Ethanol - Wie wird so ein Werk bedient?

  • Hallo zusammen,


    mich interessiert wie ein Ethanol-Werk in den USA von der Bahn bedient wird.
    Wie ist so ein Rangierablauf?


    Bei den meisten Werken gibt es mindestens ein Be- und Entladegleis für Hopper und eines für Tank Cars.
    Dazu in der Regel ein oder zwei weitere Gleise zum Speichern von Wagen.
    Fest stationierte Switcher konnte ich bisher nicht ausmachen.


    Es kommen also (wenige) Tank Cars und viele Grain Hopper an.
    Raus gehen viele Tank Cars und viele Chem. Hopper.


    Aber wie ist der Ablauf der Operation dann?

  • Gab es mal einen großen Artikel in der Trains.
    Vom Trecker der das Getreide bringt bis zum Tankcar.


    Nur wann...

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Nehmen wir mal ein Werk mit einem Ladegleis für Hopper und einem Ladegleis für Tank Cars. Dazu ein Storage Track.


    Volle Chemical Hoppers stehen bei Spielbeginn im Ladegleis für Hopper und volle Tank Cars stehen im Ladegleis für Tank Cars


    1. Lok kommt mit vollen Grain Hoppers an
    2. Lok lässt die vollen Grain Hopper auf einer Siding stehen
    3. Lok stellt die vollen Chemical Hoppers vom Ladegleis ins Storage Track
    4. Lok stellt die vollen Grain Hoppers von der Siding ins Ladegleis für Hopper
    5. Lok stellt die vollen Chemical Hoppers vom Storage Track in die Siding
    6. Lok fährt mit den vollen Chemical Hoppers weg


    Neuer Zug:
    7. Lok kommt mit leeren Tank Cars und einem Puffer-Car (Boxcar oder Hopper) an
    8. Lok lässt die leeren Tank Cars in der Siding stehen
    9. Lok stellt die vollen Tank Cars vom Ladegleis ins Storage Track
    10. Lok stellt die leeren Tank Cars von der Siding in das Ladegleis für Tank Cars
    11. Lok stellt die vollen Tank Cars vom Storage Track in die Siding
    12. Lok fährt mit vollen Tank Cars weg


    Muss der Puffer-Wagen dann IMMER zwischen Lok und vollen Tank Cars sein?
    Also bei jeder Rangierbewegung? Oder wird er erst zum Schluss und kurz vor Abfahrt wieder zwischengekuppelt?


    Neuer Zug:
    13: Lok kommt mit leeren Chemical Hoppers an
    14. Lok lässt die leeren Chemical Hoppers in der Siding stehen
    15. Lok stellt die leeren Grain Hopper vom Ladegleis ins Storage Track
    16. Lok stellt die leeren Chemical Hoppers von der Siding ins Storage Track
    17. Lok stellt die leeren Grain Hopper vom Storage Track in die Siding
    18. Lok Fährt mit leeren Grain Hoppers weg


    Nach diesen Manövern wäre man mit einem Umlauf durch und alles stünde wieder wie zu Beginn da.
    Es ginge also (laut meiner Theorie) über Ganzzüge.

  • Muss der Puffer-Wagen dann IMMER zwischen Lok und vollen Tank Cars sein?


    Ja, ist in der "Hazardous Materials Regulations" des DoT, Titel 49, Section 174 geregelt. http://www.gpo.gov/fdsys/pkg/C…itle49-vol2-sec174-84.pdf


    Pack doch einen Teil der Grain Hopper zu den Tank Cars sowie den Chemical Hoppers in einen Train und lasse sie in einem nachgeschalteten Yard separieren. Erspart dir die Puffer Cars im HazMat Train.


    Edit :
    Der obige Link führt zu einem Teil des Regelwerks. Einen Gesamtansicht gibt es hier : http://www.gpo.gov/fdsys/granu…2011-title49-vol2-part174

  • Hier die Draufsicht auf ein kleines Ethanol Plant in Fostoria, Ohio https://www.google.de/maps/@41…65489,1169m/data=!3m1!1e3
    So wie es aussieht werden nur covered Hopper mit Grain angeliefert und das Produkt zwischengelagert oder gleich in bereitstehende Tankcars abgefüllt.
    Eine Frage stellt sich mir, wozu die chemical Hopper?

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Hmmm
    Ich versuche mir das eben praktisch vorzustellen...


    Okay, man nimmt einen Hopper und stellt den zwischen volle Tankcars und Switcher wenn die rangiert werden.


