Abartige Preispolitik...

  • ich glaube, dass weder Maurice noch ich irgendwann behauptet haben, dass die gestiegenen Produktionskosten etwas mit unserem Lohnniveau zu tun hätten....


    Ich sagte nur, dass mir die Herstellungskosten als Kunde erst einmal egal seien, solange bei halbierten Löhnen die Preise steigen!

    Dann habe ich Deine Klagen falsch verstanden. Ich fürchte man kann Herstellungskosten nicht von den Preisen trennen, wenn man über diese Preisentwicklung klagen will. Um eine Entscheidung zu treffen, nicht zu kaufen, reicht natürlich nur der Preis.


    Ich weiß ja nicht wo Du arbeitest, aber die Umstellung auf den Euro hat den Lohn nicht halbiert. Von 2001 bis 2014 sind Löhne im Schnitt um ca. 5% gewachsen. 8000 DM und 4000 EUR sind erst einmal das gleiche Gehalt, da ist nichts halbiert worden. Ob die verbesserten Eigenschaften den hohen Preis rechtfertigen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Nur wenn ich die Verbesserungen haben möchte, muss ich den Preis halt zahlen.


    Oder wie Du auf den Kauf verzichten.


    wir verstehen uns! Den alten A-Line-Kram habe ich damals bei Neussner für 110 DM bekommen... Und jetzt zahle ich den von Dir genannten Preis...


    In der Tat ein Schnäppchen

    Auch darüber kann man sicher diskutieren. Du nennst den Preis für einen Bausatz. Der IM Set ist ready to run. Du bekommst also einen Mehrwert. Und wenn ich mich recht erinnere, war der A-Line Bausatz kein ganz einfacher Bausatz. Und wenn Du Dir die Kosten von Einzelwagen mit ca. 40 EUR anschaust relativiert sich der Preis für mich. Aber es ist alles relativ.


    Verabschiedet Euch von Preisvergleichen mit den 1990iger Jahren oder früher oder rechnet die Inflation in die Vergleiche mit ein. Sonst bleiben die Vergleiche schief.


    Keine Frage, US-Modellbahnen sind in den letzten Jahren stark im Preis gestiegen, aber für mich gibt es einen entsprechenden Gegenwert.


    Ich habe das ganze schon einmal bei Brass erlebt. Anfang der 1980iger Jahre hat eine OMI Diesellok ca. $200 gekostet, heute kostet eine Division Point Diesellok $1000+. Die Preisentwicklung bei Brass Dampfloks war vergleichbar. Mit den heutigen excellenten High-End Großserienloks sind die Brass Modelle fast überflüssig geworden. Wer allerdings Dampf einer bestimmten Bahngesellschaft sucht, ist immer noch auf Brass angewiesen.
    Gruß, Volker

  • Gerade die IM RTR Modelle aus den externen Kits waren kurios.
    Die ATSF Hi Level von TSP waren als IM RTR günstiger wie die Kits.

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  • Nabend Volker,


    ja manchmal weiß ich auch nicht so recht, wo ich arbeite... - die Rechnung war ja auch nur ein Beispiel...- zu DM-Zeiten habe ich ja noch studiert und an Geldverdienen war gar nicht zu denken!! Aber ich weiß genau, dass mein Vater mir problemlos das ein oder andere Geschenk in Form von Rivarossiloks gemacht hat (Geburtstage, Weihnachten) und der Mann hatte eine Familie zu ernähren!
    Wie gesagt - ich darf unter ökonomischen Gesichtspunkten tatsächlich nicht klagen, aber ich sehe die Sache mit den Preisen mittlerweile als gesellschaftliche Kampfansage... Das ist aber ein Thema, das bestimmt nicht hier her gehört!


    Also auf und gekauft,


    Volker

  • Hallo Volker


    Ich denke, das ist bei uns eher eine Frage der Lohnentwicklung. Hätten wir seit 2001 durchgängig 3% Erhöhung gehabt, wären die Löhne 2014 um 46% höher gewesen und nicht nur 5%. In vielen Ländern, aus denen wir importieren, ist die Lohnentwicklung besser gewesen. Als Ergebnis zahlen wir einen höheren prozentualen Lohnanteil für die US-Modellbahnlok.


    Solange es um die GP35 geht, gibt es neben Walthers Proto noch Kato (MB Klein $160 mit Sound) und Athearn (MB Klein $90 DCC ready). Auswahl ist also da, auch wenn die Detailierung vermutlich unterschiedlich ist.
    Gruß, Volker

  • Hätten wir seit 2001 durchgängig 3% Erhöhung gehabt, wären die Löhne 2014 um 46% höher gewesen und nicht nur 5%.


