Rollmaterial: Gunderson 6269 High-Cube Box Car (Baubericht)

  • Obwohl es die High-Cube Box Cars schon seit einigen Jahren gibt, hat sich die Verbreitung deutlich vervielfacht.
    Waren es anfangs Sonderwagen mit erhöhter Kapazität, die nur auf Strecken mit entsprechendem Lichtraumprofil eingesetzt werden können, wird der High-Cube heute zum Standard.
    Wer sein Hobby MODERN angesiedelt hat ist also gut beraten darauf zu achten, dass immer genügend High-Cubes im Wagenpool vorhanden sind.


    Im 2001er Walthers H0 Katalog war der Gunderson 6269 Hi Cube Box Car erstmalig aufgeführt. Seit damals gab es diverse Neuauflagen, die Letzte 2010, was den Wagen etwas schwieriger zu finden macht.
    Ab und zu ist er in der Bucht für einen fairen Preis zu finden und da es auch die passenden Details gibt, eignet sich das Walthers Modell perfekt für ein „Super Detailing“ Projekt nach Vorbild.




    Im Juni 2013 fotografierte ich den ex CHTT 405173 in York, PA, der jetzt unter den Reportingmarks TR 405173 der Tomahawk Railway läuft, eine 6 Mile Shortline in Wisconsin die ebenfalls wie York Rail auch zur Genesee & Wyoming Inc. gehört.
    Somit wäre eine konkretes Vorbild gegeben, welches bei mir zum Einsatz kommen kann. Hinzu kam jüngst ein Zufall der mich zum Besitzer von 3 Walthers Modellen machte, womit offiziell der Startschuss für das Projekt gegeben war.
    Auch Exactrail hat seinen Teil beigetragen, da dort erst seit wenigen Wochen „Detail Parts“ als Zubehör angeboten werden, die nun die perfekte Ergänzung bilden.


    Angefangen hat mein Projekt als CSXT Big Blue Boxcar dem die Werkslackierung von Walthers genommen wurde. (Anmerkung: Das CSX Modell ist Vorbildlich für den Zeitraum nach 2000, ich wollte aber bewusst weg von den Flottenwagen einer Class 1).
    Sämtliche Anbauteile wurden entfernt und auch die angespritzten Trittbügel mussten weichen, denn das soll alles durch Exactrail Detail Parts ersetzt werden, die noch Mal ein gutes Stück filigraner sind wie die Walthers.



    Die Details angebracht schaut das Ganze dann so aus:




    Ich bin überzeugt von der Qualität des Vallejo Primers. Daher wird bei mir alles damit bearbeitet, bevor die eigentliche Farbe kommt. Wenn der „Rohling“ eine einheitliche Grundierung besitzt, kommt die Farbe danach gleichmäßiger und besser zur Geltung.




    In meinem Fundus war noch ein Fläschchen „Folquil Box Car Brown“ was sich ideal eignete. Damit wurde der Wagen eingesprüht, wurde dann anschließend etwas „gebleicht“ mit stark verdünnter Weiß und eine Schicht Glanzlack zum Schluss,
    für die Basis damit die Decals anständig haften.



    Die fast perfekt passenden Decals gab es bei Microscale, und zwar das Decalset für die BNSF Gunderson High-Cubes! 100% Passende CHTT Decals konnte ich leider nicht finden, aber geringe Abweichungen sind ok.
    Das Bild ist leider nicht besonders geworden, die starke Reflektion da glänzend ist nichts für die billige Kamera im Handy!


  • Sehr schön wird das wieder!!!



    Ach wäre ich doch schon so weit mich um so etwas kümmern zu können... da wird aber noch viel Wasser die Donau runterfließen... :S

    greets, vom Börny aus Wien. :woot:



    ...u don't have to be nuts to be a Modelrailroader... but it helps :wacko:

  • Ich habe begonnen die Graffitis auf den Wagen zu übertragen. Dabei habe ich Ölfarben verwendet.



    Da die Graffitis im Vorbild schon verblichen sind und z.T. von Rostspuren überlagert werden, habe ich mich entschlossen die Füllfarben ebenfalls mit Ölfarben zu machen. Diese schwach dosiert eingesetzt decken nicht so stark und es entsteht der Eindruck wie wenn die Farben verblichen sind.



    Das muss als Basis genügen, mehr Farbe oder intensiver wäre erst Mal zu viel.



    Klein aber fein! gegenüber dem Bild darüber sind nur die Außenlinien hinzugekommen, was aber einen großen Effekt erzeugt.



    Für die nächsten Arbeitsschritte ist eine matte Oberfläche besser geeignet, zumal ich auch die Ölfarben, die ja sehr lange zum Trocknen benötigen, versiegeln möchte.
    Durch eine Schicht Mattlack kann man danach weiter arbeiten, auch wenn die Ölfarben darunter noch Tage zum komplett austrocknen benötigen.



