D&RGW Mikado K-59

  • Hallo,


    ich fange einmal einen neuen Thread an. Da meine Umbautätigkeit mittlerweile chaotisch und verschachtelt ausgeartet ist, sind meine Projekte nicht immer durchlaufend realisiert worden. Auf Grund äusserer Umstände sind halbfertige Projekte oft zur Seite gelegt worden und das manchmal jahrelang. Entweder hatten andere Projekte eine dringendere Priorität oder man hat auf Teilelieferungen aus den USA gewartet die sich oft über Monate hinzogen. Während der Wartezeiten hat man sich wiederum anderen Projekten zugewandt um die Zeit zu überbrücken. Als US-Bahner muß man Geduld haben. Letztendlich ist aber schon ein Großteil der Projekte fertig gestellt worden.


    Zu Modellen der Rio Grande bin ich eigentlich durch eine Jahresende-Sonderverkaufsaktion eines Händlers in den USA gekommen; das ist mein erstes Rio Grande Lokmodell:

    Und Rio Grande Normalspur zur Steam Aera hat sich dann doch als sperriger erwiesen als ursprünglich gedacht.

    Bei Diesellokmodellen und besonders die Mainstream Aera ab 1970er aufwärts ist es recht einfach zu richtigen Modellen der betreffenden Bahngesellschaft zu kommen. Die Modellbahnindustrie hält da eine große Auswahl an bunten Modellen für jeden Geldbeutel bereit.

    Aber bei Dampflokmodellen ist dann entweder der Selbst(um)bau oder Brass angesagt.





    So habe ich diese Lok am Silvesterabend 2013 für $ 249,00 gekauft. Zu diesem Zeitpunkt lief eine Sonderaktion des bekannten Händlers aus Florida aus und die Lok kam nach Bezahlung mit PayPal in mein Eigentum. Da der Wechselkurs damals noch sehr günstig war, wurden aus den 249,00 US-Dollar am Ende ca. 250,- € einschliesslich der Versandkosten und der zu berappenden 19% Einfuhrumsatzsteuer an Vater Staat. Mitte Januar 2014 konnte ich sie dann beim örtlichen Zollamt abholen.




    Die Fotos zeigen die Lok wie gekauft, ausgepackt und weitgehend von roter Farbe gereinigt. Hersteller ist Samhongsa und der Importeur ist Key.





    Die Originalschachtel hat Einsätze aus dem berüchtigten rotem Schaumstoff hat, der stark abfärbt, war die Lok auch ziemlich errötet. Was denn wiederum zu einem kräftigen Preisnachlaß des Händlers geführt hat. Die rote Farbe liess sich mit Aceton problemlos wieder entfernen, aber der rote Schaumstoff ist ein Sauzeug. Unser schwarz-weisser Kater hatte es sich einmal in so einer Schachtel mit dem roten Schaumstoff bequem gemacht und nachher waren die eigentlich weissen Fellpartieen zartrosa eingefärbt.





    Zu vermerken waren auch Korrosionsschäden am sog. Doghouse (ugs. Hundehütte, nur Platz für den vorgeschriebenen Bremser, nicht verwechseln mit den Kabinentender). Wie sich später heraus stellte ist das Lötzinn korrodiert, was sich wieder blankschleifen liess.





    Ansicht von vorne. Am Zylinder und am Steuerungs- rsp. Gleitbahnträger sind noch Reste von roter Farbe zu sehen. Da die Lok später sowiseo lackiert werden soll sehe ich das als nicht so tragisch an.


    Das war bis jetzt nur wie geliefert, ausgepackt, gereinigt und besichtigt.

    Es ist nicht immer alles Gold was glänzt, ein gewisses Risiko ist dabei.