    Bei 3% Zuwachs in jedem Jahr seit 2001 wären es 2015 sogar 55,25% mehr Geld gewesen.


    Hier die Realität:
    http://de.statista.com/graphic…loehne-in-deutschland.jpg


    Demnach waren es 2015 nur 37,2 % mehr Geld. Das sind durchschnittlich 2,3 %.


    Natürlich betrifft das nicht JEDEN Arbeitnehmer, aber es sind halt durchschnittswerte.

  • Bei 3% Zuwachs in jedem Jahr seit 2001 wären es 2015 sogar 55,25% mehr Geld gewesen.

    Ich habe bewusst nur bis 2014 gerechnet, da ich dafür die preisbereinigte Lohnentwicklung hatte: https://www.verdi.de/++file++5…load/loehne%2Bprofite.png


    Aber ich habe damit Äpfel und Birnen verglichen, preisbereinigt mit nicht preisbereinigt. Also sagt der Vergleich leider nichts aus. Mein Fehler.


    Die generelle Aussage bleibt, dass die Schere Inlandslohn und Auslandskosten auseinander gegangen ist.
    Gruß, Volker

  • Hi,
    Die Preissteigerungen betreffen ja nicht nur die Loks sondern alle Bereiche des Hobbys. Gebäude,Fahrzeuge, Wagen usw. Selbst die Peco Weichen sind mal eben bei den einschlägigen Händlern mehrere Euro teurer geworden. Das finde ich schon unverschämt. Dann warte ich lieber bis die Sachen in der Bucht auftauchen. Und sonst muss man eben sparen...Ich bin eigentlich nicht bereit,da mitzumachen....abgesehen davon habe ich für den Betreib meiner Anlage eh genug Loks....Was jetzt vielleicht noch dazukommen könnte sind Sachen die ich gerne haben würde aber nicht unbedingt haben muß....Spaß macht das Hobby trotzdem.


    Und solange es genug Leute gibt, die die Sachen zu meiner Meinung nach überteuerten Preisen kaufen,wird sich auch nichts an der Preispolitik ändern.


    Grüße;Chris

  • wenn ich jetzt auch meinen Senf dazugeben darf... vor zehn Jahren , als Broadway startete, waren die Soundloks - ich erinnere mich speziell an die ATSF Northern - eigentlich zu billig. ( 330 -350 Dollar) . Da haben die US Importeure ein paar Dumme in China gefunden, die unterm Preis produziert haben - das ist ja auch nur ein paar Jahre gut gegangen, die Einstellung war damals " da brauch ich nicht mühevoll eine (gebrauchte) Messinglok um 400.- kaufen, an der ich monatelang arbeite ( Getriebe, Motor, DCC, Lack, Decals....) und noch mal soviel investiere. Das war aber eben eine unrealistische Situation, jetzt hat das Pendel auf die andere Seite ausgeschlagen, bei z.b. 600.- für eine Broadway GN S-2 bekommt man auch eine ab Werk lackierte Oriental , die schon eine sehr gute Ausgangsbasis ist und nur noch DCC/ Sound braucht. Bei der bin ich dann zuversichtlich, daß sie lange Zeit problemlos läuft, und nicht vielleicht wegen zerbröselter Zahnräder oder ähnlichem ausfällt.


    Stark simplifizierte Darstellung aus meiner subjektiven Sicht, es sehen aber viele in den USA ebenso - und dort muss man die Produkte in erster Linie absetzen. Der europäische Markt ist sowieso nicht interessant.

  • Anders aber die Entwicklung bei den Sound-Dieselloks.
    Während es früher ab $300.- los ging, bekommmt man heute Maschinen für weit unter $200.-.
    Aktuelles Bsp.: Bei MB Klein gab es die sehr gut detailierten SD40 von Athearn mit Sound und beleuchteten ditch lights für sage und schreibe noch 140 Mücken.


    Allgmein kann festgestellt werden, dass die Qualität und die Preise der Modelle gestiegen sind. In vielen Fällen wurde aber das Preis/Leistungs-Verhältnis besser.
    Vorbei ist aber sicher die Zeit der shake-the-box-Wagen-Modelle à la Athearn BlueBox für $4.75. Eine Ausnahme bilden da noch die neuen Evans-Boxcars von ScaleTrains für $14.



    Thomas

  • Selbst die Peco Weichen sind mal eben bei den einschlägigen Händlern mehrere Euro teurer geworden.


