Geschlossenes Zugbild

  • Hallo!
    Da ja einige von Euch "auch" europäische Modelle haben, stelle ich meine Frage auch hier:


    Als US-Bahner liegen meine letzte Erfahrung mit europäischen Modellen in 1:87 schon einige Jahre zurück.
    Da ich gerade einen US-Zug digitalisiere, beleuchte etc. ist mir wieder einmal aufgefallen, dass bessere Modelle (zb. von Walthers) nicht nur Metallräder mit Achslagerstromabnahme (somit 8 Abnahmepunkte) haben, sondern auch gefederte Faltenbälge (US-Modelle habe ja keine Puffer, somit sind Kurzkupplungskulissen unnötig) und natürlich auch 100% vorbildliche Kupplungen (Klauenkupplung) haben. Damit ist u.a. ein wirklich vorbildliches geschlossenes Zugbild bis zu 55 cm Radien (mit leichter Modifikation damit die Drehgestelle mehr ausschwenken, auch bis 50 cm) möglich.


    Bei meinen 1:87 Wagen von Roco (ÖBB) ist trotz Kurzkupplung und KKK kein wirklich geschlossenes Zugbild vorhanden. Von Federpuffer und gefederten Faltenbälgen ganz zu schweigen (meine ÖBB-Modelle müssten auch nicht unter 55cm Radien durchfahren...) somit ist trotz KK ein unschöner Zwischenraum zwischen den Waggons zu sehen.
    Bei Verwendung von ferngesteuerten Kupplungen (ROCO/Krois) kann man keine Mehrfachtraktionen bilden, weil diesen Kupplungen der Bügel fehlt.
    Die meisten Personenwagen haben Kunststoffdrehgestelle, Stromabnahme muss daher über Rad-/Achsschleifer erfolgen. Womit man ungünstigen-falls auf 2 Kontakte pro Wagenseite bei einem 4-Achsigen Personenwagen reduziert wird.


    Ist das immer noch so - oder gibt es inzwischen entsprechende "High-End Modelle"?


    Im direkten Vergleich zu US-Personen-Wagen von Walther und Personenwagen von ROCO / Fleischmann ... div. europäischer Bahnverwaltungen, sind die Walthersmodelle für mich absolutes High-End. Während die Modelle mir bekannter europäischer Modellbahnhersteller weit abgeschlagen in Technik rangieren - auch wenn sie noch so toll detailliert sind...

  • Hallo Oliver!
    Was erwartest Du?
    Wenn man die Elektronik einmal ausklammert, befindet sich die Deutschbahn technisch und technologisch immer noch im Mittelalter wo sie einst stehen geblieben ist. Soll heissen da hat sich technisch nichts getan, es ist immer noch dasselbe so wie Du es kennst. Geht ja auch gar nicht solange alle Wagen durch den H0-36 als Standardradius irgendwie kommen müssen.
    Wenn heute bei der Deutschbahn da "Innovationen" und "Neukonstruktionen" gemacht werden, dann nur unter dem Aspekt der Kostenverminderung bei der Herstellung. Sprich Produktion verbilligen durch Vereinfachung. Das macht selbst vor der Qualität nicht halt. Hatte man früher z.B. Farbtrennkanten auf einem Wagenkasten noch einmal zusätzlich mit der dunkleren Farbe bedruckt, um eine wirklich saubere Farbtrennkante hinzubekommen, so spart man sich heutzutage diesen Arbeitsschritt.
    Für den Endverbraucher kommen so technisch vereinfachte und versimpelte Billig-Modelle* heraus, zudem auch noch in einer sich kontinuierlich verschlechternden Qualität. Die hohe Kunst besteht für die Erzeuger jetzt darin es den Zielkunden nicht merken zu lassen. Da bei Deutschbahnkäufern die Fähigkeit zum Schönreden selbst der mißlungensten Modelle hoch entwickelt ist, braucht man als Modellbahnerzeuger für Deutschbahnen sich hier nicht einmal besondere Mühe zu geben.
    Also warum sollte man als Deutschbahnerzeuger da Anstrengungen in Richtung Fortschritt unternehmen?





