Kopfbahnhof

  • Guten Abend,
    kann einer mir mitteilen, wie die Personenzüge in einen Kopfbahnhof einfahren. Ich habe bis jetzt nur Bilder gesehen, in dem die Observationswagen am Gleisende standen, aber nie eine Lok. Demnach müssten die Züge Rückwärts in den Bahnhof eingefahren sein, was in St. Louis mit dem Gleisdreieck ohne weiteres möglich gewesen wäre
    Gruß an allen
    Hans

  • Ich hätte da jetzt spekuliert, dass sie vorwärts einfahren und gewendet werden, wenn alle ausgestiegen sind.
    Oft muss ja auch noch eine Reinigung erfolgen.


    Zwei Gründe sprechen dagegen.
    1) Sehr oft waren die Wagen der gut betuchten Klientel hinten im Zug eingereiht. Die müssten ja so dann länger laufen und erst noch hinter den "Anderen" herwatscheln....
    2) Alle Passagiere müssten neben den Triebfahrzeugen vorbei. Vor Allem zu Dampfzeiten ein Unding, aber auch zu Dieselzeiten unerwünscht.


    Richtig, die Reinigung wurde ausserhalb erledigt. Die Komposition konnte so aber unverändert raus- und wieder reinmanövriert werden.


    zu 2) Dies ist der Grund, warum selbst bei einer Commuterline wie der CalTrain sich die Loksseite IMMER in Richtung San Jose /Gilroy befindet, damit an der 4.th Street in San Francisto Die Passagiere "nur" am Steuerwagen und nicht an der Lok vorbeilaufen müssen.

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • In Los Angeles Union Station, Chicago Union Station, Washington D.C. Union Station, New York Penn Station und Boston Union Station fahren die Fernzug heute vorwärts rein und werden erst im Zuge der Reinigung gewendet um Vorwärts wieder rauszufahren.
    Die Commuterzüge an Kopfstationen fahren nach meinen Sichtungen immer mit Steuerwagen Richtung Prellbock.

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Es kommt auch auf den Zug an.
    Der California Zephyr fuhr in CBQ - DRGW - WP Zeiten Lok voraus in die Union Station Chicago.


    Dann wurde der Zug in DREI Teile zerlegt. Der hintere Teil (waren aus dem Gedächtnis 3 oder4 Wagen mit dem Observation) wurde abgezogen, kurz gereinigt und gewendet und kam an den AK-SAR-BEN ZEPHYR nach Lincoln in Nebraska, erst nach Rückkehr in Chicago wurde der richtig gereinigt.
    Dann wurde der Kurswagen nach New York abgezogen und an den PRR oder NYC je nach Tag gehängt.
    Der dritte, letzte und längste Teil wurde dann aus der Station gezogen, gewendet, gereinigt und wieder bereitgestellt.


    Bedeutet das zuerst der Schlussteil in den Bahnhof geschoben wurde, dann kam der Kurswagen aus New York heran und erst dann konnte der lange Rest gekuppelt werden.

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    The situation is hopeless but not serious !

  • Hi,


    ich bin 2012 mit dem Canadian von Toronto bis Vancouver gefahren. Wir sind in Vancouver rückwärts in den Bahnhof eingefahren. Da ich meine Kabine im letzten Wagen hatte, rundes Ende mit Ledersitzgruppe und Dome zum schauen sowie einer Bar, konnte ich das beobachten. Einer der Lokführer kam in den Waggon und hat sich dann per Funk mit dem Mann auf der Maschine verständigt.
    In Edmonton sind wir auch ein Stück rückwärts gefahren. Da es gegen Abend war und ziehmlich regnete weiß ich allerdings nicht mehr warum.

    ...
    Grüße Hardy
    Fremo Member since 2011
    ...
    GULF MOBILE & OHIO sowie FRISCO und ILLINOIS CENTRAL (GULF)


    H0 - damit man's auch ohne Brille sieht

  • Es kommt mit Sicherheit auch auf die Ära an.
    Bis in die 1960er war das "Rückwärts einparken" imho weniger üblich wie heute.

