Zuglängen

  • Ich würde gerne mal wissen, was ihr so für "angemessene Zuglängen" haltet. Und hiermit mein ich nicht die Zuglängen, die auf Modulanlagen beider Spruweiten möglich sind, sondern die Zuglängen bei denen unter uns, die ihre Anlage zuhause z.B. im Keller aufgebaut haben. Ich versuch das schon immer anhand der Bilder z.B. im Model railroader zu klären, aber da sind seltenst die ganzen Züge zu sehen.


    Wie lang sollte ein Zug auf Strecke sein, damit er glaubwürdig aussieht. Reichen 20 Wagen hinter zwei Loks in H0 oder wirkt das noch unglaubwürdig ?


    Gruß
    Jörg

  • Kommt zuerst darauf an was das Layout hergibt, auf einer 2x 1 Meter Platte kann ich keinen Doublestack mit 20 articulateds laufen lassen, Lok und letzter Wagen beissen sich.


    Ich habe aber auch ein Foto wo ein Challenger mit ich glaube es sind 10 Boxcars und einer Caboose unterwegs ist.


    Unmöglich ist nichts, we z.B. ein Local mit drei GP9 und 10 Wagen oder eine SW mit 5 Wagen.


    Möglich nachzubilden ist für mich als Maximum ein BNSF Kohlezug in vorbildlicher Länge.

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • ich finde die frage viel zu pauschall gestellt.
    es kommt drauf an, was man nachbildet....
    Wenn man eine branch hat kann dort nur ein switcher mit ein-zwei wagen rumfahren, dann sollte man seine ladestellen und maximalen kreuzungsmöglichkeiten kennen, und wenn beim vorbild eben ein personenzug aus 15 wagen besteht, dann sollte er das auch haben im model...ansonste hat man irgendwie das thema verfehlt......
    Wenn es nicht so realitätsnah wie möglich geht, ist das thema für den platz, den man zur verfügung hat, falsch...


    natürlich kann man alle möglichen kurzen zugkombinationen finden und zurechtreden, um sich zurechtfertigen----sollte aber im us sektor nicht sein, das überlassen wir doch andern...
    :evil:


    aber vielleicht gibt es ja mal verkürzte boxcars.....

  • Das ist in der Tat abhängig davon ob Main- oder Branchline.
    Wobei natürlich auch kürzeste Züge mal ne Mainline benutzen.
    Im Model Railroader ist das ja mit Absicht so, dass nicht der
    ganze Zug zu sehen ist, das erhöht die Glaubwürdigkeit.


    Man sollte den zur Verfügung stehenden Platz eben maximal ausnutzen,
    ohne dass die Lok dem Caboose hinterher rennt.


    Ich würde keinen Zug bilden, der deutlich länger ist als die längste Gerade
    der Anlage.


    Das sähe dann schon doof aus.


    Man muss sich also, wie ja schon angemerkt, erstmal im Klaren sein was
    man genau darstellen will.

  • Zitat

    Original von Charlie Barret
    Ich würde keinen Zug bilden, der deutlich länger ist als die längste Gerade
    der Anlage.


    Das sähe dann schon doof aus.


    Verstehe ich nicht ?(?(?(?(

  • Zitat

    Original von americaN
    Verstehe ich nicht ?(?(?(?(


    Puhhhhhhh, >>>Stirn abwisch<<<, ich dachte schon ich wäre das alleine.

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Zitat

    Original von bigboy4015


    Puhhhhhhh, >>>Stirn abwisch<<<, ich dachte schon ich wäre das alleine.


    :hmm: Versteht Ihr nicht, WARUM er das so tut, oder versteht Ihr nicht, wie er das meint?
    Bei mir ist es ersteres, denn es gibt unzählige Bahnstrecken, die andauernd Kurven aufweisen, daß selbst ein mittellanger Zug nie gerade ausgestreckt ist. Allerdings gebe ich ihm Recht, daß ein langer und gerade gestreckter Zug echt hübsch anzusehen ist.

  • High,


    ich komme leider momentan nicht an meine Zeitschriften (Arbeitsplatz). Im Heft Model Railroad Planning 2008 ab Seite 59 gibt es einen Artikel über realistische Zuglängen bzw. realistisch wirkende Zuglängen by Tony Koester.