    * Wohlgemerkt nur bei den Entstehungskosten, der Endverbraucherpreis wird dagegen kontinuierlich angehoben.

  • Von Herstellern wie LS Models oder ACME bekommt man heute durchaus Personenwagen-Modelle, welche bzgl. Detailierung und Vorbild-Nähe auf dem Stand der Walthers-Produkte (oder ggf. auch darüber) liegen.
    LS stellt sogar Wagen mit gefederten Gummiwulst-Übergängen her (mir sind da z.B. die UIC-Wagen der SBB bekannt).


    Thomas

  • Gefederte Gummiwülste hatte Ade schon 1985...


    Bei den Kupplungen kommt es auf die verwendeten Köpfe an.
    Dazu kommt das die Kupplungsdeichseln mal mehr mal weniger Längsspiel haben.
    Da kommen schon mal 2 mm mehr oder weniger raus.
    Ich habe meine europäischen Reisezugwagen grundsätzlich mit der Roco KK - die lange und nicht die Universal - gekuppelt und finde das Zugbild absolut befriedigend.


    Federpuffer, naja sein muss das nicht.

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  • Hallo!
    LS Models und ACME waren mir nicht bekannt - mir fällt im Moment in Wien auch kein Händler ein, der das hätte.
    Bigboy: "befriedigend" ist ein dehnbarer Begriff ;)
    Früher war ich mit der Roco-KK auch "zufrieden", was die Optik angeht. Die Universal-KK ist zwar sehr funktionell, kuppelt leider nicht mehr so eng, ist aber optisch immer noch "brauchbar".
    Bis - na ja, bis ich eben US-Personen-Wagen auf den selben 50cm Radien sah ... die kuppeln nicht nur "eng", die fahren "Balg an Balg" ohne Zwischenraum! DAS halte ich nun für "befriedigend" ;)
    Selbst Billig-Wagen fahren "Balg an Blag" und weisen eine vorbildgetreue Kupplung auf (Wagen, die rein technisch irgendwo gleichauf mit älteren LIMA Modellen liegen)! Wobei ich zugeben muss, dass ich die "Bälge" wenn nicht so vorhanden, wie ich mit das vorstelle, eben nachrüste.... Nur bei den europäischen Waggons (vorzugsweise Liliput und ROCO) gibt es da nichts (was ich kenne) zum Nachrüsten.
    Auch der NEM Schacht ist ja zum Austauschen der Kupplung eine gute Idee, nur wenn man einmal einen Zug mit 13 beleuchteten 4-achsigen Wagen (Eurofima) auf einer Steigung mit 2% fährt und dabei "reißen" immer wieder die Kupplungsköpfe aus den Schächten, finde ich das nicht mehr lustig!
    Ich hatte übrigens vor Kurzem meine ~10-15 Jahre alte LIMA 1042 in Händen - zerlegt wegen Update des DCC-Decoders... Ich würde da gerne gleich das Licht (Glühlampen durch LEDs ersetzen) aktualisieren (rot/Weiß), die Pantos fernsteuerbar und die Kupplung ebenfalls fernsteuerbar machen.
    HM - das Modell ist innen sowas von verbaut... das ist nur knapp unterm Dach 3-5mm Platz für die ganze Elektronik... und bei den Kupplungen gibt es keine Bügel - also wäre es nix mit Vorspann oder so ...
    Ok, ist ein altes Modell - also habe ich mir die 1042 von ROCO angesehen - irgendwie ist die auch nicht wirklich besser, was den Platz angeht ... und die ist ja doch einige Jahre später entwickelt worden.
    Dagegen ist meine 35 Jahre alte LILIPUT 1042 ein Raumwunder und zieht trotz nur einem angetriebenen Drehgestell die gleichen langen/schweren Züge, wie die LIMA Modelle ... und wirklich viel schlechter detailliert ist die auch nicht...


