Advanced Beginners. The Underserved, Invisible Modeling Class

  • Hallo Tom,


    das ist ein interessanter Artikel, auch wenn ich Lance Mindheim Logik nicht immer folgen kann.


    Erst einmal finde ich es gefährlich, die Gruppe der Beginners zu beschreiben und dann die Advanced Beginners intelligent zu nennen. Was sind dann die Beginners? Dumm. nur weil sie sich nicht für das Vorbild interessieren?


    Wenn er als Unterschied das Interesse am Vorbild benennt, dann stimmt seine Aussage nicht, dass es für Advanced Beginners keine Veröffentlichungen gibt. Was die handwerklichen Fähigkeiten betrifft, stehen sie ja auf einer Stufe mit den Beginners. Wieso sollten sie dafür etwas anderes als die Beginners benötigen? Da gibt es sicher ausreichend Futter. Für Interesse am Vorbild brauchen sie zusätzliche Infos, wenn man Mindheims Definition folgt. Aber selbst diese Information ist in der Reihe der Kalmbach Bücher aus meiner Sicht ausreichend vorhanden. Und sonst gibt es einen fast unerschöpflichen Markt von Büchern über einzelne Bahnen.


    Einem Anfänger würde ich nicht gerade Micro Engineering Gleis empfehlen.


    Lesenswert ist der Artikel trotzdem.
    Alles Gute zum neuen Jahr, Volker

  • Hallo Volker,


    vielen Dank und genau richtig. Auch L.M.'s Meinung ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber der Artikel regt doch zum Nachdenken an, darüber, was man eigendlich will und wie man dahin kommt.


    Erst einmal finde ich es gefährlich, die Gruppe der Beginners zu beschreiben und dann die Advanced Beginners intelligent zu nennen. Was sind dann die Beginners? Dumm. nur weil sie sich nicht für das Vorbild interessieren?


    Menschen, die man nicht kennt, Eigenschaften zu zu ordnen, ist nicht sehr weise, das stimmt.


    Aber L.M's Definition bezieht sich wohl eher auf das, was der Neueinsteiger erwartet.
    Die eine Gruppe (mit welchen Eigenschaften auch immer) ist mit der "einfachen" Railfaning-Anlage zufrieden und manche sind das auf Dauer und das ist o.k. so. Für diese Gruppe gibt es Anleitungen en mass, mit denen ein schneller Einstieg leicht ist.
    Die andere Gruppe ist die, die vorbildgerechten Betrieb will, auf einer Anlage, die für vorbildgerechten Betrieb geplant und gebaut ist und für diese Gruppe ist der Einstieg nach ihren Wünschen schwieriger, da die benötigten Informationen und Hilfen etwas schwieriger zu bekommen sind. Diese Gruppe will mehr als "nur Züge kreisen lassen", ist aber unsicher was "falsch" zu machen und dagegen hilft nur "Anfangen", am besten so, dass es dann, wenn weitere Informationen und bessere eigne Fähigkeiten vorliegen, das Angefangene in die gewünschte Richtung weiterentwickelt werden kann.


    Auch die diesem Beitrag folgenden bieten einige Anregungen.


    Grüße Tom

  • Die Problematik sitzt viel tiefer, ist letzten Endes eine gesellschaftliches, komplexes Problem. Da einen Aspekt herauszupicken bringt nicht wirklich viel. Eher wäre es angebracht, allgemein mehr Toleranz walten zu lassen, und da kann sich jeder bei der Nase nehmen - wie oft schaut man andere schief an, weil sie z.b.


    : zu jung sind um ernstgenommen zu werden
    : mit Pickelkratzern fahren wollen
    : die falsche Era bevorzugen
    : nicht sklavisch ein bestimmtes Vorbild nachempfinden wollen
    : sklavisch ein bestimmtes Vorbild nachempfinden wollen
    .............


    könnte man noch eine Zeitlang fortsetzen, und ich nehme mich nicht aus; ich halts halt so, daß ich mein Unbehagen - wenn mir was suspekt ist - hinterfrage, und mir sage, es ist seine Bahn, sein Geld, seine Zeit und wenns ihm Spass macht muss es auch ok sein.
    -- Das waren jetzt auch gleich meine weisen und salbungsvollen Worte zum Jahresanfang; wieder was erledigt . :D


    Wie Volker richtig schreibt, steht es jedem frei aus der Fülle des Materials (grade heute mit Inet) herauszusuchen was er braucht, eher ist die unüberschaubare Datenfülle hinderlich als ein Mangel an Angebot.

