Zitat
Original von 1900
...alle liefen zum kotzen - kann ich auch bei einigen Anlaufschwierigkeiten absolut nicht verstehen.
Habe für meinen Freund eine AMD 103 repariert, es mussten nur einige wenige Zehntel von einem Blech entfernt werden, an denen die Schwungmasse geschliffen hat. Viertelstunde Arbeit und beide Loks laufen nun wie geschmiert.
Zur Klarheit: Overland, N-scale
Hallo Bernd und auch die Anderen!
Mit Brass habe ich so meine Erfahrungen gemacht als ich mich noch mit Spur 0 beschäftigte. Auch heir war Brass sehr oft die einzige Möglichkeit ein bestimmtes Modell zum bekommen. aber es lagen Licht und Schatten oft dicht beieinander.
Ich habe schon ettliche Brass Modelle repariert, umgebaut oder sie erst zum Laufen gebracht.
Hier gab z.B. einen Anbieter der sehr hochpreisige "Messingvitrinenmodelle" Anbot.
Aber diese waren wirklich nur zum Angucken für die Vitrine geeignet. Zwar war jeder Sandkastendeckel einzeln beweglich (3x auf, 2x zu, 1x ab) und alle Details stimmig nachgebildet.
Aber die Stangen waren aus butterweichem Letternmetall, hatten zwar den richtigen Glanzgrad und Finish, aber waren zur Kraftübertragung völlig ungeeignet.
Bei einem H0 Modell kann das noch angehen, aber bei einem 0 Modell ist das Material eindeutig von seiner Festigkeit her überfordert. Stangensalat ist die Folge von Betriebsversuchen.
Die Motorbefestigung war bei diesem speziellen Modell auch eine geniale Konstruktionsleistung. Der versprochene Faulhaber hing nur an seiner Motorwelle an der Getriebeeingangswelle, verbunden mit so einer Art Lüsterklemme. Damit sich der derart befestigte Motor nicht frei um sich selber drehen konnte wurden halt die Anschlusskabel als Verdrehsicherung bemüht.
Bei einem weiteren Modell waren die speichen der Treibräder so fein ausgeführt, dass sich sich schon beim unvorsichtigen Aufgleisen verbogen. Betriebsversuche quittierten sie dann auch mit dem Annehmen einer anmutigen S-Form.
@Jens
Gehe mal auf die NWSL Seiten, dort steht auch ettliches über die Antriebe von Brass Modellen.
Die frühen Brass Modell sind in Japan gefertigt worden die haben eine sehr gute Qualität.
Sie sind zwar nicht so gut detailliert, dafür aber mechanisch sehr robust und durchaus als Betriebsmodelle geeignet.
Die vernicklten Stangen waren etweder aus Messing gegossen oder bei einigen Modellen sogar aus Messing gefräst.
Die Antriebstechnik ist aber auf dem Stand der 1950iger und 1960iger Jahre. Man hat Motoren a'la Trix Express in offener Rahmenbauweise die oft rauh und ruppig laufen.
Dazu dann einfache Getriebe mit einem viel zu geringem Übersetzungsverhältnis, die zudem häufig recht schwergängig laufen.
Mit dem blossem Austausch des Motors ist es oft nicht getan um den alten Brass Modellen die Fahreigenschaften von Heute anzuerziehen.
Würde dir auch eine neue Getriebebox empfehlen mit einer ausreichend hohen Übersetzung.
Spätere Modelle aus Korea oder China hatten dann als Produktionsvereinfachung die Stangen eben aus dem schon erwähnten Letternmetall gegossen. Das mag bei kleinen Loks in H0 angehen, aber sobald grössere Belastungen aufkommen verbiegen sie sich oder weisen exessiven Verschleiss auf.
Reparieren kann man das z.B. durch Aufkleben von Messingblech hinter die Stangen und Ausbuchsen der Bohrungen.
Jetzt habe ich erst mal genug Schrecken verbreitet. Man muss bei den Brass Modellen eben die Augen offenhalten.