Rodgau 2017

  • Hallo zusammen,
    ich bin neu hier im Forum, wundere mich deshalb über einige Beiträge. Zum Thema Convention kann ich nur folgendes bemerken:
    1. Soweit mir bekannt ist ist die US-Convention in Rodgau privat organisiert und nicht von einem kommerziellen Veranstalter. Wer schon mal Veranstaltungen dieser Größe organisiert hat, weiß wieviel Arbeit dahinter steckt. Deshalb kann ich nur sagen "Hut ab für die in der Freizeit geleistete Arbeit"
    2. Kritik an den ausgestellten Anlagen kann ich verstehen. Das "gesunkene Niveau" den Anlagen-Ausstellern vorzuwerfen (wie hier zum Teil geschehen) kannn.ch nicht nachvollziehen. Die Aussteller haben sich beworben und hätten auch vom Veranstalter abgelehnt werden können. Hier ist der Veranstalter gefragt und nicht die Aussteller. Mit viel Aufwand (z.Bsp. persönliche Begutachtung der Bewerber) ist es sicherlich möglich die Convention auf ein hohes Niveau zu bringen. Kann man dies dem Veranstalter zumuten?
    3. Ich bin ein Freund konstruktiver Alternativen. Wenn man das gesunkene Niveau der Convention 2015 und 2017 feststellt kann man zur Alternative greifen und sich zusammentun und eine eigene Veranstaltung mit entsprechendem Niveau ins Leben rufen.
    Gruss
    Harald

  • Ich stimme da Peter zu und frage mich, wie bei solchen Animositäten eine sachbezogene Kommunikation noch möglich sein soll. Vielleich bin ich zu sehr Techniker und eher kopfgesteuert, aber ich habe keinerlei Probleme damit, wenn ich nach dem "Warum" meiner Handlung gefragt werde. Ich fühle mich nicht angegriffen und werde mich also auch nicht verteidigen.

    Das warum führt dazu, dass Du Dein Tun erklären musst. Damit bist Du in der Defensive. Du magst das nicht so empfinden, andere tun es umso mehr. Das "warum" war nur ein Beispiel dafür, wie die Wortwahl beeinflussen kann, wie der Angesprochene das Gesagte aufnimmt.


    Trotzdem ist mit ein wenig Nachdenken über die Wortwahl jederzeit eine sachbezogene Diskussion jederzeit möglich, es funktioniert ja auch in Firmen. Aber ich fürchte es wird hier weiter gehen wie immer mit der großen Verwunderung, wenn sich dann jemand nicht wieder meldet. Nicht alle melden sich ab, wie beim letzten Mal.
    Gruß, Volker

  • Ich halte den Begriff "elitär" bezogen auf das Forum völlig fehl am Platz, elitär wäre es, wenn man versuchen würde andere und ihre Arbeiten abzuwerten bzw. sich selbst selbst besser stellt, was hier nicht geschieht.
    Wenn hier jemand seine Arbeit/Idee vorstellt, in einem FORUM, wo es in der Sache der Natur liegt dass daraufhin kommentirert wird, muss man davon ausgehen, dass auch Kritik kommen kann und nicht nur Lob! Ergo sind nicht diejenigen elitär, die hier ine einem FORUM Kritik ausüben (solange sachlich und konstruktiv), sondern wenn dann die, die sich sofort auf den Schlips getreten fühlen wenn nicht das gewünschte Lob kommt. Wer lieber seine Arbeit/Idee vorstellen möchte um "Likes" zu sammeln und eigntlich keinen Wert auf echtes Feedback legt, der ist bei Facebook besser aufgehoben. Da gibt es in diversen Gruppen auch für den größten "Ramsch" noch "Likes" (was dem Ego gut tut), oder es bleibt einfach unbeachtet.