  • Gerold, ich stimme Dir völlig zu.
    Ich habe mich nur auf das beziehen wollen, was mir bei Lance Mindheim auf den ersten Blick aufgefallen ist. Ich kann mit seinem Modellbau sehr viel anfangen, mit seine Layout-Philosophie weniger.
    Gruß, Volker

  • Hallo Volker,


    das ist doch o.k. . Es muss doch jeder für sich selbst entscheiden, was entsprechend den persönlichen Vorlieben und Umständen das Beste ist.
    Die Philosopie hinter den Layouts von Lance Mindheim ist, mit den geringst notwendigen Aufwand schnellst möglich zu einem realistischen vorbildorientierten Layout zu kommen, der den jeweiligen Lebensumständen (Platz, Zeit, Geld) entspricht, der auch wirklich fertig wird und dann für das genutzt wird, für was er gebaut wurde - nämlich zur aktiven Entspannung und Freizeitgestaltung den Betrieb bei der Eisenbahn nachvollziehen.
    Das Ziel ist also, etwas fertig zu bekommen, was dann benutzt werden kann.
    Weiterhin liegt dieser Art "Model Railroading" der Gedanke zu Grunde, dass der Mensch ein aktiver Bestandteil der "Show" ist und nicht blos Regieseur oder gar nur Zuschauer. Man übernimmt den Part der Train Crew und führt auch in der Modellversion alles das aus, was auch die Crews beim Vorbild tun, um ihren Job zu erledigen. Diese Herangehensweise weicht etwas von der hier zu Lande meist üblichen ab, wird aber so von vielen Model Railroadern drüben gemacht und auch von vielen "Model Railroad Weisen" so probagiert. Klar ist natürlich, dass das wenig publikumswirksam ist und für den nicht aktiven Zuschauer langweilig sein kann. Es ist aber auch nicht das Ziel, Zuschauer zu beeindrucken. Diese Layouts sind für den "Spieler" selbst gedacht und der hat genug zu tun sodas ihm nicht langweilig wird. Das Alltägliche wird nachvollzogen und nicht irgend welche besonderen Situationen. Hier zu Lande ist es meist so, dass ein Modellfahrdienstleiter einen fahren lässt oder ein Modellreisender oder Railfan zuschaut, wie dieser das tut. :D Alles aus der Sichtweise von örtlichen Personal oder Unbeteiligten. Bei dieser anderen Herangehenweise fährt man selbst.
    Mit dieser Art Model Railroading erreicht man mehr Leute und es bleiben mehr Leute beim Hobby. So ist nämlich unter den allermeisten Lebensumständen ein realistischer und vorbildgerechter Layout möglich. Dieser wird fertig und ist keine Dauerbaustelle. Man benötigt bedeutend weniger Fahrzeuge und Anlagen, die dann aber um so besser ausgeführt sein können. Alles in allem ist so Model Railroading auch bei kleinem Bugdet möglich und man kann flexibel auf sich ggf. ändernde Wohnsituationen reagieren.
    Es ist also eine ziehmlich moderne aber auch auf lange Sicht ausgerichtete Herangehensweise.
    Aber wie schon geschrieben, jeder so wie es ihm gefällt.


    Grüße Tom

  • Hallo Tom,


    danke für die Interpretation. Ev hab ich mich mit meiner Kritik auch zu sehr auf das Thema "die vernachlässigten Advance Modelers" bezogen. Ansonsten ist der Ansatz natürlich sinnvoll.

  • Hallo Tom,
    wie Du gesagt hast, jeder wie er es mag. Lance Mindheims Ansatz ist einer von mehreren. Das ist auch OK, aber nicht meins. Wenn ich Modellbahn hätte arbeiten wollen, wäre ich Eisenbahner geworden. Anlehnung an die Vorbildabläufe ja, aber nicht bis ins letzte Detail. Aber ohne dieses Folgen ins letzte Detail kann man natürlich einen Gleisplan mit einer Weiche kaum als Modellbahn verkaufen. http://mrhpub.com/2013-05-may/land/#/95/zoomed Das scheint mir dann ein bisschen wenig Variationen zu bieten.


    Ich habe mich in den Landschaften des Westens der USA in amerikanische Eisenbahnen verguckt, da kann ich mit städtischen reinen Rangierlayouts nicht viel anfangen, selbst wenn sie in LA angesiedelt sind.
    Gruß, Volker

