Caterpillar und Chevron prüfen Wasserstoff als Treibstoff für Streckenloks

  • Caterpillar und Chevron sind eine Kooperation eingegangen, um zu prüfen, ob Wasserstoff ein brauchbarer Ersatz für fossile Treibstoffe sein kann. Untersucht werden soll es am EMD 710 Zweitaktmotor, der ja in Lokomotiven an EPA Tier 4 gescheitert ist, aber als EMD E23 mit Abgasnachbehandlung für den Schifffahrtssektor Tier 4 zertifiziert wurde.

    https://www.railwayage.com/mec…n-team-on-hydrogen-power/

    https://www.marinelog.com/engi…eled-marine-applications/


    Es könnte den EMD 710 wiederbeleben, nachdem sich der EMD 1010 sich bisher nicht durchsetzen konnte. Letzterer, der Tier 4 ohne Nachbehandlung bringt, wird im Schifffahrtssektor nicht angeboten.


    Im Schifffahrtssektor ist bereit vom Hafen Antwerpen ein Schlepper mit zwei Wasserstoff-Verbrennungsmotoren bestellt worden. Hersteller der Motoren ist Behydro, die als Basis ABC DZC Motoren nutzen. Es gibt zwei Baureihen: Selbstzünder mit 25% Diesel und 75% Wasserstoff und als Otto-Motor mit 100% Wasserstoff. https://www.behydro.be/en/home.html

    https://www.rivieramm.com/news…ydrogen-powered-tug-62311

    Gruß, Volker

  • In der Schweiz sind momentan 51 HYUNDAI XCIENT FUELL CELL TRUCKS im täglichen Einsatz ohne Störungen. Seit 2 Wochen ist der Erste 3 Achs HYUNDAI XCIENT FUELL CELL TRUCKS (Erlkönig. Siehe Bilder unten) im täglichen Einsatz.


    Lange angekündigt nun sind die ersten da, die zweite Serie der Xcient. Nun mit 3 Achsen und noch mehr Reichweite. Der Test Erlkönig LKW hält uns gerade auf trab mit den Probetankungen und dass ein Schiff mit weiteren 140 Stück in Korea abgelegt hat macht die Sache spannend. Hier eine Testbetankung bei der HRS Rothenburg.



    Die angepeilte Reichweite der 2. Serie Xcient Fuell Cell Trucks (3 Achser) soll ungefähr 800 - 1000km sein. Mit 79,4 kg H2 und einem Gesamtgewicht von 40t.



    Leider gibt es noch keine Sattelzugmaschinen. Hyundai ist da dran und gibt da nicht auf...

  • Hallo Roman,


    die Lkws fahren aber mittels Elektromotor? Die, von Volker, genannten Motoren verbrennen den Wasserstoff selbst, als Treibstoffersatz sozusagen.


    Die Herstellung und der Transport von Wasserstoff scheint günstiger zu sein, als es bei E-Fuel der Fall ist. Letzteres dürfte für Verbrennunsmotoren kein Problem darstellen und benötigt auch keine besondere Infrastruktur zum Tanken.

  • Deutz hat auch quasi gerade eben einen H² Verbrenner präsentiert.

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    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Interessantes Thema, schön zu sehen dass sich auch am Transportsektor langsam was tut.

    Wasserstoff ist wirklich ein zukunftsträchtiger Ansatz, da der großteil der benötigten Infrastruktur bereits in Form des Gasnetzes besteht.

    Es muss aber unbedingt auch erwähnt werden dass wir außer Elektrolyse noch keinen "grünen" Weg gefunden haben um Wasserstoff zu produzieren.

    Der Großteil der aktuellen Wasserstoffproduktion wird aktuell noch Erdgas un unter großem Energieaufwand gewonnen. Defakto also derzeit noch ein Suboptimales Ergebniss.

  • Der Wasserstoff- Verbrennungsmotor "unterstützt" dieses suboptimale Ergebnis noch. Mit 35% Wirkungsgrad ist der Verbrenner deutlich schlechter als die Brennstoffzelle mit 60%. Betrachtet man die Total Cost of Ownership, so liegen Brennstoffzelle (BZ) und H2-Verbrennungsmotor nahe zusammen, wobei die derzeitigen Unsicherheiten der Kosten der BZ (130 bis 750 Euro/kWh) eine abschließende Beurteilung erschweren. Die Bandbreite beim Verbrenner ist wesentlich geringer, da die Komponenten bekannt sind.

    Quelle aus 2021 (Seite 44 des Dokuments): https://www.e-mobilbw.de/filea…ie_H2-Systemvergleich.pdf


    Wir könnten schon heute reichlich grünen Wasserstoff durch Elektrolyse gewinnen. Allein im Jahr 2020 sind laut Bundesnetzagentur ca. 6000 GWh Windstrom durch Abschaltung verloren gegangen, aber bezahlt worden. Damit hätte man 1,3 Millionen m³ Wasserstoff (bei Normaldruck) herstellen können.


    Nachteil der Herstellung aus Erdgas ist, dass neben Wasserstoff auch CO2 entsteht.

    Gruß, Volker

  • Es muss aber unbedingt auch erwähnt werden dass wir außer Elektrolyse noch keinen "grünen" Weg gefunden haben um Wasserstoff zu produzieren.

    Sehr richtig. Wasserstoff ist ein Energiespeicher, eine Alternative zu Akkus. Wasserstoff ist keine Energiequelle, keine Alternative zu Öl, Gas, Kohle-, Kern-, Wind- oder Solarkraftwerken. Bei vielen öffentlichen Statements hat man den Eindruck, das wollen die Leute gar nicht wissen...


    Und mit der gleichen Menge Strom kommt man mit Akkus ungefähr 3x so weit wie mit Elektrolyse plus Wasserstoff-Brennstoffzelle bis 8x so weit wie mit Elektrolyse plus Wasserstoff-Verbrennungsmotor.


    Wir könnten schon heute reichlich grünen Wasserstoff durch Elektrolyse gewinnen. Allein im Jahr 2020 sind laut Bundesnetzagentur ca. 6000 GWh Windstrom durch Abschaltung verloren gegangen, aber bezahlt worden. Damit hätte man 1,3 Millionen m³ Wasserstoff (bei Normaldruck) herstellen können.

    Kommt. Langsam aber sicher.


    Um die 6000GWh = 6TWh mal einzuschätzen: Das sind immerhin 1,5% des jährlichen Energieverbrauchs in Deutschland. Oder soviel Energie wie in 600 Millionen Liter Diesel enthalten ist. Da fängt es langsam an, wirklich sinnvoll zu werden, das in Wasserstoff oder sonstwo zu speichern.


    MfG, Heiko

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