Kupfermine Verkehrsaufkommen...

  • Hallo zusammen


    Ich bau ja mehr oder weniger intensiv an einer Anlage der ehemaligen CR&NW RR.


    Im Moment mache ich mir Gedanken zum Verkehr der so eine Mine generieren kann.
    Und dabei bin ich mit meinem Latein etwas am Ende.


    Rahmenbedingungen sind:
    Kupfermine Kennicott AK, Zeitraum 1980 - 2000
    Das Fördervolumen blieb mehr oder weniger konstant.
    Abgelegen, kein Strassenanschluss.
    Stichstrecke mit 3 -4% Steigung zur Minenstadt hoch.


    Was ja schon mal klar ist: leere Erzwagen hin, volle zurück.
    Wenn ich die historische Gesamtfördermenge runterrechne, erhalte ich pro Tag 8 Wagen mit je 60t Erz.
    Das wird wohl nicht für einen täglichen Zug reichen :S


    Meine Hauptfrage ist aber auch mehr, was braucht es sonst noch und wieviel????:
    Hopper für Anlieferung Kohle? (Oder kann man hier die Erzjennies auslasten?
    Tank Car für die Chemikalien?
    Flatcar mit Maschinen, Ersatzteilen?
    ??? Car mit Grubenholz / -stahlträger?
    Boxcar für alles andere?


    Reicht das für einen täglichen Zug?


    Vielen dank für Eure Tipps

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • Hallo,


    hier mal ein Link zur Copper Basin Railway, einer aktiven "Minenbahn".


    Da ist aber viel mehr die Frage, ob Du Dir nicht das Aufkommen zu gering vorstellst. Eine Mine, die ein Aufkommen von noch nicht mal 500 t Erz pro Tag hat, gibt es in der heutigen Zeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr. Das wären bei einem Kupfergehalt von 2 % pro Tonne Erz dann 10 t Kupfer :kratz):kratz) :kratz), da lohnt der Aufwand nicht. Und wenn doch, würde sich wegen 500 t Netto pro Tag keine Eisenbahn lohnen. Da ist der Bau einer "Piste" für LKW-Transport wohl günstiger. Google doch mal Kupfer und folge den verschiedenen Links.


    Zum Bsp. "Vom Kupfererz zum Kupferprofil "


    Hier mal eine Auswahl von Filmen über die Copper Basin Railway bei YouTube. Es gibt auch eine Reihe von käuflichen Filmen über diese Bahn.


    Grüße Tom

  • Hallo Tom


    Vielen Dank für die Links


    Das die Fördermenge eher unrealistisch ist habe ich schon vermutet.
    Wie gesagt das war mal runtergerechnet von den historischen Daten.


    Das das heute nicht rendiert macht Sinn.
    Aber das kann ich ja noch anpassen.


    Mir geht es mehr um den Verkehr abgesehen vom Erz.

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • Hallo,


    hier noch ein paar Infos zu den Transportmengen und transportierten Gütern der Copper Basin Railway ( aus American Shortline Railway Guide, 5. Aufl. 1996).


    Kuoferkonzetrate, Kupfererz, fertiges Kupfer, schweflige Säure, Schnittholz, Kohle, militärische Ausrüstungen, Gipsgestein - ca. 107.000 Wagen pro Jahr ( bei ca. 250 Betriebstage wären das ca. 430 Wagen pro Tag) - Streckenlänge 61 Meilen, 13 Lokomotiven, 764 eigene Güterwagen ( stand 1995).


    Grüße Tom

  • Hallo,
    in den USA (Colorada) baut jemand eine Anlage der CR&NW in der heutigen Zeit, allerdings in N. Auf dieser Seite schildert er ein wenig, wie sich das ganze nach dem Erdbeben von 1964 entwickelt habe könnte:
    http://www.copperriverrailway.com/?m=201402 Er geht aber ab, von der Vorstellung in der Mine wäre alles geblieben wie zu besten Zeiten sondern schreibt den Abbau des geringerwertigen Erzes fort, das bei Schließung nur noch zu Verfügung stand.


    Vielleicht kennst Du die Seite ja noch nicht und sie enthält Wissenswertes.
    Gruß, Volker

  • Hallo,


    der letzte Zug fuhr 1938 ... . Copper River and Northwestern Railway
    Die wirtschaftlichen Bedingungen in den 30er Jahren waren grundverschieden von denen in den 80ern und 90ern. Vor allem die Kosten betrugen in den 30er Jahren nur einen Bruchteil der in den 80ern und 90ern üblichen. Klar, es wurden, bedingt durch gestiegene Rohstoffpreise, minderwertige Lagerstätten wiede interessant. Aber die Aufwendungen eine so lange Strecke in so schwierigen Gelände unter solchen klimatischen Bedingungen für 8 Wagen pro Tag zu unterhalten ... :kratz):kratz):kratz):kratz):kratz):kratz):kratz)
    Jeden Tag einen Zug mit 8 Wagen über eine Strecke von 314 km fahren ... :kratz):kratz):kratz):kratz):kratz):kratz):kratz)
    Ein Schiff einen Monat im Hafen auf die Beladung warten lassen ... :kratz):kratz):kratz):kratz):kratz):kratz):kratz)
    365 Betriebstage im Jahr ... :gruebel::gruebel::gruebel:
    Soviel Modelers Licencse ..., auch wenn nur Fans dort arbeiten, würden die doch verhungern.
    Oder sehe ich das falsch ?