  • Hallo Volker,


    das ist doch o.k. . Das Beispiel, das Du verlinkt hast, ist eine Möglichkeit von vielen und da eine sehr einfache - eher was für den Landschaft oder Gebäudebauer - aber trotz allem was zum Fahren bei wenig Platzbedarf und einigen intelektuellem Anspruch. Es ist aber eben auch nur ein Beispiel dafür, was man sogar nur mit einer Weiche und dem entsprechenden Thema machen kann. Nun stell Dir mal vor, was mit etwas mehr Gleisanlage und mit ein wenig mehr Platz gemacht werden kann. Beispiele und vor allem Gleisplanvorschläge gibts zu Hauf.
    Es gibt aber auch aus der Kategorie "Eisenbahn im Westen" den einfachen Schienenkreis mit richtig viel "Landschaft" drumherum - auch die einfachste Form - jedoch benötigt sogar dieser einfache "Kreis" sehr viel Platz und dort kann dann nur ein unrealistisch kurzer Zug kreisen ... . Auch wenn die Landschaft a la Pelle gebaut ist, ist das ein riesiger Aufwand für fast nichts und nur in sehr wenigen Räumlichkeiten zu realisieren.
    Es gibt für alles Beispiele ... .
    Hat man wenig Platz/Zeit/Geld/und ... und trotzdem den Wunsch sich mit Modellbahn zu beschäftigen bleiben als Alternativen nur das passende Thema oder eben keine Modellbahn.
    Aber auch wenn an Platz/Zeit/Geld/und ... nicht so sehr Mangel besteht, bietet diese Form der Modellbahn doch den Vorteil, dass sehr viel einfacher ein realistischer vorbildgetreuer und vor allem ein den "Spieler" aktiv mit einbeziehender Betrieb möglich ist, ohne eine große Crew a la Round Robin Group zusammentrommeln zu müssen. Auch kann man dabei auf umfangreiche elektronische Bedienhilfen verzichten und es geht trotzdem. Viele Fahrzeuge zu haben ist schon nicht schlecht - viele Fahrzeuge pflegen zu müssen ist Arbeit. Nicht zu reden davon, die Gleise auf Dauer betriebsfähig zu halten - schon wieder richtig Arbeit. Und wie oft im Jahr wird dann eine volle Session mit allem Tam Tam gefahren ? Lohnt sich da der ganze Aufwand ?
    Also was wann Arbeit ist, relativiert sich damit schon, eigendlich schon beim Bau. 10 - 20 Meter Gleise zu schottern ist noch Spaß, 200 Meter Gleise schottern ... . Die Modellbahn kann zur Vollzeitbeschäftigung werden.
    Der Vorteil der nicht so großen Anlagen mit dem entsprechenden Thema liegt eindeutig im bedeutend geringeren Aufwand, der betrieben werden muss, um eine realistische, vorbildnahe, interessant und kurzweilig zu betreibende und vor allem jeder Zeit einsatzbereite Anlage zu haben. Da ist wirkliches Plug 'n Play möglich.
    Die Sache, um die es aber eigendlich geht, ist die, dass ein Einsteiger ins Hobby was braucht, was schnelle Erfolge sehen lässt. Und das ist eben nur mit bestimmten Themen möglich. Auch werden Einsteiger in den seltensten Fällen über diese leidigen aber notwendighen Sachen wie Platz/Zeit/Geld so frei verfügen können, dass kellerfüllende Anlagen entstehen können. Dazu kommen dann noch die anderen Familienmitglieder, die von der Notwendigkeit einer Modellbahn überzeugt werden müssen und Schule/Studium/Arbeit/Familie/andere Freizeitaktivitäten.
    Schön, wenn jeder sein Thema verwirklichen kann, der Vorteil liegt aber eindeutig auf Seiten der Switching Layouts bzw. der Layouts mit dem Thema Eisenbahn mit lokalem Verkehr.


    Grüße Tom

  • Hallo Tom,


    wir liegen in unseren Auffassungen anscheinend soweit auseinander, wie es nur geht.


    Für das was ich mir vorstelle, brauche ich keine Crew und keine technischen Hilfsmittel. Aber neben dam Rangieren brauche ich auch mal Züge, die durch eine Landschaft fahren. Mit Continous Running, um das Wort Oval zu vermeiden, ist es mit einem kleinen Schattenbahnhof auch viel einfacher, für Vielfalt und Abwechslung zu sorgen. Vor allem wenn man eine eingleisige Nebenstrecke in den 1920iger Jahren mit Dampfloks plant. Kurze Züge sind dann nicht mehr unrealistisch.


    Wenn ich nur eine Rangieranlage betreiben wollte, wäre ich bei deutschen Bahnen geblieben. Amerikanische Industriebauten sind auch nicht schöner als deutsche und mit denen habe ich mein Berufsleben lang zu tun gehabt.


    Es gibt zwischen dem Switching Layout und der Großanlage zum Glück viele Abstufungen. Bei mir hätte ich vielleicht 40m einzuschottern.


    Wie schon gesagt, wir sind sehr weit auseinander und werden auch nicht zusammenkommen und ich will auch niemanden umstimmen, nur meine Verortung klar machen. Wie Gerold schon sagte, sollten wir Toleranz walten lassen. Du hat mir meine Meinung zugestanden und Du hast Deine.
    Gruß, Volker

  • Hallo Volker,


    wir sind gar nicht weit auseinander. Du hast für Dich ein Thema gewählt, dass Deiner Situation entspricht. Genau das, was ich meine. Und ich mutmaße mal, bei 40 m Gleis ist es eine Anlage, auf welcher lokaler Verkehr statt findet. Du hast jetzt sicher einen Raum extra dafür zur Verfügung. Angefangen hast Du damit aber das Modellbahnhobby sicher nicht. Das hat sich entwickelt und Du hast den Platz und die Zeit. Alles gut.
    Es geht dabei ja nicht um Industriebauten oder nicht oder auch um 1920 oder modern oder nicht, das spielt alles keine Rolle. Du machst das, was Dir Spaß macht, womit Du zurecht kommst und hast Dir das sicher genau überlegt. Das ist genau der Sinn dieser Modellbahnphilosiphie.


    Grüße Tom

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