    Da wird eine Zuglänge und deren Wirkung z. B. auch von der Gestaltung der Anlage abhängig gemacht.


    All in english!!

  • Zitat

    Original von VAPEURCHAPELON
    Allerdings gebe ich ihm Recht, daß ein langer und gerade gestreckter Zug echt hübsch anzusehen ist.


    Ich fand einen Zug der sich z.B. am Cajon hochwindet interessanter.

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Och mensch! ;)


    Also: Ich meine, dass man den Zug nicht deutlich länger als die längste Gerade
    machen sollte, damit er wenigstens an einer Stelle der Anlage ganz zu sehen ist.
    Natürlich kann man den Zug durch kurven jagen und natürlich kann die längste
    Gerade auch einige leichte Schlenker beinhalten, aber was nützt einem ein Zug,
    der mit der Lok schon im nächsten und mit dem Caboose noch im ersten Bahnhof
    steht? Soooo schwierig ist das doch nicht zu verstehen, oder? :hmm:

  • Zitat

    Original von bigboy4015


    Puhhhhhhh, >>>Stirn abwisch<<<, ich dachte schon ich wäre das alleine.


    Dann wären wir schon drei.... ?(?(?(


    Die grundsätzliche Frage, die es vorgängig zu stellen (und vor Allem zu Beantworten!) gilt ist:
    "Was genau möchte ich darstellen?"
    - Ist's ein möglichst vollautomatischer Betrieb, in dem sich möglichst lange Züge in abwechselnder Fahrt- und Stilrichtung abwechseln, dann muss ich sicher die zuglänge nach dem Schattenbahnhof ausrichten und der Rest is Wurscht.
    - Ist's ein eher realitätsnaher Betrieb, muss ich mir erst Gedanken machen, wieviele Betriebsstellen ich darstellen will und wie dicht aufeinander diese folgen sollen/dürfen. Danach kommt die maximal mögliche Zugslänge fast automatisch raus. Die fFrage wäre dann höchstens noch, ob ich damit klar komme oder ggf. das Konzept reduzieren muss (3 statt 4 Ausweichstellen) um die Zugslänge in einen gewünschten Bereich zu verschieben.
    - Ist's ein möglichst akkurater Rangierbetrieb, dann sollte erstmal das Frachtsaufkommen diskutiert werden und danach die "restliche Welt" rundrum geplant werden, so dass Ersteres bestens zur Geltung kommt.


    Fazit: Die Zugslänge ist meistens keine Plangrösse, sondern höchstens eine Einschränkung, die auf anderen Randbedingungen basiert.


    Persönlich würde ich aber keine Züge auf einer Hauptlinie darstellen, wenn weniger wie 20 Wagen hinter den Loks bleiben. Das ist meines Erachtens einfach nicht mehr nur ein "herunterskalieren" sondern einfach ein "Kahlschlag" des Vorbilds.


    Selber plane ich für eine Papierfabrik, die über eine Nebenlinie an "den Rest der Welt" angeschlossen wird. Die Zugslängen werden vermutlich zwischen 25 und 30 Wagen liegen, mit eventuellen "Extras" bis 50 Wagen.

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Zitat

    Original von Charlie Barret
    ......


    Ich würde keinen Zug bilden, der deutlich länger ist als die längste Gerade
    der Anlage.


    Das sähe dann schon doof aus.
    .....



    ich glaube, diese aussage steht auf der märklin gleisplanfibel seite drei: das ganze bezog sich auf ein oval und die dazugehörige ausweichein der geraden...



    Abgesehen davon, ein gerader zug sieht eigentlich langweilig aus, besser finde ich einen zug, der sich in einem riesen bogen in die überhöhung hängt.....

  • Zitat

    Original von Charlie Barret
    ......, aber was nützt einem ein Zug,
    der mit der Lok schon im nächsten und mit dem Caboose noch im ersten Bahnhof
    steht? Soooo schwierig ist das doch nicht zu verstehen, oder? :hmm:



    genau das ist der märklin gleiskringel---effekt....


