Konischer Kesselschuss/Fachbuch

  • Zitat

    Original von Kermit


    Ich denke, ich hab das Problem lokalisiert, recherchiert und gelöst......


    Probier(t)s mal aus....


    Ok! "Funktioniert wieder wie am Schnürchen". - Heißt auch so.


    Und der Kessel ist halt ein Kessel, der aus einem oder auch mehreren Schüssen besteht. Heißen hier eben nicht Segmente oder sonst wie, wie eben faraway schon sagte.
    Obwohl so richtig schießen kann man damit auch nicht. Meistens ein bißchen unhandlich und noch öfter schwer.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Zitat

    Original von faraway
    Ich las gestern im Brosius wie die Kesselschüsse vernietet wurden um dicht zu sein. Beim konischen Schuss, den Brosius nicht behandelt, soll das nach den US Quellen "ganz einfach" so gepasst haben. Wurde der konische Schuss nicht am Ende zylindrisch (wie?) um wirklich zu passen oder wurde das beim Nieten mit Gewalt gemacht?


    Zunächst muss ich erfreut feststellen, dass ich sehr überrascht bin, jemanden zu finden, der im Brosius & Koch liest und recherchiert. Ich habe eine Ausgabe von 1908, alle drei Bände - und Du? Und jetzt schaue ich sogar selbst wieder mal rein, was ich wohl die letzten 20 Jahre nicht getan habe.


    Ich bin da einigermaßen im Zweifel, ob konische Kesselschüsse "ganz einfach so gepasst haben" und vernietet werden konnten. Denn zwei konische Schüsse ineinander hindurch schieben kann so ohne weiteres nicht funktionieren, denn die nach außen überstehenden Längslaschen und Niete verhindern das wohl definitiv. Wurden da überhaupt mehrere konische Schüsse zusammengenietet? Ich kann es mir jedoch nicht anders vorstellen, dass stets die konischen Enden am kleinen Ende aufgeweitet oder am großen Ende zu einem zylindrischen Übergang eingezogen wurden, um sie dem nächsten zylindrischen Schuß anzupassen. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass beim Vernieten des kleineren Endes eines konischen Schusses auch die Enden vom Kesselschuß and der Stelle zusätzlich erwärmt wurden wo gerade genietet wird. Zieht dann vielleicht der Niet beim Schlagen/Hämmern/Formen des Kopfes die erwärmte Stelle des Schusses an das Gegenstück mit heran? Auf alle Fälle stelle ich mir die ganze Nieterei eines solchen Kessels als ungeheuer aufwändigen Prozess vor, denn um die Passgenauigkeit der Teile - und da sind wohl die Kesselschüsse wohl noch die einfachsten Elemente - herzustellen, war wohl ein erheblicher Aufwand notwendig.
    Ich habe es noch im RAW Chemnitz als Besucher erlebt, wie für ältere Loks Stiefelknechtplatten und Feuerbüchsrückwände gekümpelt wurden, aber ich habe es nicht erlebt, wie die Teile zu einem Kessel zusammengefügt oder einzelne Ersatzstücke an einem vorhandenen Kessel eingepasst und eingenietet wurden.
    Übrigens Kümpeln: Eine spezielle Warmverformung von Hand von Kesselblechen zu Kesselteilen, bei der trotz aller Verformung die Wandstärke des Materials nicht rediziert wird.


    Ich vergleiche immer wieder einmal im Scherz mein Werkzeug von heute für meinen Modellbau mit dem von früher. Heute benutze ich oftmals einen kleinen Uhrmacherhammer von 40 Gramm Gewicht, damals als Lokschlosser war der übliche Handhammer 2 Kilogramm schwer. Der Umstieg ist mir aber einigermaßen gelungen.


    Zitat

    Original von Conrail
    Wo ist eigentlich der Dampf-Spezi hin? Hätte hier mit seiner Teilnahme gerechnet.


    Bin ich etwa keiner? Aber ich weiß, wen Du meinst.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


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    2 Mal editiert, zuletzt von 1900 ()

  • Ich habe eine Ausgabe


    Locomotive Cyclopedia of American Practice
    Ninth Edition - 1930


    Compiled and Edited for the American Railway Association-Mechanical Devision


    Ist sowas wie der Niederstrasser der US-Bahner


    Würde aber etwas dauern das alles durchzulesen...

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

    Einmal editiert, zuletzt von Conrail ()

  • Zitat

    Original von 1900
    Zunächst muss ich erfreut feststellen, dass ich sehr überrascht bin, jemanden zu finden, der im Brosius & Koch liest und recherchiert. Ich habe eine Ausgabe von 1908, alle drei Bände - und Du? Und jetzt schaue ich sogar selbst wieder mal rein, was ich wohl die letzten 20 Jahre nicht getan habe.


    Ich habe alle drei Bände von Koch und Brosius.
    Band 1+2, Nachdruck der 14. Auflage von 1923
    Band 3, Nachdruck der verbesserten Ausgabe von 1899


    In Band drei ist sehr nett erklärt wie der Heizer die Aktentasche des Lokführers zu tragen hat. Das waren noch Zeiten...:D


    Ein Zitat (Seite 233):
    Schwerfällige oder sogar zur Trägheit neigende Heizer, welche dann auch meist keine besondere Vorliebe für Reinlichkeit und Pünktlichkeit haben, müssen Führern mit entgegengesetzten Eigenschaften beigegeben werden.


    Der Band 3 ist voller solcher Gedanken einer vergangenen Welt.


    Zitat

    Original von 1900
    Ich bin da einigermaßen im Zweifel, ob konische Kesselschüsse "ganz einfach so gepasst haben" und vernietet werden konnten....


    Die Antwort hatte ich erwartet. Es wird der Eindruck erweckt als wenn der konische Schuss so ausgebildet wird, dass er auf beiden Seiten in die angrenzenden zylindrischen Schüsse "einfach so" passen würde. Warten wir mal ab was in der US Fachliteratur von damals dazu zu finden ist. Die Jungs waren von dem Kassel ja wirklich begeistert. Da haben sie das problem wohl im Griff gehabt.

  • Neben Brosius stütze ich mich immer wieder auf:


    - Handbuch des Dampflokomotivbaues
    Martin Igel, Nachdruck von 1922


    - Leitfaden für den Dampf Lokomotivdienst
    Niederstrasser, 1954


    - Die Dampflokomotive
    (DDR) Transpress 1965


    - Dampf Lokomotivkunde
    (BRD) Eisenbahn Lehrbücherei 1983


    Damit habe ich meist technische Fragen zu deutschen Dampfloks klären können. Nun bin ich dabei mir das aus den USA zu zulegen.

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