    Zum Thema:
    Ich bleibe bei meiner Aussage dass die Anlagen gut gemsicht waren und dass es nicht verkehrt ist, auch "einfachere" Anlagen zu zeigen. Es ist nicht einfach alle Kriterien unter einen Hut zu bringen:
    Verhältnis gute vs. normale Exponate
    Verhältnis ausländische vs.inländische Exponate
    Verhältnis der Epochen (Modern, Transition, Dampf, Steinzeit, etc.)
    Verhältnis der Themen (Fahranlagen, Switching, Waldbahn, etc.)
    Verhältnis der Spurweiten!
    Verhältnis der Größen der Exponate


    Aber mehr Clinics (was mehrfach genannte wurde) ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Und da weiß ich auch von Horst persönlich dass es sehr schwer ist genug Leute zu finden, die entsprechnde Clinics anbieten möchten/können. Dabei ist es besonders wichtig Themen zu bedienen, die auch eine breite Masse ansprechen, sprich was viele Besucher auch anwenden können. Z.B. Kitbashing von Gebäuden, Zurüsten/Umrüsten von Rollmaterial, Beladung von Güterwagen (Flat Cars, Gondolas, Center Beams, etc.) Weathering, Umrüstung auf Digital, Einbau/Tausch von Lautsprecher, LED Beleuchtung in Loks, LED Beleuchtung in Personenwagen mit Pufferkondesnatoren, Selbstbau Bäume, Josua Trees, Gestaltung von Felsen (Alufolientechnik u.a.), Gestaltung US Straßen, Beton und Asphalt, Und das alles auch etwas aufbereitet, z.B. möchte ich beim nächsten Mal kleine Flyer durcken mit Links zu Quellen für Vorbildfotos (ich wurde oft danach gefragt) oder Quellen wo man das Material herbekommt, etc. Im Bereich Clinics ist unheimlich viel Potenzial enthalten und das sollte man ausbauen (wäre ich auch bereit mich aktiv einzubringen).


    Ich knüpfe mich daher an bereits genanntes an und würde folgendes für machbar halten:
    1.) In der großen Halle die Exponate im oberen Segment (2/3 aller Exponate)
    2.) In der kleinen Halle Händler und Exponate im normalen Segment (1/3 aller Exponate)
    3.) Im Eingangsbereich wieder Händler
    4.) Im Clinic Bereich maximal Kleindioramen* und vermehrt auf Clinics setzen. *Die Kleindioramen sollten im Idealfall das in der Clinic gemachte in Szene setzen.


    8)

  • So gut , wie ich diese Convention fand , so verwundert bin ich doch über die vielen ´´ gesehene Minus / Kritik Punkte bei einer Ausstellung .


    Allerdings ist es nicht die erste Convention, sondern die 6.--- Mann möchte mehr Börse ?? Warum ?? Da viele schnäppchen auf E Bay gemacht werden , haben viele die Vitrinen voll und werden keine Lok kaufen für 100 Euro , die man für 70 bekommt.---günstige Gebraucht Ware ??? WER Kauft sowas ? nur einer , der NEU ist in der Szene. Wir , die 10-20 Jahre dabei sind , geben lieber 200 euro für eine schöne gute Lok aus , als 4x olle alte Dinger , die nurdahin rollen :S
    Workshops....auch gut , immer gerne gesehen und besucht. --nur , wer länger dabei ist, weiss , wie man z.b. Wagenladungen macht , zumal es immer mehr Hefte und Bücher zum Thema gibt.
    Und der Horst hat es ja auch angesprochen beim Aussteller Abend : gösser und mehr geht nicht, dafür sind auch keine ( FREIWILLIGE !! ) Mithelfer auch nicht vorhanden.
    Danke an Horst und sein Team , der alle 2x Jahre sowas auf die Beine stellt.
    Stellt euch mal vor , ab 2019 gehts nach Frankfurt in 2x Messe Hallen , Eintritt 18 Euro plus 5 Euro für den PKW Parkplatz............. :welc: tärää-- DAS möchte doch keiner !!!


