"Wälder & Dampf in West Virginia" Reisebericht

  • Hallo US-Bahn-Freunde,


    in diesem Beitrag möchte ich mal einen kurzen Reisebericht meiner USA-Reise einstellen und ein paar Impressionen wieder geben.


    Reiseveranstalter war IntraExpress und die Organisation und Reiseleitung fand ich sehr gut.
    Wie in der Beschreibung bereits erwähnt war es eine prima Rundreise für USA-Neulinge die sich das erste mal auf den fernen Kontinent getraut haben. Das nächste mal werde ich nun selber rüber fliegen und die Hemmschwelle vor einem selbst organisierten Trip ist praktisch gegen 0 gesunken.


    Mein Fazit vorab :


    Die Reise war toll und hat sich in jedem Fall gelohnt. Es gab viel zu sehen und die ausgesuchten Museun und Eisenbahnen haben einen sehr guten Querschnitt der US-Bahngeschichte wiedergespiegelt. Auch die freien Tage, je einmal in New York und einmal in Washington/Baltimore, waren ideal um Land und Leute kennen zu lernen und es gab so genug Möglichkeiten auch den Rest des Landes kennen zu lernen.


    Unterm Strich habe ich aber wohl zuviel erwartet und bin dem zu Folge etwas enttäuscht, was aber in keinster Weise in der Schuld des Reiseveranstalters liegt !!! Ich hatte mir gerade von Cass etwas mehr erwartet aber letzten Endes war es auch nichts anderes als im Dampfzug hin und her zu fahren... Naja... Aber das ist mein Problem und sollte nun keinen Abbruch in meinem nachfolgenden Reisebericht tun.


    16.05.2010 - Auf in ferne Welten


    Der erste Tag ging komplett für die Anreise drauf. Abflug war in Frankfurt um 13:15 und da es nach Westen ging wurde es ein sehr langer Tag. Um 9:00 gings daheim los damit um schon früh wie vom Veranstalter empfohlen am Flughafen zu sein. Es war mein erster Flug und ich war dementsprechend aufgeregt und nervös. Vermutlich war es sehr gut dass eben dieser erste Flug sehr ruhig verlief. Wegen der Aschewolke wurde die Route weiter südlich verlegt und wir kamen trotz allem pünktlich in Newark an. Beim Blick aus dem Fenster nach der Landung sah ich als erstes einen IKEA... Toll dachte ich mir... Hätte ich mir auch in Mannheim anschauen können. Nach der Einreiseabwicklung traten wir hinaus in einen herrlich warmen Frühlingstag mit blauem Himmel und schönstem Sonnenschein. Ein Transferbus brachte uns in unser Hotel in der Innenstadt von Newark.


    Den Abend nutzten ein paar von uns noch um ein paar erste Bilder und Eindrücke zu sammeln. Der Versuch etwas Essbares aufzutreiben schlug fehl... Scheinbar gibt es da Sonntags ab 18:30 keinen Bedarf mehr. Also habe ich mir im Hotelrestaurant ein ordentliches Steak gegönnt. Aus dem hätte man hier in Deutschland mindestens 3 Gemacht, aber für jedes den gleichen Preis bezahlt *lach*


    Der Blick aus dem Hotelzimmer gab einen Vorgeschmack auf den morgigen Tag.

  • 17.05.2010 – Big Apple


    Was Manhatten mit einem großen Apfel zu tun hat habe ich bis heute noch nicht verstanden. Muß man vielleicht auch nicht. Trotzdem war’s ein geniales Gefühl durch die New Yorker Straßen zu laufen. Gesehen haben wir herzlich wenig, aber doch zumindest die wesentlichen Punkte. In einer kleinen Fünfergruppe haben wir am Empire State Building mit einem Blick von oben die Entdeckungstour begonnen. Von hier ging’s zu Fuß zum Grand Central Terminal und weiter über den Times Square zum Madison Square Garden, wo einst die Penn Central Station stand.
    Die Erlebnisreise wurde nun unter Tage in der U-Bahn fortgeführt. Es ging mit einem Zwischenstopp in der 18. Straße zur Anlegestelle der Staten Island Fähre. Diese verkehren kostenlos und ermöglichen einen tollen Blick auf Ms. Liberty und Manhatten vom Wasser aus. Wieder zurück auf dem Festland folgten noch Abstecher zum WTC, Flat Iron und Central Park. Dann war der Tag schon so gut wie zu Ende und wir haben die Rückfahrt nach Newark angetreten.