  • Hallo,


    das Gehäuse wurde abgenommen und ergab dieses Bild:

    Ein sauber gefertigter Open Frame Elektromotor nach Pittman Machart. Gut für die 1930er Jahre, aber nicht gut genug für das 21. Jahrhundert. Das Teil wird weichen müssen. Des weiteren gefällt mir die lange durchgehende Motorwelle nicht. Sie ist hier 4-fach gelagert und damit statisch unbestimmt was schon mal zu Klemmungen und schwergängigem Lauf führen kann, zumal sie auch noch als Drehmomentstütze mißbraucht wird, was dann wiederum eine erhöhte Lagerbelastung zur Folge hat. Dann sind auch noch alle Achsen gefedert, einschliesslich der angetriebenen mit ihrem achsreitenden Getriebe, was für weitere Verspannungen der langen gemeinsamen Welle sorgt.





    Motor und Getriebe konnten nur zusammen ausgebaut werden. Man hat schon im Werk unten am Motor eine Gummischeibe angebracht, welche die Verspannungen etwas abmildern sollte. Eine weitere Gummischeibe befindet sich zwischen dem Hauptrahmen und dem angeschraubten Motorträger. Mit den Gummischeiben ging es wie mit den Haftreifen und Schläuchen, sie werden im Lauf der Zeit steinhart und bröselig falls sie sich nicht schon vorher zersetzen.





    Das geöffnete Getriebe. Nur wenig Fett vorhanden, aber das hat schon die Konsistenz einer zähen Pampe angenommen. Es ist dann restlos entfernt worden. Ansonsten macht das Getriebe einen guten Eindruck und ich werde es weiter verwenden.

    Beim weiteren Vorgehen wurden die Schnecke von der Motorwelle nach warm machen abgezogen. Aus 2,4mm Rundmaterial habe ich mir eine neue Schneckenwelle gemacht. Seltsamerweise findet man hier bei Motor und Schneckenwelle oft noch zöllige Maße, während alle anderen Schrauben, Gewinde und Wellen in ihren Abmessungen metrisch sind.






    So sieht dann meine Lösung für den Antrieb aus:

    Ein Faulhaber 1331 ist jetzt State-Of-The-Art 21st Century.

    Um den Motor zu befestigen habe ich aus einem Messing U-Profil eine Wiege gemacht. Diese wurden auf den Motorträger aufgelötet und dieser wiederum ohne Gummischeiben fest auf das hintere Ende des Hauptrahmens geschraubt. Links und rechts wurden Gewinde eingebracht und der Motor dann mit einem Spannband befestigt. So lässt er sich bequem einjustieren. Die kraftschlüssige Verbindung vom Motor zum Getriebe erfolgt mit einer Gelenkwelle die aus NWSL Teilen konfektioniert wurde.

    Damit die Getriebebox unter Belastung und das dadurch entstehende Drehmoment nicht nach vorne oder hinten (je nach Fahrtrichtung) kippt, habe ich eine Drehmomentstütze gemacht. Entstanden aus den Resten eines Ätzrahmens. Auch solche normalerweise zum Entsorgen bestimmten Teile lassen sich so noch wiederverwenden. Vorne am Getriebe habe ich eine längere Schraube als erforderlich genommen und an das auf der gegenüberliegenden Seite überstehende Ende die Drehmomentstütze angeschraubt. Für das andere Ende habe ich eine Gewindebohrung in den Motorträger eingebracht. Die Schraube ist hier aber nicht festgezogen worden, sondern steht ein Stück weit vor. innen, hier nicht sichtbar, ist sie dann mi einer Mutter gekontert worden. Somit hat man hier eine bewegliche Anlenkung der Drehmomentstütze. Damit ist eine kinetisch einwandfreie bewegliche Fixierung der Getriebebox geschaffen worden. Der Winkelfehler von Motor- und Getriebeeingangswelle zueinander ist vernachlässigbar klein und wird zudem von der Gelenkwelle mit ihren 2 Gelenken aufgefangen.




    Hier kurz und schmerzlos, die Stromabnahme wurde nach bewährtem Muster angefertigt:

    Die Lok nimmt von allen Kuppelrädern Strom ab. Durch die masseseitigen Radschleifer erspare ich mir die Unwägbarkeiten einer Stromabnahme über die Achslager die zuweilen schon mal unzuverlässig sein kann.