    Ich habe mir schon erwartet, dass in all den Jahren doch etwas Know how bei der Entwicklung von Modellen einfließt und man diese "digitalisierungsfreundlicher" macht - aber oft ist ja nicht einmal genug Platz für einen Decoder vorhanden!
    Bei den Amis schimpfe ich über deren oft sinnbefreite Elektronik - aber die Europäer verbauen zwar immer öfter sehr aufwändige Elektronik, die aber genauso sinnbefreit ist und leider nur all zu oft Decoderfunktionen aushebeln.
    In beiden Fällen entfernt man am Besten die Elektronik und baut alles selbst neu auf - mit dem Unterschied, dass selbst bei einem kleinen US-Modell mehr als genug Platz ist, Decoder, Lautsprecher, Adapterplatine und Antrieb für die ferngesteuerte Klauen-Kupplung unter zu bringen!


    OK, danke für Eure Infos - mal sehen, ob sich da was in den nächsten 10-20 Jahren was ändert ... (wenn es dann noch Modellbahner gibt).

  • Befriedigend bedeutet bei mir das das Zugbild geschlossen ist und meinen Ansprüchen, die nicht klein sind, genügt.

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  • 3 Bilder mal dazu um die Misere zu verdeutlichen:



    Das sind 2 Heavyweights so um die 80 Fuß lang und beide mit American Limited Diaphragm ausgerüstet. Sie stehen nicht auf Gleisen weil ich hier nur einmal den möglichen Knickwinkel demonstrieren möchte.



    Wie man sieht, selbst in diesem unmöglichen Winkel zueinander ist immer ncoh ein geschlossenes Bild vorhanden.
    Warum?
    Ganz einfach weil keine Seitenpuffer vorhanden sind und die Wagen so um ihre Längs-Mittellinie zueinander abwinkeln. Sie rollen praktisch um ihre Mittellinie ab.
    Deswegen braucht man auch keine KK-Mechanik weil die Ecken der Wagenkästen immer noch weit voneinander entfernt sind.


    Bei Wagen mit, in Mitteleuropa in der Regel, starren Seitenpuffern verschiebt sich der Knickwinkel von der Mittellinie an die kurveninnere Ecke der Wagenkästen. Hier winkeln sie sich zueinander an. Daraus folgt dann aber auch auf der anderen kurvenäusseren Seite klafft es auseinander. Das sind die Gesetze der Physik und insbesondere hier der Hebelmechanik. Federpuffer und federnde Faltenbälge rsp. Gummiwülste können das Klaffen zwar abmildern. Man kann da durchaus etwas tricksen. Aber nur auf dementsprechend grossen Radien und da sprechen wir von deutlich mehr als 1000mm Radius, kann man hier ein geschlossenes Bild wahren.
    Aber die bei Deutschbahners gängigen "Standard"-Radien ... :whistling:
    KK-Mechaniken sind daher das geläufige Hilfsmittel um wenigstens in der Geraden ein geschlossenes Bild zu erzeugen.

    Hat man deren Funktionsweise grundsätzlich verstanden, kann man sich KK-Mechaniken auch selber anfertigen. Der Hebelarm der KK-Deichsel verschiebt den Abrollpunkt von der Mittellinie an die kurveninnere Ecke des Wagens, dafür klafft es dann aussen.

  • Hallo!
    Leider sind bei vielen mir bekannten europäischen Personenwagen nicht einmal auf der Geraden, trotzt KKK und echter Kurzkupplung ein wirklich *geschlossenes* Zugbild vorhanden! Damit meine ich dass zwischen Puffer und Faltenbalg/Gummiwulst KEIN Spalt zu sehen ist!
    Was aufgrund der starren Konstruktion ja auch gar nicht möglich ist - da müssten Puffer und Faltenbälge/Gummiwülste wirklich gefedert sein. Und genau darum geht es mir!
    Würden die europäischen Modellbahnhersteller die gleiche Technik wie die Amis verwenden, also gefederte Puffer und Gummiwülste/Faltenbälge, könnten die Wagen um die paar zehntel mm enger gekuppelt werden und würden auf der geraden wirklich ein *komplett geschlossenes* Zugbild zeigen (also OHNE sichtbare Spalten - selbst wenn diese noch so klein sind)! Mit anderen Worten, die Puffer und Übergänge würden wirklich aneinander anliegen.


    Da dies aber ganz offensichtlich immer noch nicht Standard ist, empfinde ich eigentlich als Armutszeugnis ...