    Blick vom Empire State Building über Manhatten - Yellow Cabs - Grand Central Terminal - Broadway Ecke Times Square - Ms. Liberty

  • 18.05.2010 – Auf geht’s


    Nach dem Frühstück war unser Reisebus für die nächsten 6 Tage bereits vor dem Hotel geparkt. Von hier ging es auf den Highway in Richtung Pennsylvenia. Die Steamtown in Scranton war unser erster Museumsbesuch. Dass ich hier bereits über die Trümmer eine Shay stolpern würde war mir nicht bewusst. Aber nun gut. Das Museum in Scranton ist sehr schön aufgebaut für Familien und Schulklassen. Die echten Eisenbahn-Nerds lächeln sicher ein wenig über die spielerische Erklärung von Schaffner, Lokführer und so weiter. Doch alles in allem ist das Museum gut aufgebaut und zeigt in dem Rundschuppen so manchen Einblick in die Welt der Eisenbahn. Im Außengelände rosten derweil viele weitere Lokomotiven und Wagen vor sich hin. Hier fand sich dann auch hinter einem anderen Wagen versteckt der „Schrotthaufen“ der ehemaligen Meadow River Shay #1. Das Führerhaus fehlt und der Rest ist in bemerkenswert schlechtem Zustand. Aber ein tolles Gefühl war es trotzdem irgendwie. In Bewegung gab’s hier auch etwas zu sehen. Die Museumseigene GP7 rangierte eine 2-4-2 Satteltanklok welche dabei entgleiste. Mit Holzstücken wurde die Lok dann wieder ins Gleis gezogen. Auf den Bahngleisen in der Nähe führt eine private Bahn mit alten GP38er (oder ähnlich) Güterverkehr durch und auch hier hatten wir das Glück ein paar Aufnahmen schießen zu können. Zu den ansonsten interessanten Exponaten gehört eine F7 A-A Unit, ein BigBoy und ein kleiner Güterzug mit einer RS2 oder 3. Das kleine Straßenbahnmuseum hatte ich nicht näher in Augenschein genommen. Nach der Besichtigung ging die Fahrt weiter nach Paradiese in der Nähe von Strasburg/PA.


    Unser Tourbus - GP7 in Scranton - Meine erste Shay - Big Boy und Porter - Bretterbude

  • 19.05.2010 – Eisenbahn in und um Strasburg/PA


    Früh am gings los von unserem Hotel nach Strasburg. Erstes Ziel war das Museum der Eisenbahnsammler. Dieses hatte extra für uns diesen morgen kurz geöffnet und man bekam einen sehr schönen Einblick in die Gesichte der US-Modellbahn.
    Nach dem Rundgang gings weiter ins Railroad Museum of Pennsylvenia. Dieses Museum fand ich durch seinen Aufbau unheimlich angenehm. Die Lokomotiven konnten gut fotografiert werden und der Querschnitt an Exponaten ist sehr interessant. Einzig die Shay hat man mit einem Holzpodest stark verschandelt und Fotografieren ist hier echt doof. Dafür stehen dahinter je eine Climax und eine Heisler, so dass man diese Loktypen sehr gut vergleichen kann. Ansonsten gibt es einen schönen Querschnitt an Lokomotiven aller Traktionsarten und vielen Güterwagen wie z.B. einen alten Reefer und Boxcar die man sich auch von innen anschauen konnte.


    Toy Train Museum - GP30 - GG1 - Meine 2 Shay - Reefer beim "Beeisen"

  • Fortsetzung 19.05.2010 ...


