Fragen eines Neu-Einsteigers (inkl. Gleisplan)

  • Hallo,


    ich bin Klaus, 30 aus der Nähe von Ulm und plane seit längerem an einer Modelleisenbahn. Während meiner Planung bin ich auf das Thema US-Bahn gestoßen, was mich vor allem landschaftlich mehr reizt als die ständigen "grünen europäischen Platten".


    Nund habe ich schon einen halbwegs passenden Gleisplan erstellt. Nicht zu überladen und sollte für einen Anfänger machbar sein. Geplant habe ich vorerst mal mit KATO Unitrack, wovon ich schon ein Starterpack M2 und einige weitere Schienen besitze. Dazu eine MP15 und einige 50"-Boxcars. Durch meinen Gleisplan schränkt sich mein Angebot an Rollmaterial schon etwas ein, also 89"-Waggons werden wohl kaum auf der Platte landen .. aber mehr auf dem Gleisplan. Zeitlich möchte ich mich irgendwo in den 50er und 60er Jahren ansiedeln (auch wenn mein bisheriges Rollmaterial nicht dazu passt)


    Nun noch ein paar Fragen: Ich finde leider keine Angaben zum Mindestradius. Auf meinem Gleisplan habe ich als Mindestradius 282 mm. Ist das für 60"-Boxcars noch okay oder sieht es optisch schon arg unrealistisch aus? Oben links muss ich wohl eine Gleiswendel einplanen, da ich sonst wohl sogar über 4% Steigung kommen werde, auch deshalb werde ich wohl den 282er-Radius öfters nutzen müssen. Allerdings wäre er hier in einem Berg kaschierbar.


    Meint ihr, mit diesem Gleisplan kann man längerfristig Spaß haben? Neben einem längeren Kreisverkehr habe ich auch noch einen Inglenook integriert. Kann damit eine US-Bahn und -Landschaft halbwegs realistisch dargestellt werden? Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Die Größe der Anlage sollte nicht noch größer werden. Geplant sind 2 Segmente mit 150cm x 70cm.


    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,


    Willkommen hier im Forum!


    Ehrlich gesagt halte ich optisch von dem Kato-Gleis nichts. Es ist ja auch kein US Gleis.
    Mit Atlas Gleisen bist du wesentlich flexibler, günstiger und hast ein realistischer aussehendes Gleis, gerade im Weichenbereich!
    Und in den Anschlüssen ist es bei US Gleisen meist eher so das die Gleise aussehen wie in den Dreck geworfen!
    Also die Schwellenoberkante ist bündig mit dem Rest der Umgebung.


    Den Mindestradius... je größer je besser! Kommt aber klar drauf an, welche Loks du einsetzen möchtest. Da können dir andere besser helfen.


    Die 89' Wagons sind ja eh nichts für deine gewünschte Zeitspanne.


    Vom Gleisplan ansonsten kannst du sicher erstmal Spaß haben. Die Frage ist wo du stehen wirst. Wenn du links daneben stehen wirst, würde ich die Industrie nach hinten nehmen, damit du besser die Gleise im Blick hast.
    Ich persönlich finde diese doppelte Rampe in den Schattenbahnhof nicht so schön. Wie sollte sowas beim Vorbild begründet sein?


    Noch eine Frage, auf welche Bahngesellschaft willst du dich konzentrieren? Welche Region der USA soll es werden?

  • Hallo,


    Danke erstmal fürs erste Feedback.


    Warum Kato Unitrack? Momentan bin ich noch reiner Teppichbahner, deshalb hab ich mich vorerst auf dieses Gleissystem festgelegt. Ich habe mit einer Minitrix-Startpackung begonnen, da war der Wechsel zu Unitrack schon ein Aufstieg. Was mir an Kato gefällt, sind die einfachen und integrierten Weichenantriebe inkl. Schalter und Kabelsystem. Auch zum Planen, weil ich mir das dann teilweise leichter vorstellen kann und die Teilsegmente auch mal nachbauen kann. Aber vielleicht trau ich mich ja zum Festaufbau an Flexgleise ran ...


    Die doppelte Rampe ist dem Gleisplan geschuldet. Eingleisig werde ich auch eher schlecht als recht, da verliere ich Nutzlänge im Bahnhof und habe im Gesamten bestenfalls eine Gerade mit 2 Kehrschleifen. Da war mir die Doppelrampe irgendwie lieber. So kann ich den Kreisverkehr in den Schatten nach unten ziehen und die reine Fahrzeit verlängern. Falls ich oberirdisch bleibe, habe ich nur ein Oval oder bestenfalls eine Acht. Außerdem würde mir dann der Platz für den Industriebereich und Gleislänge im Bahnhof fehlen. Diesen habe ich absichtlich nach vorne an die Kante gezogen, damit ich auch von Hand (mit dem Zahnstocher :) ) kuppeln kann.