    Die Vorläufer erhielt eine Abfederung durch eine am Gestell aufgelötete Spiralfeder. Die umschließt den Kopf der vorderen Kesselbefestigungsschraube und so hat man ganz nebenbei auch noch eine horizontale Rückstellung (Flexicoilwirkung).

    Der unter den Schneepflug aufgeklebte Kunststoffstreifen verhindert Kurzschlüsse an nicht ganz so sauberen Fremo-Modulübergängen. Die Unterkante des Schneepflugs ist vorbildgerecht nur wenig über der Schienenoberkante. Wie schon erwähnt, ich bin unschuldig wenn der Booster abschaltet. :holy:





    Der Tender hatte hier für das Erste nur Radschleifer für die isolierten Räder erhalten. Nach der Lackierung habe ich noch zusätzlich Masseschleifer angebracht.





    Die Elektrik in der Lok. Sorry für das unscharfe Foto, ich habe leider kein anderes.

    Oben auf der Motorhalterung eine 3-fach Steckdose für eine Stirn- und eine evtl. später nachzurüstende Fhs.-Innenbeleuchtung.

    Ein Kabelordner für die insgesamt 7 Kabelverbindungen zwischen Lok und Tender.





    Die Elektrik des Tenders. Ab Steckdose sind wieder Kabelfarben nach NMRA verwendet worden.

    Die 2-polige Steckdose ist für ddas Back Up Light.

  • Hallo Lutz,

    1930? ensthaft, der Motor oder das ganze Modell8| Bin da gerade etwas verwirrt oder Sprachlos über die Qualität.


    Grüße


    Sven

    Grüße aus der Werkstatt der NC&GR RR


    ''Wenn etwas nicht fertig wird dann fange etwas neues an in der Hoffnung das dieses fertig wird'' :whistling:

  • Hallo Sven,


    in den 1930er Jahren waren die Pittman Open Frame Motoren Cutting Edge:

    http://www.tcawestern.org/pittman.htm

    Und bis in die 1960er Jahre hinein immer noch besser als der "Uhrwerksersatz" der namentlich von Märklin und Fleischmann den hiesigen Kunden zugemutet wurde.

    Die Welt hat sich seitdem weiter gedreht.


    Spätestens seit den 1970er Jahren gab es neue Motoren. Röwa fertigte die Motoren für seine Loks nicht mehr selber, sondern kaufte sie von Dunkermotoren zu.

    Newcomer Roco erwarb Lizenzen von Marx-Lüders um deren Motoren nachzubauen. Später entwickelte man eigene Typen daraus:

    Hier wird deutlich warum Roco Motoren diese Form haben. Damit war es das erste Mal möglich maßstäblich schmale Vorbauten bei GPs u.a. auszuführen.

    Damit hat dann damals ein gewisses Umdenken bei Modellbahnmotoren und Antrieben eingesetzt.


    Das Modell der K-59 wurde 1976 in einer Auflage von 1000 Stück von Samhongsa/Korea gefertigt und von Key importiert. Es war eines der letzten Lokmodelle welche noch mit dem traditionellen Open Frame Motor ausgestattet wurde. Zum Hinstellen in die Vitrine reichts es, aber wenn man damit richtig fahren möchte, sollte man den tunlichst etwas moderneres und weniger Strom fressendes austauschen.

  • Hallo Lutz,

    also der Motor ist stand 1930, hatte so ein teil noch in ner K-28 verbaut das fuhr natürlich grässlich.

    Aber gut mal so ne Zeitliche einordnug zu haben.


    Grüße


    Sven

    Grüße aus der Werkstatt der NC&GR RR


    ''Wenn etwas nicht fertig wird dann fange etwas neues an in der Hoffnung das dieses fertig wird'' :whistling:

  • Hallo,


    danach wurde ein einfacher Fahrdecoder eingestöpselt, die Lok komplett zusammengebaut und erste digitale Fahrtests vorgenommen:

    dsc070160oqmr.jpg

    Am Tender habe ich vorne die beiden Kästen re. und li. entfernt, auf keinem der Vorbildfotos tauchen diese Kästen auf. Zudem verhinderten sie das enge Zusammenkuppeln von Lok und Tender, weil der Fhs.-Dachüberstand schon bei großen Radien damit kollidierte.