    Im Anschluß gings über die Straße hinüber zur Strasburg Railroad. Erstes Ziel war wie so oft der Gift-Shop und hier besonders der Modellbahnladen. Bei der Strasburg Railroad gabs einen Rundgang durch den Lokschuppen und die Werkstatt. Unter anderem ist hier die Lok #20 der RGS in Aufarbeitung. Mein erster Kontakt mit 3-Fuß-Schmalspur. Natürlich durfte nach der Shop-Tour die Fahrt mit der Bahn nicht fehlen. Es ging im Dampfzug hinunter nach Paradiese und wieder zurück. Eine kurze, aber schöne Fahrt. Wir tümmelten uns noch ein wenig auf dem Gelände herum bis es weiter ging zum nächsten Halt, der ChooChoo-Barn. Eine rührige kleine Modellbahn aus altem Lionel und Atlas-Material in Spur 0 ist hier aufgebaut und mit unzähligen Animationen nett aufgearbeitet. Man kann geteilter Ansicht sein. FineScale ist’s gewiß nicht... Schön fand ich’s trotzdem... Angefangen von animierten Feuerwehrleuten bis hin zu echten Goldfischen im See. Viel Interessanter war natürlich der gut sortierte Modellbahnladen gleich neben an oder die Eisenbahnbuchandlung im Obergeschoß *hihi*
    Auf dem Rückweg haben wir noch mal einen kleinen Halt am Red Caboose Motel gemacht. Hier hat ein gewitzter Kerl ca 40 Caboose gesammelt und als Motel aufgestellt. Jede Caboose ist im Look einer anderen Bahngesellschaft lackiert. Ganz billig ist es nicht, aber für einen Eisenbahn-Fan vielleicht mal eine Übernachtung wert.


    Shop Tour in Strasburg mit dem Fahrwerk der RGS #20 (Schmalspur) - Im Lokschuppen der Strasburg Railroad - Lok 89 - Dampfzug der Strasburg Railroad - Red Caboose Motel

  • 20.05.2010 – schmalspurige Überraschung


    Nach einer zweiten Nacht in Paradise ging’s heute zu einem „Überraschungsziel“. Wegen der hohen Teilnehmerzahl hatte der Reiseleiter bei der East Broad Top Railroad einen Fotogüterzug für uns gechartert und so hielt unser Bus um 10:00 in Orbisonia. Noch Anfang des Jahre hatte ich die Eisenbahn Romantik Folge über diese Bahn gesehen und nun stand sie 1:1 vor mir. Schon merkwürdig dieses Gefühl... Mit dem Fotozug gings einmal über die kurze Museumsstrecke die Befahrbar ist. Diverse Scheinanfahrten gaben genügend Fotomotive her und die Leute vor Ort waren sehr nett. Im Anschluß folgte auch hier eine Tour durch den Lokschuppen die unser Bahnmitarbeiter sogar auf Deutsch hielt. Es ist wirklich erstaunlich wie hier seit über 50 Jahren Loks und Wagen einfach abgestellt und vergessen im Lokschuppen bzw. in der Natur rum stehen. Als die Bahn damals den Betrieb einstellte dachte noch jeder dass es in 2-3 Wochen weiter gehen würde... genau so wie es eben auch die letzten Jahre davor war... Doch diesmal war’s wirklich vorbei... Eisenbahn Romantik und Idylle pur.


    Landstraße in Paradise - East Broad Top Railroad in Orbisonia mit Sonder-Fotogüterzug

  • Fortsetzung 20.05.2010 ...


    Vor unserer Weiterfahrt nach Altoona haben wir noch eine Fahrt mit der Straßenbahn im benachbarten Trolleymuseum unternommen. Auch hier gab es beste Unterhaltung auf Deutsch und viele nette Leute. Schon fast etwas wehmütig gings weiter zur nächsten Station des Tages, der Horseshow-Curve in Altoona.
    Dort angelangt kamen wir genau rechtzeitig zur Güterzugkreuzung hinauf auf die Palttform. Ein Güterzug mit Doppeltraktion quälte sich gerade den Berg hinauf als plötzlich ein talwärts fahrender Zug mit ins Bild rollte. Genial. Es folgten noch einige leere Kohlezüge und sogar ein Personenzug. Als wir schon wieder am Bus standen zur Abfahrt kam noch ein Zug mit Gondolas mit 2 Dach 9 an der Spitze und 4 Helpern am Schluß. Vermutlich hatte der Zug Stahl geladen und war daher so schwer, dass Nachschub erforderlich war.
    Es ging dann noch bis Cumberland in Maryland an diesem Tag wo wir im Motel eingecheckt haben.