    Auch wenn mich das eine oder andere ÖBB Modell reizen würde, aber offensichtlich bin ich inzwischen zu verwöhnt in Sachen Technik und Modelltreue (selbst die billigsten US-Modelle sind den - auch teuren - Europäischen mindestens gleichwertig...)


    Das bei engen Radien durch die KKK die Außenseite auseinander klafft wäre mir egal, bei einer "an der Wand entlang Anlage" sehe ich den Zug immer nur von innen ;) Aber zumindest hier und in der Geraden erwarte ich mir eine nahezu perfekte Illusion ... da werde ich wohl noch lange warten müssen.

  • Oliver,
    wenn Du mit Deutschbahn so fahren willst wie mit der US Bahn, dann sind erhebliche Eingriffe in Fahrzeuge und Material erforderlich. Des weiteren musst Du Dich von allen gängigen Deutschgleissysteme verabschieden und diese in der Mülltonne entsorgen. Es sind nur Tillig Elite und Weinert Mein Gleis die Bestand in kritischen Augen haben und sich auch problemlos mit US Fahrzeugen befahren lassen.
    Für die anderen traditionell antiquierten Gleissysteme sind Deutschbahnfahrzeuge primär gemacht. Immer daran denken Du bekommst da entweder Spielzeug oder getarntes Spielzeug. Der Grad der Modellbahnnachbildung eines Fahrzeugs mißt sich am Grad der Tarnung und wie geschickt sie ausgeführt ist.
    Und vor diesem Hintergrund sind auch die nicht ganz geschlossenen Übergänge bei Reisezugwagen zu verstehen. Man muss zwangsläufig mindestens 1/2mm Abstand zwischen Puffern rsp. Faltenbälgen oder Gummiwulsten lassen müssen. Ganz einfach darum weil sich beim Befahren des "Standard" 30° Abknickwinkels mit 360mm Abweigradius und dem daran sich, ohne Zwischengerade, anschliessenden Gegenbogens von ebenfalls 360mm, eine erhebliche Seitenverschiebung der Wagenkästen zueinander stettfindet. Damit sich die Seitenpuffer und das ganze Gelerch dabei nicht miteinander verhaken, ergibt sich schon zwangsläufig ein größerer Abstand der Wagen voneinander.
    Das ist dann aber nur die alleroberste Spitze des Eisbergs.
    Schaffe den verdammten H0-36 als Standardradius für Deutschbahnen in den Köpfen ab und Du hast 90% der Probleme gelöst, u.a. auch das geschlossene Zugbild.


  • Schaffe den verdammten H0-36 als Standardradius für Deutschbahnen in den Köpfen ab und Du hast 90% der Probleme gelöst, u.a. auch das geschlossene Zugbild.


    Das wird erst geschehen wenn der letzte deutsche Anhänger eines gewissen Marktführes sich aus Altergründen in die Ewigen Jagdgründe verabschiedet hat und infolgedessen auch der Hersteller Pleite ist.

    Gruß
    Jürgen
    US-Modellbahner seit 1975 in (N). Wechsel zu H0 und DCC 1998
    Vorbild war die Penn Central und Ihre Vorgänger (PRR,NYC,NH) in H0
    Jetzt Nebenbahn/Privatbahn und DB ex Heimatort ca. 1950 - 1960

  • Es sind nicht nur die Fanboys des selbsternannten "Marktführers". Auch der grösste Teil der picklellosen Deutschbahner ist da nicht besser.
    Eines der Grundübel ist einfach deren mangelnde Fähigkeit Unterschiede machen zu können. Das fängt schon beim Erkennen an, für die ist die Brio Holzeisenbahn auch schon eine "Modellbahn" und wer damit spielt auch schon ein "Modellbahner", bis hin zu einem der sich seine Lokmodelle und Gleisanlagen komplett scratch im Selbstbau erstellt.
    Beide werden in den gleichen Topf geschmissen wobei die Pickel- und Pickellosenbahner dann verlangen der fortgesschrittene Selbstbauer müsse sich ihren Vorstellungen anpassen.
    Das jetzt näher zu erläutern möchte ich hier nicht, denn dann wäre dieser Thread endgültig reif für eine Verschiebung ins Gelaber.

