Ein guter Anfang

  • Hin und wieder tauchen Fragen auf, die sich auf das Thema „Einstieg in das Thema US-Bahn“ beziehen. Ich denke, es wäre an der Zeit, mal wieder etwas dazu zu sagen. Ungeachtet der Baugröße und der Existenz eines Wunschthemas ist mir folgendes durch den Kopf gegangen:


    Bei vielen Zeitgenossen ist bereits etwas Material vorhanden. Bei denen geht es darum, hierfür zunächst mal eine Kulisse zu schaffen, vor der die Loks und Wagen eine gute
    Figur machen.


    Vorteil 1 USA: Die übliche Konstellation einer kleinen Unterwegsstation an einer eingleisigen Bahn kommt mit einer Ausweiche und evtl. einem Anschluss zu einem Landhandel / Grain Silo, einer Brennstoffhandlung oder ähnlichem aus.


    Vorteil 2 USA: Keine besonderen Aufwendungen für Personenverkehr.


    Vorteil 3 USA: Durch die große Ausdehnung vieler Bahngesellschaften ist es auf der Beginnerstufe nicht zwingend notwendig, sich geographisch einzugrenzen – der Mittlere
    Westen hat viele Gesichter, und die Bahnbauten innerhalb einer Gesellschaft folgen Musterblättern, es gab Typen z.B. für Empfangsgebäude und sonstige Bauten, die auf dem
    gesamten Netz Verwendung fanden.


    Vorteil 4 USA: In gleicher Weise ähneln sich die Kleinstädte auf dem gesamten Kontinent, sofern es sich nicht gerade um Vail/Colorado oder irgendwas in Florida handelt.


    Viel mehr Aufmerksamkeit sollte zu Beginn einer US-Modellbahnerlaufbahn auf die Qualität des verwendeten Materials und des Zubehörs gerichtet werden. Metallräder und –
    achsen, Klauenkupplungen, ein authentisches und funktionssicheres Gleissystem und hochwertige Lokomotiven sind Grundvoraussetzungen für den späteren Spaß an der
    Sache. Die Sorgfalt im handwerklichen Bereich ist eine weitere Selbstverständlichkeit, die mit der Themenwahl und der Baugröße nichts zu tun hat, das gilt auch für
    Autorennbahnen genauso wie Flugmodelle. :devil:


    Auf beiden Seiten des gestalteten Bereiches können Kehrschleifen oder eine freie Streckenführung (Teppichbahning??) angeschlossen werden, damit das Rollmaterial am Erbauer vorbeiparadieren kann…


    Achso – ja: genauso bin ich in die US-Bahnerei eingestiegen. Nachdem ich meine Loks und Wagen dann auf dem Diorama ausgiebig beim Hin- und Herfahren betrachtet hatte, habe ich mit dem Ausbau von drei Modulen angefangen, die in meinem Verein keiner gestalten wollte. Drei weitere Module habe ich selbst gebaut – und so ist damals Mainstreet, U.S.A. entstanden.


    Darum: Versuch macht kluch! Allen Beginnern wünsche ich den erforderlichen Appetit!

  • Martin,


    da hast Du eine absolut schlüssige Sammlung wichtiger Einsteigerhinweise und die besonderen Aspekte für US-Modelrailroading aufgeschrieben, die eigentlich in die Rubrik "Neueinsteiger" gesetzt werden müssten und stets ganz oben stehen sollten. Aber dies ist Deine Ecke und Dein hier geäußerter Standpunkt - zu dem ich mir nur wünsche, dass er möglichst häufig gelesen und dann auch noch berücksichtigt wird. Glückwunsch und Danke!


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Hallo Martin,


    gerne möchte ich zu Deinen 4 Vorteilen noch einen 5. dazu nennen, der vermutlich bei Einigen Eingefleischten hier nicht grad auf Gegenliebe stossen wird, für viele (mich eingeschlossen) am Ende ausschlaggebend für den Wechsel CH -> USA war:


    Vorteil 5 USA: Da es eh NIEMAND so genau weiss und bekanntermassen ALLES möglich ist in den USA, mache ich was ich mir grad so vorstelle (und/oder was sich grad so in der Vitrine des Händler meines Vertrauens gesammelt hat) und deklariere das als "Echt USA". Jegliche Kombination von Rollmaterial und Strecke ist damit gerechtfertigt und KEINER wird mir nachweisen (können), dass eine Berstrecke mit der charakteristischen Einfahrt zum Gallizin Tunnel auf der einen Seite und dem markanten Ostportal des Moffat Tunnel als anderes Ende NICHT vorbildlich ist, vor Allem, wenn dadurch primär Züge der NS (zusammen mit den schönen Zügen der CP und der VIA) verkehren.....