    Und wenn ich die You Tube Videos aus den Staaten sehe , was dort an Anlagen / Züge / Drumherrum gezeigt wird auf Aufstellungen/ Messen .....müsste die Halle beim nächsten Mal leer sein wenn man die aufgezeigten gesehenen Minus Punkte aus´´ Old Germany´´ da reinbringt .
    schön rest Sonntag noch , man sieht sich in 2x Jahre wieder :D:D8)8):welc::welc:
    gruss Jonny

    --- Rice Mill Grain , Shortlines Louisiana --- 2018 Grain Elevator Dioramen

  • Hi!


    Ich bin auch der Meinung das man mehr Clincs bräuchte. Man kann sich 100 Videos und Bücker anschauen, aber die beantworten keine Rückfragen, außerdem ist das nochmal ein ganz anderer Schnack jemanden Live zuzusehen. Und wenn ich die Ergebnisse von manchen sehe, die schon seit 20 Jahren dabei sind, dann kann man denen auch gut noch was beibringen. Und keiner kann das ganze Feld abdecken... Jeder hat Verbesserungspotential.
    Wir hatten ja auch 2015 Workshops gegeben. Da fehlte aber ganz klar sowas wie ein Zeitplan und Ankündigungen über die Lautsprecher "In x Minuten fängt der Workshop an...".
    Zu Händlern und Börse... Wieso sollte das keine Gute Idee sein? Ich will auch gern mal ein Modell erst sehen bevor ich es kaufe.
    Und auch für mich sind gebrauchte Modelle ab und an interessant. Eine Börse sehe ich bei so einem kleinen Markt als keine schlechte Idee an. Ist Sinnvoller als die 100 Deutschbahn-Gebrauchtbörsen auf denen man selten was gescheites findet.


    Just my 2 cents....

  • Und wenn ich die You Tube Videos aus den Staaten sehe , was dort an Anlagen / Züge / Drumherrum gezeigt wird auf Aufstellungen/ Messen .....müsste die Halle beim nächsten Mal leer sein wenn man die aufgezeigten gesehenen Minus Punkte aus´´ Old Germany´´ da reinbringt .

    Ich war nur zwei, drei mal auf Publikumsveranstaltungen mit Modellbahnschau und angeschlossener Börse in den USA. Das kann man echt nicht mit der Convention in Rodgau vergleichen. Die US-Ausstellungen in den USA entsprechen naturgemäß den Deutschbahn-Publikumsveranstaltungen hier. Zum einen ist das modellbauerische Niveau im Schnitt wahrscheinlich auch nicht höher als hier, dies wird durch die einschlägigen Publikationen sicher etwas verzerrt. Zum anderen kann ich mir vorstellen, dass die "Profis" in den USA eher große Heimanlagen betrieben, zu denen sie regelmäßig Freunde zu Operation Sessions einladen, was hierzulande weniger üblich ist.


    Und außerdem möchte ich auch betonen, dass die Suche nach höherer Qualität nicht eine abwertende Kritik am Veranstalter oder seiner Auswahl darstellt. Schließlich wissen wir alle nicht, was er angeboten bekam. Beunruhigend ist dennoch, dass der eine oder andere Modellbahner scheinbar wirklich so sehr von seinem Modellbau überzeugt ist, dass er die besagt Suche nach Verbesserung garnicht auf sich bezieht. Aber da kann man wohl nix machen. Ich jedenfalls habe eine Liste von Verbesserungsmöglichkeiten mit nach Hause genommen. Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Ausstellungssituation, die Bedürfnisse und Wünsche der Besucher und die richtige Darbietung unter einen Hut zu bekommen. Obwohl ich vorher als Besucher schon auf diversen Veranstaltungen war, habe ich mir das zum Beispiel nicht so krass vorgestellt, dass die Besucher wirklich nur dann stehenbleiben und schauen, wenn sich genau in diesem Moment ein Zug sichtbar vor ihnen auf der Anlage bewegt - und das ist nur einer der gelernten Aspekte.