  • Irgendwie habt ihr schon eine etwas angestaubte Sicht auf die hiesige Modellbahnszene.
    Klar, es gibt sie immer noch, die vielen Spielbahner welche keine grosse Ahnung vom Vorbild haben und mit jedem noch so "gescheiterten" Modell zufrieden sind. Aber es gibt auch eine zunehmende Zahl von Modellbahnern, welche durchaus an perfekteren Modellen interessiert sind.
    Die von mir zuvor schon zitierten Marken (es gibt noch mehr) hätten ihr Sortiment kaum mit akribisch detailierten, durchaus z.B. mit ExactRail vergleichbaren Modellen ausgebaut, wenn auf dem europäischen Markt im Allgemeinen aber auf dem deutschen im Speziellen keine Nachfrage bestünde.


    Aber stellt euch vor: Auch in der "perfekten, Vorbild-orientierten US-Modellbahnszene" existiert eine erschreckende Anzahl von Spielbahner, welche mit den einfachsten Modellen zufrieden sind. Ja, auch dort werden neben Tangent, Exactrail oder Rapido nach wie vor auch einfachere Modelle von Walthers oder Accurail verkauft.
    Manchmal erschleicht mich das Gefühl, dass unsere Meinung hier über die US-Modellbahner drüben etwas zu "rosa" ist. Und vielleicht würde es uns gut tun, ab und an aus unserer selbstgefälligen US-Modellbahn-Wolke zu steigen und uns umzusehen, was auf dem Euro-Modellbahn-Sektor so alles passiert.



    Thomas

  • Aber zumindest hier und in der Geraden erwarte ich mir eine nahezu perfekte Illusion ... da werde ich wohl noch lange warten müssen.


    Es gibt ein paar Möglichkeiten.
    Das eine ist wie schon gesagt der verwendete Kupplungskopf, der andere die Kinematik. Als Beispiel mein 1962er Rheingold von Lima. Mit 9 Wagen ist der Abstand ab Werk, zwischen den ersten 3 bis 4 Wagen fast je 4mm, während er bei den letzten beiden Wagen vielleicht noch 1mm ist.
    Mein Roco IC 2000 mit 10 Wagen kuppelt da deutlich kürzer, der ist maximal etwa bei 0,5mm, ist aber ca 20 Jahre jünger.
    Ein weiteres Problem ist die in Europa geliebte S-Kurve ohne Übergang bei z.B. Weichenverbindungen, was dazu führt das die Puffer sich verhaken.


    Manches Detail an den Wagen, wie zu hohe und unten abgeschnittene Puffer sind den klobigen Kupplungen geschuldet die unter diesen durchtauchen müssen.

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  • Aber stellt euch vor: Auch in der "perfekten, Vorbild-orientierten US-Modellbahnszene" existiert eine erschreckende Anzahl von Spielbahner, welche mit den einfachsten Modellen zufrieden sind. Ja, auch dort werden neben Tangent, Exactrail oder Rapido nach wie vor auch einfachere Modelle von Walthers oder Accurail verkauft.

    Auch in den USA gibt Modellbahner mit kleinem Budget oder die, die Kits den RTR-Modellen vorziehen. Es bleibt aber ohne Frage der Vorteil der fehlenden Puffer und der Möglichkeit, eine nahezu vorbildgetreue Kupplung zu verwenden.


    Das größte Problem in Deutschland scheint aber der 36 cm Radius zu sein, durch den jedes Modell passen muss, mit den fälligen Kompromissen. Da ist die Philosophie der US Firmen anders, sie halten sich höchsten an die NMRA Empfehlungen, die für verschiedene Loktypen verschiedene Mindestradien definiert.


    Bei uns scheint das Gleis ein notwendiges Übel, in den USA ist es ein Modell für sich.


    Ein Freund hat lange akribisch einen Bahnhof seiner Heimatstadt zu einem bestimmten Zeitpunkt für ein Betriebsdiorama recherchiert. Gebaut hat er ihn dann mit altem, vorhandenem Märklin Metallgleis mit 36 cm Radius und 30° Weichen. Verstehe das wer will.


