Hallo,
die dürfte für die meisten hier viel zu weit im Osten angesiedelt sein:
Ein wunderschönes Modell, aber leider durch einen Käferbären geplagt. Von einem Fachgeschäft bekam ich den Auftrag hier Gewährleistungsarbeit zu machen. Die Lok machte beim Überfahren von u.a. Modulgrenzen schabende und zuweilen rappelnde Geräusche und wurde merkbar langsamer bei DC Betrieb. Das sind immer so undankbare Aufgaben wo alles möglich ist. Durch ein direktes telefonischen Gespräch mit den Kunden konnten dann die möglichen Ursachen eingegrenzt werden. Auch die nachfolgende Reparatur wurde mit dem Kunden so abgesprochen.
Nach einigem Suchen wurde als Verursacher das hintere 3-achsige Drehgestell ausgemacht.
Nach Abnehmen des Gehäuses, was hier sehr einfach zu bewerkstelligen war, noch einmal nachgeschaut.
Das hintere DG weist eine nur sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf; hier in dieser Stellung berühren die Spurkränze schon den Hauptrahmen.
Nach Ausbau dieses DG zeigte sich dieses Bild. Sehr deutlich zu sehende Schleifspuren an der Unterseite des Hauptrahmens.
Auf der anderen Seite nicht so deutlich zu sehen, aber trotzdem vorhanden.
Das erklärt die Geräusche und warum die Lok im Analogbetrieb langsamer wird. Wäre es meine Lok, würde ich hier zum Fräser greifen. Aber da es sich um eine neue Lok eines Kunden handelt und es eine Gewährleistungsarbeit ist, musste eine andere Lösung gefunden werden bei der die Lok nicht irreversibel verändert wird.
Mit einem Stapel U-Scheiben wird die Lok hinten höher gelegt. Damit bekommt das DG mehr Bewegungsfreiheit und das Schleifen der Spurkränze am Hauptrahmen sollte kein Thema mehr sein. Ich habe die Lok dann auf ziemlich unebenen Gleisen getestet und es traten keine Schleifgeräuse mehr auf.
Ein anschliessendes Nachprüfen der Kupplungshöhe mit der Kadee Lehre ergab, daß die Kupplung jetzt genau die richtige Höhe hat
Falls sich jetzt einige wundern.
Von Rechts wegen sollte die Lok bei Rapido wieder auf die Theke geknallt werden wegen Konstruktionsfehler. Aber in Deutschland ist für den Kunden der direkte Ansprechpartner der Händler von den er die Ware gekauft hat. Für den Händler ist es kostengünstiger die reklamierte Ware im Inland reparieren zu lassen als die hohen Versandkosten hin und zurück nach Canada.