    Eine perfekte Anlage bei jemand zu Hause ist noch lange keine gute Ausstellungsanlage. Zu verschieden sind die Anforderungen. Zwar läßt sich das modellbauerische Können betrachten, auch die Zusammenstellung der Züge, die hier mehrfach angesprochen wurde, die wirklich spannenden Fragen (zu Betriebskonzept, Vorbildumsetzung etc.), die für das Thema Modelleisenbahn wichtig sind, werden aber in der zeitlichen Enge und räumlichen Fülle der Convention kaum gestellt und können auch gar nicht diskutiert und beantwortet werden. Mancher sieht sie vielleicht gar nicht.


    Da muß die US-Convention natürlich einen Spagat machen zwischen den Interessen der zahlenden Besucher und den Interessen einer anspruchsvolleren Community und das macht sie ja ganz gut. Ich denke, wir müssen uns zuerst selber an die Nase fassen. Warum fällt es so schwer, miteinander über die gezeigten Anlagen und deren Konzepte zu reden? (Wie Stephan schon schrieb, wurde dem in manchem Fall sogar aus dem Weg gegangen.) Es müssen nicht alle Freunde sein, aber wenn die Arroganz, die jemand an den Tag legt, so überhaupt nicht zu der gezeigten spielzeughaften Anlage passt, wird es mit der Kommunikation, die bei einer Convention im Vordergrund stehen sollte, schwierig. (Komischerweise sind die Betreffenden scheinbar nicht diejenigen, denen hier mitunter vorgeworfen wird, elitär zu sein.)


    Als ersten Schritt einer Kommunikationsverbessrung könnten wir uns vornehmen, die Modellbahnkollegen weniger in Schubladen einzuteilen:

    Da viele schnäppchen auf E Bay gemacht werden , haben viele die Vitrinen voll und werden keine Lok kaufen für 100 Euro , die man für 70 bekommt.---günstige Gebraucht Ware ??? WER Kauft sowas ? nur einer , der NEU ist in der Szene. Wir , die 10-20 Jahre dabei sind , geben lieber 200 euro für eine schöne gute Lok aus , als 4x olle alte Dinger , die nurdahin rollen

    Da bin ich ja froh, dass ich noch nicht 10-20 Jahre dabei bin und noch keine Vitrinen zu Hause stehen haben muss. Obwohl ich nicht verstehe, warum man mit der Zeit mehr Geld zur Verfügung hat. Mir geht es komischerweise nicht so und so freue ich mich auch über einen günstigen Kauf. ;)


    Grüsse, Peter

  • Manchmal ist es hilfreich, sich wiedermal den Ausgangspunkt der Diskussion vor Augen zu halten;
    Es ging anfänglich nicht um die Qualität der einzelnen Anlagen, sondern um die Abnahme der allgemeinen Anlage-Qualität verglichen zu früheren Conventions.
    Wir müssen uns deshalb fragen, ob es keine neuen Anlagen mit höherer Qualität gab, oder ob einfach die Auswahl etwas unglücklich war.


    Thomas

  • Wir müssen uns deshalb fragen, ob es keine neuen Anlagen mit höherer Qualität gab, oder ob einfach die Auswahl etwas unglücklich war.

    Ja, aber da haben wir nunmal keinen Einblick. Die einzige Absage, von der ich weiß, betraf Frank hier aus dem Forum und da habe ich wenig Vorstellung, wie die Anlage aussieht, da er nur ein paar Details veröffentlicht hat. Kennt überhaupt irgendjemand hier noch eine Anlage, die nicht genommen wurde?