    Das Peco Material kann man auch direkt im Land des Herstellers für einen guten Preis ordern. Da UK zur EU gehört, gibt es auch keine Zicken mit dem deutschen Zoll.

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Da ich auch armer Rentner bin verzichte ich halt oder warte geduldig.
    Hat sich zum Beispiel beim Walther Metroliner gelohnt. Zwar auch noch Teuer, aber nur noch die Hälfte von dem wie zum Start 3 Jahre zuvor.
    Walthers Metroliner
    Wie erklärt sich das. War der Preis und die Verdienstspanne von Walthers zu hoch angesetzt?

    Gruß
    Jürgen
    US-Modellbahner seit 1975 in (N). Wechsel zu H0 und DCC 1998
    Vorbild war die Penn Central und Ihre Vorgänger (PRR,NYC,NH) in H0
    Jetzt Nebenbahn/Privatbahn und DB ex Heimatort ca. 1950 - 1960


  • Wie erklärt sich das. War der Preis und die Verdienstspanne von Walthers zu hoch angesetzt?


    Ganz einfach: Nach X verkauften Modellen sind die Entwicklungskosten eingespielt, also kann ich den Rest verramschen. Das schafft zum einen freie Lagerkapazitäten, zum anderen kauft ein Kunde, der ein Schnäppchen macht, auch gern mal noch das eine oder andere Modell dazu...

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
    ________________________________________________


  • Walthers verkauft die Sachen zu einem bestimmten Preis (- evtl. Rabatte) an die Händler weiter. Das machen Intermountain, BLI, Atlas, Kato und Co. ja nicht anders.


    Manche Händler sagen sich, dass sie pro Modell einen gewissen Gewinn erwirtschaften müssen. Da kauft dann nur keiner.
    Andere Händler sagen sich, dass der Gewinn über die Masse der Modelle kommt. Der Preis ist neidrig und die Kunden kommen angeflogen wie die Fliegen...

  • Getreu dem Motto: Nur wer kauft, spart!


    Ok, Athearn Roundhouse liefert die GP50 bei einschlägigen deutschen Händlern für 109 Euro aus (Vorbestellung). Ist das jetzt ein für euch angemessener Preis? Das Teil hat ja immerhin eine Schnittstelle...


    Grüße,


    Volker

  • Wieso für uns Volker? Du bist derjenige, der mit jammern und klagen angefangen hat. Wer sich nur für US-Modellbahn zu interessieren begann, weil es billig und exotisch war, hat jetzt halt Pech. Nicht mein Problem ...

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


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  • Oha - da poltert wieder Markus in seiner unnachahmlichen Art - Respekt!
    1.) Setzt Du kritisches oder nachdenkliches Nachfragen mit Jammern und Klage gleich???
    2.) Ich habe nie behauptet, dass ich das Sammeln von US-Eisenbahnen mit der Tatsache begründet habe, dass es billig und exotisch sei!!!


    Was willst Du eigentlich??? Apropos "uns"... - Du und ich, wir sind Mitglieder eines Forums und mich interessiert eben die Meinung der anderen Mitglieder, ohne dass ich sie attackiere... nenne mir einen Grund, warum ich nicht danach fragen darf???


    Markus non est supra grammaticos - mein Bester!


    Volker

  • Volker, das ist aber das Problem. Du hast eine Frage gestellt und die Mehrheit sieht das ganze etwas anders.
    Irgendwo sind die Preise nachvollziehbar schlüssig, und sicher auch sehr hoch. Wie sie noch zum Kauf anreizen, gute Frage... Aber das ist ein grundsätzliches Problem.
    Das betrifft ja alle, auch die europäischen Marken.


    US Modellbahn ist günstig?
    Wie ich 1992 mit US Modellbahn begonnen habe war es alles, nur nicht günstig. Die Lok ansich oder die Wagen von Athearn, Concor, IHM oder so waren irgendwie günstig, Und ohne kostenintensive Nacharbeit nicht wirklich brauchbar und kosteten so am Ende nach dem Superdetailing richtig Geld wenn man das haben wollte was z.B. einer Roco entsprach. Und das was eine Roco hatte, hatte man dann in den Fahreigenschaften noch lange nicht.
    Eine KATO, Dash 9,, deren Fahreigenschaften die von Roco übertraf oder eine ATLAS, U36 und C36-7, beide besser detailiert, gingen aber schon richtig ins Geld.


