Atchison Topeka & Santa Fe Class 3160

  • Es wurde Zeit das Problem der "Breitspur" Tenderdrehgestelle anzugehen:




    Bei einem Drehgestell habe ich vorher mal einen Versuch gemacht den ich als nicht so gelungen bezeichnen möchte.
    Aber man lernt dazu und das 2. DG wurde dann besser.





    Zuerst werden die DG auseinander geschraubt und die Radsätze entnommen.
    Dann werden die Bohrungen für die Radsatzlagerung vertieft, so dass sie bis in die eigentlichen Seitenwangen oder besser gesagt bis in die Achslagernachbildungen gehen.
    Als nächster Schritt werden die Partien des, ich nenne es mal so, Bremsbackenhalters zwischen eben diesen mittels einer Trennscheibe heraus gestrennt.
    Es wurden 6 Schnitte pro Seitenwange gemacht.
    Da beide Gußteile vollflächig aufeinander gelötet sind kommen sie nicht freiwillig auseinander.
    Die Bremsbacken als auch die Befestigungswinkel sollen an Ort und Stelle bleiben wo sie sich befinden, wurden sie mit Metallklammern gehalten.
    Dann wurden mit der Flamme die Stücke des Bremshalter zwischen den Schnitten abgelötet.





    Die äusseren Bremsbacken fallen dann allerdings auch mit ab.
    Um die wieder haltbar und stabil zu befestigen haben ich ein Stückchen 0,8mm Messingdraht U-förmig gebogen und in entsprechende Bohrungen in den DG-Wangen und den losen Bremsbacken eingesteckt.
    Das ganze wird jetzt verlötet.
    Anschliessend erfolgt das Versäubern und die Bearbeitung der Bremsbacken so, dass sie die Radlaufflächen nicht mehr berühren. Hier ist teilweise nur ein Zehntel Luft und daher konnte ich die Radsätze leider nicht federnd lagern.





    So sieht das wieder zusammengebaute DG aus.
    Das H-fömige Mittelteil wurde in der Breite reduziert und neue Befestingsbohrungen eingebracht und mit Gewinde versehen.
    An den Enden erkennt man noch schwach die ursprünglichen Bohrungen; so viel schmäler ist das DG geworden.





    Von unten sieht man die jetzt in der Ebene der Radlaufflächen liegenden Bremsbacken.






    Das hintere DG bekam eine Wankstütze wobei ich mir erlaubt habe diese aus Kunststoff anzufertigen.
    Das vordere DG kann dagegen frei um seinen Drehzapfen, dessen Auflagefläche ich auf ein Minumum reduziert habe, pivotieren.






    So sieht der Tender jetzt von unten aus. Eine weiter ins Detail gehende Nachbildung der Bremsanlage erspare ich mir weil die Werkzeugkästen alles verdecken.






    Und das sieht man nachher auch auf der Anlage.

  • Guten Abend Lutz,
    sieht doch gleich viel wahrheitsgetreuer aus, echt eine bemerkenswerte und saubere Arbeit, Gratulation.
    Bin schon auf die fertig lackierte Maschine gespannt!!! :ilike:

  • Hallo Helmut!


    Mit der Lackierung wirst Du Dich noch etwas gedulden müssen. Da habe ich noch eine kleine Änderung vor bezüglich Taktgeber für den Auspuffschlag. Das ist noch nicht ganz ausgereift.




    Hier bin ich zur Überlegung gekommen die Lok braucht ein vollwertiges Back Up Light wegen Zugfahrten rückwärts auf der Strecke.
    Also habe ich mir ein Santa Fe Standard Headlight besorgt, es durchbohrt und nach Studium von Vorbildfotos mache ich mir ein Podest dafür.
    Das Podest ist am Anfang seiner Existenz erst einmal ein grob ausgeschnittenes flaches "H"-förmiges Gebilde aus 0,2mm Messingblech auf das der Scheinwerfer gelötet wird.





    So sieht das erst einmal aus.





    Die Beinchen werden nach unten gebogen und gekürzt. Dann galt es erst einmal die richtige Lage zu finden. Mir standen nur Fotos zur Verfügung, daher dieser Prozess.





