Rollmaterial: Drehgestelle (Baubericht)

  • Auch Drehgestelle sind bei MODERN mit etwas mehr Aufmerksamkeit zu betrachten, wie in der Vergangenheit.
    Es gibt grundsätzlich 2 Merkmale, die heut zu Tage überall zu finden sind und deutlich der Epoche MODERN zuzuordnen sind:
    A.) Rolllager mit blauen Kappen
    B.) Betriebsnummer auf den Drehgestellen


    Es wird dem einen oder anderem sicher schon aufgefallen sein, dass die Rolllagerkappen oft blau sind, und sich vermutlich auch schon gefragt haben, warum das so ist?
    Die Antwort ist sehr simpel: Brenco, der Hersteller der Radlager, der übrigens Marktführer ist, macht das als Marketing Gag. Die Kappen werden einfach blau lackiert, so sieht jeder sofort: BRENCO!
    Natürlich kennzeichnet die Farbe auch den Standard Typ, der für einen bestimmten Einsatz gedacht ist. Es gibt z.B. auch grüne Rolllagerkappen von Brenco. Diese kennzeichnen „heavy duty“ also Schwerlast, und sind entsprechend stabiler…


    Und bei den Betriebsnummern auf dem Drehgestell hat es nur etwas mit einer Vereinfachung zu tun.
    Wenn Wagen z.B. in Shops sind und in Serie gewartet werden, ist es deutlich einfacher die richtigen Drehgestelle später wieder zuzuordnen, wenn die Betriebsnummer drauf steht.
    Auch bei einem Unfall lassen sich die Wagen und die dazugehörigen Drehgestelle schneller wieder zusammenführen, was bei der Ursachenforschung wichtig sein kann um Zeit zu gewinnen.
    Es mag auch noch andere Gründe geben, wer Sie kennt, her damit, damit ich das entsprechend ergänzen kann.


    Für die Umsetzung im Modell heißt das eigentlich nur dass man sich am Vorbild orientiert, wann und wo die Rolllagerkappen blau sind und welche Wagen die Betriebsnummer auf dem Drehgestell haben.
    Wer sich nicht am Vorbild orientiert (selbst Schuld!), sollte eine gute Mischung erzeugen. Ich würde maximal 30% der Wagen mit blauen Kappen ausstatten, denn nach X Jahren im Einsatz verliert sich die Blaufärbung wieder.
    Und Betriebsnummern am Drehgestell ergibt sich eigentlich von selbst: Es ist so kompliziert die kleinen Nummern auf ein H0 Drehgestell zu bekommen (bei N oder Z würde ich komplett darauf verzichten), dass man sich die Arbeit nur selten macht.
    Hersteller wie BLMA und Exactrail haben z.T. schon die Nummer auf die Drehgestellt ab Werk gedruckt. Beim Weathern entweder vorsichtig drüber gehen um die Nummer nicht zu sehr zu verdecken, evtl. zwischen drin mit einem Wattestäbchen wieder frei wischen, oder mit einem dünnen Streifen Klebeband abkleben.
    Wer die Nummern aufbringen will: N-Scale Decals werden klar für H0 benötigt! Es ist eine Therapie und ich mache es nicht. Ein dünner Pinsel mit etwas Farbe liefert recht gute Ergebnisse. Wenn dann noch etwas Weathering hinzu kommt, schaut es immerhin so aus wie wenn die Nummer drauf ist.
    Bei diesem Drehgestell habe ich komplett darauf verzichtet, denn meine Devise lautet: Lieber weglassen bevor es nicht gut aussieht.


    1.) Ein 1cm 4-Kant Holz dient mir als Basis. Mit einem doppelseitigen Klebeband werden so die Drehgestelle für die Bearbeitung fixiert. TIP: Wer mehrere Wagen gleichzeitig macht, kann Zeit sparen wenn alle Drehgestelle gleichzeitig gemacht werden.


    2.) Ein Tape sichert dann alles.


    3.) Wer die Lust hat, kann mit Flexmask oder Microscale Abdeckmasse die Laufflächen und so vor dem Lackieren schützen. Ich mache das nicht mehr. Das kostet mehr Zeit wie später mit Aceton die Laufflächen wieder zu reinigen.


    4.) Prinzipiell wird erst Mal alles mit einem schwarzen Haftgrund bearbeitet. Auf den flexiblen Drehgestellen haften Acrylfarben eher schlecht. Achtung: Drehgestelle mit aufgedruckter Betriebsnummer bitte die Nummer abkleben.


    5.) Der nächste Schritt ist simple: Einfach mit Vallejo Air Rust die Grundfarbe. TIP: Zwischenzeitlich bringe ich direkt danach einen Dunklen Schmutz-Wash auf.


    6.) Etwas Rost Puder in verschiedenen Tönen macht das Ganze realistischer. Wichtig: Puder mit klarem Mattlack fixieren!


    7.) Nachdem der Mattlack trocken ist, ist übrigens auch ein guter Zeitpunkt um Details mit einem eichten Dry Brush hervorzuheben.


    8.) Zusammengebaut schaut es dann so aus. Die blauen Brenco Rolllagerkappen wurden einfach nur mit einem blauen Dry Brush simuliert.


    9.) Innenseite der Räder und Achse mit Gouache bemalt und außen ein leichter Dry Brush um die Details etwas hervorzuheben, und die Drehgestelle sind fertig.


    Was die Farbgebung anbelangt, so empfehle ich sich immer am Vorbild zu orientieren.
    Manch Drehgestelle sind weniger verschmutzt und eher schwarz, andere haben deutlich zu erkennende Staub- oder Matsch-Spuren von Ihrer letzten Be-/Entladung, etc...
    Das hat natürlich auch Einfluss auf die Arbeitsschritte! Schritt 1-4 würde ich grundsätzlich durchführen und sich dann ab da entsprechend weiter voran wagen.

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