    Gerne würde ich an dieser Stelle gerne eine Umfrage machen:
    - Wer hat in seiner Modellbahnkarriere noch NIE etwas beschafft, von dem er erst später herausgefunden hat, dass es zu seinem Anlagethema aber GAR nicht passt!
    - Wer sammelt gerne Rollmaterial, dass selbst mit gutwilliger Interpretation NICHT in das Thema der Anlage passt/passen kann. Er LIEBT es aber dennoch, diesen Zügen beim Kreisen auf der Anlage zu zusehen.
    - Wer würde nicht gerne GANZ ANDERS anfangen, wenn er denn HEUTE das nochmals könnte.


    Ich bin mir bewusst, dass ich nun Einigen ziemlich heftig auf die Hühneraugen getreten bin. Nicht böse werden, nur einfach mal nachdenken, ob es nicht aus DIESER Art Modellbahner später mal ganz ansehnliche "Vorbilds-Prediger" geben könnte. Denn nichts lehrt einen besser wie selber gemachte Fehler, oder?

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Zitat

    Gerne würde ich an dieser Stelle gerne eine Umfrage machen:


    Simon, eigentlich wollte ich genau darauf hinaus - Das gibt einen neuen Fred, baldmöglichst...


    Zitat

    die eigentlich in die Rubrik "Neueinsteiger" gesetzt werden müssten


    Bernd, auch das werde ich aufnehmen... ......und ggf. Ergänzungen unter Zuhilfenahme der hier folgenden Kommentare anfügen....


    :evil:

  • Zitat

    - Wer hat in seiner Modellbahnkarriere noch NIE etwas beschafft, von dem er erst später herausgefunden hat, dass es zu seinem Anlagethema aber GAR nicht passt!


    Ich kann ehrlich sagen dass es bei der US-Modellbahn nicht so war, aber davor sind mir schon einige Modelle nach hause gekommen die überhaupt nicht dazu passten mir aber von der Farbgebung gefielen das war im zarten alter von 14-20.

  • Guten Morgen,
    auch ich gehöre zu denjenigen, die schon mal Rollmaterial beschafft haben, welches später "nur im Schrank" herum lag.


    Das Thema "USA" sollte bei mir eigentlich nur "eine ganz kleine Baustelle" werden. Ich war 1981 für vier Wochen in den USA, habe mich damals schon für Eisenbahnen interessiert.
    Hauptsächlich habe ich damals Lokomotiven der Uinon Pacific, der Southern Paific und der Santa Fe gesehen. Amtrak-Züge natürlich auch. 1980 war ich für eine Woche in New York und habe am Abreisetag noch die GG1 in der Pennsylvannia-Station gesehen. Irgendwie hat gerade diese Lok einen besonders "nachhaltigen" Eindruck auf mich hinterlassen. Mein Interesse an "Eisenbahnen aus den USA" hielt auch an, zunächst allerdings in Form von Büchern, Videos usw.
    Die GG1 war dann auch die erste USA-Lok, die Ende 2008 in meine Sammlung kam.
    2009 kam noch eine GP 38 der Southern Pacific hinzu.
    Anfang Juni 2010 bekam mein MoBa-Händler einen größeren Posten gebrauchten USA-Materials herein. Da habe ich mich dann mal ein bißchen eingedeckt.
    Tja, ist wohl doch eine größere Baustelle geworden... ;)


    Viele Grüße aus dem Norden
    Jens

  • - Wer hat in seiner Modellbahnkarriere noch NIE etwas beschafft, von dem er erst später herausgefunden hat, dass es zu seinem Anlagethema aber GAR nicht passt!
    - Wer sammelt gerne Rollmaterial, dass selbst mit gutwilliger Interpretation NICHT in das Thema der Anlage passt/passen kann. Er LIEBT es aber dennoch, diesen Zügen beim Kreisen auf der Anlage zu zusehen.
    - Wer würde nicht gerne GANZ ANDERS anfangen, wenn er denn HEUTE das nochmals könnte.

    - War bei mir so. Als ich damals an einer Börse 5 Loks und 5 Freigth Cars als gebraucht gekauft habe. Und später von einer grossen H0 Sammlungsauflösung viele Freight Cars (Western Maryland, Paesbody, O & C, Western Norfolk, SP, UP) bekam...
    - bis jetzt noch nicht. Hoffe das bleibt so.
    - vielleicht schon...