    Aber in der Praxis??????? :gruebel:

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Hallo Stephan, hallo Ulrich,


    wo soll da das Problem sein ? Das sind doch vollkommen alltägliche Rangierarbeiten. Es werden einfach die Wagen "ausgewechselt" und bei einigen Wagen ist mindestens ein Schutzwagen zwischen Lok und den Wagen mit Gefahrgut. Das geschied jeden Tag tausendfach auf der Welt. Der Arbeitsaufwand ist nicht unbedingt größer als ohne Schutzwagen.


    Grüße Tom

  • Nur volle!!!


    Aber in der Praxis kann ich es mir nicht vorstellen.
    Ich bin auch eben nicht sicher ob die Rangierfahrten als Train gelten

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Das kommt ganz auf das Ladegut an. Grundsätzlich aber gelten (auch international) auch leere ungereinigte Behältnisse von Gefahrgütern, die transportiert werden, als Gefahrguttransporte und müssen also auch entsprechend den für das jeweilige Gut geltenden Richtlinien befördert werden. Es kann sein, dass es bei bestimmten Gütern Unterschiede bei der Beförderung leerer und beladener Behältnisse gibt, was ich aber bei Ethanol nicht glaube, da es schon bei niedrigen Temperaturen entzündliche Gemische bildet. Dabei ist jede Ortsveränderung schon ein Transport. Die so "leichthin" gebrauchten Begriffe "Zug", "Rangierfahrt" sind rechtliche Kategorien, die bei uns gelten und für die auf Grund ihrer Kategorie unterschiedliche betriebsdienstliche Regeln gelten (das gilt u.a. auch für das so oft leichthin verwendete Wort "Bahnhof"). In den Staaten wird diese Unterscheidung nicht getroffen. Dort ist eine Fahrt zur Anschlussbedienung auch ein "Train".
    Bezüglich der Anforderungen an den Transport von Ethanol in den Staaten kann ja mal jemand tiefgründiger recherchieren. Allgemein gilt jedoch immer der Grundsatz der größten Sicherheit. D.h. leer oder beladen wird im Zweifel gleich behandelt.
    Ich bin jetzt am Tablet, da ist das verlinken etwas mühsamer. Wenn ich nachher mal am Rechner bin, suche ich mal was zu Ethanol aus der GGVSEB heraus. (Für Seetransporte gelten etwas abweichende Regeln.)
    UN-Nummer Ethanol 1170 (Stoffnummer), Gefahrnummer 33 (leicht entzündbarer flüssiger Stoff, Flammpunkt unter 23 Grad Celsius)


    Grüße Tom

  • @ Stephan - Anlagen werden in der Regel so angelgt, dass die Bedienung gemäß den geltenden Regeln so effitient wie möglich erfolgen kann -Kostenfaktor. Und wenn es doch mal so sein sollte, dass diese Situation entstehen könnte, ist es ein Leichtes, einen weiteren Schutzwagen am Schluss mitzuführen. Bedientechnologien sind (sollten :huh: ) durchdacht und geplant - Kostenfaktor. Ist aber vor Ort ein anderer Wagen zulässig greifbar, wird dieser genommen. In Deinem Beispiel wäre das ja der Fall.


    Grüße Tom

  • Ist halt die Frage wie weit im Umgang mit Gefahrgut ein Abweichen von den Anweisungen toleriert werden kann.
    Mir bekannt ist das bei GG Klasse 3 mindestens 4 Pufferwagen zwischen Lok und beladenem Gefahrgutwagen sein müssen.
    Bei restenleerten Wagen muss mindestens ein Pufferwagen dazwischen.
    Die Pufferwagen dürfen selbst über keine funkenbildenden Einrichtungen verfügen - z.b. Kühlwagen o.ä. - eigentlich logisch.


    Ansonsten so wie Tom schreibt, man wir als Betreiber einer Ethanol Anlage nicht irgendwas zusammen klemptnern sodern die einschlägigen Richtlinien und Vorgaben einhalten - dürfte sonst schwer mit einer Betriebsgenehmigung werden - auch in den Staaten. Der Betreiber/Produzent haftet schließlich für sein Produkt. Grundsätzlich hat er auch dafür zu sorgen das beauftragte Transportunternehmen entsprechende Ausrüstungen und Eignungen haben / nachweisen können.


    Ethanol als Treibstoff ist UN 1987 / 3475 für E95 und UN 3475 für E85 ändert aber an der Klasse 3 nichts.

  • Alles richtig!


    Nur geht es eben um ein, zwei oder drei Tankcars die innerhalb des Werksgeländes bewegt werden.


    Also ist die Frage: Gilt die Vorschrift auch für Rangierfahrten innerhalb des Anschlusses, ab wann ist ein Train wirklich ein Train.


    Das bedeutet imho das man mal das ganze Werk lesen müsste, zumindest die Vorbemerkungen, ob da jede Zugbewegung als Train gilt.

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!