US-Bahnen - Warum gerade die?

  • Nicht selten hört man auf Messen oder Ausstellungen (selbstredend erst nach zehnminütiger, intensiver Betrachtung der Anlage und der daraus abgeleiteten Erkenntnis, dass es sich hier anscheinend nicht um eine mitteleuropäische Szenerie handelt) die erstaunten Frage aus dem Publikum: "Warum gerade Amerika??"


    Die Antwort hierauf ist einfach und komplex zugleich: Es reizt der Kontrast. Nicht nur optisch. Ein wirtschaftlich gesundes, gut (meistens) funktionierendes Transportwesen auf der Schiene, das gerne noch den Personenverkehr einbinden dürfte, abwechlungsreiche Landschaft, die berühmten "big skies", lange Züge, viele (heut nicht mehr so sehr) Loks, und...
    Ob die Geduld des Fragers für diese Litanei reicht? :hmm:
    Eventuell wird man noch in die Ecke der Bushverehrer gedrängt, :argue: oder auch die ach so oberflächlichen Amis aus dem Nähkästchen geholt:"Wie können Sie denn?"


    Gestern Nachmittag, auf den ET 65 zwischen Freudenstadt und Eutingen wartend, kam mir die Erleuchtung: Da drüben hat man zwar die RR Police im Nacken, aber man hat wenigstens Platz zum Fotografieren! Auf so einer langen Strecke ist halt nicht alles zugewachsen und verbaut, so wie hier. :motz:
    Ich habe mich auf der Stelle nach Utah oder Nevada gewünscht. Dort gibts zwar keinen roten ET 65, aber...


    Wie heißt Peter Speisers schöner Spruch: "Da packt sich doch der Koffer von selber!"


    Oder?


    M.

  • :hmm: :hmm: :hmm: :hmm: (klasse icon :D )


    Bei mir war beim endgültigen Schritt so das ich die Schnauze voll hatte von roten Loks! Meine ich Ernst!
    Ich machte DB-ÖBB-SBB und BLS.


    In den 90ern entdeckten die Bahnen alle die Farbe Rot :evil:


    101 der DBAG - rot
    Re460 der SBB - rot
    1012 der ÖBB - ziemlich rot
    Taurus der ÖBB - ganz rot

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  • Zitat

    Original von MainstreetUSA


    Eventuell wird man noch in die Ecke der Bushverehrer gedrängt, :argue: oder auch die ach so oberflächlichen Amis aus dem Nähkästchen geholt:"Wie können Sie denn?"


    M.


    Ja ja, das hatte ich schon desöfteren. Wenn man aber die Teufelsanbetung verneint - und auch noch begründet, wie ich nach solcherlei Vorwürfen immer tue - dann hat man sehr realistische Chancen, GERADE Interesse zu wecken! Denn wenn man diese Begründung nicht zu dumm angeht, wird sie nicht nur aus Höflichkeit angehört, und erfährt oftmals die Wandlung in Fragenstellungen und Diskussion.


  • Ich stimme Dir absolut zu :appl:


    Ergaenzen moechte ich noch das "Nahverkehrsrot" der RE und S-Bahnen.


    Wie vielschichtig ist da das amerikanische Eisenbahnwesen, hier sind alle Farben vertreten :geil:


    Gruss Matthias

  • Also bei mir war es reine Mainstreamflucht und Neugier. Ich verpöhne DB EpIII/IV oder DR EpIII/IV im Modell. Ewig sah man das Selbe, jeder hatte die gleichen Fahrzeuge und das immer wieder kehrende abgedroschene Thema zweigleisge Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn im Winzigbahnhof nebst Groß-Bw :(:(:(


    Leider entwickelt sich US-Bahn auch in Deutschland langsam zu einem Mainstream-Thema, bzw. Besitzer irgendwelcher Einzelfahtzeuge oder billigster Startsets sehen sich als US-Bahner.
    An die dummen Sprüche :argue: der hartgesottenen Deutschbahner zum Thema US-Bahn usw. muß man sich gewöhnen und am Besten garnicht reagieren. Es gibt soviele Leute hier, welche glauben sie wüßten über die USA bescheid, nur weil sie in irgendwelche Tages-/Wochenzeitung was gelesen haben oder es kommen die Verwandten irgendwelcher Freunde die alles ganz genau wissen ins Spiel :nunu(