  • Vorteil 5 USA: Da es eh NIEMAND so genau weiss und bekanntermassen ALLES möglich ist in den USA, mache ich was ich mir grad so vorstelle (und/oder was sich grad so in der Vitrine des Händler meines Vertrauens gesammelt hat) und deklariere das als "Echt USA". Jegliche Kombination von Rollmaterial und Strecke ist damit gerechtfertigt und KEINER wird mir nachweisen (können), dass eine Berstrecke mit der charakteristischen Einfahrt zum Gallizin Tunnel auf der einen Seite und dem markanten Ostportal des Moffat Tunnel als anderes Ende NICHT vorbildlich ist, vor Allem, wenn dadurch primär Züge der NS (zusammen mit den schönen Zügen der CP und der VIA) verkehren.....


    Ich glaube, das hat schon zu den Zeiten, als wir uns ans Thema "Amerika" herangestastet haben, bei manchem im Kopf herumgespukt. Mit so etwas exotischem war man vor Klugscheißern zu 90% sicher, und große augen gab es außerdem von den Betrachtern. Man darf ja nicht vergessen, dass fast jeder hiesige Hersteller ein mehr oder weniger reichhaltiges US-Programmn zumindest im Katalog hatte - und da gab es keine Hinweise, dass man dies oder jenes tunlichst nicht miteinander zusammenkuppelt, oder was zu was gehört. Märklin hatte immer nur einen Caboose, der näherugnsweise der gerade frisierten F7 angetragen wurde, auch wenn die entsprechende Gesellschaft solche Begleitwagen nicht hatte, oder z.B. zweiachsige "Bobber" Caboose sicher nicht mit den F's gelaufen sind. Schön bunt war es und fremd und ...


    Heute gibt es das immer noch, trotz der vielfältig verfügbaren Hintergrundinfos, trotz Internet, aber bedingt durch mangelnde Neugier und fehelnden Enthusiasmus beim Erlernen einer fremden Sprache (wie schon Wolfgang Ambros Tom Waits' "Waltzing Matilda" coverte: "Kaner kann Englisch, und es is olles furchboa"), dringt die Flut von Informationen aus Websites, Fotos und Historien gar nicht zu den Zielpersonen (oder sind die keine?) durch - als würden sie vor einem gefüllten Kühlschrank verhungern :kratz)


    Aber es gibt ja zum Glück noch deutschsprachige Foren..... :wlk::welc:

  • In den letzten Tagen kamen viele Fotos neuer Module von Forumsmitgleidern zum Vorschein. Da das Bauen jetzt wieder Saison hat, kann ich im Sinne dieses Threads nur sagen: "Baut Module, und Ihr werdet lernen!" Man braucht gar nicht mit einer kompletten Anlage anzufangen, ein Geviert mit den Abmaßen 1,00 x 0,50 m genügt für den Anfang, und wenn man gleich mehrere baut und aneinanderschnallt kann man soagar auch gleich fahren, und rangieren. Dabei kann man alles ausprobieren, was später von Bedeutung ist: Gleisbau, Elektrik, Weichenantriebe oder Stellhebel; Gebäudebau und Einpassen in die Land (oder Stadt-)-schaft; Strassen, usw.; usw. Also, anfangen, bzw. weitermachen! und auf den nächsten Events, z. B. Lahnstein, gibt es Inspiration zur Genüge. :cheer:

  • Gerne würde ich an dieser Stelle gerne eine Umfrage machen:
    - Wer hat in seiner Modellbahnkarriere noch NIE etwas beschafft, von dem er erst später herausgefunden hat, dass es zu seinem Anlagethema aber GAR nicht passt!
    - Wer sammelt gerne Rollmaterial, dass selbst mit gutwilliger Interpretation NICHT in das Thema der Anlage passt/passen kann. Er LIEBT es aber dennoch, diesen Zügen beim Kreisen auf der Anlage zu zusehen.
    - Wer würde nicht gerne GANZ ANDERS anfangen, wenn er denn HEUTE das nochmals könnte.


    [quote='Simon_Ginsburg','index.php?page=Thread&postID=136613#post136613']


    zu 1. Es gibt und gab dazu genug Jugendsünden ...
    zu 2. Naja, ich behersche mich so gut es geht - und es geht so gut.
    zu 3. Ja, heute würde ich mit DCC, der Transition-Era bei Delaware und Hudson in Spur 0 anfangen.

    Viele Grüße
    René


    "Es scheitert sich voran"
    Kölner Stadtanzeiger nach dem "Nein" der Franzosen zur EU.

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