  • Hallo,


    die in unseren Breiten alle zwei Jahre stattfindende US-Modellbahn-Convention einer Ausstellung, wie es so viele gibt, oder einer US Model Railroad Show gleichzusetzen wird der Sache in keiner Weise gerecht. Dadurch würde unweigerlich das Niveau immer weiter sinken und die eigendliche Zielgruppe, nämlich die Leute, die sich wirklich mit US Modellbahn beschäftigen, würde nach und nach ausbleiben.
    Was bedeudet eigendlich das Wort "Convention" ? Hier kann man sehen, was der Übersetzer dazu meint. Es ist gleichzusetzen mit Kongress oder Tagung - und die eben von Leuten, die sich genau dafür entschieden haben, US Model Railroading und US Railroad Modeling intensiv zu betreiben. Natürlich sind alle Modellbahnfreunde, die sich für US Sachen interessieren gern gesehen. Aber das Ziel sollte doch sein, im europäischen Rahmen eine Zusammenkunft für Gleichgesinnte zu bieten, um Kontakte zu künpfen, dazu zu lernen, sich über Innovationen zu informieren und auch um sich an einander zu messen und zu zeigen, was man selbst auf dem Gebiet geleistet hat oder auch was man beigetragen hat, das Hobby weiterzubringen. Daran ist nichts elitäres. Das wird auf anderen Gebieten auch nur gemacht. An "alten Zöpfen" zu hängen und sich gegen Entwicklungen zu stemmen, schadet dem Hobby als Ganzem. Auf der anderen Seite des großen Teiches haben die Conventions sogar Einfluss darauf, in welche Richtungen sich die Hersteller bewegen. Ganz einfach, weil hier ein Abbild des Marktes zu sehen ist.
    Ich habe jahrelang in der Narrow Gauge and Shortline Gazette die Narrow Gauge Conventions verfolgt und mir eigendlich gedacht, dass es mit der hier stattfindenden US-Modellbahn-Convention ein sich in diese Richtung entwickelndes Pendant gibt. Aber so ist es wohl nicht ganz - leider.
    Keine Frage, die Macher der hiesigen Convention leisten Großes. Aber es ist wie mit allem, wir alle müssen dazu beitragen, dass es was Gutes wird. Das fängt damit an, dass man sich entsprechend seinen Möglichkeiten einbringt, geht über die geforderten Ansprüche weiter und fokusiert in einer seinem Möglichkeiten entsprechenden aktiven Teilnahme. Diese sollte sich also nicht nur darauf beschränken "Züge zu gucken" und "Schnäppchen zu jagen". Da ist offener Austausch und Diskusion gefragt. Die Macher müssen dafür den Rahmen schaffen.
    Hier mal die Links zu den Seiten der diesjährigen National Narrow Gauge Convention und der NMRA Convention. Daran sollten sich die Aktivitäten bei uns orientieren. So wie dort wird's wohl bei uns in der nächsten Zeit noch nicht sein. Aber auch unsere Hobbykollegen in Nordamerika habe mal kleiner angefangen.
    Sicher ist es so, dass jeder in sein Werk viel von diesem oder jenem reingesteckt hat. Blos sind die Erghebnisse des jeweiligen Aufwandes sind sehr verschieden. Sich dann über Kritik erhaben zu fühlen und die Kritikübenden als eine Art "Nörgler" zu sehen, ist doch sehr anmaßend. Jede sachlich vorgebrachte Kritik ist nützlich, denn sie entfernt die "Scheuklappen", die jeder von uns trägt, treibt an, besser zu werden und führt so zu Innovation. Wer damit aber nicht umgehen kann, sollte auch nicht an die Öffendlichkeit gehen.
    Und auch die Leute, die nur dort aufkreuzen, um möglichst viele bunte lange Zügen "rollern" und ihre Klischees bestätigt zu sehen, lernen was dazu - dass nämlich US Model Railroading viel mehr als das ist, dass das Hobby viele Facetten hat und viel Raum bietet, seine eignen Vorlieben zu bedienen - auch mit wenig Platz dafür - wenn man die richtige Nische gefunden hat.