    überleg doch mal, wie lang eine anlage, oder wie kurz ein zug sein muss, damit dies nicht geschieht.


    dann wie schon gesagt, falsches thema zum plat, der zur verfügung steht....


    aber das problem, das du beschreibst, hast nicht nur du allein, dies ist auch bei fremo ein thema, dass oftmals mehr bahnhöfe da sind als strecke....
    aber nur mal in dimensionen für h0 zu denken.......20m sind da gar nichts.....


    selbst drei meter machen nur eine kleine branch mit drei/vier weichen....

  • 1. Kurze Züge auf mainlines:
    Why not? Das kommt oft vor und ist absolut realistisch. Ein local mit ein oder zwei Wagen - der Rest wird z.B. unterwegs abgeholt - ist vorbildlich. Ein Bsp. gefällig? Der 840Local auf der MRL befährt die mainline von Livingston nach Logan. Da kann es vorkommen, dass die Loks nur mit wenigen Wagen unterwegs sind.


    2. Ganzer Zug sichtbar:
    Anscheinend das absolut empfehlenswerte Softcover-Buch von Pelle Soeborg nicht gelesen. Er beschreibt darin dass ein Zug länger wirkt, wenn man ihn nicht in seiner ganzen Länge sieht. Ich kann dem nur beipflichten.


    3. Einen langen Vorbild-Zug mit einem etwas weniger langen Modellbahn-Zug nachbilden:
    Ich habe auf der alten H0-Anlage in Adliswil CH (ehem. Layoutcenter) die Erfahrung gemacht, dass bereits ein Zug mit 30-40 Wagen als ziemlich lang angesehen wird. So gesehen war es nicht nötig (und aufgrund der Gleislängen auch nicht möglich), mehr Wagen anzuhängen. Das Auge des Betrachters nimmt den Unterschied ab einer gewissen Länge nicht mehr sonderlich war.


    4. Verhältnis Loks/Wagen:
    Hier wird es konkreter. Drei Loks mit fünf Wagen sehen eher unpassend aus. Ich schätze, dass modellmässig zwei Loks mind. 10, drei Loks mind. 25 Wagen ziehen sollten, um trotz längenmässigem Kompromiss noch ein einigermassen plausibles Bild abzugeben.



    Thomas

  • So, hier nun mein Kommentar zum Thema :D


    Wie viele schon schrieben, hat das Anlagenthema erstmal nichts mit der Zuglänge an sich zu tun, denn auch auf heutigen Mainlines gibt es sehr kurze Züge, währen Branchlines mit 10mph Maximumspeed Züge von über 100 Wagen bewältigen (Midwestern Lines mit Graintrains z.B.).


    Kann man die Ein- und Ausfahrten zweier benachbarter Stationen im Modell gleichzeitig sehen, sollte man die Züge so kurz halten, das die Strecke doppelt so lang wie der Zug ist. Besser wäre natürlich mehr Streckenlänge.


    Damit man im Modell so eine Situation möglichst nicht vorfindet sollte man entsprechend planen und auch vor Steigungen/Gefälle keine Panik schieben.


    Ob eine Strecke schnurgerade oder kurvig ist, hängt vom gewählten Thema ab.
    Am Tehachapie Pass ist es theoretisch nur am Loop selber und innerhalb der Horseshoe Curve in Caliente möglich einen der langen Züge komplett einzusehen.


    Ich selber plane für meine N-Module eine Nutzlänge der Gleise von erstmal 4,20. An einer definierten Stelle lassen sich später entsprechende Verlängerungsmodule einsetzen um zu einer größeren Nutzlänge und Zuglänge zu kommen.


    Was die Lokanzahl betrifft, Kuriositäten und Einzelfälle gibt es immer, diese sollte man sich aber nicht zur Regel machen wenn man auf eine realistische Umsetzung aus ist.
    Auf einer Flachlandstrecke wie z.B. der Waterlevel Route am südlichen Ufer des Lake Erie sähe es im Modell reichlich deplaziert aus, wenn ein 20 Wagen Coaltrain von 4 SD70MAC gezogen wird.
    Auf einer steigungsreichen Nebenstrecke mit 3 GP bei 20 Wagen zu verkehren wirkt dagegen glaubwürdig.


    Im Modell wirken vor einem Zug aus 35 cov Hopper 3 GP nicht verkehrt, während von den Sechsachsern 2 völlig ausreichen um ein harmonischen Zugbild zu erhalten.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!