    Wie Lutz (Schraddel) schon sagte, der 36 cm Radius muss aus den Köpfen raus, dann ist großflächig eine Verbesserung möglich.
    Gruß, Volker

  • Thomas
    Dann schaue Dir einmal die Hauptabsatzgebiete der von Dir genannten Firmen an. Historisch bedingt* sind das für LS die Benelux Staaten und Frankreich, für A.C.M.E. Italien.
    Heute ist der Deutsche Markt ist für diese Firmen nur als eine Art Nebenkriegsschauplatz zu betrachten oder bestenfalls ein Mitnahmemarkt für den man mal eigene Modelle aus den vorhandenen Formen abgeleitet hat. In Benelux und insbesondere in Frankreich bekommst Du Spielzeugwaggons nicht abgesetzt, da musst Du schon was Ordentliches bringen.


    :klugs:
    Dagegen ist der grössteTeil der Deutschen Modellbahnkäufer mittlerweile (grosse ganz aktuell aufgewirbelte Staubwolke) vergleichsweise so anspruchslos geworden, dass man hier auch den grössten Murks absetzen kann. Der schaut nur auf den Preis, Rest egal, Hauptsache billig. Nur ein kleiner Teil nimmt es genau und wagt es Ansprüche zu stellen. Warum sollte ich mir als Deutschbahnerzeuger also Mühe geben wenn ich mir meine Brötchen auch mit Murksmodellen verdienen kann?


    Und die, teilweise ganz bewusst und absichtlich herbeigeführten, Inkompatibilitäten bei der Deutschbahn sind Dir bekannt? Damit sind nicht nur Mittelleiter und 2L gemeint.
    Hast Du Dich schon einmal gefragt warum Du bei US Wagen problemlos Kupplungen und Drehgestelle austauschen kannst? Das ist nicht genormt, das ist faktisch ein quasi Standard an den sich alle US Hersteller halten. Genau wie die US Hersteller, Importeure und Anbieter sich an die Normen der NMRA halten.
    Deutschbahn? :devil:


    Über den sich abzeichnenden Digital-Schnittstellenkrieg kann Oliver sicher mehr erzählen.



    * Die verblichene Firma Alpha Trains spielte bei der Marktaufteilung auch eine gewisse Rolle.

  • Das größte Problem in Deutschland scheint aber der 36 cm Radius zu sein, durch den jedes Modell passen muss, mit den fälligen Kompromissen.


    Durch den haben schon meine ersten, 30,3cm Roco DB IC Wagen, 1983 so rum war es, nicht gepasst! Wollte ergo auch schon damals Roco nicht.
    Die haben durch den Überhang am Wagenende so ausgeschwenkt das die Kupplung bei 36 cm längst am Anschlag war und die Wagen rausgedrückt hat. Und das montierte Heizkabel hat den möglichen Radius nur noch weiter vergrößert.

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  • Irgendwie habt ihr schon eine etwas angestaubte Sicht auf die hiesige Modellbahnszene.
    Klar, es gibt sie immer noch, die vielen Spielbahner welche keine grosse Ahnung vom Vorbild haben und mit jedem noch so "gescheiterten" Modell zufrieden sind. Aber es gibt auch eine zunehmende Zahl von Modellbahnern, welche durchaus an perfekteren Modellen interessiert sind.

    Ja, auch dort werden neben Tangent, Exactrail oder Rapido nach wie vor auch einfachere Modelle von Walthers oder Accurail verkauft.

    Manchmal erschleicht mich das Gefühl, dass unsere Meinung hier über die US-Modellbahner drüben etwas zu "rosa" ist. Und vielleicht würde es uns gut tun, ab und an aus unserer selbstgefälligen US-Modellbahn-Wolke zu steigen und uns umzusehen, was auf dem Euro-Modellbahn-Sektor so alles passiert.

    Generell gib ich dir recht. Auch drüben wurde trotz der günstigen Ausgangssituation bzgl kommerziell erhältlicher Modelle furchtbares verbrochen.


