Ringleitung Fahrstrom

  • Moin moin,


    Kurze Fachfrage 2-Leiter DCC Ringleitung:


    Muß die zu verlegende Leitung, hier zwei Litzen, verdrillt werden, um störunanfällig zu sein? Habe ich jetzt mal mehrfach gelesen und komme deshalb auf diese Thematik. Ich hatte es bislang auch nie gemacht und keine Auffälligkeiten bemerkt. Oder unter welchen Bedingungen kommt diese Problematik überhaupt zum tragen?????

  • Moin Thomas,


    kann man machen, muss aber nicht.


    Bei unseren americaN-Modulen ist das in der Regel nicht der Fall, aber pro Booster sind es oft nur 10 bis 15 Meter Strecke.


    Ich würde es nicht machen, denn falls daran etwas geändert werden soll, z.B. für zusätzliche Feeder, würde das sehr nerven. Und die Gleise sind ja auch nicht verdrillt 🤷‍♂️


    Viele Grüße


    Hagen

  • Ich sag mal so:


    Im Prinzip sind verdrillte Leiter tatsächlich weniger störanfällig gegenüber elektromagnetischen Störungen von außen. Weil die in beide Leitungen gleich stark, aber gegensinnig einkoppeln und sich so aufheben.


    In der Praxis ist DCC aber ein sehr starkes Signal (~15V, ~3A - bei Funkstörungen reden wir sonst eher von mV und µA) und damit sowieso ziemlich unempfindlich. Und wie Hagen richtig sagt, sind die Gleise auch nicht verdrillt, Störungen können also auch darüber und über parallel liegende Gleise einkoppeln. Also wird eine Anlage, die nur dann funktioniert, wenn die Ringleitung verdrillt ist, auch mit verdrillter Ringleitung wahrscheinlich sehr nah an der Nicht-Mehr-Funktionieren-Grenze liegen - wenn sich dann z.B. das Wetter ändert und der Störsender deswegen stärker ankommt, ist es dann trotz verdrillter Ringleitung zu viel. Oder ein neuer Decoder ist etwas empfindlicher.


    Dürfte also in der Praxis nicht relevant sein.


    MfG, Heiko

  • Zum zweiten Mal habe ich die letzten Monate meine drei Boosterbezirke neu verdrahtet.

    Das erste Mal dagegen war 2015 und 2016, wo ich nicht überall konsequent genug war, zwischen sub und main bus zu unterscheiden. Ausserdem waren die meisten feeders zu lang bzw. zu dünn.

    Diese potentiellen Störungsquellen habe ich jetzt alle (?) beseitigt. Dieses auch in dem kritischen Bewusstsein, dass eine Reihe von Digital- betriebenen Anlagen bzw. Modulkombinationen unter ihren Möglichkeiten zu bleiben scheinen, d.h. dass irgendwas abgeschaltet bzw. vereinfacht worden ist, was gar nicht beabsichtigt war. Aber "die Lok jetzt fährt". :)

    In meiner (bisher geringen) digitalen Fahrpraxis gehen jetzt alle drei B.bezirke, wobei ich bisher noch keine Zentrale gekauft habe. Selbstredend gehen auch alle analog zu schaltenden Weichen und alle Abschaltabschnitte, wo geleg. analoge Loks stehen. Alle main buses sind überwiegend von Hand verdrillt, der längste ist max. 18 m.


    In meiner neuen Verdrahtung habe ich mich an eine grosse Internetseite "Wiring for DCC by Allan Gartner", an einen Dipl.Ing. der El.Technik und Fachschullehrer und an das Physikbuch von Gerthsen / Kneser 10. Aufl. gehalten. Und die Sache mit dem verdrillten main bus sollte man nicht nur praktisch bzw. theoriefrei sehen, sondern sie auch vom manuellen Aufwand her betrachten und der ist vergleichsweise gering. Zumal wenn das Verdrillen einhergeht mit dem Verlegen und Befestigen des main buses. Genau aus diesem Grund würde ich verdrillen ! :idee:


    MlG Jo.

    DRGW, CBQ --> BN, MP, CRI&P, C&S

    1970 plus/minus.

    Yards von DRGW und C&S. Interchanges der übrigen

    :thumbup:

  • Der Aufwand ist auch eher zu vernachlässigen. Für meine, derzeit im Bau befindliche Anlage, sind es ca. 50-60m Leitung pro Pol. Die Einspeisungen sind relativ kurz, mehr oder weniger direkt neben den Gleisen.

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