Einstellung Sounddecoder Broadway Limited

  • Hallo!


    Hatte schon irgendwo erwähnt, das mit dem Sound meiner SW1500 von Broadway Limitied nicht ganz so zufrieden bin.
    Denke mal, das es eine Sache der Einstellung ist?


    Erster Punkt: Das Standgas bei Fahrstufe 0 ist leiser als die Startsequenz und beim anfahren. Beim erhöhen auf Fahrstufe 1 wird erst das Standgas lauter, hat aber noch die selbe Drehzahl, dann steigt die Drehzahl und Lok rollt an, alles etwas zeitlich versetzt. Die Lautstärke vom Standgas kann ich aber nicht einstellen?


    Zweiter Punkt: Der Motorsound ist unterteil in 7 Drehzahl-Levels(die man einstellen kann, vermutlich angelehnt an die 8 Stufen beim Vorbild?) - jetzt kommts: Drehe ich nur von Fahrstufe 0 auf 1 dreht der Sound 4 Level hoch! (Steuere mit 28 Fahrstufen, noch weniger wären mir noch lieber, 128 sind so ein gekurble)


    Dritter Punkt: Der Motorsound dreht beim abbremsen/langsamer werden langsamer zurück als die Verzögerung der Lok, sie steht schon, wenn der Motor noch runterdudelt. Man kann zwar über eine Funktionstaste den Motorsound auf Standgas abfallen lassen, aber das ist doch nicht praktikabel.


    Hat von Euch Erfahrung mit diesem Decoder? Nennt sich Paragon2.
    An welchen CV muß ich noch drehen?


    Danke
    Torsten

  • Nein, die Drehzahl bleibt gleich, wird nur lauter. Die Drehzahlerhöhung kommt später. Ist das selbe beim anlassen des Motors: Nach dem der Motor hochgelaufen ist wird es auf einmal leiser.

  • Ich könnt mir vorstellen daß das schon so stimmt. Lokführer "gibt Gas" > Motor kriegt mehr Sprit, aber gleichzeitig nimmt der Generator mehr Strom = Leistung auf so daß in erster Linie das Geräusch sich verändert/ lauter wird und die Drehzahl nicht gravierend ansteigt.


    Auch beim Gaswegnehmen.... so ein grosser Motor wird schon noch kurz nachlaufen, wenn er keine Leistung mehr an den Generator abgeben muß.