    Hopper mit Durchblick - Trolley in "Black Dog" - Trolley Museum in Orbisonia - 4-fach Traktion vor Güterzug in der Horseshoe-Curve - Abenddämmerung

  • ... alles gar nicht so übel an, Gerd?! Offenbar hat es Dir doch ganz gut gefallen. Die EBT ist eine Zeitreise wert, allerdings hat es mir dorthin auch noch nicht gereicht. Dass jemand einfach den Stecker zieht und weggeht und es in 50 Jahren immer noch so aussieht, wie damals, das ist schon etwas ganz besonderes. Ich kenne eigentlich nur einen (hinkenden) Vergleich: Das ist die Marmorbahn in Lasa/Südtirol, die an einer Bergflanke entlang zwischen einer Materialseilbahn und einem wahnsinnigen Schrägaufzug pendelt(e). Ob da noch was läuft, weiß ich nicht. WIr hatten 2005 das Glück einer Besichtigung mit einem Einheimischen, aber in BEtrieb war die Bahn auch nicht. So ein "outfit" im Dornröschenschlaf sehen zu können ist, wie gesagt, ein Erlebnis.

  • Moin Martin,


    ich sage ja auch nicht daß die Tour an sich schlecht war. Nur war ich nicht soooo begeistert davon wie ich, vermutlich fälschlicher Weise, angenommen hatte. Vielleicht bin ich aber auch einfach nicht DER große EISENBAHNTOURIST. Schließlich bin ich nicht wie ein Wiesel von Lok zu Lok gerannt um in 2 h auch ja jedes Exemplar in einem Museum fotografiert und im Notizbuch katalogisiert zu haben.


    Doch allein der Blick in den Lokschuppen der EBT läßt einem das Herz aufgehen... im Rundschuppen stehen 4 weitere Dampfloks seit 50 Jahren abgestellt. Eine weitere wird derzeit aufgearbeitet und soll auch bald wieder einsatzbereit sein. Die Strecke ist nur wenige Meilen lang, weißt aber an beiden Enden ein Gleisdreieck auf, so daß die Züge nicht umgesetzt werden müssen.


    Das Mitglied der EBT-Freunde hat uns erzählt daß nur in den frühen 1920er Jahren die Lackiererei durch einen Ziegelneubau ersetzt wurde und ein Schuppenanbau für Omnibusse gebaut wurde. Ansonsten hat sich seit dem nichts mehr geändert. Die ganze Bahn wurde nach Betriebseinstellung an einen Schrotthändler verkauft der sich fragte "Warum soll ich das abreißen? Ich hab ja jetzt meine eigene Eisenbahn..." Solche Märchen wären in Deutschland sicher undenkbar.


    Im übrigen ist die EBT als Bestes nationales Indutriemuseum ausgezeichnet... was aber keinen Cent Geld in die Kassen bringt. Somit werden weiter hin zig Hoppercars verrotten und viele Meilen Strecke ungenutzt im Unterholz liegen. Eigentlich schade.


    Ich habe noch mal ein paar "Dornröschenbilder" angehängt. Die Hopper auf dem vorletzten Bild standen früher auf freier Fläche... OHNE Wald... Zu finden sind sie in Mount Union hinterm McDonalds wenn man ca 100m in die Büsche läuft.


    Gruß, Gerd


    PS.: Das Cass Railfan Weekend wird in Kürze auch noch folgen

  • Hallo Gerd,
    schöner Bericht vor allem das mit der EBT.


    mfg


    Sven

    Grüße aus der Werkstatt der NC&GR RR


    ''Wenn etwas nicht fertig wird dann fange etwas neues an in der Hoffnung das dieses fertig wird'' :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von K-37 ()

  • Im Außengelände rosten derweil viele weitere Lokomotiven und Wagen vor sich hin.


    Tja, fehlt halt an Geld und Freiwilligen. War letztes Jahr in Prince George und Squamish und war leider teilweise ein sehr trauriger Anblick. Hierzulande sieht es aber teilweise nicht besser aus, man denke nur an FDK.


