr bei über 3,5t und 6m Länge Pflicht. Allerdings nur bei neuen Zulassungen. Die andern brauchen nicht nachgerüstet werden.


    Kurt

  • Kurt,


    selbst regelmässig zum Augenarzt gehen bringt nix. Bei uns ( Privatbahn ) fahren jeden tag PKW; Transporter und LKW über gesichter Bü´s mit roter Ampel.


    gruss Jonny ;)

    --- Rice Mill Grain , Shortlines Louisiana --- 2018 Grain Elevator Dioramen

  • Ich sags ja, die Leute fahren zu optimistisch. Und wenns knallt dann sind alle schuld nur sie nicht und bei der Polizei ist derjenige schuld mit dem größeren Fahrzeug. Ausser in den Fällen wo sie hinten drauf fahren. Wie sagte mal ne Dame als sie auffuhr: Ich bin nicht schuld, der hat so schnell gebremst. 8)


    Kurt

  • Es kann auch ein unbewusster Denkfehler sein. Ich habe mal gehört, dass im Nebel viele Autofahrer deshalb zu schnell fahren, weil sie die anderen nicht sehen und die deshalb für sie auch nicht da sind. Aber sie sind trotzdem da, auch wenn man sie nicht sieht.


    Bei LKWs sind Konturmarkierungen seit letztem Jahr bei über 3,5t und 6m Länge Pflicht. Allerdings nur bei neuen Zulassungen. Die andern brauchen nicht nachgerüstet werden.

    Das ist auch so, wenns den ganzen Tag eine dicke Suppe hat, so das man die Sachen rechts vom Standstreifen der Autobahn nicht mehr sehen kann, fehlt einem der "Geschwindigkeitseindruck" und ich finde man verliert dann nach ner weile auch gerne mal die Orientierung und weiß nicht mehr wo man genau ist, weil alles so Neblig-gleich aussieht. Das gleiche hat man auch wenn man auf einer schmalen und einer breiten Straße jeweils die selbe Geschwindigkeit fährt, auf der schmalen wirkts idr schneller.
    Das Problem ist halt das viele Leute nur nach Subjektivem Geschwindigkeitseindruck und nicht nach Tacho fahren.
    Ich als Lokführer bins gewöhnt nur nach Tacho zu fahren, weswegen es dann auch schon vorkommt das ein Beifahrer während einer Fahrt meint das ich ein Schleicher und Raser sei :D


    Damit ist man aber reichlich spät, anderstwo hat man das schon lange.
    Und die die wollen dürfen nicht nachrüsten. Ich hätte an meinem Golf gerne sowas, so von vorne bis hinten eine Gelbe sich jeder Fahrzeugkontur wiedersetzende kerzengerade Linie, weils halt gut aussieht finde ich.

  • Nach Tacho fahren ist wohl nicht so einfach. ;) Ich werfe da oft einen Blick drauf. Schon allein wegen des Geldbeutels. Aber gleichmässiges fahren ist wohl nichts für Autofahrer. Als ich früher noch ins Ruhrgebiet mit dem PKW gefahren bin, da haben mich dauernd Fahrzeuge überholt und ein paar Kilometer später habe ich sie wieder überholt. Ich bin gleichmässig durchgefahren, aber die fuhren wie die Wilden und "schliefen" dann mit dem Gasfuß ein. Irgendwann wurden sie wieder "wach" wenn die Geschwindigkeit zu langsam war und gaben wieder Gas. War so ähnlich wie mein eerster Tempomat. Da habe ich lieber auf den Tacho geschaut damit er nicht abregelt. Denn dann gings erstmal 10Km/h runter bis er wieder reagierte. Genau sie die Schauergeschichten damals mit dem Tempo 100 Versuch. Hatte zu der Zeit eine Freundin in Sinsheim. Da wird man ja von den LKWs überholt. Klar, hätte ich damals auch gemacht. Da fuhr man lustig mit 130 über die Autobahn und wurde immer langsamer. Irgendwann war man so im Bereich von so 70 und wunderte sich warum da ein LKW links überholt. ?( Dann gab man wieder Gas bis man die 130 wieder drauf hatte und das Spiel begann von neuem.
    Augenarzt schadet zu mindest nicht. Mir hat letztes Jahr eine Bekannte erzählt, sie kann nachts so schlecht Autofahren. Der Gegenverkehr blendet immer, so dass sie fast anhalten muß. Mein Tip, sie solle sich einen neue Fahrerlaubnis besorgen und eintragen lassen, dass sie nur bei Tageslicht (05.01)fahren darf. Geht ja problemlos mit den Kennziffern. Aber das ist ja unzumutbar. :rolleyes:


    Typisch für unseren Gesetzgeber. Erst eine sinnvolle Vorschrift rausbringen wenn sie schon die meisten freiwillig oder illegal umgesetzt haben oder die EU das verlangt. Bei unsinnigen gehts schneller. ;)


    Kurt

  • Vor einigen Jahren passiert:
    Bahnübergang auf der schnurgeraden Landstrasse zwischen Darmstadt-Kranichstein und Messel wo die Bahnstrecke Darmstadt-Aschaffenburg gekreuzt wird. Einsam mitten im Wald gelegen und von 2 BÜ-Laternen erhellt. Automatisch ausgelöste Halbschranken mit Zeitsteuerung.
    Eines Nachts flog bei der 140 eines Ganzzuges aus Fad Wagen die Hauptsicherung heraus und der Zug kam auf der leicht ansteigenden Strecke mit dem letzten Drittel auf dem BÜ zum stehen.
    Der Lokführer kümmerte sich um die Sicherung und darum den Zug wieder in Gang zu bringen.
    In der Zeit krachte von Messel her eine Ente in den Zug.
    Nach etwa einer weiteren halben Minute von der anderen Seite von Kranichstein her krachte ein Alfa Romeo Spider in den Zug der auf dem BÜ stand.
    Nach Zeitungsmeldungen gab es 2 Schwerverletzte Autofahrer von denen einer in die Uniklinik nach Frankfurt gebracht wurde und der andere verstarb auf dem Transport
    Interessant auch die juristische Behandlung.
    Die großherzoglich-darmdörfliche Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen den Lokführer, weil er nach Meinung des Staatsanwaltes unmittelbar sofort zugleich auf beiden Seiten des Zuges gleichzeitig Sicherungsmaßnahmen auf dem BÜ hätte vornehmen müssen.
    Erst im Lauf des Prozesses, in den sich dann die Bundesstaatsanwaltschaft einschaltete, erfuhr man mehr Einzelheiten zum Unfallhergang. Schlußendlich wurde der Lokführer freigesprochen. Zu seinen Aufgaben gehörte nicht das (zusätzliche) Absichern des BÜs, sondern primär musste er sich um seine Lok kümmern und evtl. seinen Zug bahnseitig nach hinten absichern. Es war ihm kein Fehlverhalten nachzuweisen.
    Am BÜ selber ist auf der Strasse eine Höchstgeschwindigkeit von 70km/h erlaubt.
    Durch die Zeitschaltung ging irgendwann das rote Blinklicht am BÜ aus.
    Ein Gutachten zum Unfallhergang ergab:
    Die Ente prallte mit 90km/h gegen die Zug.
    Der Alfa gar mit 130km/h.
    In beiden Fällen im Endeffekt eine lethale Dosis an "Geschwindigkeitsüberschuss". Hier hat ein Gutachter der DB wohl mit einer gewissen Süffisanz die großherzogliche Staatsanwaltschaft in allen Einzelheiten vorgeführt.
    Nicht die böse böse Bahn war Schuld, sondern die blöden blöden Autofahrer. Die, hätte sie sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit gehalten, sowohl das Andreaskreuz als auch den durch die BÜ Laternen beleuchteten Zug rechtzeitig hätten erkennen und sicher Anhalten können.
    Besonders im Fall der Ente blieben Fragen zum Unfallhergang bzw. Motiv offen. 90km/h sind das Maximale was aus einer Ente an dieser Stelle an Geschwindigkeit herauszuholen war.
    Beim Alfa waren deutliche Bremspruren zu sehen. Die Geschwindigkeit muss also vorher noch höher gewesen sein.
    Der Schaden bahnseitig hielt sich in Grenzen, ausser 2 verbeulten Entladeklappen an einem Fad Wagen war nichts.


    Blöde blöde Autofahrer, wer seine Geschwindigkeit nicht nach Tacho halten kann bettelt ja förmlich um eine MPU. Als Entschuldigung könnten höchstens noch die heutigen gedämpften komfortoptimierten PKWs herhalten, wie bei wattierten Kondome merkt man ja nichts mehr.

  • Egal ob komfortoptimiert, Warnlichter ja oder nein... jedem Fahrschüler wird eingebleut "Fahren auf Sicht" . Klar verstösst jeder von uns dann und wann dagegen, aber zumindest hat man üblicherweise noch eine Chance die Geschwindigkeit zu vermindern.

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