    Landschaftlich bin ich ehrlich gesagt auch noch unentschlossen. Auf der einen Seite eher Richtung Kanada, also tiefes Grün und viele Bäume und auf der anderen Seite eher Richtung Prärie, steinig, sandig und karg. Bin da noch irgendwie hin und hergerissen. Ähnliches gilt für die Gesellschaft, vielleicht zukünftig sogar vorbildfrei, d. h. es fährt, was gefällt :) Aber das sollte ja den Gleisplan für sich noch kaum betreffen. Der große graue Bereich rechts vom Bahnhof ist übrigens für eine Stadt reserviert bzw. die Andeutung dieser.


    Gruß Klaus

  • Moin,


    Nun noch ein paar Fragen: Ich finde leider keine Angaben zum Mindestradius. Auf meinem Gleisplan habe ich als Mindestradius 282 mm. Ist das für 60"-Boxcars noch okay oder sieht es optisch schon arg unrealistisch aus?


    theoretisch sollte auf 282mm ~= 11" alles laufen, wie das optisch zu bewerten ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt Leute, denen alles unter 1m Radius zu klein erscheint, und Leute, die auf 11" einen BigBoy laufen lassen...


    Als Anhaltspunkt kannst du dir ja mal die T-Trak-Videos auf Youtube anschauen, zum Beispiel das hier: https://www.youtube.com/watch?v=uAE1zIVY6Mc - der innere Kurvenradius ist 282mm. Außerdem hat der Model Railroad Hobbyist - eine freie Modellbahn-Zeitschrift - gleich in der ersten Ausgabe einen Artikel dazu mit vielen Fotos: http://model-railroad-hobbyist…h-2009-Q1/legacy_download


    MfG, Heiko

  • Als HOer kann ich Dir keine detailierten Angaben sondern nur Lesestoff bieten:


    NMRA RP11 "Curvature and Rolling Stock: http://www.nmra.org/standards/sandrp/rp-11.html


    Model Railroad Hobbyist magazine 1/2009, "Powerful new curve radius insights for any scale" und "Column - Parallel Lines: Examining S curves": http://model-railroad-hobbyist.com/magazine/mrh-2009-Q1
    Vielleicht hilft das ja weiter.
    Gruß, Volker

  • Hallo Klaus


    Von mir auch erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.


    Ich bin derzeit auch am Bau einer Anlage und ich habe als Mindestradius den 371mm Bogen von Peco. Bei gewissen Kombinationen von Lok und Wagen gibt es da auch schon Probleme.


    Z.B.bei Proto 2000 GP38-2 und Atlas 50' Boxcar wird der Wagen bei der Einfahrt in die Kurve aus den Schienen gedrückt, da die Kupplungsspielräume nicht ausreichen.


    Bei der Kombination Athearn GP40 mit Athearn 50' Boxcar gibt es hingegen keine Probleme.


    Meine Atlas MP15 läuft da problemlos mit 40' und 50' Wagen.


    Also solltest Du beim Bau auch mal mit verschiedenen Varianten die Gleise testen.


    Ich vermute mal, dass die 60' Boxcar bei dem engen Radius Probleme machen werde, und zwar werden die Spurkränze auf Grund der Auslenkung des Drehgestells am Rahmen schleifen. Das Problem habe ich schon bei manchen 52' Hopper Fahrzeugen. Das variiert aber von Modell zu Modell...


    Wünsche Dir viel Spaß beim Bau der Anlage.


    Gruß Thomas

  • Hallo, Klaus


    Willkommen aus der Stuttgarter Ecke.


    Nur zum Verständnis: Du redest von Spur N, oder ?


    Thomas: Die Unitrack-Sets in HO haben ein "H" vorne in der Bezeichnung, also HM...

  • Hallo,


    ja ich rede von N. In H0 wäre mit meinem Platzangebot ja gar nichts möglich ... die hier und in den Links angegebenen Mindestradien machen mir ja fast schon Angst. Wenn man mit 371 mm noch nicht vorbehaltlos auf der sicheren Seite ist, muss ich wohl doch umdenken und mir noch ein paar cm mehr in der Breite herausholen. Das Ziel sollte dann darin liegen, möglichst überhalb von 300 mm Radius zu kommen. Allerdings frag ich mich da fast, warum ich nicht H0 fahre. Da schaffen sogar die meisten Dampfloks mit Abstrichen den Radius 1 mit 360 mm. 8) ;)


    Gibt es eigentlich eine Seite, auf der man sehen kann, welche Mindestradien von den Herstellern vorgesehen sind? Auf der Seite von Atlas finde ich nirgendwo Angaben zum Mindestradius.Auch bei Katousa.com nicht.


    Leider wird sich mein Beginn des Baus sowieso deutlich verschieben. Mit einem kleinen Baby hat man gar keine Zeit mehr für sein Hobby. Ich werde dann mal noch Tests mit Steigungen und Wendeln machen. Ich hoffe mal, dass dieser Teil klappt, ansonsten muss der Gleisplan wohl komplett in die Tonne.