    Hätte ich jetzt nicht das Thema US-Bahn, dann auf jedenfall die Jetztzeit minus 5 Jahre in Deutschland. Herrlich bunte Züge mit verschiedenen Lok- und Wagentypen.
    Aber vielleicht lande ich doch nochmal bei einer ehemaligen von der PKP betriebenen preußischen Nebenlinie :hmm:

  • Zitat

    Original von Markus
    Leider entwickelt sich US-Bahn auch in Deutschland langsam zu einem Mainstream-Thema, bzw. Besitzer irgendwelcher Einzelfahrzeuge oder billigster Startsets sehen sich als US-Bahner.

    Zweiteres passiert bei mir weniger aber ersteres, oh ja. Wobei ich es bei einem geschafft habe das der Zug hinter seiner CASS SCENIC Shay wenigstens korrekt ist und bei einem anderen sogar soweit das er sich auf die Ostküste in den 60ern spezialisiert.


    Zitat

    Hätte ich jetzt nicht das Thema US-Bahn, dann auf jedenfall die Jetztzeit minus 5 Jahre in Deutschland. Herrlich bunte Züge mit verschiedenen Lok- und Wagentypen.

    Naja, die Privatbahnen haben da schon was und Metronom oder unsere VECTUS Triebwagen sehen schon nicht schlecht aus.
    Aber im Fernverkehr musst du schwer international sein damit Farbe rein kommt. Bei uns ist alles (ICE und IC) Weiss mit Rot :nunu( Und die Hochgeschwindigkeitsstrecken hier sind laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig, ich wohne 1200 Meter von der NBS Köln Frankfurt.


    Zitat

    Aber vielleicht lande ich doch nochmal bei einer ehemaligen von der PKP betriebenen preußischen Nebenlinie :hmm

    Ganz ehrlich juckt es mich manchmal bei den Harzer Schmalspurbahnen...


    Winzig Bahnhof und Groiß-BW - Oh ja... besser kein Kommentar!

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  • Zitat

    Original von Markus
    Also bei mir war es reine Mainstreamflucht und Neugier. Ich verpöhne DB EpIII/IV oder DR EpIII/IV im Modell. Ewig sah man das Selbe, jeder hatte die gleichen Fahrzeuge und das immer wieder kehrende abgedroschene Thema zweigleisge Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn im Winzigbahnhof nebst Groß-Bw :(:(:( :



    nicht zu vergessen, das bw ottbergen von kibri. Daher habe ich relativ früh mit sncf und später cfl beschäftigt. Leider kam es bei dem cfl thema nie zu einem diorama, geschweige den zu einer anlage.
    Bei dem sncf thema hat mich immer die oberleitung gereizt, somit hat man ein recht berühmtes diorama erstellt.



    Zitat

    Original von Markus
    Leider entwickelt sich US-Bahn auch in Deutschland langsam zu einem Mainstream-Thema, bzw. Besitzer irgendwelcher Einzelfahtzeuge oder billigster Startsets sehen sich als US-Bahner.




    man sieht deutlich, wann es beim aat das eine oder andere gebäude im sondersale gibt, dasselbe gilt auch für die fahrzeuge.
    Ein nicht zu unterschätzender grund ist wirklich die "preiswetigkeit" der loks und wagen (wo gibt es soundloks für 120€?)


    daher macht man auch im us sektor dinge, die es hierzulande eigentlich gar nicht gibt, die nichtmal in usa land weit verbeitet sind.
    Wenn man kein us thema hätte, dann würde man sich irgend was exotischem beschäftigen, hauptsache es hätte oberleitung


    Zitat

    Original von Markus
    ...... nebst Groß-Bw :(:(:( :



    schaun mer mal, wie gross das bw bei uns noch wird.....rein rechnerisch wird es sich so bei ~7 m einpendeln...

