Doppeltraktion

  • Mal wieder eine Frage an die Experten:


    Ist es möglich eine Lok von Kato und eine von Atlas beide mit Digitrax Decoder als Doppeltraktion zu fahren?


    Oder ratet ihr davon ab verschidene Hersteller zu mischen ? :hmm:


    thx


    Jens

  • Zitat

    Original von Sejanus
    Ist es möglich eine Lok von Kato und eine von Atlas beide mit Digitrax Decoder als Doppeltraktion zu fahren?


    Hallo Jens,


    solange die Geschwindigkeit der beiden Loks aufeinander abgestimmt wurde, kannst Du Loks von diversesten Herstellern miteinander kombinieren. Nicht zuletzt diese freie Kombinationsmöglichkeit ist eines der grossen "PLUS" für Digital!


    Auf Deine Anschlussfrage, dem "WIE" sei gleich vorweg gesagt: Wichtig ist, das die Digitalparameter der beiden Loks zueinander passen! Das gilt nicht nur für die einzelnen statischen Geschwindigkeiten sondern auch auf die Einstellungen wie Verzögerung und Motorregelung!

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Zitat

    Original von Simon_Ginsburg
    .... auch auf die Einstellungen wie [...] Motorregelung!


    Die Motorregelung ist bei Doppeltraktionen absolut kontraproduktiv und muss abgeschaltet werden. Darum verzichten die meisten US-Serien-Decoder auch auf dieses Feature.

  • Hallo!
    Die Motorregelung muss nicht zwingend abgeschaltet werden, es genügt durchaus diese zu reduzieren - kommt halt auf den Decoder an und auf dessen Einstellmöglichkeiten ...


    Mit die "Paramter müssen zueinander passen" darf man auch nicht verstehen, dass diese ident sind.


    Um unterschiedliche Fahrzeuge für eine Traktion im Digitalbetrieb aufeinander abzustimmen, benötigt man neben Geduld und Decoder die entsprechende Einstellmöglichkeiten bieten auch eine Strecke, die über eine gewisse Länge gerade und eben ist.
    Decoder und Zentrale sollten POM können.


    Erste Lok so konfigurieren, dass sie wunschgemäß fährt (Verzögerung, Vmax etc.)


    Zweite Lok aufs Gleis und einige cm Abstand von erster Lok.


    Verzögerung bei BEIDEN Loks deaktivieren und VMax der 2.Lok konfigurieren (CV5) - also einige Male die Teststrecke hin und herfahren - dabei muss der Abstand zwischen den beiden Loks gleich bleiben.


    Die gleiche Prozedur mit CV3 und CV4 (Verzögerung) wiederholen.


    Die Motorregelung sollte auf alle Fälle reduziert werden - ob man sie dann wirklich ganz ausschalten muss, zeigt sich noch (wie oben schon erwähnt, hängt das auch vom Decoder ab).


    SO und diese Prozedur wiederholt man mit allen Fahrzeugen, die man miteinander in Traktion fahren lassen will.


    Aufwändig?!
    Ja, schon ... Man kann alternativ auch jede Lok einzeln mittels Handregler "just in Time" steuern ... (wenn man das kann).

  • Was für Arbeit wenn man nicht immer die selben Loks zusammen fahren will. Wechsel heist also das gleiche Spiel von vorne. Ich glaube ich las das mal lieber mit Digital.
    Obwohl Analog auch nicht viel besser ist, eine schiebt oder zieht immer.

  • Zitat

    Original von schmuggler
    Was für Arbeit wenn man nicht immer die selben Loks zusammen fahren will. Wechsel heist also das gleiche Spiel von vorne. Ich glaube ich las das mal lieber mit Digital.
    Obwohl Analog auch nicht viel besser ist, eine schiebt oder zieht immer.


    Also das Ganze tönt eigentlich komplizierter als es ist. Der Trick an der ganzen Sache ist, mit einer Referenzlok zu arbeiten. Also: Nehmen wir mal eine SD60M von Atlas mit der Betriebsnummer 6288. Diese Lok wird nun zu 100% richtig eingestellt, also Endgeschwindigkeit und auch die ganzen weiteren Parameter für die Mehrfahctraktion und die Motorregelung.


    Sobald die 6288 fertig ist, nehmen wir die nächste Lok, zum Beispiel eine Dash 8-40 C 9424. Wenn dieselbe Decoderfamilie (z.B. Digitrax DN163xxx oder aber auch die neue Generation TCS) verwendet wird, können die Einstellungen der 6288 als Startwerte der Optimierung verwendet werden. Anderenfalls müssen wir für weitere Familien halt den Zirkus von Anfang an machen.