    Grüße Tom

  • Zitat

    Im MRH Magazine vom Oktober ist ein treffender Beitrag zur allgemeinen Diskussion hier: Joe Fugate, reverse running, Seite 292
    Viel Spass beim Lesen...


    Was willst Du uns damit sagen? Dass Joe?s These zur Ansprache von Neueinsteigern auf die Aussteller der Convention übertragen werden soll? Hieße das nicht die political correctness etwas sehr zu übertreiben?


    Im übrigen finde ich den zitierten Beitrag etwas skurrill, wenn man ihn im Rahmen der Seiten davor betrachtet mit all den ?yes, it?s a model?-photos und Don Hanley?s editorial in der selben Ausgabe.

  • Hallo,


    dieser Artikel widerspricht doch dem hier geschriebenen nicht. Jeder macht doch einen Lernprozess durch und ist stolz auf das Erreichte. Das heißt aber nicht, dass man nicht besser werden kann. Wie weit man dabei geht, entscheidet jeder für sich selbst. Aber auch die Besten können immer noch was dazu lernen. Und richtig gut ist der, der Kritik nutzt. Dazu sollte eine Convention u.a. da sein. Etwas kritisieren heißt doch nicht darauf herab sehen, jedenfalls in meinem Verständnis.


    Grüße Tom


    PS: Die handwerklichen Sachen müssen stimmen. Das Gestalterische ist dann das was die guten Sachen von den richtig guten Sachen unterscheidet. Mir ist aber immer noch nicht klar, warum Neueinsteiger von Qualität abgeschreckt werden könnten.


  • PS: Die handwerklichen Sachen müssen stimmen. Das Gestalterische ist dann das was die guten Sachen von den richtig guten Sachen unterscheidet. Mir ist aber immer noch nicht klar, warum Neueinsteiger von Qualität abgeschreckt werden könnten.


    Weil gerade beim Gestalterischen Qualität nicht eindeutig definiert ist. Das fängt beim Gleisplan an (Rangieranlage, Kreis oder Point-to-Loop/-Point), geht über die Fahrzeugauswahl (von "alles was mir gefällt" bis "nur dieser eine Zug, von dem ich ein Foto habe, wie er am 4.8.1952 ausgesehen hat") und das Betriebskonzept bis hin zur Landschaftsgestaltung (als Scherenschnitt, der den Zügen eine Bühne bereitet, als Sammlung ikonischer Vorbildsituationen, als Stein-für-Stein exakte Nachbildung von 160 Vorbild-Metern pro Anlagen-Meter...).


    Und weil damit der Eindruck entstehen kann (und hier im Forum oft entsteht, ich zitiere hier sinngemäß "Irrweg, auf dem ich viel Geld verbrannt habe") nur mit mindestens dem Aufwand, der für genau diese Ausführung nötig ist, kann man Spaß haben und/oder Respekt von anderen für die Leistung bekommen. Quasi 90% des Aufwands wird unter "ist ja eh noch nicht gut genug" abgehakt und ignoriert oder sogar lächerlich gemacht "kannst du etwa keine Kritik vertragen? Willst du Lob, bevor du perfekt bist? Net gschimpft is globt gnug", erst mit den letzten 10% kommt ein Erfolg (und danach kommt die Lobhudelei auf z.B. Lance Mindheim).


    Und weil das, was vermutlich zu dem gehört, was du als Qualität bezeichnest, ohne Ahnung häufig langweilig oder sogar lächerlich wirkt. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Besuch bei einem americaN-Treffen (nicht der Korntaler Ausstellung) bei dem ich geschwankt habe zwischen "hey, das sind ja auch solche Nerds, die sich irgendwelche an den Haaren herbeigezogenen (aus meiner damaligen Sicht als Neuling) Spielregeln ausdenken und danach spielen, wie ich - aber das müsste noch viel konsequenter sein, denn ein Dampfzug 'ohne Wasser' fährt hier ja trotzdem weiter, und warum ist das Wasser eigentlich nach Zeit leer und nicht nach Strecke oder noch besser eine Kombination daraus?" und "was ist das denn für eine lächerliche Regel? Selbst wenn das vielleicht beim Vorbild irgendeinen Sinn ergibt, hier definitiv nicht". Und selbst unter americaN-ern wird über Fremo-"Uhr läuft"-HO-RE-Treffen mit Blockstellentelefon gelästert.