    Grüße Tom

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für Eure Antworten und die hochinteressanten Links


    Die Seite des Kollegen aus Colorado kannte ich noch nicht.


    Ich weiss jetzt auf alle Fälle in welche Richtung ich gehen kann, muss.
    Ich glaube man hat in den 40-50ern noch ein paar Adren gefunden :thumbup:


    Wie hier beschrieben


    The N-Scale Alaska Railroad Cordova Subdivision


    laufen die Verkehrsströme bei meinen Überlegungen etwas anders und "nur" die obere Hälfte der ehemaligen Strecke lebt auschliesslich vom Erz.

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • Hallo Tom,


    Michael hat ja eigentlich auf Deine Bedenken schon geantwortet. Man muss halt nur die "Prototype Modelrailroader" Brille einmal absetzen.

    Ein Schiff einen Monat im Hafen auf die Beladung warten lassen

    Man würde die Ladungen am Hafen sammeln und dann ein Schiff rufen, wenn genug Ladung vorhanden ist. Es könnte aber auch ein Transport mit Barge und Schlepper sein. Der Schlepper bringt eine leere Barge mit und lässt sie zum Beladen dort, während er eine beladene mitnimmt. In den USA völlig normal. Dritte Alternative ist die Verladung der Wagons auf eine Barge, wenn am Ankunftsort sowieso der Weitertransport per Bahn erforderlich ist.


    Und ja, die Modelers License erlaubt es der Ertrag zu vergrößern, oder die Bahn mit den geringen Erträgen zu betreiben. Es ist schließlich unsere Welt und Freelancing an Hand eines Vorbildes genauso OK wie streng einem Vorbild zu folgen oder eben reines Freelancing.
    Gruß, Volker

  • also.... es gab in alaska NIE eine kennicott mine. in kennicott wurde das erz lediglich nach grösse sortiert bzw zerkleinert und teilweise ausgewaschen. die entsprechenden gebäude sind zu einem rechten teil noch vorhanden und werden stückweise restauriert.


    die minen waren oben in den bergen :
    - jumbo
    - bonanza
    - mother lode
    - erie
    - glacier


    das erz wurde dann in kennicott in säcke verpackt und auf die wagen verladen.


    wer sich ernsthaft mit der gegend sowie der bahnline beschäftigt, dem sei auf jeden fall "legacy of the chief" von ron simpson empfohlen.


    fotos der gegend gibts hier : http://www.sschaer.org/holidays/alaska2004/index.html


    die alte dame, die auf einzelnen fotos zu sehen ist, ging damals in kennicott in die schule ! ihr mann war park ranger in der gegend. zwei liebenswerte menschen. soweit ich weiss mittlerweilen verstorben. der indianische typ auf den fotos ist ron simpson, mittlerweilen ein guter freund. soweit das auf die distanz geht.

  • Hallo Sandro


    Danke für Deine Hinweise
    Ja "Legacy of the Chief" kenne ich auch.
    Vor allem die alten Fotos dort sind sensationell.


    Nur nicht das es falsch rüberkommt. Ich habe mich mit der Geschichte der CR&NWRR soweit es dir Distanz zulässt
    sehr intensiv auseinander gesetzt.
    Man findet im Netz sogar die alten Pläne der Gebäude.
    https://www.google.ch/search?q…aw7AbV5YDQCw&ved=0CCEQsAQ


    Meine ursprüngliche Frage hat sich auch mehr um den, wie soll ich sagen "Non Revenue" Verkehr gedreht.


    Also was benötigt so eine Mine alles um das Erz aus dem Berg zu kriegen und transportfertig zu machen?


    Wie kommt zum Beispiel das Brennmaterial (Kohle, Öl, Gas?) zur Mine, die Betriebsstoffe, Ersatzteile, usw...
    Können die leeren Ore Cars auf dem Rückweg die benötigte Kohle für das Kraftwerk transportieren?
    Alles solche Sachen halt.

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • 'Nacht!
    Es ist etwas spät und daher wirkt es bei mir oben nicht mehr ganz gut beim Bildersuche aber In Peru hat die Zentralbahn dasselbe Problem: Brenstoffe hoch (Öl vom Seehafen Callao nähe Lima über den Scheitel der Anden auf mehr als 4600 Meter und wieder nach unten zum Altiplano) zu den Minen der Cerro de Pasco (auf den Altiplano) und Kupfer zum Hafen. Die hatten einfach Tankcars mit Bulkhead Flatcars combiniert so dass so wenig wie möglich leer gefahren wurde.
    4. und 5. Wagen in dieser Zug sind noch in diese Weise, Ich glaube Heute wird mehr getrennt gefahren als Ich die Abbildungen der Central Andino bei Railpictures anschaue.


    klick


    Hoffentlich bringt es Ideen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!