    Sobald die Lok alleine gut läuft, fangen wir mit Parralellfahrten an und tunen die Geschwindigkeits- und Beschleunugungswerte so, dass die Loks schön parallel fahren. Sobald sie dies tun: Werte speichern und nächste Lok nehmen und den Zyklus (erst alleine einstellen, danach in Parallelfahrt mit der Referenzlok 6288 ) durchführen.


    Loks derselben Baureihe können meist ausgehend von einer ersten Lok in ca. 5 Minuten eingestellt werden.


    Der Riesenvorteil ist, wie ich selber verifizieren konnte, dass mit der Referenzlokmethode nicht nur alle Loks mit der 6288 zusammen fahren, sondern beliebig in Mehrfachtraktionen gekuppelt erfolgreich eingesetzt werden können!

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Zitat

    Original von Simon_Ginsburg
    Also das Ganze tönt eigentlich komplizierter als es ist.


    Was ich noch vergessen habe: Hier ist's durchaus angebraucht eine 5 Minuten Werbung für Computerprogramme wie "DecoderPro" ein zu schieben, denn für das Decoder-Parameter-Einstellen kenne ich persönlich KEIN Programm oder sonstiges Werkzeug, das auch nur annähernd an die Leistung von DecoderPro rankommt!


    Wer sich von dem selber überzeugen (lassen) will, der komme an den Workshop #13 an der 14. Convention in Haus C 1. OG........

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Hallo!
    Natürlich ist es Arbeit und bedeutet Aufwand. Dafür bekommt man aber perfekt aufeinander abgestimmte Fahrzeuge - DAS macht u.a. eine Digitalsteuerung aus!


    Ich verstehe an der ganze Sache eins nicht: Es wird mit möglichst wenig Geld auf digital umgestiegen (die Loks und die Anlage haben eh schon so viel gekostet, da dürfen Decoder und ein Digitalsystem nix mehr kosten), dann erwarte man sich Wunder von einem Billigsystem, ist aber nicht bereit sich mit dem Thema auseinander zu setzen, irgendwelchen Aufwand wie eben das Konfigurieren der Fahrzeuge zu treiben (um zb. problemlos Mehrfachtraktionen bilden zu können), will auch keine Funktionen (wer braucht mehr als 4 Funktionen, Licht, Rauch ... was braucht man mehr?) und lehnt Sound ab, weils eher einer "Lärmbelästigung" gleicht.... dann könnte man doch gleich nur bei analog bleiben ;)


    Simon_Ginsburg: Das von Dir erwähnte Programm "DecoderPro" gibt es wo und arbeitet mit welchen Systemen zusammen?

  • hm...wieso lastregelung bei mehrfach traktion abschalten ? nur so aus neugier. bei meinen loks ist sie sowieso abgeschaltet. finde es realistischer, selber nachregeln zu müssen.



    wie erwähnt, die programmierung mit decoder pro ist schnell und einfach. auch die sache mit der referenz-lok ist ein muss.


    bei wechsel des decoders, wartung/reinigung der lok sollte die programmierung aber nochmals durchgeführt werden. auch verändern sich die charakteristiken mit zunehmender betriebsdauer leicht.



    natürlich müssen die loks vorwärts und rückwärts zusammenpassen. denn oft fährt ja mal eine rückwärts mit. unterschiedliche vorwärts/rückwärts-geschwindigkeiten können mit dem cv für die trimmung korrigiert werden. simon weiss sicher, welcher cv das ist.

  • Servus!
    Die Lastregelung zu reduzieren, oder ganz zu deaktivieren muss man dann, wenn die Decoder "gegeneinander" arbeiten. Wenn also die Loks ständig schieben ziehen, schieben ...
    Da gibt es viele Faktoren, die das begünstigen können. Sind die Fahrzeuge einigermaßen gut eingefahren und man verwendet in allen den gleichen Typ Decoder mit der gleichen SW, wird es kaum zu solchen unliebsamen Effekten kommen. Je unterschiedlicher die Fahrzeuge und Decoder sind, desto wahrscheinlicher sind solche Effekte.


    Ich selbst hatte bis lang noch nie das Problem - die Sache mit den aufeinander Abstimmen ist halt einmal ein Aufwand - ebenso wie das Ermitteln der Vmax und die Einstellung zum Vorbild u.ä., aber dann kupple ich nach Lust und Laune und problemlos alles wie es mir gefällt.


    Danke übrigens für den Link - ist also so ähnlich wie P.F.u.SCH von Sperrer.

  • Zitat

    Original von sschaer
    finde es realistischer, selber nachregeln zu müssen.


