Tenshodo ATSF Class 3400 #3460 "Blue Goose"

  • Hallo Gerold und Helmut!


    Um die Fragen zu beantworten.
    Nein es ist kein Great Northern Headlight, die sind kniffelig zu elektifizieren. Jedenfalls glaubte ich das bis ich an dieses B&O Back Up Light kam.



    Hier sind 4 Headlights von GN E-Loks vorbereitet worden, ich hoffe man kann es erkennen.
    Der Besitzer wollte hier polierte Scheinwerferringe und gewölbte Abdeckscheiben




    Meine Erfahrungen beim Ausbohren der Headlights:
    Zum Bohren beutze ich einen Proxxon 100W Bohrzwerg. Der hängt an einem 6A Batterieladegerät. Die Leistung ist so schwach eingestellt (gerade eben eingeschaltet an der elektronischen Regelung), daß man das Bohrfutter von Hand anhalten kann.

    So kann man sie sicher halten und hat ein Gefühl dafür was sich beim Bohren abspielt.
    Die Krafteinleitung muss direkt in das Lampengehäuse erfolgen.
    So kann man das sich Mitdrehen oder gar Abreissen vermeiden und verhindern.
    Es kann auch die Rauchkammerfront einer Dampflok sein welcher hier am Scheinwerfer hängt.
    Des weiteren scharfer, noch besser extra-scharfer, Bohrer und kleine Drehzahlen. Weg mit einem Boher der nur noch "mahlt".
    Den Bohrer vorher mit etwas Öl benetzen, ggf. auch zwischendurch wenn er anfangen will zu quietschen.
    Ein scharfer Bohrer frisst sich dann spanabhebend durch das Material.
    Entweder: Kurz vor dem Durchbruch fängt der dann an zu stocken und blockiert die Maschine.
    Maschine ausschalten und Bohrer am Bohrfutter rückwärts frei drehen.
    Maschine wieder einschalten und endgültig durchstossen.
    Oder: Wenn die Maschinen anfängt schwerer zu drehen Bohrer etwas anlupfen und dann durchstossen.


    Das Entgraten erfolgt durch einen zwischen Daumen und Zeigefinger Bohrer gedrehten der übernächsten Grösse.


    Pechsache: Speziell bei Modellen aus Japanischer Fertigung stösst man gar nicht so selten auf "Panzermessing"* das sich nur äusserst schlecht bearbeiten lässt. Hier hilft nur Geduld, viel Schneidöl und scharfe Bohrer welche ggf. auch zwischendurch zu wechseln sind weil sie stumpf geworden sind.


    *soll angeblich beim Bau des Schlachtschiffs Yamato übrig geblieben sein...

  • So, nun ist sie auch fertig geworden, meine AT&SF #3460 "Blue Goose"
    Es war nicht leicht die Farbtöne hinzubekommen aber ich denke ich hab's geschafft.









    Der verhälnismäßig große Abstand zwischen Maschine und Tender ist leider Anlagebedingt, jedoch fährt die Maschine anstandslos alle Passagen der Strecke durch.
    Natürlich folgt auch noch ein Film.

  • Helmut!
    :appl: :appl: :appl:
    Schön ist sie geworden.
    Du hast sie am Ende ihrer Laufbahn dargestellt, da waren die Farben schon etwas stumpfer geworden. Früher war sie das Hätschelkind der Santa Fe, ständig auf Hochglanz poliert. Aber Du hast hier ein Unikat geschaffen, dürfte die einzige Blue Goose sein die so dargestellt ist. :resp:
    Der Lok-Tender Abstand ist leider ein notwendiger Kompromiß, aber wenn man da ein Übergangsblech hat veringert der meiner Erfahrung nach sich optisch.

  • Servus Lutz,
    Diese Anerkennung aus deinem Munde ist doppelt soviel Wert, danke dafür.
    Diese Art der Lackierung ist- wie du auch selbst weißt- eine Philosophie, welche jeder Einzelne mit sich selbst auszumachen hat.
    Da ich keine einzige "reine und gepflegte" Maschine mein Eigen nenne, habe ich mich auch bei der Blue Goose für die leichte Verschmutzung entschieden, zumal das Originalding nach rund 3500km Fahrt nicht viel besser ausgesehen haben könnte.
    Auf meiner Heimanlage hätte ich die Maschine ganz kurz kuppeln können
    Die Begeisterung in unserem Verein taten ihr übriges.

  • Hallo Helmut


    Du solltest dich zwischendurch auf 1:87 verkleinern lassen damit du dein hellblauer Renner auch einmal bedienen kannst! Da werde ich doch glatt neidisch bei diese Cabeinrichtung, selbst bei meinem Holzbahnmasstag von 1:11.25. :D Wahnsinn! Schönes Teil!


    Ich habe schon Lutz angefragt und möchte dich dasselbe fragen. Ich habe mir eine 2-8-4 der santa Fe gegönnt :
    http://fluhdesign.ch/?p=5572
    Leider habe ich keine seitenansicht gefunden. Mir scheint die feuerbüchse etwas zu gross geraten... :huh:


    Mit herzlichen Grüssen Martin

  • Servus Martin,
    eine Anerkennung meiner Arbeit aus deinem Munde kommt fast schon einer Ehre gleich, danke dir hierfür.
    Ich werde mich da nicht verkleinern, sondern mir wäre lieber ich vergrößere die Blue Goose auf wahre Größe, das wäre doch ein Hit, oder?
    Zu der von dir gezeigten Berkshire kann ich mich nur vollinhaltlich Gerold anschließen, schließlich waren die Berkshires ja "Super Power Locomotives" und hatten dementsprechend auch- für diesen Loktyp- überdimensionale Feuerbüchsen, daran würde ich auch nicht ändern.

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