    Die korrodierte Stelle am Doghouse ist auch wieder blank.





    dsc07017sap22.jpg

    Ansicht von vorne. Die Scheinwerfer vorne an der Lok und hinten auf dem Tender wurden aufgebohrt und mit warmweißen LEDs bestückt. zu einer Fhs.-Innenbeleuchtung konnte ich mich (noch) nicht entschliessen. Es ist hier zwar eine Stehkesselrückwand vorhanden, aber das ist nur ein Stück Messingblech mit geprägtem Details. Insbesondere die die beiden vertikalelen Förderschneckengehäuse der Duplex Stokeranlage:

    https://3.bp.blogspot.com/-938…s1600/D-1%2BStoker%2B.png

    https://4.bp.blogspot.com/-xwa…s1600/D1%2Bdiagram%2B.png

    https://1.bp.blogspot.com/-9X-…Btender%252C%2Bcab%2B.png

    sind im Fhs. auch durch die Seitenfenster markant sichtbar. Hier beim Modell waren sie nur als Flachrelief vorhanden.

    So habe ich micht entschlossen erst einmal keine Innenbeleuchtung zu realisieren.





    Was mich aber noch störte war die um eta 45° in ihrem Stuhl nach hinten geneigte Glocke; wobei Glocke und Stuhl hier zusammen aus einem einzigen Gußteil bestehen. Die Ruhelage wäre senkrecht.


    dsc07028iore9.jpg

    Um das zu ändern habe ich mittels einem in den Bohrzwerg eingespannten Metallkreissägeblatt die Glocke vorsichtig aus ihrer Halterung heraus getrennt. Mit diesen Metallkreissägeblättern lassen sich 0,1 bis 0,2mm breite Schnitte realisieren. So ist die Glocke auch weitestgehend rund geblieben.





    dsc07031chr05.jpg

    Anschliessend wurde sie in aufrechter Position wieder angelötet.





    Ein weiterer Kompromiß:

    dsc0699236sae.jpg

    Das ist der Abdampfinjektor, auch der Mischvorwärmer des kleinen Mannes genannt. Die dicke Leitung ist die Abdampfleitung und kommt von den Zylinderblöcken. Sie sollte eigentlich nicht eine Krümmung nach oben haben, sondern mit stetigem Gefälle oder zumindest waagrecht verlaufen. Man hat hier am Modell den gesamten Abdampfinjektor einige Millimeter höher angebracht um den Ausschlag der Schleppachse nicht zu behindern.


    Das ist das Vorbild meines Modell wie es 1937 aussah, das ist nur als eine Momentaufnahme zu betrachten:

    http://digital.denverlibrary.o…5330coll22/id/48817/rec/8

    Man kann diese Fotos richtig groß aufziehen und entdeckt dann "gefährlich viele" Details. Auf jeden Fall sieht man die korrekte Lage des Abdampfinjektors.

    Jetzt kommt die Gewissensfrage: Setze ich das Teil an seine richtige Stelle und kann dann nur noch Radien ab 2m fahren oder gehe ich den Kompromiß ein, belasse den Abdampfinjektor in seiner eigentlich falschen Position und dafür kann ich dann auch kleinerere Radien befahren? In Hinsicht auf die Betriebssicherheit auf Fremo Treffen habe ich mich für den Kompromiß entschieden.

    Die Rio Grande hat an dieser Lok später noch weiter herumgebastelt.




    Und manchmal kommt man auf so komische Gedanken:

    Hier ein erster Versuch den Antrieb der Schmierpumpe beweglich darzustellen.





    Aber im großen und ganzen war ich mit der Lok zufrieden, sie fährt schön und da erst einmal keine Dringlichkeit vorlag wurden sie unlackiert weg gestellt.