    So ging das einige Jahre, der Dollar blieb stark gegen die DM und auch erst mal gegen den Euro.
    Dann wurde der Euro stark und machte den Dollar günstig.
    Die US Hersteller brachten immer bessere Modelle und durch den guten Kurs bekam man viel Modellbahn für normales Geld. Schon seit den 1990ern hatte man in den USA China als Produktionsstandort gefunden wo dank niedriger Löhne die Stückkosten gering waren. Das machte das ganze für beide Seiten interessant.


    Es gab in der Zeit wirklich die Aussage von Modellbahnern: "Ich mach US Modellbahn weil es billiger ist."


    Der Modellbahner, egeal ob Europa oder USA, wollte in der Folge natürlich immer bessere Modelle und gleichzeitig wurde der Markt kleiner, die Modelle wurden ansich teurer weil sie fertigungsintensiver wurden und die Konstruktion auf weniger Stück umgelegt werden musste.
    Dazu kam das die Lohnkosten in China sich innert weniger Jahre um 50% verteuerten und die großen Modellbahnhersteller dort sich teilweise neue Betätigungsfelder suchten, Stichwort Autoindustrie.
    Die Logik daraus war das weniger Fertigungskapazität zur Verfügung stand und die Hersteller wussten das die Marken in den USA auf sie angewiesen ware.
    Und wäre das alles noch nicht genug stiegen die Rohstoffkosten massiv an.


    Ansich kann man die Preisentwicklung ziemlich lückenlos nachvollziehen. Das China als Produktionsstandort deutlich teurer wurde betrifft die gesamte Wirtschaft.


    Und dazu fällt der Euro gegen den Dollar massiv, wobei ich 2002 bei der Einführung des Euro auf einen Wechselkurs von 1:1 gehofft habe, damals war der Kurs niedriger wie heute.
    Ich meine bei meiner Kato SD38-2 waren es 1 Euro = 0,82$ oder noch mieser.


    Das die UVP Preise für Modellbahn nicht mehr ohne weiteres bezahlbar sind steht ausser Frage.
    Das der Euro gegen den Dollar schlecht steht was meinem Hobby schadet interessiert bei den Tarifverhandlungen niemanden.
    Jeder von uns hofft auf möglichst üppige Lohnerhöhungen jedes Jahr, wie der Arbeiter in China


    Also muss jeder für sich die Entscheidung treffen wie er mit seinem Modellbahn Budget umgeht. Unbegrenzt kann hier vermutlich niemand erhöhen.

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  • Ok, Athearn Roundhouse liefert die GP50 bei einschlägigen deutschen Händlern für 109 Euro aus (Vorbestellung). Ist das jetzt ein für euch angemessener Preis? Das Teil hat ja immerhin eine Schnittstelle...


    In den USA kostet sie etwa 75 Dollar. Plus Porto, plus Steuer... Ich denke der Preis hier in D ist angemessen.
    Aber taugt sie was? Ist die Detaillierung gut? Ich weiss es nicht.

  • Wie schon geschrieben, es geht doch ganz am Anfang der Lieferkette schon los ... du bekommst heute in China nichts mehr zu den Preisen von 2000 oder 2005 mehr hergestellt. Es gibt Hersteller, die inzwischen aus Qualitätsgründen nicht mehr in China produzieren lassen, also haben sie noch höhere Herstellungskosten.


    Inzwischen frage ich mich bei der Beobachtung der Diskussion, was du eigentlich willst? Niemand findet die Preise toll, aber schlüssige Argumente dafür lehnst du ab.
    Vielleicht wäre ja ein anderes Hobby für dich der bessere Weg?!

  • Guten Morgen Micha,


    interessanter Ansatz - aber sage mir doch bitte, an welcher Stelle ich genau ein schlüssiges Argument abgelehnt habe???
    Und was ich eigentlich wollte/will, kann man meinem ersten Posting entnehmen und den vielen Antworten nach zu folgern, haben wir doch ein recht breit gefächertes Ergbenis erhalten, oder???


    Erkläre mir doch bitte abschließend, warum ein anderes Hobby für mich der bessere Weg sein sollte - vielleicht hast Du ja gleich noch einen Tipp??? Geisterbahnfahrer vielleicht :evil2:


    Danke Stefan für Deinen Hinweis. Ich habe die Frage mit der GP50 deshalb gestellt, weil mir - entschuldigt mein laienhaftes Auftreten - die Produktmarke Athearn/Roundhouse so nichts sagt. Ich kenne Roundhouse nur aus alten Tagen und damals war das für mich eine Marke, die hauptsächlich Bausätze hergestellt hat...


    Grüße,


    Volker

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