Verzurrung von Militärfahrzeugen

  • Ich hab die Vorschriften für die Bahnverladung (Tiedown Handbook for Rail Movement) als PDF geladen.
    Das ist mir bis dato so garnicht aufgefallen. LKW und leichte Fahrzeuge bis etwa 25 Tonnen werden wie hier mit zwei Ketten diagonal oder parallel gesichert.
    Bei einem der über 50 Tonnen schweren M1 Abrams und deren M88A2 Hercules Bergepanzern sind es je 8 Kettenverbindungen an Front und Heck, In Germany wird der gleichschwere Leopard mit je 2 Ketten über Kreuz gesichert

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    The situation is hopeless but not serious !

  • Hallo Ulrich,


    ich halte die deutsche Lösung für den besseren Weg. So viele Abspannungen kann man kaum so einstellen, dass sie wirklich gleichmäßig und gleichzeitig tragen. Auch die Anordnung scheint nicht gerade ideal.


    Ich vermute bei uns werden stärkere Ketten verwendet. In den USA sind 1/2" Ketten mit 13.750 lbs Nutzlast im Einsatz. Helfen tun bei uns vermutlich die kürzeren Züge und die andere Kupplungsart mit Puffern, die zu geringeren Stößen führen. Wahrscheinlich spielt auch die Vorspannung eine Rolle.
    Gruß, Volker

  • Viel schwerer sind unsere Ketten auch nicht.
    Was aber ein Unterschied ist: Bei unseren Zügen werden die Fahrzeuge noch mit Keilen mit dem Ladeboden verkeilt, die Rlmmps haben ja Holzbohlen. Bei Radfahrzeugen geht man heute hier sogar dazu über die nur noch zu verkeilen.
    Ausnahme sind logischerweise z.B. defekte Feststellbremsen. Dann musst du zurren und keilen.


    In den USA wird nur verzurrt. Bei einem schweren Panzer werden sogar 20 Ketten benötigt, je 2 lange Ketten an die oberen Zurrösen und je 3 kurze Ketten an die unteren Zurrösen.

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  • Ulrich, danke für den Hinweis über das Verzurren von Militärfahrzeugen.
    Da ich aber meine Fahrzeuge aus der Zwischenkriegszeit bis in die Mid-50er angesiedelt habe ergeben sich hier andere Befestigungsmethoden von Militärgerätschaften..
    So wurde z.B. der M4 Sherman mittels Keile an den Ketten gegen Rollen,und gegen seitliches Verrutschen mit angenagelten Pfosten abgesichert. Zusätzlich wurde der Tank auch noch mittels Stahldraht No. 8 nieder gezurrt.
    Ich habe auch lange gebraucht um die dementsprechenden Unterlagen bzw. Filme aus dem Internet herunterzuladen.
    Hier ein kleines Beispiel in Form eines You-Tube Beitrages.
    https://www.youtube.com/watch?v=8F3-Pf78dEQ

  • Gibt noch ein interesantes Detail bei Kampfpanzern.
    Das Rohr wird ja üblich auf 6 Uhr gedreht, nur haben die Amis nicht den Luxus den der Leopard als Beispiel hat: Eine Festlegevorrichtung um den Turm über das Geschützrohr mit der Panzerwanne beim Transport zu verbinden und zu sichern.


    Beim M1, M48, M60 oder so wird das auf 6 Uhr geschwenkte Rohr mittes Drahtseil mit der Wanne gesichert.

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  • Ich bin froh das ich nur 13 der schweren Panzer vorgesehen habe, 11 M1A2 und 2M88A2.
    Primär sind es Amphibische Panzer: AAV-7 (Kette) und LAV (Rad), zusammen fast 50, die sind zum Glück leichter, also weniger Ketten.

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  • Wenn's nicht Amerika wäre, so würde ich sagen: "Typisch Russisch"


    Hat mir mal Werner Illgner, damaliger Vorsitzender der AG Marienberg im DMV, später MEC Marienberg, erzählt: Bei einem Bahntransport im Erzgebirge, muss im Raum Pockau-Marienberg gewesen sein, saß die russische Besatzung in den Panzern. Jedenfalls hat einer gemeint mal den Turm schwenken zu müssen und es kam wie es kommen musste. Das Rohr verfing sich in einem Fels und es gab ordentlich Kleinholz auf dem Zug. Und man veruschte die Schuld der Lokbesatzung zu geben.

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  • Es gab mal im Netz ein Video wo die deutsch-französische Brigde nach südfrankreich verlegt wurde. Da war jeder zweite Wagen ein Tieflader. Auf den Tiefladern wurde nichts verzurrt. Denn die Panzerhaubitzen 2000 und die Mars Raktenwerfer passten genau in die "Vertiefung" rein. Es wurde formschlüssig gesichert. Auch seitlich. Da kamen "Leitschienen von innen an die Ketten.
    Den Panzer IV gabs zu anfang mit einer kurzen 7,5 Kanone. Zu was sollte man da auf 6 Uhr drehen? Die stand auch auf 12 Uhr nicht über. Höchstens ab einem bestimmten Winkel seitlich. Abstützen war auch nicht nötig.

  • Das würd ich gern mal sehen! Warum den Stress mit Tiefladern, die ziemlich rar sind, wenn man das alles mit Rlmmps und Samms Flachwagen machen kann?
    Wobei ich mir nicht vorstellen kann das ein unbewaffnet bis zu 59 Tonnen schwerer Panzer nur mit Leitschienen gesichert ist.
    Der MARS (in der US Army M270) ist mit etwa 22 Tonnen, unbewaffnet, leichter, wie auch sein Teilespender M2 Bradley, der wiegt knapp die Hälfte eines M1A2 Abrams.