    Genau das ist der entscheidende Punkt. Ich sehe das genau so! Aber das ist halt wieder so eine persönliche Vorliebe. Manch andere wollen die gesamte Anlage vom Computer steuern lassen und nur zusehen...

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
    ________________________________________________


  • Aloa,



    ja, nachregeln mache ich bei meiner Schmalspurbahn auch, dass heisst ich kann das Fahrverhalten meiner NG-Dapfer direkt per Regler anpassen, per Dt400 sogar an einem. Allerdings ist dies mit steigender Lokanzahl pro Zug schwieriger und gerade bei langen Zügen mit vielen Loks wird dies so gut wie unmöglich, wenn man alleine spielt.

  • apropos lastregelung und doppeltraktion.


    während meinem besuch bei mike haggarty in calgary haben wir mit nur 2 (!!) kato sd90 sage und schreibe 100 intermountain grain hoppers gezogen. n-scale übrigens. und keine mid-train helpers oder rear-end pushers.


    hier zeigt sich, dass saubere programmierung den aufwand wert ist

  • Hallo!
    Nur ein kitze kleiner Einwand am Rande:
    Ganz OHNE Lastregelung wird das Fahrverhalten - speziell im Langsamfahrbereich - extrem schlecht ... Denn genau DAS ist es nämlich, wenn man die Anfahrspannung in CV2 extrem hoch setzten muss, damit sich die Lok überhaupt zu bewegen beginnt! Und dann wird gejammert dass der Decoder so schlecht ist ...


    Aber macht nur, wie ihr glaubt glücklich zu werden - ich will da niemanden dreinreden ;)

  • Hallo,
    ich gebe euch mal das zum Verdauen:
    Auf eine Lastregelung möchte ich keinesfalls verzichten. Gerade weil ich oft mit Schleichfahrt beim Shiften unterwegs bin.
    Lastregelung abschalten bringt nur eine gravierende Verschlechterung der Fahreigenschaften. Man muss sich schon die Mühe machen und die Zeit in die Decodereinstellungen investieren wenn man nachher seinen Spass beim Fahren haben möchte.


    Und was passiert eigentlich bei Mehrfachtraktion im Zugverband?
    Vorrausgesetzt alle Loks fahren brav mit den gleichen Parametern.
    Die hinterste Lok in einem Consist ist am nächsten dran am Zug. Diese Lok bekommt das Zuggewicht und den Zugrollwiderstand sofort zu spüren.
    Sie wird bis zur Reibungsgrenze belastet.
    Erst dann straffen sich die Kupplungen zur vorauslaufenden Lok.
    Hier wiederholt sich das Spielchen.
    Kurz gesagt es ist immer mit etwas Schlupf zu rechnen.


    Bei Grossen Spuren spielen sich die o.a. Vorgänge sogar schon innerhalb einer einzigen Lok ab.
    Hier sind die Drehgestelle ab Spur0 einzeln angetrieben.


    Die Lastregelung abzuschalten bringt es nicht wirklich. Hier schmoren die Motoren dann mehr oder minder brummig vor sich hin bis sie durch ein mehr an Spannung "erlöst" werden und sich wieder drehen dürfen. Das Losbrechmoment wird dann meist ruckartig überwunden mit all den unschönen optischen Erscheinungen eines plötzlich losrasenden Zuges. Hektisches Reglerknopfdrehen ist dann die Folge.


    Mit Lastregelung lässt sich so ein Consist dann auch sanft und langsam anfahren.
    Wie gesagt schlupf ist immer vorhanden.
    Und wenn man dann immer noch den Eindruck hat die Antriebe arbeiten trotz sorgfältigen Decodereinstellungen gegeneinander, sollte man auf Fehlersuche im mechanischen Bereich gehen.
    Hauptursache meinen Erfahrungen nach Schmierung, Grate, abgenutze Kohlebürsten, schwergängige Getriebe.

  • Hallo!
    Davon abgesehen, dass das komplette Deaktivieren eher suboptimal ist, können gute Decoder den Verlauf der Regelung einstellen.
    D.H. also hohe Regelung bei Langsamfahrt (da, wo es zum Anfahren nötig ist), und immer geringer werdente Regelung mit steigender Geschwindigkeit.
    Wobei eben der "Cutoff" eingestellt werden kann (sprich, ab wann soll nicht mehr geregelt werden).
    Das dies nicht alle Decoder können und somit auch bei "Vollgas" voll regeln - wo es eigentlich gar nicht mehr nötig ist, ist eine andere Geschichte ...

  • Mal eine Zwischenfrage, wer von den Teilnehmern hier hat wirklich Züge mit 4-6 Loks auf Steigungs-/Gefällestrecken laufen und wer theoretisiert hier nur?