  • Hey Schraddel


    Gefällt mir, erstens hat die Mikado eine schöne, ausgewogene optische balance. zweitens natürlich deine Ausführungen. Da kann ich noch einiges dazulernen... was eigentlich einen guten Modellbauer (nix von Schraddel:lw)) ausmacht ist einen möglichst guten Kompromiss zwischen der Originaltreue und des einwandfreien Laufs auf der Anlage zu finden. Hier habe ich schon einige Erfahrungen sammeln können. Gerade mit meinem Monster der 4-6-6-6 der NYC.... http://fluhdesign.ch/?p=7513 Solche Details wie die Durchsicht unter der Feuerbüchse bei vielen älteren Metallkochern (der Aschenkasten ist wohl aus Glas), sind unschön und können mit einem Blech wenigstens in der Silhouette korrigiert werden. Eben ein Kompromiss an den Radius.


    Schöne, solide Arbeit von dir, die Freude macht!


    Martin Bogie

  • Hallo Lutz,


    die will ich dann aber in Ubstadt sehen(sofern das Treffen stattfinden kann).

    ...
    Grüße Hardy
    Fremo Member since 2011
    ...
    GULF MOBILE & OHIO sowie FRISCO und ILLINOIS CENTRAL (GULF)


    H0 - damit man's auch ohne Brille sieht

  • Hallo Hardy,


    jedenfalls werde ich sie 2021 mitbringen.

    Wenn Du Deine Videos von 2017 durchsiehst, akustisch hast Du die K-59 aufgenommen.


    Edit:

    Die Location dürfte Dir bekannt sein.

  • Hallo,


    es begab sich Anfang 2016 bei einem Fremo Treffen im Gorxheimer Tal wo ausgemacht wurde, ich bringe meine 2-8-2 K-59 betriebsfähig zum Treffen nach Riesa mit.


    Also musste die K-59 lackiert werden. Mit meinem Lackierer (Acela) wurde ein Termin ausgemacht und vereinbart, ich lackiere das Fahrgestell der Lok selber weil er einen gewissen Respekt davor hat Dampflokfahrwerke auseinander zu nehmen und danach auch wieder zusammen zu schrauben.





    Dieses Foto stellt quasi ein Abschiedsfoto dar. Da einige einen gewisssen Hype wegen voll durchbrochenen Rahmen haben, hier ist er noch einmal in ganzer Pracht zu sehen. Wie beim Vorbild besteht der Barrenrahmen auch hier aus mehren Teilen. Jede Rahmenwange ist aus 3 Teilen zusammen gefügt.

    Zum Lackieren habe ich die Bremsbacken daran gelassen und die Bodenplatte wieder angeschraubt.





    Lackiert wurde mit dem Pinsel und ein abgestumpftes Schwarz aufgetragen. Bei den kleinteiligen Flächen entstehen erst gar nicht Pinselstriche.

    Gestänge, Steuerung (nur teildemontiert), Räder und Zylinderblöcke wurden ebenfalls mattschwarz gestrichen. Ich strebe hier keine "kostbar" Lackierung an, sondern möchte die Lok so wiedergeben wie sie im Betrieb stand. Und das war dann sehr oft eine schlichte Farbgebung.


    Den Rest der Lackierung, wie Lokgehäuse und Tender mit ihren rel. großen glatten Flächen, macht Acela professionell mit der Spritzpistole. Er bringt auch die Decals gleich mit auf und versiegelt sie.


    Nach dem trocknen der Farbe wurde die Lok wieder zusammengebaut. Sorgfältig in PE-Folie eingeschlagen wurde sie in ihre Originalverpackung gelegt. Die Folie dient zum Schutz des Modells vor dem berüchtigten roten Schaumstoff der abfärbt wie die Sau. Beigelegt wurden noch die Decals und diverse Fotoausdrucke als Steilvorlagen.

    Der Schaumstoff hat zwar noch seine Elastizität und Festigkeit um das Modell ausreichend zu fixieren und damit zu schützen, färbt aber eben intensiv ab. Selbst in PE dringt er ein.

    Horror Picture Show: https://www.flickr.com/photos/…/album-72157691107874474/

    Daher wird die Lok nur zum Transport in die Originalverpackung gelegt. Ansonsten steht sie frei.