    Wer sich lange mit einem Thema befasst, der erkennt, dass der Zug, der da gerade zum dritten Mal vor- und zurücksetzt, deswegen so langsam fährt, weil das das große Zugunglück von wasweißich nachbildet, und da war der dritte Wagen defekt, deswegen wurde der Zug in hastenichtgesehen geteilt und konnte nur in Schritttempo bis zur nächsten Betriebsstelle fahren, weil ja der defekte Wagen auf dem Gleis steht. Wer sich damit nicht damit beschäftigt, für den passiert auf der Anlage gerade nichts und das ist langweilig.


    Wenn also eine Convention (oder ein Forum) den Anspruch hat, "die US-Modellbahnszene in Deutschland" abzubilden und dabei Neueinsteiger nicht zu verschrecken, dann funktioniert das nur auf Dauer, wenn andere Vorstellungen als die eigenen auch als Modellbahn anerkannt werden (sonst werden wir in immer kleinere Grüppchen zerfallen) und dem Neueinsteiger ein Spektrum von Möglichkeiten aufgezeigt wird - das heißt natürlich nicht, dass jeder alles toll finden muss, es heißt aber sehr wohl, dass Kritik in der Form "für mich wäre das nichts, weil, aber ich wünsche dir viel Spaß damit" geäußert wird statt als "das taugt doch nichts, das kann keinen Spaß machen, lass das bleiben".


    Und ganz hart ausgedrückt: Dem Neueinsteiger hilft es vielleicht auch, mal einen BigBoy live im 50cm-(HO)Radius zu sehen. Oder die Superliner, die auf einem Bilder zu 3/4 neben der Kurve hängen. Oder wieviel länger als die Lok(s) muss ein Zug eigentlich sein, um als "langer Zug" wahrgenommen zu werden? Der eine sagt "oh, das sieht ja gar nicht so schlimm aus, wie diese Elite das immer behauptet" (und auch das finde ich OK - nichts für mich, aber wenn derjenige damit Spaß hat, gerne) und der andere sagt "Nee, unter 30 Wagen geht gar nicht, ich bau zwei Spurweiten kleiner und bau Module".


    MfG, Heiko

  • dieser Artikel widerspricht doch dem hier geschriebenen nicht

    Morgäääähn,


    deshalb ja auch treffender Artikel, passt zur Diskussion hier und zeigt, dass wir nicht nur mit unseren Modellen und Anlagen, sondern auch menschlich ziemlich nah beim Vorbild sind :thumbup: .


    Und da es vielfältige Meinungen und Einstellungen zum Hobby gibt (auch hier im Forum), werden wir wohl nie zu einem abschließenden und allgemein gültigen Ergebnis in dieser Diskussion kommen. Müssen wir ja auch nicht...


    Gruss Dirk

  • Tom, ein paar Worte zu deinen Ausführungen bezüglich NMRA. Die mit uns zu vergleichen passt nicht, weil wir hier mit unserem Thema Außenseiter sind, die sind zu Hause aber die ?normalen?. Wenn du bei uns im deutschen Bereich schaust gibt es genau so innovative Gruppen und Veranstaltungen, Allen voran der Fremo. Wir müssen uns immer im Hinterkopf behalten das wir Teil einer klitzekleinen Randgruppe sind, da sollte man die Erwartungen an das Umfeld etwas runter Schrauben.


    Wenn du also die Narrow Gauge Convention mit etwas bei uns vergleichen willst, dann müsstest du eher nach einer Fremo Jahreshauptversammlung schauen oder anderen hochklassigen Events im deutschen Bereich.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
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