Erfahrungen Digital im Garten

  • Hallo zusammen,
    hat jemand von Euch Digital-Erfahrungen im Gartenbahn- Bereich, speziell mit Digitrax? Nachdem ich während der warmen Jahreszeit rund 60 Meter Gleis verlegt habe, rüstete ich eine SD 45 von Aristo mit Train Control aus - Resultat: katastrophal!
    Bei höheren Fahrstufen reagiert das Teil überhaupt nicht mehr. Drosseln und Kondensatoren zur Entstörung zeigten fast keine Wirkung. Bei Loks von USA-Trains sieht es kaum besser aus.
    Trage mich jetzt ernsthaft mit dem Gedanken auf normales Digitalsystem umzusteigen, um meine Nerven nicht noch mehr zu strapazieren...
    Mir kommt es vor allem auf die Fahrfunktionen an, selbstverständlich in Mehrfachtraktionen, sowie Lichteffekte (SP) und Soundansteuerung.
    Weichenstellen und oder gar Fahrstraßen steuern benötige ich bei nur zwei Sidings eher weniger.


    Grüsse sendet Andre

  • Hoi,


    habe seinerzeit mit dem ZIMO MX1EC recht gute Erfahrungen im Bereich "Gartenbahn" gemacht. Mit entsprechenden Digitrax Grossbahndecoder passend für die Aristo-SD45 als "Plug´n´Play"-Decoder.


    Zimo macht insofern sinn, da der MX1EC 8 Ampere Leistung bringt, die bei 2 Aristo-SD-45 mit Sound schon an die Grenzen stösst. Meine SD-45 hat "mal eben" bis zu 3 Ampere ohne Sound geschluckt.

  • Hi,


    mit der Idee bin ich auch schwanger gegangen. Ich habe dann mit einem Händler gesprochen, der selber eine Gartenbahn hat. Das war der Herr Joseph vom Sammler-Service.
    Er hat mir von Digital auf der Gartenbahn abgeraten weil das Gleis und die Räder in der Praxis nicht so sauber gehalten werden können, dass keine Ãœbertragungsstörungen auftreten. Außerdem wäre es recht aufwendig, die Gleise zuverlässig und vor allem dauerhaft so untereinander zu verbinden, dass keine Stromunterbrechungen auftreten. Kurzum, er hat mir zu Akkubetrieb geraten. Das sei noch das sicherste und in den großen Gartenbahnloks ist genügend Platz für jede Menge Akkus.
    Und wenn Du eine Steuerung wie z.B. das AirWire 900 nimmst, brauchst Du auf die digitalen Features trotzdem nicht zu verzichten.
    Außerdem kannst Du dann damit auch problemlos im Mischbetrieb auf jeder anderen Anlage fahren, egal ob digital oder analog, sofern dort 45 mm Gleise liegen. Auf einer analogen oder digitalen Anlage mit einem anderen System geht das nicht so ohne weiteres.
    Also zwar nicht meine eigene Erfahrung aber schon mal eine Meinung eines langjährigen Gartenbahners. Ich kenne noch ein paar weitere Leute, die schwören ebenfalls auf Akkubetrieb.


    Gruß
    Jochen

  • Vielen Dank für die umgehenden Antworten,
    weitere Tipps werden gern entgegengenommen...


    Jochen, ist AirWire 900 in Deutschland zugelassen (Post) und kann man es hier erwerben?
    Oder muss man es dunkel importieren?


    Im voraus Danke sagt
    Andre

  • also von digital im garten würde ich abraten. viel zu viele probleme. schmutzige geleise etc. machen den betrieb schwer. decoder unter 5 ampere leben nur sekunden. eine neue aristo sd45 kann locker bis 4 ampere ziehen. ich hab selber vier davon. da brauchst du schon analog einen ziemlich starken trafo (>15amps)



    falls dir englisch keine mühe bereitet , so würde ich dir http://www.mylargescale.com empfehlen. da findest du bestimmt haufenweise antworten

  • achja, ganz vergessen. ein recht gutes funk-basiertes system kommt von aristo selber. der train engineer. entweder lässt sich damit die spannung auf den geleisen oder aber die lok steuern. dazu brauchts einen empfänger und akkus in der lok.


