Hallo zusammen
Nun möchte ich mich auch mal als Forumsneuling einreihen. "Heimlich" gelesen habe ich ja schon lange. Mein Interesse für nordamerikanische Eisenbahnen wurde bei der zweiten USA-Reise 1990 geweckt. Bis dahin hatte ich mit diesem "exotischen Kram" nichts am Hut (Pah, wie kann man sich für solch hässliche Loks interessieren). Aber, die ersten Reisen führten gleich an den bekannten Hotspots wie Tehachapi, Cajon und Arizona Mainline vorbei. Meine Frau und ich können uns noch lebhaft an die schlaflose Nacht in Flagstaff erinnern, als wir die pausenlos hupenden Loks verfluchten. (Ich glaube, damals bestand die Stadt nur aus Bahnübergngen...)
Jedenfalls bahnte sich der US-Bahnvirus seinen Weg. Nun ja, es folgten viele weitere Reisen, dank toleranter Frau, immer irgenwie mit der Eisenbahn verbunden.
Der letzte Trip war vor gerade 6 Wochen - Kanadas Westen mit Wahnsinns-Wetterglück. Vancouver- Edmonton und zurück, dazwischen natürlich Banff, Jasper und andere bekannte Punkte. Höhepunkt für mich war jedoch Fraser- und Thomsoncanyon. Hier könnte ich allein schon 14 Tage am Schienenstrang zelten. Bei Cisco stand ich 4 Stunden bei pfeifendem Wind zwischen gekappten Telegrafenleitungen ober halb der bekannten Brückenkreuzung. Leider KEIN Zug auf der oberen Brücke, mehrere dagegen auf der unteren. Trotzdem genial!
Tja, modellbahnerisch hbe ich auch schon so einiges auf amerikanisch gebaut. Vorwiegend kleinere N-Anlagen, dazwischen auch mal einen H0-Yard zum Rangieren.
Einiges fand auch schon den Weg an die Öffentlichkeit in diversen Zeitschriften. Meine momentane N- Anlage ist auch schon "in Händen" eines N-Bahn-Magazin Redakteurs und wird im nächsten Jahr erscheinen.
Ja, was macht die Faszination aus? Viele haben es hier schon beschrieben, so ähnlich ist es auch bei mir. Es ist halt nicht die Bahn alleine, es sind die Urlaubserinnerungen, die Landschaften, die teils abenteuerlichen Streckenführungen, die Faszination der "endlosen" Züge, das Kribbeln und die Gänsehaut beim Vorbeidonnern der Lok-Monster. Eben irgendwie auch typische Klischees und der American Way of life, es macht einfach Spaß!!!
Was mir hier im Forum gefällt, ist der Umgangston (im Regelfall) und die scheinbar etwas andere Mentalität der US-Modellbahner. Die gelegentlichen Seitenhiebe auf Pickelbahner und Mobas vom Typ Sandalen- und Pullunderträger finde ich sehr amüsant.
Auch wenn man sich viele Jahre mit den amerikanischen Bahnen befasst, tauchen doch immer wieder Fragen auf. Die eine oder andere werde ich dann hier mal stellen. Vielleicht kann ich anderen aber auch gelegentlich nützlich sein.
Nochmal kurz zu meiner bescheidenen Anlage:
Spur N, 2,40 x 0,8 m, 2-gleisige Hauptstrecke, deren rückwärtiger Teil hinter der Kulisse verläüft. Also nur vordere Paradestrecke sichtbar, rechts und links in Tunneln verschwindend. Nachträglich angebauter Rangierteil - kleiner Yard mit Industrieanschlüssen. Das Ganze platzsparend auf Regalhaltern in Augenhöhe an der Wand hängend.
Desweiteren helfe ich gerade einem Kumpel bei seiner Rundum-Zimmeranlage, auch in N. Ich bin von jeher Landschaftsbauer und Detailfreak, Technik im Modellbahnzusammenhang ist und war immer ein notwendiges Ãœbel. Um diese Dinge kann sich mein Kollege gerne selber kümmern...z.B. diese elende "Pecoweichenverdrahterei"...bis heute habe ich nicht verstanden, warum diese Konstruktionen verkauft werden und welchen Sinn ein Kurzschlußherzstück hat. Aber vielleicht hab ich da irgendwas übersehen.
Wie dem auch sei, ich werde mein bestes geben hier im Forum...
Schönen Gruß
Gerd