    Gruß Klaus

  • ...
    Da schaffen sogar die meisten Dampfloks mit Abstrichen den Radius 1 mit 360 mm. 8) ;)


    Ja, Mehano vielleicht und Tante M. Sieht auch wunderbar aus, wenn die Wagen im rechten Winkel zueinander stehen.
    Ernsthaft, 360er Radius in HO könntest du auf einigen frühen Industrieanschlüssen einsetzen, dann aber nur mit 0-4-0 oder max. 0-6-0 switcher oder auch box cab diesels und Wagen bis 40' Länge. Das ist sogar vorbildgerecht, aber nichts sonst!


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Hallo,


    ja ich rede von N. In H0 wäre mit meinem Platzangebot ja gar nichts möglich ... die hier und in den Links angegebenen Mindestradien machen mir ja fast schon Angst. Wenn man mit 371 mm noch nicht vorbehaltlos auf der sicheren Seite ist, muss ich wohl doch umdenken und mir noch ein paar cm mehr in der Breite herausholen. Das Ziel sollte dann darin liegen, möglichst überhalb von 300 mm Radius zu kommen. Allerdings frag ich mich da fast, warum ich nicht H0 fahre. Da schaffen sogar die meisten Dampfloks mit Abstrichen den Radius 1 mit 360 mm. 8) ;)

    Den 371er Radius von Peco gibt es aber nur in H0! (Und Thomas hat in seinem Profil zu stehen das er H0 fährt)
    Also in N mit Dieselswitchern und 40er und 50er Boxcars sollte ein 300er Radius eigentlich immer gehen! Zumal bei fast allen Spur N Waggons truckmounted Couplers verwendet werden!
    Ich hab gestern mal kurz ein Flexgleis raus geholt. bei nem Radius von ca. 25cm ging meine GP38-2 mit nem 60er Boxcar ohne Probleme (Auch wenns nicht schön aussah). :thumbup:


  • Hi,


    das Ziel eines amerikanischen Modellbahner ist nicht, jedwelche Lok und Wagen durch den jeweiligen Mindestradius zu drücken, da meistens mehr Platz zur Verfügung steht. Deswegen wirst Du selten Angaben über Mindestradien finden. Ich habe bis jetzt nur beim Athearn Big Boy und Challenger sowie bei der Intermountain Cab Forward Angaben zum Mindestradius gesehen. Wenn dieser aber bei den Loks angewandt wird, löst er garantiert einen üblen Brechreiz aus. Mir ist noch eine Lok eingefallen, die Shay von Atlas mit Mindestraius 9,75".


    Gruß
    Dieter

  • Moin,


    Wenn man mit 371 mm noch nicht vorbehaltlos auf der sicheren Seite ist, muss ich wohl doch umdenken und mir noch ein paar cm mehr in der Breite herausholen.


    dass Thomas (wahrscheinlich) von HO sprach, ist ja inzwischen geklärt, denke ich...


    Gibt es eigentlich eine Seite, auf der man sehen kann, welche Mindestradien von den Herstellern vorgesehen sind? Auf der Seite von Atlas finde ich nirgendwo Angaben zum Mindestradius.Auch bei Katousa.com nicht.


    Eine Übersichtsseite kenne ich nicht. Ich kann dir aber noch sagen, was Kato bei der Einführung der 216mm-Kurven (8.5" oder so) schrieb: Diese Kurven seien nur für vierachsige Dieselloks und kurze Wagen geeignet, Sechsachser, Dampfloks und längere Wagen bräuchten den nächstgrößeren Radius (249mm - 9.75"). Inzwischen hat Kato 183mm und 150mm-Radien im Program 8| und einen FAQ-Eintrag, der mindestens 249mm Radius vorsieht: http://katousa.com/faq/radii.html


    Athearn schreibt beim BigBoy, er könnte 11"-Radius durchfahren, aber 15" wäre empfohlen: http://www.athearn.com/Products/Default.aspx?ProdID=ATH11827 - das ist aber auch ungefähr das längste, was man überhaupt auf die Schiene bekommen kann.


    Insgesamt denke ich, mit 11" Mindestradius wirst du technisch gesehen alle Serienmodelle fahren können. Zur Optik hatte ich ja schon was geschrieben, probier das ruhig eifrig aus :)


    MfG, Heiko


  • Athearn schreibt beim BigBoy, er könnte 11"-Radius durchfahren, aber 15" wäre empfohlen: http://www.athearn.com/Products/Default.aspx?ProdID=ATH11827 - das ist aber auch ungefähr das längste, was man überhaupt auf die Schiene bekommen kann.



    MfG, Heiko

    Das Problem bei einem BB wird meist der siebenachsige Tender sein. Der ist recht störrisch, bei meinem hab ich die letzte Achse deaktivieren müssen. Ansonsten fahren die meisten Grossserien - Articulateds/ Mallets - die sowieso alle , bis auf die vielgeschmähte Mantua Logger, in Wirklichkleit vom Fahrgestell her Dieselloks sind, ( Rivarossis Curse) , eh durch erstaunlich enge Kurven. Wirklich interessant wirds bei langen Einrahmen Loks; schon eine Fünfkuppler macht oft mehr Probleme wie eine viel grössere Articulated.

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