  • Zitat

    Original von Markus
    Nicht, daß ich was gegen Groß-Bw hätte, das Umfeld sollte aber dazu passen ;)



    wohl war, aber aufs fertiggelände "silvretta" von noch passts doch gut drauf--samt seitlichem anbauteil mit schiebebühne....
    und die bahnen müssen dann drauf rumflitzen wie auf einem berg spaghetti... :geil:

  • Zitat

    Original von mirage
    Wie vielschichtig ist da das amerikanische Eisenbahnwesen, hier sind alle Farben vertreten :geil:


    Wie meinst Du das? Ich kenne nur "Harbour Mist Gray" und "Armour Yellow". :nunu(


    Gibt es in den USA noch weitere Farben, die für Eisenbahnen verwendet werden? :duel:

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Tja, warum gerade US Bahnen????:hmm:
    Meiner Ansicht ist es das Design der Lokomotiven die in den 1930er und 1940er Jahren entwickelt wurden. Eine schöne Lokomotive oder auch eine schöne Lackierung bleibt im Gedächnis. Auch über Jahrzehnte..
    Weiterhin der teilweise "positiv beknackte" Willen einiger Eisenbahnmagnaten die größten und stärksten Lokomotiven bauen zu wollen, ihn durchzusetzen, und dann zu sehen, was dann für wunderschöne kraftstrotzende Fahrzeuge dabei herauskamen.
    Das ist der Unternehmergeist der den staatlichen Gesellschaften in Europa gefehlt hat und noch immer fehlt. Eine Eisenbahn soll auch was ausstrahlen und das haben eben nur die US Bahnen.
    Grüße Rayman :yaya:

  • Zitat

    Original von Simon_Ginsburg...
    Wie meinst Du das? Ich kenne nur "Harbour Mist Gray" und "Armour Yellow". :nunu(


    Was für eine Gesellschaft solln das sein? :D


    Aber wenn dann bitte die roten Streifen und die roten Buchstaben mit schwarzer Umrandung nicht vergessen.


    PS Ãœber die Geschichte von Armour Yellow, von Dupont No. 93-9356 Delux Yellow Enamel in die Gegenwart, kann man vermutlich ein Buch schreiben.

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  • Zitat

    Original von rayman
    Das ist der Unternehmergeist der den staatlichen Gesellschaften in Europa gefehlt hat und noch immer fehlt. Eine Eisenbahn soll auch was ausstrahlen und das haben eben nur die US Bahnen.
    Grüße Rayman :yaya:


    Strahlen täten die Eurobahnen schon auch, sie bräuchten nur mehr US-Lokpower... *stichel* :evil:


    Na ja, die Geschichte der amerikanischen Bahnen liest sich nicht immer wie ein Jubelgedicht. Ãœber weite Strecken war es nix anderes als die nackte Wirtschaftkriminalität, was uns da heute als Pioniergeist verkauft wird. Ich denke hier nur einmal an die Credit Mobilier, die den UP-Bossen allerhand Geld in die Taschen schusterte. Immerhin wurde die erste Transkontinentalbahn derart glumpert gebaut, dass hinterher umfangreiche Verbesserungen nötig waren. Das für den Bau vorgesehene Geld fand zu einem guten Teil auch andere Freunde und besonders im Westen wurden viele Gutgläubige für Bahnprojekte begeistert, die entweder nicht verwirklicht wurden oder ein ziemlicher Flop waren. Die anderen entwickelten sich oft zu Monopolisten in ihrer Region , was die geliebte Eisenbahn schnell zum Hassobjekt werden liess. Da gibts ein paar nette Geschichten.


    Ich bin ursprünglich durch Wildwestfilme zum Thema gekommen. Die grandiose Landschaft , die den Betrachter förmlich erschlagende Weite und die interessante Eisenbahn haben einen kleinen Vorschul - Knirps derart begeistert, dass der eine 4-4-0 "American" aus Legosteinen zusammenbaute und über den Teppich schob. Im Laufe der Jahre ist er dann von der Pionierzeit zu Big Steam gekommen und endlich zum eingefleischten Dieselfan geworden.
    Besonders die 1950/60er liegen mir am Herzen. Nicht nur der Bahn wegen, sondern auch wegen der Autos und der Musik. So hab ich mir doch kürzlich glatt einen weinroten 1952er Cadillac gekauft, in 1:87 natürlich...
    Freilich hat auch die gegenwärtige Szene massive Reize. So imposant wie es während der Fifties and Sixties war wirds aber wohl nie wieder werden.