    weitere infos hier : http://www.aristocraft.com/



    wenn ich nicht gerade live steam fahre, so steuere ich meine loks mit dem train engineer

  • Hallo Sandro,
    den train engineer zur Steuerung der Gleisspannung kenne ich seit einigen Jahren. Solange ich die Anlage nur mal sporadisch aufgebaut hatte, war er auch unschlagbar. Jetzt möchte ich aber mehr: Helper-Loks abhängen, sie auf der Helper spoor mit laufendem "Motor" abstellen und beim nächsten Zug wieder ankuppeln etc. Das ganze natürlich ohne jedesmal zum Schaltpult zu rennen, um Gleisabschnitte zu- oder abzuschalten. Da ich in dark territory nach mündlichen Trainorders fahre, werden die (noch)Weichen mit der Hand gestellt.
    Aber ich habe eine Frage zum TE: kann man mit den onboard -receivern MU-lash-ups steuern? Diese Frage konnte mir noch niemand beantworten. Habe weder bei MLS noch bei Aristo und 4-LS was gefunden.
    Was das Fahren mit Akku betrifft: Funktioniert mit leichten Zügen sicher ganz gut, fahre selbst einen RDC mit drei 6V-Bleiakkus in Reihe. Wenn man aber, wie ich, zwei bis drei SD 45 mit Sound auf 20 - 25 Promille- Steigungen nahe der Leistungsgrenze fahren will, dürfte sich die Fahrzeit rapide verkürzen. Im Laufe der Jahre haben sich bei mir 10 Units angesammelt, in die wenigsten passen Blei-Akkus rein, und NiMH ist mir dafür einfach zu teuer. Viele Grüsse, Andre

  • die meisten amis haben die batterien nicht in der lok sondern im ersten wagen. teilweise ist auch der aristo onboard receiver im ersten wagen drin. natürlich braucht dies eine verbindung zur lok. in einen box-car würde auch ein trackside receiver vom train engineer passen. somit hättest du 10amps zur verfügung. dies sollte für einen consist von 3-4 loks reichen.


    nochmals zurück zu digital. so wie du schreibst willst du einige loks auf den geleisen haben. so mit helpers und so. gehen wir von 5-6 loks aus und rechnen mit 2-3 ampere so gelangen wir in die region von 10-18 amps. es gibt dcc-booster die diese leistung bringen, aber die sind kaum bezahlbar. auch dürften unter umständen kompatibilitäts-probleme mit der dcc-steuereinheit auftreten. diese onboard-receiver dürften in deinem fall das einzig brauchbare sein. achja, bei den sd45 hast du im tank viel platz für akkus. nimh oder nicd dürften aufgrund der höheren leistungsdichte eher brauchbar sein als bleiakkus. (natürlich müssen die drei bleiklötze im tank entfernt werden)


    da die geleise normalerweise nicht sauber sind, werden kürzere stromunterbrechungen die folge sein. nun kennt man von dcc ja das problem, dass aufgrund der hohen spannung teilweise die dadurch hervorgerufenen funken zu erhöhter abnutzung an rädern und geleisen führen. 24volt und 18 ampere im garten dürfte räder/geleise schon relativ stark beanspruchen und abnützen.
    die verschmutzung der geleise lässt sich durch den einsatz von metallrädern in den wagen reduzieren aber nicht verhindern.

  • Hi,


    der AirWire900 ist bei uns nicht erhältlich, so viel ich weiß. Explizit zugelassen ist er sicher nicht. Aber wie der Name schon sagt, arbeitet er im 900 MhZ Bereich. Das ist die gleiche Frequenz mit der D1 und E Plus arbeiten. Da sollte es eigentlich keine Probleme geben, denn dort werden ja auch sowohl Sprache als auch Daten übertragen. Von den Kollegen bei MyLargeScale.com wird es allgemein sehr gelobt.
    Und genauso wie das Handy Signal geht das Signal hier durch Gebäude oder Erdhügel hindurch.
    Die genauen technischen Daten kenne ich auch nicht, aber die gibt es auf der Herstellerseite, der heißt CVP (Google!) oder Du schaust mal hier:
    http://www.rctrains.com/RC%20Packages.htm
    Großer Vorteil dieses Systems ist halt, dass es auch digital ist und Du sämtliche Beleuchtungsfeatures, Mehrfachtraktion und Soundmöglichkeiten hast wie bei einem normalen Digitalsystem auch.
    Wenns auch etwas einfacher reicht, ist der TE von Aristo ebenfalls eine gute Sache, aber eben nicht digital dafür aber sehr preiswert.