  • Hallo Torsten,


    Du sprichst ein leidiges und eigendlich nicht wirklich zu lösendes Dilemma aller derzeitigen sounderzeugenden "Lösungen" im Modellbereich an. Der Sound im Modell kann immer nur annähernd das wiedergeben, was beim Vorbild geschieht, egal bei welcher Traktionsart. Geschwindkeit und Intensität des Geräusches, bzw. bei einer dieselelektrischen Lok, die Motordrehzahl, hängen nur mittelbar von einander ab. Schneller fahren bedeutet nicht notgedrungen ein lauteres Geräusch oder eine höhere Drehzahl.
    Am Beispiel eines PKW ist das wohl am einfachsten zu erklären. Mal angenommen bei einem PKW ist das Gaspedal in einer Stellung fest arretiert und im Getriebe ein Gang festgelegt, somit hängt die gefahrene Geschwindigkeit und die Drehzahl des Motors einzig vom Widerstand, den das Fahrzeug selbst und die Fahrstrecke bereiten, ab. Geht's bergab, wird's schneller, geht's bergauf, wird's langsamer. Ist die Strecke eben und die zugeführte Energiemenge, sprich Kraftstoffmenge, ist größer als die Energiemenge, die durch den inneren Widerstand der Maschine, den Luftwiderstand und den Rollwiderstand in andere Energieformen umgewandelt werden, wird's schneller, ist sie geringer, wird's langsamer.
    Eine weitere Sache ist das bewusste und gewollte Vermindern der Geschwindigkeit, also das Bremsen. Außer einigen "Ausnahmefahrern" wird wohl niemand gleichzeitig bremsen und Gas geben. Will man bremsen, nimmt man in der Regel vorher Gas weg.
    Da sind noch einige Begriffe, die etwas "Zahnschmerzen" bereiten. Es ist durchaus genauer, wenn man von Leerlauf bzw. Leerlaufdrehzahl und von Höchstdrehzahl spricht und wenn die Diesellok hochdreht, wollte ich nicht drinsitzen :D .
    Bei Schienenfahrzeugen ist das genauso, wie bei allen anderen Fahrzeugen und bei Dieselloks mit elektrischer Kraftübertragung übernimmt diese die Rolle des Schaltgetriebes.
    Soll die Lok losfahren, löst der Lokführer die Bremsen und legt eine Fahrstufe ein, der Fahrkreis wird geschlossen und los geht's. Soll's schneller werden, legt er weitere Fahrstufen ein. Soll angehalten werden, werden die Fahrstufen ausgelegt und abhängig von der Bauart der Kraftübertragung wird der Fahrkreis unterbrochen, dann wird gebremst. Dabei läuft der Dieselmotor in Leerlaufdrehzahl (beim pneumatischen Bremsen - das elektrodynamische Bremsen ist eine ganz andere Geschichte). Im Gefahrfall kann, und muss zum Teil auch, ins "Fahren" reingebremst werden. Dann hängt es von der Bauart des Fahrzeuges ab, ob und wie die Kraftübertragung mit Hilfe von Überwachungseinrichtungen im Bremssystem, wie z.B. Hauptluftleitungs- und Bremszylinderdruckwächtern, die im Fahrkreis liegen bzw. auf diesen wirken, unterbrochen wird und der Dieselmotor in Leerlaufdrehzahl übergeht, indem diese Einrichtungen ggf. auch auf den Regler wirken.
    Einer Fahrstufe ist eine bestimmte Motordrehzahl zugeordnet. Diese wird mit Hilfe eines Reglers, der die Kraftstoffeinspritzmenge reguliert, eingestell. Auf den Regler wirkt weiterhin die Motordrehzahl bauartabhängig mechanisch, elektrisch/elektronisch, hydraulisch oder pneumatisch ein, Stellgrößen des Reglers sind die eingestellte Fahrstufe und die Motordrehzahl, Regelgröße ist die Kraftstoffmenge. Somit entsteht ein Regelkreis, der von der Fahrstufe vorgegeben wird und auf den von außen nur noch die geforderte Leistung verändernd wirkt. Steigt innerhalb der eingelegten Fahrstufe die geforderte Leistung, sinkt die Motordrehzahl und der Regler vergrößert daraufhin innerhalb der durch die Fahrstufe vorgegebenen Grenzen die Einspritzmenge. Worauf hin wieder die Motordrehzahl ansteigt.