    PS: Beim Marder, dem Puma (wenn er mal kommt), dem AAV-P7, dem LAV-25, dem M1128 STRYKER MGS oder dem M2/M3 Bradley dreht man auch nix.
    Warum auch? Sinn vom Turmdrehen ist es den Panzer in der Gesamtlänge über das Geschützrohr beim Transport kürzer zu machen.


    Noch ein PS: Den Turm vom PzH 2000 kannste drehen, bringt aber garnix, da es
    1. Nicht um 180° geht
    2. Der dann in der Gesamtlänge länger würde - Trotzdem trägt der beim Transport so ein schönes orangefarbenes Verhüterli auf dem 155mm Geschützrohr.

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  • Zitat

    Warum den Stress mit Tiefladern


    Keine Ahnung. ?( Aber über Militärgeheimnisse weiß ich nichts. ;) Vermutlich finde ich auch deswegen nirgends Informationen über die Wagen. Auch das Video ist verschwunden. Die Wagen waren jedenfalls keine Tieflader wie wir sie kennen. Sie hatten eine komplette Fahrbahn. Waren passgenau für die Panzerhaubitze und Mars. Und hatten scharfe Übergänge in den Übergängen was es nicht einfach machte für die Fahrer. Sieht mussten immer schön langsam die Übergänge nehmen und das Fahrzeug ausbalancieren. So ungefähr oo\______/oo sahen sie aus (nicht maßstäblich ;) ). Wer da bis vorne durchfahren musste war nicht zu beneiden.

  • Hi,


    könnte es wagen vom Typ Uaiks der SNCF gewesen sein? Die werden auch zum transport von Caterpillar benutzt.


    Hier noch einLink zu einem fransösichen militair Forum wo solche wagen abgebildet sind.


    MFG Eric

  • Nein, die Wagen waren ganz aus Metall. Kein Holzbohlen oder so. Die waren auch an oder über den Drehgestellen höher. Und sie hatten eine scharfe Kanten an den Übergängen, nicht so abgerundet wie die Wagen aus dem Link. Ich glaube auch nicht, dass Radfahrzeuge diese befahren konnten. Eben wegen des Höhenunterschieds und den scharfen Kanten. Aber ich vermutete auch dass die Wagen aus französischer Produktion waren. Aber ich fand wie gesagt keine Informationen über diese Wagen als ich danach suchte.

  • Klingt auch eher nach dem Uaiks U16.
    AAAABER: Der hat keine durchgehende Ladefläche.


    Und wir sind in Europa: Weder SNCF Uaiks U13 noch U16 haben auch nur annähernd die Ladekapazität für eine PzH 2000, da fehlen immer um die 10 Tonnen. Der Uaikks U33 kommt mit 46t wenigstens in die Nähe.

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  • Hierhabe ich gerade gesehen dass es eine ganze reihe von tiefladewagen gibt, und laut dem fransösichen Forum ist es dort gang und gebe die militairfahrzeuge in tiefladewagen zu transportieren.


    Hiergibt es in den verschiedene unterforume interessante fotos von militairfahrzeuge auf Züge aus frankreich :)

  • Ich dachte das hir ist ein US- Forum und jetzt sucht ihr nach Europäischen Wagons ?


    Aber ich habe einen Link der euch da fileicht hilft.


    http://www.hcs-log.de/fahrzeug…-sondereinrichtungen.html

  • Och, der Blick über den Tellerrand ist erlaubt...
    Aber man sieht das die Radpanzer (die VPC 8-Rad als Beispiel) in den Tiefladern ordentlich verzurrt sind.
    Wobei die wirklich schweren Leclerc und AMX-30 auf reinen Flachwagen, ähnlich unseren Rlmmps, nur gekeilt transportiert werden.


    PS: Und genau darum ging es: Ein M1A2 wird in den USA mit 20 Ketten gesichert ohne Keile, ein Leopard 2 in Deutschland mit 4 Ketten und Keilen und ein Leclerc in Frankreich nur mit Keilen.


    PS: Die französische Seite ist echt gut!!!

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  • Auch die NVA verzichtete völlig auf Ketten, jedes Fahrzeug hatte Vorlegekeile dabei ( gehörten zur Fahrzeugausrüstung), die sich mittels Dornen in den Wagenboden fest"bissen" und somit die Fahrzeuge sicherten.


    Gruß Andreas

  • Die Wagen sahen etwa so aus.
    Aber damals als ich das video fand habe ich keine Informationen über diese Wagen gefunden. Auch fragte jeder was das für Wagen seien, aber keiner wusste eine Antwort drauf.


    Zitat

    PS: Und genau darum ging es: Ein M1A2 wird in den USA mit 20 Ketten gesichert ohne Keile, ein Leopard 2 in Deutschland mit 4 Ketten und Keilen und ein Leclerc in Frankreich nur mit Keilen.


    Unterschiedliche "Ansichten" zur Ladungssicherung?
    Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Da Stahl zwar eine Dehnung hat die aber nicht so groß ist, versteht ich jetzt nicht, warum 20 Ketten einen Panzer sichern sollten? So genau bringt man 20 Ketten nicht gespannt. Ich bin der Ansicht, dass man so wenig wie möglich verwenden sollte. Dafür aber stärkere Ketten. Was anderes macht in meinen Augen keinen Sinn. Bei Gurten könnte ich das gerade so noch verstehen. Die sind aus Kunststoff und haben mehr Dehnung (Federkonstante). Wenn also einer überdehnt wird hatte der andere gerade seine Kraft errreicht und der dritte hat noch eine kleine Reserve.

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