Intermountain ball bearing wheels - Solche Radsätze auch von europ. Herstellern?

  • Hallo Leute,

    von Intermountain gibt es ja in Spur HO diese Radsätze, bei denen sich die Räder unabhänig von der Achse drehen können, sodass dies wohl die am besten rollenden Radsätze überhaupt sind und damit ausgestattete Wagen wohl noch viel leichter rollen als alle Anderen. Gibt es solche Radsätze eigentlich auch von heimischen Herstellern? Oder hat Intermountain eine Art Monopol darauf? Ich würde mir solche Radsätze schon gerne besorgen um einen schweren 14 Wagen Zug aus Messing leichter rollbar zu machen um damit die Loks, die ihn ziehen, zu entlasten. Aber das ist eine ziemlich teuere Angelegenheit, denn ich bräuchte 58 Radsätze und womöglich auch noch 28 andere Drehgestelle, an die diese Radsätze passen würden. Deshalb wäre es toll, wenn es hierzulande auch sowas gäbe, was womöglich etwas günstiger zu besorgen wäre. Aber bis jetzt habe ich noch nie was gefunden, und daher diese Frage hier ins Forum.


    Gruß

    Daniel

  • Ich verstehe den Sinn dieser Radsätze gerade nicht wirklich.....

    Das System Eisenbahn ist doch mit deiner gesamten Geometrie darauf ausgelegt dass sich die Laufräder auf der Achse nicht unabhängig drehen.

    Durch die konische Form der Laufflächen steigt das äußere Laufrad höher auf das Schienenprofil und begünstigt somit die Kurvenfahrt.


    Wenn sich die Räder nun unabhängig drehen können, läuft in jeder Kurve der Spurkranz gegen die Schiene und erzeugt zusätzliche Reibung

  • von Intermountain gibt es ja in Spur HO diese Radsätze, bei denen sich die Räder unabhänig von der Achse drehen können, sodass dies wohl die am besten rollenden Radsätze überhaupt sind und damit ausgestattete Wagen wohl noch viel leichter rollen als alle Anderen.

    Also ich bin kein Experte, aber ich verstehe das etwas anders: die Achse dreht sich schon mit den Rädern, aber die Aufnahme der Achse am Wagen dreht sich nicht mit den Rädern und der Achse. Was vor allem bei nicht so sauber gefertigten Wagen dafür sorgt, dass die Räder leichter rollen.


    Grüße,

    Markus

  • Ich verstehe den Sinn dieser Radsätze gerade nicht wirklich.....

    Das System Eisenbahn ist doch mit deiner gesamten Geometrie darauf ausgelegt dass sich die Laufräder auf der Achse nicht unabhängig drehen.

    Durch die konische Form der Laufflächen steigt das äußere Laufrad höher auf das Schienenprofil und begünstigt somit die Kurvenfahrt.


    Wenn sich die Räder nun unabhängig drehen können, läuft in jeder Kurve der Spurkranz gegen die Schiene und erzeugt zusätzliche Reibung

    für 1:1 ist das auch korrekt so. Das zeigt sich ganz besonders an Strassenbahnfahrzeuge wo man versuchte mittels weglassung der Radsatzwelle einen tiefen Durchgang zu erzielen, das hat alles nicht wirklich zufriedenstellend funktioniert.
    Die Physik hingegen lässt sich nicht modellmässig runterskalieren, diese Dinge wie Sinuslauf usw treten hier in den Hintergrund.

    wobei ich mir als erstes mal die Drehgestelle und Achsen anschauen würde ob etwas streift, die Radsätze von guter Qualität sind usw. Es gibt afair auch noch Messinglagerbuchsen zum Einbau in Kunstoffradlager, das sollte auch einiges an Reibung nehmen.

  • Losradsätze sind z.B. beim System Talgo Tagesgeschäft und sogar Spurwechselfähig.

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    The situation is hopeless but not serious !

  • Also mehrere US-Modellbahnfreunde die ich kenne und gefragt habe, haben mir diese Radsätze wärmstens empfohlen und meinten, dass der Unterschied enorm wäre und die Wagen dadurch wirklich viel leichter rollen würden.

    Nochmal zur Klärung: Natürlich können sich bei diesen Radsätzen die Räder mit der Achse drehen. Das ist ja auch der Normalfall. Aber sollten die Achsspitzen z. B. in Kurvenfahrt zu sehr gegen die Achslager der Drehgestelle drücken/reiben oder sich die Achsen wegen nicht so gut ausgeführter Drehgestellachslager nicht immer schön frei drehen, dann sind diese Radsätze von Vorteil weil sich das Rad weiter frei drehen wird während sich die Achse schlimmstenfalls sogar mal nicht (so leicht) dreht. Ich hoffe jetzt ist klar, wie das gemeint ist.