    Der Lokführer löst also die Bremsen und legt die erste Fahrstufe ein, der Fahrkreis wird geschlossen und es kann eine Geschwindigkeit erreicht werden, die vom Widerstand des Zuges und der Strecke abhängt. Soll die Geschwindigkeit erhöht werden oder der Widerstand des Zuges oder der Strecke lassen innerhalb dieser Fahrstufe nicht die geforderte Geschwindigkeit zu, werden weitere Fahrstufen eingelegt. Ist die höchste erreicht "kann man nur noch hinnehmen, was möglich ist" :) .
    Ist die geforderte Geschwindigkeit erreicht, nimmt der Lokführer Fahrstufen zurück. Er reguliert also mit dem Auf- und Abschalten von Fahrstufen die Geschwindkeit in Abhängigkeit von der Last des Zuges und des Streckenprofils. Ziel ist es, so viel wie möglich ohne Leistung zu "rollen" und die Dynamik der bewegten Masse und des Streckenprofils auszunutzen. Ein guter Lokführer mit einer guten Streckenkenntnis macht das auch so und daran erkennt man ihn.
    Im Regelbetrieb weiß man auch, wann und wo angelalten werden soll und nimmt deshalb vorher die Fahrstufen weg, rollt weiter und bremst nur so viel wie nötig. Und wenn das jemand macht, der's kann, klappt das auch (meistens :kratz) ).
    Beim Anhalten bzw. lange vorher läuft der Dieselmotor also in Leerlaufdrehzahl.
    Fährt eine leere Lok irgendwo im Bereich eines Yards oder einer Serviceeinrichtung herum, geschieht das bei niedrigen Geschwindigkeiten in Leerlaufdrehzahl oder kurz darüber.
    Dieses ganze System vom Sound her im Modell mit einem gewissen Automatismus nachzubilden, scheint heute fast unmöglich. Es selbst vom Handregler aus einzustellen und dabei noch seinen Modellzug zu fahren ist wahrscheinlich auch nicht das Wahre. Wenn es möglich wäre, den fließenden Strom auszuwerten, könnte man von diesem die geforderte Leistung ableiten und dem entsprechend den Sound einstellen. Wer weiß, vielleicht gibt's schon bald sowas zu vertretbaren Preisen.
    Ich hatte letzten Mittwoch die Gelegenheit, mir eine EMD 710er Maschine im ausgebauten Zustand anzuschauen und mit Leuten zu reden, die die Lizens für die Class 66 besitzen, wo die 710er drin ist. Sonst hätte ich nur auf den russischen Diesel zurückgreifen können, bei dem das prinzipiel genauso ist, nur dass bei diesem 16 Russen im 4er-Takt eimerweise Diesel verbrennen, er 15 Fahrstufen zur Verfügung hat und bequemer, allerdings auch dreckiger ist :) .
    Bei EMD ist die Ansteurung des Dieselmotors bei den klassischen Loks grundsätzlich gleich. 8 Fahrstufen, 1. Fahrstufe Leerlaufdrehzahl, ab der 2. bis zur 8. Drehzahlerhöhung.
    Die SW1500 hat einen 12-Zylinder EMD 645 Motor ohne Turbolader mit einer Höchstdrehzahl von 900 1/min. Läuft im Leerlauf der Kompressor an, wird beim Motor eine erhöhte Leerlaufdrehzahl eingestellt.
    Im Modell kann wahrscheinlich nur eine Annäherung an das tatsächliche "Soundgeschehen" erreicht werden. 128 Geschwindigkeitsstufen sind mir persönlich lieber, da damit gefühlvoller zu fahren ist.
    Der Sound müsste also so eingestellt werden, dass im Stand und beim Losfahren bis zur 2. oder 3. Fahrstufe Leerlaufdrehzahl zu hören ist. Ab da müsste es alle ca. 15 bis 16 Fahrstufen eine Drehzahlerhöhung geben.
    Demnach sollte auch beim Anhalten der Motor schon vor dem eigendlichen Halt der Lok im Leerlauf laufen. Ich denke, wenn das so oder ähnlich eingestellt ist, klingt das ganz in Ordnung. Ob das bei den jeweiligen Sounddecodern so detailiert einstellbar ist, weiß ich nicht. Da müssten die Programmierspezialisten weiter helfen.


