Hallo Forumsgemeinde!
Ich möchte mal unabhängig von einem anderen Thread meine Sicht über Fahrweisen bei der Modellbahn darstellen.
Hier kann ich allerdings nur über meine Meinung, Vorgehensweisen und mein ästethisches Empfinden schreiben.
US fahre ich nur Digital, bei allen meinen Loks ist die CV3 (Beschleunigungsrate) auf den grössten Wert eingestellt.
Da ich viele ESU Lopi Basic habe ist das z.b. der Wert 63.
Ich weiss auch viele scheuen sich so langsame Beschleunigungen einzuprogrammieren, die Lok "hängt nicht mehr am Gas".
Nun das ist meiner Erfahrung nach kein Problem solange man die Triebfahrzeuge vorbildgerecht bewegt d.h. sie schön langsam wie das Vorbild anfährt.
Wenn man jedoch versucht Rasantanfahrten zu machen, also sich nicht wie das Vorbild verhält, dann greift die Regelung ein.
Bei der Bremsverzögerung habe ich Werte von 15 bis 20% des Maximalwertes gewählt.
So lässt sich eine Lok noch rasch genug abbremsen ohne dass es zu ruckartig wirkt.
Man kann beim Zephyr die Brake Operation (Bremsrate/-funktion) einstellen, siehe Kap.15 Manual.
Ich habe auch hier dem Maximalwert von 15 eingestellt.
So kann ich dann auf diese Arten Fahren und Bremsen:
1) Konventinell, Fahrrichtungshebel auf z.B. vorwärts und dann mit der Kurbel auf die gewünsche Geschwindigkeit hochregeln.
Wobei w.o. erwähnt die eingestellten Beschleunigunsparameter im Decoder u. U. zum Wirken kommen.
2) Vorwählen der gewünschten Geschwindigkeit mit der Kurbel.
Dann den Fahrtrichtungsschalter betätigen.
In diesem Fall bestimmt die Zentrale die Beschleunigung.
Der Decoder wird dabei von der Zentrale überfahren, d.h. dessen eingestelle Beschleunigungswerte kommen nicht zum tragen.
3) Bremsen konventionell, Kurbel auf 0 und die im Decoder einprogrammierte Bremsverzögerung wirkt.
4) Bei unveränderter Kurbelstellung den Fahrtrichtungsschalter auf die Mittelstellung bringen.
Die Lok wird jetzt von der zentrale verzögert und abgebremst.
Die Decoderwerte kommen hier ebenfalls nicht zum tragen.
Und was ist jetzt ich rolle mit der Lok auf eine Wagengruppe zu und die Lok ist immer noch zu schnell bzw. verzögert zu langsam und ich sehe schon den Crash kommen?
Keine Panik, bleiben, ich drehe einfach die Kurbel etwas in Richtung 0.
Die Lok wird jetzt stärker abbremsen und wenn es immer noch nicht langt wird eben die Kurbel noch etwas in Richtung 0 gestellt.
Wenn ich die Kurbel ganz auf 0 stelle kommen dann wieder die im Decoder in CV4 einprogrammierten Werte für Bremsen zum Tragen.
Daher auch die rel. kleinen Werte für die CV4 bei mir.
Der Digitrax Zephyr braucht bei einstelltem max. Bremswert 15 und voll aufgedrehter Kurbel gemessene 38 Sekunden bis er die Rampe durchfährt.
D.h. es vergehen so vom Stillstand der Lok bis zur deren über die CV5 einprogrammierten Höchstgeschwindigkeit 38 Sekunden.
Das wirkt auch im Rangiergang.
Beim Bremsen verhält es sich ebenso, es vergehen bei voll aufgedrehter Kurbelstellung eben diese 38 Sekunden bis zum Stillstand der Lok.
Das kann man dann w.o. beschrieben abkürzen indem man durch Betätigen der Kurbel die Lok regelrecht einbremst.
Es gehört ein bischen Übung dazu an einen Wagen heranzufahren und dann punktgenau zu stoppen bis die Kadees leise 'klick' sagen.
Ich finde es phantastisch schon bei Yardlimit-Geschwindigkeiten Auslaufwege von ca. 1,5 m zu haben die man dann einbremsen kann.
Eben so langsame kriechende Anfahrten die dann auch in H0 den Eindruck von Masse und Beschleunigung herüberbringen wenn sich ein kleiner Switcher mit grosser Last abmüht.
So macht mir Ragieren Spass.
Eure Meinung möchte ich auch darüber hören und wie Ihr es macht.