    Ist zwar Normalspur, aber ...
    gefunden auf youtube
    http://www.youtube.com/watch?v=0ARQZrq5-Dk&feature=channel
    oder
    http://www.youtube.com/user/Shaysteamjamb#p/u/11/KEvcPCj6k-c
    oder 2010!!!
    http://www.youtube.com/user/CLCfan#p/a/u/0/MfgFd2UiYD4

  • 21.05.2010 – Auf nach Cass


    Mittlerweile war es Freitag und es ging nun über eine lange Etappe nach Cass in West Virginia.
    Noch vor der wirklichen Abfahrt haben wir noch mal einen Abstecher nach Cumberland gemacht und die dortige Museumsbahn der Western Maryland besucht. Da diese Bahn Museumsfahrten unter Dampf durchführt hatten wir gehofft die Dampflok wenigstens angeheizt im Betriebsgelände zu finden. Nach einem kurzen erklärenden Gespräch durften wir uns auf dem Gelände umschauen und ein paar Bilder knipsen. Außerdem standen hier auch noch 2 GP30er rum und dieverse andere Fahrzeuge und Wagen.
    Unterwegs in Richtung Cass haben wir dann noch ein paar CSX-Loks aufgespürt. Und irgendwann kam dann auch der erste Hinweis darauf, daß wir hier mitten im Wald doch irgendwie richtig waren...

  • Fortsetzung 21.05.2010 ...


    In Cass sollte am Nachmittag das Railfan Weekend starten, welches den Hauptakt in unserer Reise darstellt. Wie auch immer es unser Busfahrer bei den teils schwierigen und weiten Strecken anstellte, wir kamen so gut wie immer pünktlich oder kurz vorher an. In Cass wurde erstmal gestaunt. Ich hatte mich ausgiebig über die Waldbahn hier informiert. Sowohl aus frühen Jahren als auch über die aktuelle Touristenbahn. Da wir noch etwas Zeit hatten wurde zunächst die Kreditkarte im Giftshop eingesetzt, etwas essbares eingeworfen und dann ging ich in Richtung des Betriebswerkes. Dieses liegt am anderen Ende des Bahnhofs in einem Seitental versteckt. Hier standen sie nun... 3 Shays unter Dampf und sogar die Heisler war für dieses Wochenende angeheizt. Nach dem Sammeln so mancher Eindrücke und Bilder ging’s zurück zum Bahnhof von wo aus unser Dampfzug mit der Heisler hinauf nach Whittaker fuhr. Seit dem weiß ich nun woher der Buchtitel "Thunder in the mountains" kommt :thumbup:


    Die Station in Cass - Ruinen des ehemaligen Sägewerks - 3 Shays unter Dampf - Heisler #6 macht mächtig dreck - Lower Switchback

  • Fortsetzung 21.05.2010 ...


    Eigentlich sollte hier „feierlich“ der historische Feuerwachturm eingeweiht werden aber wegen diverser Zwischenfälle unterwegs waren wir spät in der Zeit so dass wir uns eher kurz gefasst haben.
    Nach der obligatorischen Shop Tour und einem einfachen Abendessen ging’s wieder mit der Heisler hinaus zu einem Nacht-Shooting auf einer kleinen Brücke.
    Gegen 23:00 kamen wir wieder ins Hotel und fielen ziemlich geschafft ins Bett


    Viel Arbeit wartet hier noch. 2 abgestellte Shays im Freigelände - Drehgestell der Climax die aktuell restauriert wird - Shay #5. die 2. älteste erhaltene Shay und die älteste Betriebsfähige Shay der Welt. Zudem war sie eigentlich immer in Cass im Einsatz - The "Big Six" ist die letzte von Lima ausgelieferte Shay und die größer erhaltene mit 162 Tonnen Dienstgewicht - Nacht-Shoting mit Heisler #6

  • Ich habe diese Reise auch mitgemacht und kann nur sagen die 10Tage waren sehr interessant aber auch stressig!
    Der Veranstalter "Intra Expess" hat vieles möglich gemacht, so z.B. die EBT und WM in Cumberland zusätzlich ins Programm genommen. :thumbup:


    Ich persönlich hätte mir an manchen Orten mehr Zeit gewünscht um auch mal Rechts und Links neben der Eisenbahn zu schauen. Aber es war nun mal eine Eisenbahnreise und das wusste ich ja vorher! Beim nächsten USA Besuch wird anders! :rolleyes:


    Danke Gerd für den schönen Reisebericht / Rückblick!


