Liebe Forumsgemeinde,
nachdem ich hier schon sehr lange mitlese und dank euch viele Informationen bekommen habe, möchte ich euch meine in Bau befindliche Segmentanlage mit dem Namen "Southern Colorado" vorstellen:
In diesem Forum - genauso wie in vielen anderen - gibt es ja wirklich unglaublich gute, wertvolle Unterstützung und Tipps für Planung und Bau, Loks und Wagen usw. Aber anscheinend muss jeder höchstpersönlich auf die Schnauze fallen, denn ich habe viele Fehler gemacht und mache diese noch immer. Mir hatten es nach meinen "Dark Ages" die US-amerikanischen Bahnen plötzlich so angetan, ich hatte mich praktisch Hals über Kopf verliebt, dass ich gekauft habe, was mir gefiel. So hatte ich bald Wagen von Western Pacific bis Delaware & Hudson, von Great Northern bis ATSF. Loks von ATSF, DRGW, SP und UP, vom Big Boy bis zu modernen EMD SD70 ACe. Als ich dann durch eine Übersiedelung plötzlich Platz für eine kleine Anlage bekam, stand ich vor der schwierigen Wahl der passenden Landschaft zu meinem Fuhrpark. Die Landschaft ist für mich ganz wichtig. Nach dem Plan mehrere Landschaften in einer Anlage unterzubringen - damit die Bahngesellschaften in einer halbwegs passenden Umgebung unterwegs wären - überlegte ich eine universelle US-Landschaft etwa im Stile des Echo Canyon an der UP Overland Route zu gestalten. Doch das fühlte sich bald nach einem halbseidenen Kompromiss an, nicht zufriedenstellend. Mit den Jahren lernte ich natürlich die US-Bahnen mit allem Drum und Dran besser kennen und fand es dann nicht mehr passend, dass der Big Boy an der Pazifikküste entlangfährt (ich hatte einen Küstenabschnitt im Staat Washington geplant). Oder, dass es Käse ist, wenn eine Holz-Caboose der SP von einer EMD SD70ACe der UP gezogen wird usw. Deshalb ging mit diesen Überlegungen auch schrittweise die Reduktion in Bezug auf Bahngesellschaften und Zeitraum einher. So habe ich mich mittlerweile auf DRGW und ATSF "beschränkt" und suchte in Folge dessen eine Gegend, wo diese Bahngesellschaften aufeinander trafen und wurde im südlichen Colorado fündig.
Darum bin ich jetzt mal dort gelandet, in der Gegend von Pueblo, Walsenburg und La Veta Pass. In Pueblo mündet die JointLine von Norden her, von Colorado Springs und Denver, die u.a. auch von der ATSF befahren wurde. Von Osten kamen auch Züge der Missouri Pacific nach Pueblo. Die Strecke von Walsenburg über den La Veta Pass wurde in der Regel nur von der DRGW befahren.
Als Zeiträume habe ich die Mitte der 60er Jahre und ca. 1994 ausgewählt. Die Landschaft könnte - denke ich - für beide Zeiträume passen, schwieriger wird es dann schon im Bahnhofsbereich ... Mitte der 60er Jahre deshalb, weil zu dieser Zeit noch die letzten ALCO PA's und EMD F-Units unterwegs waren, aber auch schon z.B. EMD GP30. 1994 deshalb, weil durch den Merger SP - DRGW nun auch Maschinen der SP in Colorado anzutreffen waren.
Die Jahreszeit ist der Herbst, weil ich unbedingt die Quaking Aspen in ihrem gold-gelben Herbstkleid darstellen will.
Wen diese Planungsphase, die vor ca. 10 Jahren begann, mit all seinen Verirrungen interessiert, kann diese in dem ansonsten nicht aktuellen Dokument USA West nachlesen. Im Grunde ist die Planungsphase bis heute nicht abgeschlossen, immer wieder habe ich neue Ideen, die in meinen Augen eine Verbesserung darstellen.
Derzeit ist die Anlage in Hundeknochen-Form geplant/gebaut, wobei die Segmente II - IV bereits fertig sind, die Segemente V und VI befinden sich gerade in der Bauphase. Es gibt zwar auch bereits ein fertiges Segment I, das entspricht aber nicht dem derzeitigen Plan, sondern wurde als Fiddle Yard in Form einer Siding gebaut.
Ach ja, da ich als Märklinist begonnen habe, ist die Strecke zweispurig (AC, DC) geplant und gebaut. Das würde ich heute eher nicht mehr machen, weil der US-Fuhrpark von Märklin doch recht enttäuschend ist, aber das ist eine andere Geschichte ... Die Zweispurigkeit ist auch nicht vorbildgerecht, denn die Strecken die ich darstelle, waren (sind) in der Mehrzahl nur einspurig.
Die Segmente II und III sollen die Gegend um Alamosa, Fort Garland darstellen, dann geht es über den La Veta Pass (Segement IV, V) hinunter an die Front Range (Segmente VI - VIII).
Segmentverbinder und Stützen
Segment I, das vordere Gleis (Atlas Code 83) ist DC, die beiden hinteren Märklin M
Siding und Farm auf Segment II
Segment II mit gealterten Boxcars. Mittlerweile habe ich gelernt, dass es Mitte der 60er Jahre noch keine Graffiti gegeben hat. 1994 wiederum hat es glaube ich kaum noch 40' Boxcars mit Roofwalk gegeben.
Farmhaus auf Segment II mit dem Farmer, der von Holzhacken kommt. Der Winter kommt ja bald.
Die Anlage steht im Keller, aber zum Bauen stelle ich öfter 1-2 Segmente im Wohnzimmer auf.
Segment III mit den Geleisen von Atlas und Märklin
GE C44-9W 8104 der Southern Pacific von Kato auf Segment III
Gesamtansicht von Segment III. Das Schild passte nicht ganz zu Zug und Gegend, daher habe ich es mittlerweile gegen ein Schild der DRGW ausgetauscht.
Steppenlandschaft auf Segment III
Segment IV aus der Luftperspektive
Junipers und Sagebrush auf Segement IV
Quaking Aspen Wäldchen
Gesamtansicht Segment IV, die Vegetation nimmt nach rechts hin, zum La Veta Pass, zu.
Parade meiner ALCO PA's und einer F-Unit der ATSF.
So, das war's fürs erste mal von meiner Seite. Ich freue mich sehr über eure Kommentare und Meinungen!
LG
Johannes