So. Habe mir ein Herz gefasst und den Himmel gemalt - sowas habe ich noch nie gemacht.
Von meinem Maler habe ich zwei schöne Blautöne bekommen, einmal hellblau, einmal eher dunkler. Die Abtönfarben sind außerordentlich intensiv, ich habe nur wenig gebraucht für den Farbton, den ich haben wollte. Zusätzlich hatte ich noch weiß parat stehen. Ich wollte keine einheitlich blaue Fläche, sondern einen Himmel mit einer dünnen Schicht Schleierwolken, zusätzlich noch einen Farbverlauf von kräftigerem Blau oben zu hellerem Blau Richtung Horizont. Das heißt also naß-in-naß arbeiten direkt auf der Wand und alles ineinander überblenden.
Das Problem dabei ist, dass die Farben ziemlich schnell trocknen - und auf dem Gipsputz erst recht, der saugt das Wasser auf so schnell kann man kaum schauen. Die Lösung war eine gute Blumenspritze aus dem Gartencenter, die einen feinen Nebel produziert. Ich habe immer abschnittsweise gearbeitet, etwa einen guten Meter Wand, mehr war bei dem Trocknungstempo nicht zu beherrschen. Zunächst habe ich die Wand nicht zu knapp eingesprüht, so dass der Putz schonmal etwas Feuchtigkeit abbekommen hat. Dann habe ich von unten etwa 20 cm reichlich weiß aufgetragen und sofort wieder mit Wasser kräftig eingesprüht, damit es mir nicht gleich trocknet. Dann etwa 20 cm hellblau oben drüber und sofort wieder alles mit Wasser eingesprüht und verstrichen und überblendet. Oben drüber etwas dunkelblau, ganz oben wieder weiß. Und immer sprühen, sprühen, sprühen: In der rechten Hand der Pinsel, in der linken Hand die Blumenspritze - pinseln, sprühen, pinseln, sprühen. Danach ein Stück auf die Seite und den nächsten guten Meter bearbeiten.
Das hat sich einige Stunden hingezogen; der Raum ist 6m x 4m, es sind also 20m Hintergrund. Danach war die Luftfeuchtigkeit bei 75% - also erstmal alles trocknen lassen, der Luftentfeuchter hat etliche Liter Wasser gesammelt.
Das nächste Bild zeigt, wie die Blende am Fenster wirkt:
Das Fenster ist damit sehr gut kaschiert, die schmalen Fugen stören auch nicht mehr als später die Fugen zwischen den einzelnen Modulen.