    Des weiteren habe ich mir einen von der Größe passenden Wellpappekarton gesucht, wo die Originalschachtel noch mindestens 10cm Abstand zu dem Kartoninnenwänden hat. Auf den Boden wird dann eine etwa 10cm Schicht aus Verpackungsschips geschüttet, die Schachtel darauf gelegt und der Rest mit Chips oder Luftpolstelfolie aufgefüllt. Hier sollte man die Chips schon stopfen und der Karton sollte sich stramm schliessen lassen. Als Test schüttel ich den geschlosenen Karton dann. Es darf sich darin nichts rühren. Raschelt es noch darin, ist wieder zu öffen und noch mehr Chips oder Luftpolsterfolie hinein zu stopfen, solange bis sich nichts mehr rührt.

    Alles was nicht uneinschränkt wurf- und flugtauglich (einschliesslich harter Landungen) ist, hat keine Chance unbeschädigt anzukommen.

    Böse Zungen behaupten, daß Paketdienstfahrzeuge nicht mit 2 Fahrern besetzt werden dürfen.

    Warum?

    Weil Dumm-Dumm Geschosse in Deutschland verboten sind.

  • Hallo,


    inzwischen war die K-59 aus DD von Micha lackiert zurück gekommen:


    dsc00536acuaa.jpg

    Ausser diesem einzigen Foto wurde erst einmal noch nichts daran gemacht. Die Lok wurde danach wieder zur Seite gestellt und dann ging es ab in den Jahresurlaub Richtung CDN.





    Nach dem Urlaub ging es weiter mit der K-59:


    dsc011627ry5n.jpg





    dsc01163mxbao.jpg

    Die Führerhausfenster wurden verglast und die Lok mit Personal bemannt.




    dsc01164kmzgw.jpg

    Die kleinen Stirnwandfenster waren besonders kniffelig zu verglasen wegen den Platzverhältnissen und den engen Zugangsmöglichkeiten.

    Da bekamen aber selbst die Windabweiser ihre Verglasung




    dsc01165cmaji.jpg

    Einige farbliche Anpassungen wurden ebenfalls vorgenommen. So dürfte die Rauchgasumlenkung beim Vorbild rabenschwarz gewesen sein.




    dsc01166bkye1.jpg





    Selbst das Doghouse wurde beim Verglasen nicht vergessen.

  • Hallo,


    anschliessend wurden Probefahrten vorgenommen. Das lackierte Gestänge war dabei noch furztrocken. Das dient dazu leichter irgendwelche Hemmungen und Klemmer festustellen. Erst wenn es in diesem Zustand ohne zu klemmen rund läuft werden alle Lagerstellen als auch die Kreuzkopfgleitbahnen mit SAE90 Getriebeöl abgeschmiert. Jetzt läuft die Lok richtig leicht.


    Es war dann auch an der Zeit an eine digitale Aufrüstung zu denken. Damals (2016) wurden von Soundtraxx die ersten Modelle einer völlig neuen Decodergeneration auf den Markt gebracht. Hier gibt es tatsächlich echten 16bit Sound.

    Entschieden habe ich mich für den damals lieferbaren Soundtraxx Econami100. Eine laut Hersteller etwas einfachere Ausführung, also gerade richtig zum Einsteigen in die neue 16bit Sound- und Klangwelt.


    Für mich als Modelrailroader angenehm, man kann einfach per CV Änderung die gewünschten Sounds einstellen. Kein aufwendiges Plattmachen, externes Bearbeiten und anschliessendes Wiederhochladen einer Sounddatei erforderlich.

    Die Anzahl der Dampfschläge pro Radumdrehung soll bei einer 2-Zylinderlok 4 pro Treibradumdrehung sein. Das wird ebenfalls einfach über die Werteveränderung einer CV eingstellt.

    Danach kann man beliebig Beschleunigung, Bremsrate und Höchstgeschwindigkeit verändern, der Soundprozessor führt den Soundablauf automatisch nach, es bleibt bei den eingestellten 4 Auspuffschlägen pro Radumdrehung.