    Ist die richtige Position gefunden, werden 4 Bohrungen eingebracht und die Beinchen dort hinein gesteckt. Jetzt kann man die Höhenlage an Hand von Vorbildfotos bestimmen.





    Von Innen wird dann das Podest festgelötet so wie eine weitere Bohrungen eingebracht.
    Sie dient später als Kabeldurchführung für die LED.

  • Lutz,


    ich verwende für solche Halterungen ( z.b. auch für Santa Fe Numberboards am Kessel oder Plattformen für die Trolley Poles auf zu niedrigen Strassenbahnfahrzeugen) Messingleitern - da gabs mal eine ganze Rolle um wenig Geld. Die Sprossen,
    die im Weg sind, werden weggezwickt und verschliffen, dann bleibt eine Art "Tischchen" übrig - weniger Fummelei für einen Grobmotoriker wie mich.

  • Da die Lok ja in den Zustand der 1940er Jahre dargestellt werden soll, habe ich mich nach weiteren Betrachtungen zeitgenössischer Aufnahmen dieser Loktype aus den 1940er Jahren, dazu entschlossen den beiliegenden 2. Sanddom zu montieren. Diese historischen Fotos zeigen die Loks ausnahmslos mit 2 Sanddomen.



    Hier noch einmal die beiliegenden Teile.


    enDie Montage des 2 Sanddoms war dann auch nicht ganz so einfach wie ursprünglich gedacht. Der Mensch denkt und stösst dann auf die Materie und die damit verbundenen Sachverhalte, die dann lenkt ...
    Der Dom war für eine Schraubbesfestigung vorgesehen. Ein im Inneren eingelöteter Steg hat dafür eine Gewindebohrung.
    Aberaim Kessel ist an der Stelle keine Bohrung vorhanden. Also Aufbohren.


    Dann stellt man fest die Lyden Train Indikator Boards sind im Weg, müssen abgebaut und an anderer Stelle wieder angebracht werden. :rolleyes:
    Der Träger war natürlich am Kessel angelötet und damit das auch richtig hält war noch ein kräftiger Stift durch den Kesselmantel vorhanden.
    Jedenfalls war danach ein hässliches grosses rechteckiges Loch im Kessel zu sehen. Ich habe hier einfach einen Blechstreifen aufgelötet. Schulz.


    Der Train Indikator wurde an seine neue Position gesetzt. Den zentralen Befestigungsstift habe ich abgelötet und duch eine Schraube ersetzt. Dafür wurde in den Kesselmantel eine entsprechende Bohrung eingebracht und mit einem Gewinde versehen. Lediglich die seitlichen Stützen wurden an den Handläufen angelötet.


    Ergänzt wurden dann die Sandfallrohre für den vorderen Dom. Sie habe ich aus 0,8mm Messingdraht angefertigt und an den Düsen so wie am Umlauf angelötet. Des weiteren wurden die Verläufe und Lage der Sandfallleitungen vom hinteren Dom leicht verändert.





    Der Glockenzug musste neu angefertigt werden.






    Dann startete die Aktion Brüllwürfel.
    Vorher hatte ich schon den Tenderboden durchbohrt und dort einen 28mm Lautsprecher nebst der zugehörigen Schallkapsel in grosser Ausführung istalliert.
    Ein Tsunami Heavy Steam befeuerte den dann.


    Als erster Schritt wurde der 28mm LS mitsamt seiner Schallkapsel gegen diesen o.a. LS ersetzt. Da das Tendergehäuse dicht mit der Bodenplatte des Tenders abschliesst und grundsolide aus mehreren Lagen Blech hergestellt wurde, habe ich auf eine angepasste Schallkapsel verzichtet. Der gesamte Tender wird somit zu einer Lautsprecherbox.
    Eine signifikante Verbesserung des Sounds war die Folge. Damit meine ich das Bassvolumen in Richtung tiefer Töne. Der LS kann laut seinem Datenblatt (wir konnten den Chinesischen Hersteller ausfindig machen und das Datenblatt dort direkt herunterladen) recht tiefe Töne liefern (ab 150Hz). Damit ist er schon in einem tiefen Frequenzbereich zu hören wo die propagierten Handylautsprecher noch gar keine hörbaren Töne abgeben können.
    Durch die grosse Membran kann der Lautsprecher auch die entsprechenden Luftmassen und -volumen bewegen die nun mal nach den physikalischen Grundlagen zu Erzeugung von auch hörbaren tiefen Tönen erforderlich sind.
    Damit wir uns hier nicht missverstehen, es geht hier nicht um Krach a' la Deutschbahner, sondern um Qualität. Wer Lautstärke als Qualitätsmerkmal auffasst hört tatsächlich schlicht nur Krach.