    Und parallel ging es auch schon bei den Drehgestellen weiter.
    Das Vorgehen ist vom Prinzip her wie hier: Rollmaterial: Drehgestelle (Baubericht) , nur gibt es mit Bezug auf das Vorbild Geringe Abweichungen was die Detaillierung anbelangt.


  • Letzte Nacht investierte ich weitere 2 Stunden und drehte den Wagen für das Graffiti auf der 2. Seite.
    Es entstand im Prinzip wie auf der ersten Seite, mit Ölfarben.



    Die Außenlinien erhielten dann noch den Schatten und Korrekturen.



    Dann wurde der komplette Wagen erstmalig mit einer dünnen Schicht Mattlack versiegelt. Die Trockenzeit dauert da maximal 5 Minuten, bis man weiterarbeiten kann.
    Als nächstes wurde mit Farbpigmente (Schmutz) der untere Bereich des Wagens etwas verschmutzt und gleich wieder mit Mattlack versiegelt.



    Da ich keine Vorbildfotos vom Dach habe, gehe ich beim Alter des Wagen nicht von Rost aus. Daher gab's auch nur normalem Schmutz.



    Hier noch ein Foto vom A-Ende.



    Zum Schluss bekam der komplette Wagen einen leichten Dry Brush mit weißer Ölfarbe.
    Das hilft den 3D Effekt zu verstärken und bleicht das Ganze noch Mal ein Stück aus.



    Das ist das fertige Basismodell, bei dem alle groben Arbeitsschritte fertig sind.
    Ab sofort geht‘s nur noch an Details:
    Mit einem roten Wash möchte ich versuchen, dem Wagen einen rötlichen Schimmer zu geben (Siehe Vorbildfoto am Anfang).
    Das Graffiti wird noch Mal mit einer neuen Füllung versehen, um es etwas intensiver zu machen. Es ist aktuell zu stark ausgeblichen.
    Die Roststellen und Spuren kommen hinzu.
    Und die letzten "tags" von Sprüher, die erst kürzlich hinzugekommen sind (da intensiv weiß), werden noch angebracht.


    Wenn's gut läuft, wird der Wagen diese Woche fertig!

  • Bei einer Expedition durch längst vergessene Tiefen meiner Rollmaterial-Schubladen bin ich plötzlich auf zwei CHTT hi-cubes von Walthers gestossen!
    Da kommt dieser Beschrieb hier gerade recht. Und der Tipp mit den Exactrail-parts nehme ich auch gerne noch entgegen.
    Danke schön Denis! :thumbup:


    Thomas

  • Bei einer Expedition durch längst vergessene Tiefen meiner Rollmaterial-Schubladen bin ich plötzlich auf zwei CHTT hi-cubes von Walthers gestossen!
    Da kommt dieser Beschrieb hier gerade recht. Und der Tipp mit den Exactrail-parts nehme ich auch gerne noch entgegen.
    Danke schön Denis! :thumbup:


    Thomas


    Neid! TR hat über 100 ex CHTT abgekauft!


    Hi Denis,


    Eigentlich dachte ich wir tauschen die Wagen, aber zu spät. der CSX Big Blue ist schon entlackt....


    Micha, stimmt, daran hatte ich jetzt nicht mehr gedacht.
    Hast Du ein Tauschobjekt? Der Big Blue war am WoEnde wieder in ebay, 13€ +5€ versand... und ich habs natürlich verpasst, wie immer ...
    Was für einen Hast am Start? Weil den Big Blue bekommst sicher immer wieder...


    Baufortschritt:


    Das Graffiti war wie beschrieben etwas zu stark ausgeblichen, daher wurde es noch Mal aufgefrischt:



    Grüße

  • So, die finalen Schritte!


    Die Rostspuren die z.T. durch das graffiti durchkommen, d.h. die müssen auf die Graffities aufgebracht werden, sind als nächstes dran.



    Die neueren TAGs die noch sehr farbintensiv sind, kommen erst jetzt hinzu:



    Solange die Tags trocknen kann ich mich um Details kümmern: Coupler lift bars!



    Hi-Tech Details moderne Air-Hoses sind einfach die Besten. Da echtes Gummi brechen die nicht ab, wie alle anderen.



    Was metall ist wird silber bemalt. Etwas zu intensiv, aber das verschwindet wieder beim nächsten Schritt, wenn mit Pigmentpuder alles etwas "eingestaubt" wird.



    Und zwar so:



    Zum schluss kam noch mal eine einheitliche Schicht Mattlack drüber, was über nacht trocknen durfte. Den fertigen Wagenb habe ich heute Früh mit etwas Sonnenlicht fotografiert:







    Und er war auch schon in York unterwegs:




    Hier noch ein Mal das Vorbild:


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