    SW1500 startup, Athearn RTR NS SW1500 with Tsunami sound decoder


    Grüße Tom

  • Zweiter Punkt: Der Motorsound ist unterteil in 7 Drehzahl-Levels(die man einstellen kann, vermutlich angelehnt an die 8 Stufen beim Vorbild?) - jetzt kommts: Drehe ich nur von Fahrstufe 0 auf 1 dreht der Sound 4 Level hoch! (Steuere mit 28 Fahrstufen, noch weniger wären mir noch lieber, 128 sind so ein gekurble)

    Dritter Punkt: Der Motorsound dreht beim abbremsen/langsamer werden langsamer zurück als die Verzögerung der Lok, sie steht schon, wenn der Motor noch runterdudelt. Man kann zwar über eine Funktionstaste den Motorsound auf Standgas abfallen lassen, aber das ist doch nicht praktikabel.


    Die gewünschen Effekte wirst Du nur mit Einstellungen (CV 3,4,5,6), ich nenne sie so, "Für Erwachsene" hinbekommen.
    Gefühllose Inkrementalgeber sich dabei kontraproduktiv. Du kannst zwar bei kindersicherer Einstellung der o.a. CVs trotzdem langsam Beschleunigen und Verzögern, aber der Soundecoder merkt sich das, reagiert entsprechend und produziert die von Dir beschriebenen Effekte.
    Musst Du jetzt selber entscheiden, ob für kleine oder für grosse Jungs.

  • Punkt zwei lässt sich beim paragon nicht beheben, ich habe das selbe Problem mit einer SD-9. Was ich mache, ist den Motor Sound nach dem anfahren mit f5 manuell runter zu regeln. Am Ende wird dich nur ein besserer Sounddecoder glücklich machen. Ein Tsunami ist eine sehr gute Wahl. Erfordert zwar viel Einstellarbeit, das Ergebnis überzeugt aber ungemein...

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
    ________________________________________________


  • Kann "nur " von soundtraxx decodern berichten:
    Zugegeben es ist Fummelei Motorengeräusch,bezeichnen wir es mal so, zum vernüftigen Fahren zu tunen.
    Zudem kommt hinzu das die Verzögerungswerte trimmmen vorwärts rückwärts CV 3 und 4 so nach oben gehen, das ein alleiniger Modellbetrieb für Ungewohnte zum Geduldsspiel wird. Aber Vorbild Modell, was will man,soll die Lok ansprechen bei jeder noch so kleinen Reglerveränderung oder sanft geschmeidig und soundmäßig halbwegs passend sein?
    Außerdem kommt dann das Kapitel Bremsen hinzu: Maschine solo "die Eisen beißen normal " mit Last quietschen! und und und!
    Es geht ne ganze Menge, wenn man will!wie hat ein Vorredner geschrieben:Für Erwachsene!
    Eins darf dabei auf keinen Fall unterschätzt werden : die Mechanik der Maschine,Proto 2000 14:1 Übersetzung geht prima,Athern RTR viel viel mehr Arbeit,Atlas sehr moderat.
    Also :ich sag es so oft: Eher ein super seidenweicher Lauf der zehntel Millimeter vorwärts treibt als unbedingt Sound! Koste es was es will,habe auch Soundloks,doch nach einer halben Stunde Dieselgetöse im Hintergrund :nunu: ,aber soll jeder für sich entscheiden.
    Kurz und Bündig:Es geht was aber es macht sehr sehr viel Arbeit , ob mit oder ohne software!
    Gruß

  • Zu Zeiten, als DCC noch lange nicht so verbreitet war (beschrieben vor rund 20 Jahren im Miba Spezial 25) sind unsere Deutschbahnkollegen das Problem mit einer Fliehkraftkupplung angegangen - viel "Gas" zum Beschleunigen, wenig "Gas" für die Beharrungsfahrt, Motor aus/Leerlauf zum Bremsen. Ist ja bei einer dieselhydraulischen Lok vom Effekt her nicht anders als bei einer dieselelektrischen, auch wenn der Weg dazwischen natürlich ein anderer ist. Da noch einen Sound-Decoder angehängt und die Maschine hört sich auch so an wie das Vorbild...


    Heute könnte man die Effekte sicherlich digital nachstellen, aber das ist auch Aufwand, auf der Einstellungs- oder evtl. Programmier-Seite.


    MfG, Heiko

  • Hab nun auch die GP15-1 mit Tsunami-Decoder.
    Hier ist zwar die Lautstärke gleichmäßig und der Drehzahlverlauf erheblich passender jedoch hat dieser Decoder eine andere Macke, die genau so nervt:
    Warum kann man hier nicht einfach Motor abstellen? Es gibt nur Mute, dann geht aber auch keine Glocke und kein Horn. :whistling:



  • Wenn auf dem DT402 zwei mal hintereinander kurz die EMRG/STOP Taste drücke. Fährt der Motorsound herunter, aber das Horn und die Bell gehen trotzdem weiter bei betätigen der entsprechen F- Taste.

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