    Viel Erfolg
    Jochen

  • Eines hatte ich noch vergessen. Der AirWire 900 hat im Gegensatz z.B. zum Train Engineer noch den Vorteil einer sehr kurzen Stummelantenne am OnBoard Empfänger, die sich leicht im Lokgehäuse unterbringen läßt. Beim TE ist das je nach Ausführung ein bis zu armlanger Draht, den man nicht aufrollen sollte und natürlich auch nicht kürzen sollte. Macht man das, geht das drastisch auf Kosten der Reichweite. Manche bohren dann Löcher in die ersten zwei Wagen hinter der Lok und führen die Antenne dort gerade durch.


    Gruß
    Jochen

  • Zitat

    Original von Heavy Metal
    Aber wie der Name schon sagt, arbeitet er im 900 MhZ Bereich. Das ist die gleiche Frequenz mit der D1 und E Plus arbeiten. Da sollte es eigentlich keine Probleme geben, denn dort werden ja auch sowohl Sprache als auch Daten übertragen.


    Das bedeutet aber, dass das Gerät von jedem D-Netz-Handy der Gegend gestört werden kann. ( E-Netz hat 1.800 Mhz) Die Signale werden zwar bei beiden Systemen digital übertragen und verschlüsselt, aber die Frequenzen stören sich gegenseitig und die Endgeräte verbringen zuviel vergebliche Zeit damit, Signale zu entschlüsseln, die garnicht für sie bestimmt sind.


    In Nordamerika arbeiten die Handys auf einer anderen Frequenz (1.900 Mhz) daher gibt's dabei keine Probleme.


    Daher auch der Name "Triband"-Handy für Geräte, die nahezu weltweit eingesetzt werden können.


    Gruß

  • Hallo Sandro,
    das Kontaktproblem sehe ich auch, deswegen auch meine Frage, bevor ich viel Geld umsonst ausgebe... Aber wenn jede Lok einen Decoder hat, zieht sie auch nur den Strom den sie selbst benötigt.


    Hallo Jochen,
    genau in der Tatsache, dass andere Anwendungen im 900MHz-Bereich arbeiten, sehe ich das Problem. Ich möchte mich nicht einer Anzeige und diversen Schadenersatz-Forderungen von Geschädigten (zB. D1 oder E +) aussetzen. Das kann nämlich ganz schön teuer werden...


    Habe jetzt erst mal meine Train Control Empfänger/Decoder nebst Handgerät an den Vertreiber zurückgesandt. Er hat mir Besserung versprochen. Mit LGB-Loks soll es hervorragend funktionieren, nur solche besitze ich nicht...
    Bis auf die verwendete Ãœbertragungsfrequenz sind sich die Systeme ziemlich ähnlich. Darum habe ich es auch beschafft.


    Nochmals vielen Dank an alle, die sich für mich den Kopf zerbrochen haben. In einem "Spezialforum" für Gartenbahnen hatte ich die Frage auch platziert, bis jetzt keine Antwort...


    Ist man als US-Normalspur-Dieseler in 1:29 so ein Exot?


    Viele Grüsse und schönes Wochenende, Andre

  • Hallo Andre,
    versuch es mal mit verbessern der Stromaufnahme. LGB hatte oder hat noch Schienenschleifer. Sieht zwar nicht schön aus, bietet aber Kontaktsicherheit, da nur eine Ãœbertragungsstelle vorhanden (Schleifer - Schiene). Man muß halt zwischen Aussehen und Betriebssicherheit wählen.
    Peter