    Und jetzt steh' ich da und kann nicht anders (und will auch gar nicht anders... :D:D:D )



    bigboy4015ADM


    hast Du etwa Gelbsucht? :hmm:

  • Zitat

    Original von G26CW
    ...
    bigboy4015ADM


    hast Du etwa Gelbsucht? :hmm:


    IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIICH???????????????


    Unn wie!

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  • Moin,


    sehe grad ich hab ja was vergessen zu erzählen. Fotos von US-Bahnen haben mich schon immer fasziniert, besonders die Hood-Units wie GP und SD.
    Richtig geweckt wurde das Interesse am Vorbild durch eine deutschsprachige Videokassette über Conrail, CSX und die Maryland-Midland. Dazu kamen dann noch die Möglichkeiten des Internets.
    Im Modell sprang der Funke endgültig über als ich das Modellbahn Atelier Berlin betrat und dann die Auswahl und die Preise dazu gesehen habe.
    Endlich eine ganze Tüte voller Modellbahn, wo es anderswo mit "Made in Germany" drunter höchstens einen Karton gab ...
    Ich habe die erste Zeit gerne Waggons zusammengebaut, bin aber heute über die Entwicklung zu RTR nicht böse, schafft Zeit für andere Dinge.


    Harbour mist gray und armour yellow sind mir gut bekannt, schaue auch gern mal hin, habe aber niemals Gelbsucht bekommen :evil:

  • Zitat

    habe aber niemals Gelbsucht bekommen



    ...ich auch nicht, ich war lange Zeit grün vor Neid/schwarz vor Ärger. Dann war man eine Weile schamrot mit Silberblick, nunmehr ist eher ein Schmuddelkram von Post-Merger Farbtöpfen zu vermerken - der Corridor nach der Conrail-Gründung zeigt wirkung.


    M. :D

  • Zitat

    Original von MainstreetUSA
    ... zwar ... RR Police im Nacken, aber man hat wenigstens Platz zum Fotografieren! Auf so einer langen Strecke ist halt nicht alles zugewachsen und verbaut, so wie hier. :motz:
    Ich habe mich auf der Stelle nach Utah oder Nevada gewünscht. Dort gibts zwar keinen roten ET 65, aber...


    Oder?


    M.


    Ja ja ... :D ... ABER ... dieses Argument zieht eigentlich wirklich nur im Wilden Westen. Du warst auch schon mal an der Ostküste, oder? Da iss es manchmal so sehr zugewachsen, dass du die Bahnlinie nicht siehst, auch wenn du gerade mal 10 - 20 Meter daneben stehst. Bei uns (besonders in der Schweiz mit 99,99999 % Elektrifikation) sieht man wenigstens dann noch die Fahrleitungsmasten ... aber das ist dann wieder ein anderes Thema. ;)


    Freue mich jedenfalls schon wieder auf die nächste US Foto-Tour. Vielleicht mal wieder das Rathole der NS? Es muss ja für Nachschub auf der Homepage gesorgt werden. :welcome)


    Gruss - Christian

  • Deshalb Cajon Pass in der Zeit von 1994 bis etwa 2000.


    Da geht dank der merger so viel nebeneinander und miteinander:


    ATSF
    BNSF
    BN
    AMTRAK
    UP
    SP
    CNW
    DRGW


    Selbst Conrail und CSX Maschinen hat man am Cajon schon wirklich gesehen.


    PS: Gelbsucht ist ansteckend und angeblich sogar heilbar (von den roten Trennstreifen am Rahmen hat man uns schon geheilt X( )

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  • Vergiß die NS nicht. Am Cajon hielt sich im Oktober 2005 schwarz mit bunt fast die Waage :hmm:


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