    - andererseits war für mich einer der Gründe, nach einer langen modellbahnlosen Zeit gerade wieder im US Sektor einzusteigen (Alternativen hätt es schon gegeben) , das Erscheinungsbild und das problemlose Handling der mit Kadee und Faltenbälgen ausgerüsteten US Modelle. Und das waren damals schlichte Blue Box und AHM Fahrzeuge - also noch mindesten eine Kategorie tiefer als die erwähnten Walthers und Accurail - die von vielen eher von oben herab betrachtet werden.

  • Thomas
    Dann schaue Dir einmal die Hauptabsatzgebiete der von Dir genannten Firmen an. Historisch bedingt* sind das für LS die Benelux Staaten und Frankreich, für A.C.M.E. Italien.
    Heute ist der Deutsche Markt ist für diese Firmen nur als eine Art Nebenkriegsschauplatz zu betrachten oder bestenfalls ein Mitnahmemarkt für den man mal eigene Modelle aus den vorhandenen Formen abgeleitet hat. In Benelux und insbesondere in Frankreich bekommst Du Spielzeugwaggons nicht abgesetzt, da musst Du schon was Ordentliches bringen.


    Warum kann Piko dann erfolgreich seine Lowcoast Fahrzeuge dort absetzen? Wenn ich mir die Qualität mancher aktueller Lima, Rivarossi oder Electrotrain Fahrzeuge ansehe, scheint hier uns ein Blinder was von Farben erzählen zu wollen.




    :klugs:
    Dagegen ist der grössteTeil der Deutschen Modellbahnkäufer mittlerweile (grosse ganz aktuell aufgewirbelte Staubwolke) vergleichsweise so anspruchslos geworden, dass man hier auch den grössten Murks absetzen kann. Der schaut nur auf den Preis, Rest egal, Hauptsache billig. Nur ein kleiner Teil nimmt es genau und wagt es Ansprüche zu stellen. Warum sollte ich mir als Deutschbahnerzeuger also Mühe geben wenn ich mir meine Brötchen auch mit Murksmodellen verdienen kann?


    Wir Anspruchslosen Deutschbahner konnten vor 2 Wochen jedenfalls ein Fremo Treffen abhalten ohne das es zu technischen Problemen gekommen ist. Roco und Piko Loks machten 3 Tage anstandslos das was ihre Lokführer am Handregler einstellten und sogar mit dem bösen 3-Poler von Piko ist es möglich einen Wagen anzukuppeln ohne das sich dieser bewegt. Ist halt nicht jedem gegeben mit einem Fahrzeug gefühlvoll zu fahren oder sich mit den CV im Decoder zu beschäftigen, da wird schon mal die Schuld beim (Billig)Motor gesucht ...





    Und die, teilweise ganz bewusst und absichtlich herbeigeführten, Inkompatibilitäten bei der Deutschbahn sind Dir bekannt? Damit sind nicht nur Mittelleiter und 2L gemeint.
    Hast Du Dich schon einmal gefragt warum Du bei US Wagen problemlos Kupplungen und Drehgestelle austauschen kannst? Das ist nicht genormt, das ist faktisch ein quasi Standard an den sich alle US Hersteller halten. Genau wie die US Hersteller, Importeure und Anbieter sich an die Normen der NMRA halten.
    Deutschbahn? :devil:


    Komisch ich kann seit mindestens 20 Jahren bei kontinentaleuropäischen Modellen die Kupplungen problemlos tauschen. Warum sollten sich Hersteller auf eine Drehgestellbefestigung einigen, wenn es keinen externen Hersteller von DG's gibt und viele Hersteller, auch deine Gelobten weiter oben, keine DG einzeln anbieten?
    Der Austausch bei US ist auch nicht so problemlos wie du hier überschwenglich behauptest aber was will man von einem erwarten der nur eine handvoll Großserienfahrzeuge hat?
    Licht und Schatten liegen auch bei den US Modellen dicht bei einander und es gibt keinen Grund mit rosaroter US-Brille über Deutschbahner herzuziehen, es sei man will damit ein paar Komplexe befriedigen :lw)




    Über den sich abzeichnenden Digital-Schnittstellenkrieg kann Oliver sicher mehr erzählen.


    Dieser Krieg wird zu 99% von Klugscheißern geführt ...

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


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