    Sven

    Gruß,
    Sven


    Heimanlage "NS Webber Yard" Norfolk Southern 2010 - 2023
    Module nach Fremo Norm "Salinas" Union Pacific in the West 1980+
    Module nach Fremo Norm "Black Creek Coal Mine" C&O, N&W 1950+


    Member of http://www.amreg.de

  • Danke, Gerd, für die Eindrücke von Eurer Reise.


    Ich habe zum Bild 21_12 mit dem Heisler-Drehgestell eine Weile gebraucht, die Mechanik zu verstehen. Eine Weile glaubte ich, eine der beiden Achsen müsse falsch im Rahmen stehen - einmal Tellerrad nach links und einmal nach rechts aufgezogen. Aber es macht Sinn, wenn man die Kegelräder jeweils von innen her sich vorstellt. Zugleich werden die Zug-/Schubkräfte in axialer Richtung auf die Antriebswelle neutralisiert, sozusagen eine Lösung mit positiver Nebenwirkung und sicher beabsichtigt. Das ist das, was man bei den Shyas nie erreicht, da die Kegelräder auf der Antriebswelle in gleicher Richtung eingreifen und damit immer axiale Kräfte auf die Antriebswelle erzeugen, die die Lager aufnehmen müssen.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Ich würde sagen, Bild 21_12 zeigt ein Climax Drehgestell, Heisler haben Kuppelstangen.
    Schöner Reisebericht, schöne Fotos. Da kann man neidisch werden :)

    Gruß, Manfred


    Wegen nachlassender Sehkraft 8) 0n30 ;) und jetzt in DCC.

  • Richtig, es ist ein Drehgestell einer Climax.


    Bernd, die Kegelzahnräder des Antriebs sitzen von aussen dagegen und würden somit in Summe den von dir beschriebenen axialen Ausgleich schaffen. Soweit hatte ich das ganze noch nie durchdacht aber du hast natürlich recht damit.


    Ich habe euch hier noch mal Bilder zum Vergleich mit hochgeladen. Shay-Getriebe, Climax-Getriebe und Heisler-Getriebe. Bei letzterem ist das Gehäuse offen. Normalerweise ist dieses voll gekappselt und somit unempfindlich gegen Schmutz.


    Die nächsten Tage werde ich im Anschluß auch noch Posten =)
    Gruß, Gerd

  • 22.05.2010 – Der frühe Vogel


    Bereits um 6:00 war wieder Abfahrt damit wir in Cass vor Abfahrt des Sonderzuges noch frühstücken konnten. Ich habe aufs Frühstück an diesem Tag verzichtet und bin statt dessen wieder ins BW gelaufen und habe die Lokmanschaften beim Morgenputz beobachtet. Abschmieren, Laubfegen, Spinnweben aus den Wagenecken kehren und so weiter. Dies sind wunderschöne Szenen die viel Flair und Idylle ausmachen. Der Personenzug der uns heute bis nach Bald Knob auf 1500m ü.NN. bringen würde bestand aus 9 Personenwagen + Caboose und wurde gezogen von Shay #6 und #11 in Doppeltraktion. Entgegen der Praxis im Touristenbetrieb waren die Loks diesmal vorne am Zug was deutlich bessere Bilder ergibt. Normalerweise fahren die Loks immer auf der Talseite und schieben die Wagen den Berg hinauf. Parallel kam ein Fotogüterzug mit 2 Sekletons, einem Flachwagen und einer Caboose zum Einsatz. Als Zuglok kam die Shay #5 zum Einsatz, welche die älteste betriebsfähige Shay ist und eigentlich schon immer in Cass eingesetzt war.
    Auf unsere Fahrt gab es viele Fotohalte mit Scheinanfahrten der beiden Züge.


    Die Personenwagen werden abgefegt - Rüstarbeiten an Shay #11 - Wasserfassen im Wald mit Fotohalt - Foto-Güterzug mit Shay #5 - Fotografenim Wald ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!