    Der Messingzug, den ich damit ausstatten würde, ist aus den 70ern von Soho. Alle Wagen haben ihre Originaldrehgestelle, die ebenfalls aus Messing bestehen. Ich habe jetzt die gute Nachricht erfahren, dass diese ball bearing Radsätze von Intermountain auch genau auf die Drehgestelle von Sohos Streamlinerwagen aus Messing passen, sodass sich dann zumindest der Kauf von anderen Drehgestellen erübrigen würde. Auf meiner Anlage gibt es Mindestradien von 20 Zoll (515 mm), die diese Wagen alle problemlos durchfahren. Es ist aber für die Lok schon anstrengend 14 solcher Messingwagen durch solche Kurven zu ziehen, weshalb ich vermute, dass die Lok den Zug vielleicht viel leichter ziehen könnte, wenn die Wagen eben mit diesen Radsätzen mit sich unabhängig von den Achsen drehenden Rädern ausgestattet wären.

    Das Problem ist halt, dass man das erst dann wissen kann, wenn man den gesamten Zug damit ausgestattet hat und dann testet. Sollte es aber nichts bringen und zu keiner noch viel leichteren Rollfähigkeit der Wagen führen, wäre man dann völlig umsonst mindestens 200 $ los. Deshalb dachte und hoffte ich, solche Radsätze vielleicht auch hier irgendwo von deutschen bzw. europäischen Herstellern finden zu können, was vielleicht etwas billiger wäre. Aber es scheint wohl in der Tat so zu sein, dass das bis jetzt nur Intermountain anbietet.


    Gruß

    Daniel

  • Vielleicht bin ich jetzt wieder ein penetranter Erbsenzähler? Folgendes dazu bemerkt:

    Selbst bei peinlichster Anlagen- /Gleispflege bleiben feinste Staubpartikel dennoch überall liegen. An den Achslagern drehen die sich unvermeidlich ein. Dem ist einfach so. Wie gut sind denn diese Radsätze davor geschützt? Die Räder sind ja, so wie ich es verstehe, jedes einzeln auf der Achse drehbar gelagert. Gibt es da Erfahrungen?

  • Die Räder sind ja, so wie ich es verstehe, jedes einzeln auf der Achse drehbar gelagert. Gibt es da Erfahrungen?

    Nachdem was ich gelesen habe sind die beiden Räder zusammen drehbar um die Achse gelagert. Quasi eine Achse um die eigentliche Achse. Das wird das von dir beschriebene Problem aber wenig beeinflussen.


    Grüße,

    Markus

  • für 1:1 ist das auch korrekt so. Das zeigt sich ganz besonders an Strassenbahnfahrzeuge wo man versuchte mittels weglassung der Radsatzwelle einen tiefen Durchgang zu erzielen, das hat alles nicht wirklich zufriedenstellend funktioniert.

    Und warum fahren seit mehreren Jahrzehnten solche Straßenbahnen auf fast der ganzen Welt, wenn es deiner Meinung nach nicht funktioniert?

  • Achtung Technik!


    Ja,

    sie werden leichter im Bogen laufen. Bei einem Radius 515mm hat jeder einzelne Radsatz etwa 2,1% Schlupf. Der entsteht dadurch, daß bogeninnere und bogenäussere Schiene unterschiedliche Radien haben.

    Schlupf ist nichts anderes als eine Art Gleitreibung welche die einzelnen Räder eines konventionellen Radsatzes gegenüber der Schiene im Bogenlauf haben. Davon ist auch die Modellbahn betroffen.

  • für 1:1 ist das auch korrekt so. Das zeigt sich ganz besonders an Strassenbahnfahrzeuge wo man versuchte mittels weglassung der Radsatzwelle einen tiefen Durchgang zu erzielen, das hat alles nicht wirklich zufriedenstellend funktioniert.

    Und warum fahren seit mehreren Jahrzehnten solche Straßenbahnen auf fast der ganzen Welt, wenn es deiner Meinung nach nicht funktioniert?

    mit denen gabs auch genug Probleme - und nicht nur durc h die Radsätze an sich - , deren man nur durch enorme Entwicklungskosten Herr wurde (ULF)

  • Achtung Technik!


    Ja,

    sie werden leichter im Bogen laufen. Bei einem Radius 515mm hat jeder einzelne Radsatz etwa 2,1% Schlupf. Der entsteht dadurch, daß bogeninnere und bogenäussere Schiene unterschiedliche Radien haben.

    Schlupf ist nichts anderes als eine Art Gleitreibung welche die einzelnen Räder eines konventionellen Radsatzes gegenüber der Schiene im Bogenlauf haben. Davon ist auch die Modellbahn betroffen.

    Ist schon klar! Das Kugellager wirkt aber der Physik des System Schiene entgegen:



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    Das Kugellager müsste deutlich mehr Reibung haben als das Lager in den Drehgestellen damit es nur in Spielzeugradien aktiv wird.

  • solange die beiden Räder miteinander verbunden auf einer Hohlwelle auf Kugellagern laufen - was sie bei Intermountain machen - sollte das Tracking bzw die diesbezügliche Geometrie dieselbe sein ie bei konventionellen Achsen. Anders wäre es nur wenn jedes Rad unabhängig auf der Achse drehen würde.

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