    Anfangs war ich hier bei dem neuen Soundtraxx Produkt auch skeptisch, aber die Eigenschaften und vor allem die Handhabung haben mich überzeugt. Dazu kommt noch eine auch für Otto Normalmodellbahner nachvollziehbare Handhabung beim Einstellen und Anpassen dieser Decoder. Hier ist keine komplizierte herstellerspezifische Hardware zum Einstellen erforderlich.

    Nimmt man Hilfsmittel wie z.B. JMRI Decoder Pro bekommt man statt kryptischer Bezeichnungen Klartext und Klarnamen angezeigt, was die Einstellung sehr erleichtert und auch von DCC Anfängern handhabbar ist.

    Das Einstellen und Anpassen hat seinen Schrecken verloren.


    dsc0191806uog.jpg

    Beim Lautsprecher habe ich mich für dieses Modell entschieden. Beide 8 Ohm Lautsprecherchassis sind in Serie geschaltet was denn die 16 Ohm ergibt.

    Der Econami hat 1 Watt Audio Ausgangsleistung, es also besteht keine Gefahr diesen Lautsprecher zu übersteuern und so verzerrten Klang zu produzieren. Das Argument, daß da ja dann aus dem Lautspecher "nichts" herauskommt konnte entkräftet werden. Bei den anschliessenden Video ist die Lautstärke auf etwa 20% vom möglichen Maximalwert eingestellt und trotzdem werden einige das auch naoch als zu laut empfinden. Dann bitte die Lautstärke an der Videowiedergabe leiser stellen.

    Was der Econami aber auch hat, ist ein Klangregler. Genauer gesagt ein 7-Band Equalizer. D.h. hier habe ich 7 Klangregler und kann damit ganz geziehlt Fequenzen betonen oder abschwächen. Für einen Dampflok braucht man eher viel Baß, also die Töne im unteren Frequenzspektrum sollten betont werden. Hier habe ich auch reichlich davon Gebrauch gemacht.




    Beim Fremo Teffen in Mannhein 2016 hatte die K-59 ihren ersten öffentlichen Auftritt gehabt. Da Modern gefahren wurde, konnten nur etwas verschämte Probefahrten während der Betriebspausen gemacht werden.

    Den Sheriff in Clearwater Industries (FL) hat die out of timeframe K-59 jedenfalls nicht interessiert. Der war statt dessen vollauf mit den Blues Brothers beschäftigt die "im Auftrag des Herrn" unterwegs waren. https://de.wikipedia.org/wiki/Blues_Brothers




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    Hier sind die verschiedenen Möglichkeiten des Econami einmal exemplarisch durchgespielt. Vom Davonschleichen ohne Auspuffschlag bis zur krachenden Anfahrt ist alles möglich. Ebenso die Lok einfach beliebig lange mit geschlossenen Regler rollen zu lassen, zwischendurch den Regler mal wieder zu öffnen oder zu schliessen. Aus Höchstgeschwindigkeit hat die Lok einen Auslaufweg von etwa 1 Meter, der sich bei Betätigung der Bremstaste auf 15cm reduziert.

    Seit dem hat diese Lok schon ettliche Betriebssessionen auf Fremo Treffen mitgemacht, wobei auch andere die Lok gefahren haben.


    Mittlerweile erfolgte dieses Jahr (2021) ein Upgrade auf den Tsunami 2. Es wäre ein neues Video fällig.

  • Hallo,


    erst einmal mein Dank an Marty, hat er doch im Paralellthread "Schmalspuriges und so" wertvolle Links zu Bildergalerien gepostet die ich bis jetzt noch nicht kannte. Da gibt es auch Bilder von Normalspurfahrzeugen.


    So konnte ich jetzt meinen Wahn vom beweglichen Schmierpumenantrieb verwirklichen:

    dsc04385cdj9v.jpg

    Die Rio Grande hat auch hier -zig verschiedene Ausführung des Übertragungsgestänges bei den nur 14 Loks dieser Class gemacht. Die hier erschien mir die in H0 am realistischisten realisierbare Variante die funktioniert, auch daranbleibt und nicht gleich wieder abfällt und rel. grapschsicher ist.

    Es wurde aus 0,3mm Bronzedraht gemacht.

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