Hallo Wolfgang,
sicher kannst und sollst Du tun, was Dir Spaß macht. Auch das Lehrgeld bezahlst Du schließlich selbst.
Wir schlugen und schlagen Dir Wege vor, die Dir etwas Lehrgeld ersparen. Nimm oder lass es bleiben.
Die von Dir beschriebene Technik bringt das Ergebnis, welches Markus beschrieb - Steinchen in Leim gestreut. Mag sein, dass die Hamburger das wirklich so gemacht haben, was ich ehrlich stark bezweifele. Vielleicht hast Du da was etwas unrichtig aufgenommen. Holzkaltleim oder Weißleim egal welcher Marke lässt sich unverdünnt zum einen nicht oder extrem schwer in eine Einwegspritze aufziehen, geschweige denn in eine Pipette und zum anderen lässt er sich dann nicht in die Schwellenfächer tröpfeln. Sollte aber dann trotzdem irgendwo Leim sein und wird dann dort Modellschotter drauf gestreut, bleibt der oben drauf liegen. Vielleicht sinken auch ein paar Steinchen in den Leim, aber sicher bleibt der Großteil der Steine unverleimt oben drauf liegen. Werden diese Steine entfernt, bleibt im besten Fall eine ungeschlossene Schicht Steine von 0,3mm bis 0,8mm Dicke übrig. Dir maßstabsgerechte Körnung vom Schotter beträgt nämlich 0,3mm bis 0,8mm. Holzkaltleim/Weißleim hat eine sehr große Oberflächenspannung, die bewirkt, dass leichtes Material nicht einsinkt und der Leim auch nicht in die sehr kleinen Zwisachenräume zwischen den Steinen kriecht. Weiterhin trocknen diese Leime glänzend aus. Diesen Glanz gilt es zu vermeiden. Wird der Leim sehr wässrig mindestens 1:3 verdünnt (besser noch mehr) und wird die Oberflächenspannung dieser Mischung gebrochen, z.B. mit Geschirspülmittel, lässt er sich leicht in Pipetten und Einwegspritzen aufziehen, lässt sich gut tropfen, kriecht selbst in alle Zwischenräume und trocknet matt. Die Mischung sollte wie Wasser von einem Rührstäbchen tropfen.
Probier mal an einem Stück Gleis aus, welche Ergebnisse Deine und die bewährte Technik erbringen. Streit oder Besserwisserei ist hier (wie überall) fehl am Platz. Probier aus, was am Besten wird.
Eine Voraussetzung für das Einschottern der Gleise ist, dass sie auf einem lage- und formstabilen Unterbau fixiert sind. Wie auf Deinen Bildern zu sehen, ist das bei Dir nicht wirklich der Fall. Auch unter dem Gleis befinden sich bei Dir riesige Zwischenräume. Die kannst Du natürlich mit Schotter auffüllen, aber da benötigst Du riesige Mengen und es besteht die dringende Gefahr, das sich die Lage des Gleises an diesen Stellen verändert. Der Schwellenrost muss überall auf dem Modellunterbau aufliegen.
Jetzt noch was zu Deinen sehr verwunderlichen Aussagen bezüglich Schotterhöhe im Verhältniss zu den Schwellen. Deine Bilder bestetigen das, was Markus schrieb. Dazu kommt, dass die physikalischen Gesetze und die der USA, hier die Bestimungen der FRA, auch in Alaska gelten. D.h. soll eine bestimmte Achslast und Geschwindigkeit auf dem Gleis möglich sein, muss es entsprechend ausgeführt sein. Dafür gibt es unbedingt einzuhaltenden Richtlinien. Die kannst Du einsehen und die bestätigen eindeutig, das was Dir Markus schon erklärte. Wie bei den meisten Fragen, hilft das Vorbild und dessen Unterlagen.
Technical Standards for Roadway Trail and Utility Facilities in the ARRC Right of Way
Schau Dir darin mal die Seite 45 der PDF-Datei an.
Wie unschwer zu erkennen, schließen in der Richtlinie die Oberkanten vom Schotter und der Schwelle bündig ab. In der praktischen Ausführung wird der Schotter u.U. ein paar Zentimeter unter der Schwellenoberkante enden, maximal jedoch ungefähr um das Maß der Körnung, was in HO die beschriebenen 0,3 - 0,8 mm wären. Und genau dieses Bild des Schotterbettes lässt sich mit der beschriebenen Technologie erzeugen.
Wie geschrieben, mach was Du willst und und überzeug Dich selbst vom Ergebnis. Es macht sich aber wirklich immer gut, sich vom Vorbild leiten zu lassen und Bewährtes kreativ anzuwenden.
Grüße Tom
Edit Tom