    So weit so gut und auch alles im grünen Bereich bis ...
    Ja, bis der TCS WOW Sound kam.
    Ich habe mir so einen Decoder besorgt und hier eingebaut. Da ich hier überall Schnittstellenstecker hatte, ware es einfach und schnell gemacht.
    Die Lok auf die Anlage gestellt und befeuert.
    Was dann kam hat mich erst einmal von den Socken gehauen. Erste Reaktion war alle Volumeneinstellungen am Decoder, vulgo Lautstärkepegel, auf 10% zu reduzieren.
    Man kann es nicht beschreiben, man muß es gehört haben. Ich habe dann stundenlang damit zugebracht diesen Decoder einzustellen. Es funktioniert ja grundsätzlich anders als wie bei den anderen Sounddecodern.
    Mittlerweile bin ich bei 3% der Maximallautstärke angelangt und es reicht immer noch aus um die ganze Turnhalle zu beschallen. Der Schall ist nicht laut, aber weit tragend.
    Und bei dem TCS WOW Sounddecoder gebe ich offen zu, hier bislang nur an der Oberfläche gekratzt zu haben was dessen Möglichkeiten und Einstellungen betrifft.
    Insbesondere wenn man seine Möglichkeiten bei den Fahreigenschaften richtig nutzen möchte, muss man sich mit mit einem richtigen Bremsvorgang wie beim Vorbild anfreunden. Der Auslauf über CV4 wird "ellenlang" eingestellt. Wenn man fährt und den Regler zumacht passiert erst einmal fahrdynamisch nichts. Akustisch hört man wie die Lok in den Leerlauf übergeht, die Druckausgleicher arbeiten und die Lok rollt ganz wie beim Vorbild einfach weiter. Solange Stecke da ist kein Problem; wenn der gelernte Deutschbahner jetzt aber anhalten möchte bekommt er erst einmal eines. Man darf nicht in Panik verfallen, sondern muss hier über eine der Funktionstasten die Bremsung, ganz wie beim Vorbild, einleiten. Die hat man sich vorher wohlweislich beim Fredi auf F4 gelegt und drückt diese Taste jetzt. Bremsgeräusche setzen ein und die Lok verzögert fast unmerklich etwas mehr. Noch ein Druck auf die Tasten, die Bremsgeräusche werden etwas lauter, die Lok verzögert noch etwas stärker. Nach insgesamt 4-maligen Drücken sind die Bremsen in Emergency und machen infernalisch laute Geräusche. Nach dem 5. Drücken kommt die Lok zu einem abrupten Stopp, das ist quasi als Notaus zu verstehen. Zeit sich den Schweiß von der Stirn zu wischen.
    Hat man das aber einmal verstanden, kapiert, es verinnerlicht und sich daran gewöhnt, macht es auf der anderen Seite einen Riesenspaß mit der Lok auf diese Weise zu fahren.


    So weit bin ich vorerst einmal fertig mit dieser Lok.
    Warum die Lok noch nicht lackiert ist? Nun hier soll jetzt das noch zum tragen kommen, was ich unter Weekly Work Report vom 27.07.2015 beschrieben habe.

  • Helmut


    Auch hier, beim genauen Hinsehen entdecke ich jede Menge Zurüstteile, die offenbar auch bei meiner 2-8-4 so vorkommen. Dein Juwel und deine Ausführungen setzen Massstäbe ;( die es zu erfüllen gibt :kratz):D Ich freue mich auf das Endproduckt aus dem Hause Queen!


    MHG Martin

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