    Meine Erfahrung lehrte mich bis jetzt das es besser ist die Lastreglung zu deaktivieren und die anderen CV entsprechend anzupassen. Ich kann ich N auch mit Atlas Loks sehr soft rangieren und ankuppeln und habe keine langsam durchbrennenden Motoren.
    Weiterhin mag ich meine Loks wie ein echter Engineer steuern, wenn der Zug am Knuckle hängt aufschalten ;)

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Zitat

    Original von Conrail
    Mal eine Zwischenfrage, wer von den Teilnehmern hier hat wirklich Züge mit 4-6 Loks auf Steigungs-/Gefällestrecken laufen und wer theoretisiert hier nur?


    Habbich! Deshalb weiss ich auch, dass Motorregelung mit Mehrfachtraktion durchaus vereinbar ist.

    Zitat

    Original von Conrail
    Meine Erfahrung lehrte mich bis jetzt das es besser ist die Lastreglung zu deaktivieren und die anderen CV entsprechend anzupassen. Ich kann ich N auch mit Atlas Loks sehr soft rangieren und ankuppeln und habe keine langsam durchbrennenden Motoren.
    Weiterhin mag ich meine Loks wie ein echter Engineer steuern, wenn der Zug am Knuckle hängt aufschalten ;)


    Wie schon von Anderen mehrfach wiederholt:
    "Es soll jeder DAS machen, was er will!"


    Die ursprüngliche Frage war ob es möglich ist, verschiedene Loks mittels Mehrfachtraktion zu verbinden, oder ob grundsätzlich davon abgeraten wird.


    Die grundsätzliche Antwort drauf ist "JA, es geht!".


    Zusätzlich ist's so, dass die Motorregelung zwar richtig eingestellt werden muss, aber grundsätzlich auch für MU's funktioniert.


    OB nun die Motorregelung aktiviert wird oder nicht, ist primär eine Frage der persönlichen Präferenz. Da divergieren die Philosopien und es gibt für jede Antwort valable Begründungen.

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Hallo!
    Ich fuhr durchaus 4 Loks (Gartenbahn, wo die größeren Loks 2 Motore haben) in Traktion, die sich halt wie eine Einheit bewegen.
    Die Motorregelung ist bei manchen Decodern speziell im Langsamfahrbereich wichtig. Damit eben die Anfahrspannung nicht extrem hoch sein muss und der Motor kein "losbrechen" aufweist. Ob nun eine Motorregelung besser ist, oder nicht, ist von Decoder zu Decoder unterschiedlich (daher wird hier auch jeder eine andere Erfahrung haben)!
    Ist auch dann wichtig, wenn man in einem Modell mehr als nur einen Fahrdecoder hat - so wie ich in meiner "Mallet", wo jedes Triebgestell mit einem eigenen Decoder gesteuert wird, Da ist ein einheitliches Verhalten enorm wichtig!
    Und weil es selbst in der gleichen Lok geringe Unterschiede gibt, ist es sehr wichtig, den Decoder möglichst umfangreich konfigurieren zu können...


    Ansonsten muss eh jeder selber wissen, wie er sich sein Fahrverhalten vorstellt und ob er nun die Motorregelung aktiviert oder nicht.
    Das soll doch hier kein Pro und Contra Motorregelung sein. Nur sollte man wissen, was geht und warum!


    KONKRET:
    Bei ZIMO Decoder ist eine Motorregelung absolut nötig, um hier wirklich im Langsamfahrbereich auf den mm genau fahren zu können.
    Schaltet man diese ab (CV58=0) dann kommt es je nach Modell zu Effekten wie extrem hohe Anfahrspannung und Losbrechen des Motors - imho unbrauchbar.
    Da man beim ZIMO Decoder genau einstellen kann ab wann der Cutoff stattfinden soll, kann die Regelung auch wirklich wunschgemäß jusitert werden.


    Beim TRAN schaut die Sache etwas anders aus. Auch hier hilft die Motorregelung beim Anfahren, ist aber bis in den hohen Geschwindigkeitsbereich spürbar - muss also stärker reduziert werden wenn Mehrfachtraktion gewünscht wird. Eine so detailierte Justage wie bei ZIMO ist nicht vorgesehen.


    Der LGB Decoder kann genau nix ... Seine Fahreigenschaften sind nicht unbedingt schlecht, aber weit weg von ZIMO und TRAN ...


    Allerdings spreche ich hier von anderen Motoren und Massen, als sie in H0 oder N üblich sind! Daher kann man das nicht unbedingt 1:1 umlegen ...

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