  • Hi,


    na ja, das Problem der gegenseitigen Störung sehe ich nicht so dramatisch. Das System arbeitet ja nicht bidirektional, d.h. Sender und Empfänger stehen ja nicht im ständigen Datenaustausch. Daten werden nur gesandt wenn Du einen Befehl schickst. Und das dauert nur Sekundenbruchteile. Störungen sollte es eigentlich auch nicht geben denn der Empfänger überprüft den neuen Befehl immer erst durch Soll/Ist vergleich auf Plausibilität und ob er für ihn bestimmt ist und erst dann führt er ihn aus. Das ganze dauert aber auch immer nur einen Wimpernschlag lang.
    Aber prinzipiell ist es natürlich richtig: Was bei uns nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist grundsätzlich mal verboten.
    Vermutlich wäre die Einholung einer Zulassung so teuer, dass es sich für einen Händler oder Importeur nicht lohnt.
    Zur Frage des Exoten. US-Bahner sind bei uns alle Exoten, und das ist gut so! Der Marktanteil von US-Modellen liegt so bei 5 - 10 %. Da ist dann aber von N bis G und 1:20,3 schon alles enthalten.
    In den Foren der Gartenbahner und im BBF tendiert das Interesse an US-Modellbahnen gegen Null. Da muß es nach Möglichkeit schwarz/rot sein. Im MLS Forum sieht die Sache schon viel besser aus.
    Aber bei allgemeinen US-Themen bist Du hier bestimmt auch gut aufgehoben.


    Grüße
    Jochen

  • Zitat

    Original von Peter Speiser
    .... LGB hatte oder hat noch Schienenschleifer. ...
    Peter



    genau. drum fahren die meisten lgb-bahner ja auch auf radius r1 oder höchstens r2. das ist meiner meinung nach spielzeugs, vom preis mal abgesehen.
    bei den us-herstellern ist die tendenz klar weg von schleifern. auch usa trains soll gerüchten nach in zukunft darauf verzichten wollen.
    aus meiner erfahrung muss ich berichten, dass die schleifer nicht viel taugen. denn meine lgb white pass lok lief sehr viel schlechter als eine aristo die ja ohne schleifer auskommt.


    vielleicht muss bei der verschmutzung der schienen zwischen natürlichem und künstlichem dreck unterschieden werden. meiner erfahrung nach ist die natürliche verschmutzung durch bäume und dergleichen nicht wirklich das problem. viel kritischer ist da der abrieb, der von plastikrädern auf den geleisen hinterlassen wird. dieser belag kriegt man kaum wieder weg. die gut 60m geleise in meinem garten werden nur mit dem besen gereinigt, damit laub etc. entfernt werden. anschliessend einfach drauflosfahren. falls alle wagen mit stahlachsen ausgerüstet sind, sind die geleise nach zwei drei runden blank und glänzend.


    bei meiner gartenbahn sind die geleise mit kleinen verlöteten drahtbrücken verbunden. so lassen sich schwierigkeiten weitgehendst verhindern.

  • Hallo,
    mit der Stromaufnahme habe ich (bis jetzt) überhaupt keine Probleme. Fahre auf Aristo-Edelstahlgleis, Mindestradius 7 Fuß, alle Gleise untereinander verschraubt, dient auch dem Diebstahlschutz... Zur Stromversorgung besitze ich ein 10 A-Netzteil, welches ca. 20V geglättete Gleichspannung liefert.
    Mein Arbeitstier, eine USA-Trains GP9, besitzt keine Schienenschleifer mehr. Habe sie auch Ihrer Haftreifen-Radsätze "beraubt", dafür moderat schwerer gemacht. Probleme mit der Stromaufnahme hatte ich damit noch nie, da sowohl über die Achslager als auch von den Halbachsen im Antriebsblock Strom abgenommen wird. Sie ist seit ein paar Jahren mit LED-Beleuchtung, Loco- und Soundlinc ausgerüstet. Locolinc wäre eigentlich nicht schlecht, nur befriedigen mich die Reichweite und die fehlenden Schaltausgänge nicht. Dachte, mit Train Control habe ich was passendes gefunden... Warten wir mal ab, wie es funktioniert, wenn ich es von der Nachbesserung zurückbekomme.


    Wagen mit Plaste-Radsätzen fahren bei mir nicht, jeder neue Wagen wird sofort auf Metall umgerüstet und mit Kadee #830 versehen, ist zwar etwas zu groß, aber dafür absolut betriebssicher.


    Schönes Wochenende wünscht der Andre

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