Hallo,
wie die meisten vor mir schon schrieben, ist die Gleisplanung mit Bleistift und Papier für den Normalverbraucher die einfachste und günstigste Lösung. Gleispläne, die in Zeitschriften gedruckt bwerden, werden von Grafikern mit Software für die graphische Industrie gezeichnet. (Das könnte statt eines Gleisplanes auch eine Zeichnung eines Gardens oder einer Wohnung o.ä. sein.) Die erhältliche Software, egal von welchen Hersteller, macht das Erstellen von praktikablen vorbildorientierten Gleisplänen eher komplizierter und schränkt die gestalterische Flexibilität ein. Man muss sich erst in die Besonderheiten des Programms einarbeiten und dessen Möglichkeiten genau kennen um etwas ordendliches auf Papier zu bekommen. Bis man soweit ist, dass man das Programm begreift, ist man mit Papier und Bleistift schon fertig.
Grundsätzlich sollte man sowieso nur Flexgleise benutzen und die Gesamtlänge der geplanten Gleise zu addieren stellt kein Problem dar.
Ich verwende folgenden Weg:
Zum Überblick verschaffen eine Freihandskizze mit Planungsquadraten, Kantenläge 30cm in HO (oder wer will 30,48cm). Das ist so grob die Länge, die man für eine Weiche benötigt, und davon 1/5 ist der Mindestabstand von parallel verlaufenden Gleisen, daraus ein Dreieck gebildet ergibt eine Weich. Die Kantenlänge von zwei Quadraten bildet den Mindestradius (für die ganz Platzbeschränkten - 1,5). Dabei ist ausreichend Luft für Material der meisten Hersteller.
Mit dieser Methode sieht mann, ob man seine Wünsche auf dem zur Verfügung stehenden Platz verwirklichen kann. Was mit dieser Methode nicht geht, geht auch mit allen anderen nicht.
Natürlich sollte man sich im Vorfeld schon im Klaren sein, was man bauen will. Aber da helfen das Vorbild und schon gebaute Anlagen und publizierte Pläne.
Wenn alles passt, gehts zur Fein Planung. Und auch hier kommt man mit Papier, Bleistift, Zirke, ein paar Formeln und einem Taschenrechner mit trigonometrischen Funktionen am schnellsten und elegantesten voran (ein Tafelwerk leistet da auch noch zusätzlich gute Dienste). Eine Zeichenschablone ist da eher nicht zu empfehlen - auch nicht für Weichen. Das Ganze macht sich im Maßstab 1:10 recht gut - man muss keine zusätzlichen Umrechnungsfaktoren (außen 10 natürlich) einbeziehen und kann vieles im Kopf machen.
Weichen stellt man am Besten mit den Tangenten dar. Der Winkel des abzweigenden Gleises wird mit dem Winkelmesser abgetragen (bei europ. Fabrikaten) oder einfach entsprechen der Weichengröße - z.B. bei 6cm Länge 1cm Auslenkung = #6 Weiche. Den Punkt, bei welchem die Tangente des abzweigenden Gleises das gerade Gleis kreuzt, muss man dazu natürlich kennen. Ist ein Radius des abzweigenden Gleise angegeben, ist der Punkt leicht zu berechnenen, manche Hersteller geben die Streckenlängen, aus denen sich die Weiche zusammensetzt, an, und das alles nicht vorhanden ist, besorgt man sich eine der vorgesehenen Weichen und vermisst sie. (Das Das habe ich bei Peco Code83 #5 und #6 Weichen gemacht).
Gleisbögen beginnen aus Geraden. Zeichnet man die an die Bögen anschließenden Geraden zuerst und verlängert dann die Geraden bis zu ihren Schnittpunkt, kann man sehr leicht die Punkte berechnen, an denen der Bogen beginnt. Die Geraden sind die Tangenten des Bogens und die Länge der Strecke zwischen dem Schnittpunkt der Tangent mit dem Bogen (=Beginn des Bogens) und dem Schnittpunkt der beiden Tangenten ist abhängig vom Radius des Bogens und seinem Winkel. [ a = r x tan alpha / 2] a= Streckenlänge, r=Radius, alpha = Winkel zwischen den Tangenten = Winkel des Gleisbogens
Damit ist es möglich den größt möglichen Radius zu verwenden bzw. zu sehen, ob der Mindestradius passt. Will man sogenannte Korbbögen verwenden, muss man ein wenig mehr rechnen oder man gibt einfach ein paar Zentimeter an den Enden des Bogens zu und zieht dann beim Bauen das Gleis in die gewünschte Form. Auch die Methode mit der, unter Spannung stehenden Leiste ist beim Aufzeichnen des Korbbogens zum Verlegen des Gleises sehr praktisch. Dazu gibt es sehr viel Literatur.
Das ist alles gar nicht so kompliziert und wenn man es mal gemacht hat, geht´s leicht von der Hand. Man muss es nur mal probieren. Einen Decoder programmieren ist viel komplizierter.
Grüße Tom