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  • Seit Amtrak das RoadRailer und Expressgut Geschäft aufgeben mußte, wird wohl nur noch da rückwärts eingefahren wo es sich durch Rückbauten nicht mehr anders lösen läßt. Warum auch die Passagiere unnötig 15-30 Minuten im Zug halten?
    Ansonsten kam es wohl auf die Situation an und St.Louis war eine Einmaligkeit.

    Gruß Markus


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  • Zur St. Louis Union Station: http://condrenrails.com/TRRA/Passenger-Trains.html Hier sind die Züge tatsächlich rückwärts eingefahren. Macht aber auch Sinn, da ein großes Gleisdreieck vorhanden war, dass allen Bahngesellschaften zugänglich war.


    Imho kommt sowohl auf die Ära, alsauch auf die Station an. Meines Wissens sind die Züge in die Chicago Union Station (zumindest auf der Südseite) immer Vorwährts eingefahren. Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei den beengten Bedingungen auf Grund der unterschiedlichen Gleisführungen verschiedener Bahngesellschaften in Chicago auch schwer möglich gewesen wäre Züge in großem Stil vor der Einfahrt zu wenden. Sicher war es einfacher die Zuge erst einfahren zu lassen, dann wieder heraus zu holen, in aller Ruhe zu wenden und dann wieder rückwärts einfahren zu lassen.


    Hier mal ein Foto aus den 1940er Jahren: http://www.woodpilereport.com/…-chicago-union-sta-09.jpg Der Zug steht mit der Lok voran in der Station!
    Das Video dürfte auch interessant sein: https://www.youtube.com/watch?v=Glp-bQH5yFw Bei 1:41 sieht man einen Zug einfahren, bei 2:24 fährt ein Zug wieder rückwärts aus der Station heraus.

  • Noch einmal zum California Zephyr.
    In die Union Station in Denver fuhr der CZ rückwärts, denn dort wurden die CB&Q Loks für die Strcke durch die Rockys gegen die der DRGW gewechselt.


    Der Wechsel in Salt Lake City war als Durchgangsbahnhof ja problemlos.

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  • Hallo zusammen


    Edmonton VIA Station ist nicht mehr als ein Abstellgleis bzw ein Schenkel eines Gleisdreiecks. Da kann man nur rückwärts rein und vorwärts raus...
    https://www.google.ch/search?e…s:lrf:!3sEAE,lf:1,lf_ui:4


    Zur unten erwähnten Penn Station in New York.
    Das ist kein Kopfbahnhof...
    Zu PRR Zeiten fuhren Züge nach Philly, Washington vorwärts ein, ziehen dann durch den East-River Tunnel und wenden im Sunnyside Yard
    Ausnahme die Clocker und MP-54 geführten Züge, die Clocker Züge fuhren Lok voraus ein, lok kuppelt ab und eine neue Lok setzte sich ans
    andere Ende.
    Die Züge aus Boston usw fuhren Lok voraus im Bahnhof ein, und wurden dann meist von einer Rangierlok rückwärts aus dem
    Bahnhof in den Sunnyside-Yard gezogen

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • Die Commuter-Trains (Nahverkehrszüge) der CB&Q hatten auf dem "racetrack" immer die gleiche Richtung:


    http://railfan44.blogspot.de/2…e-of-cb-on-racetrack.html


    Bei der Fahrt nach Chicago (inbound) war die Lok hinten und der Steuerwagen vorne, bei der Fahrt aus Chicage heraus (outbound) war die Lok vorne und der Steuerwagen hinten.


    Das ist heute noch bei Metra so:


    https://youtu.be/oXzw7BZVJTo?t=190

  • Die Commuter-Trains (Nahverkehrszüge) der CB&Q hatten auf dem "racetrack" immer die gleiche Richtung:

    Aber erst ab 1965, da bekam die CB&Q sechs Gallery cab cars und konnte die (meisten) Züge als Wendezüge fahren lassen. Davor mussten die Loks in Chicago und Aurora gewendet oder neu bespannt werden. In Aurora gab es dafür sogar eine eigene kleine Drehscheibe. Wie genau man mit den Zügen in Chicago verfahren ist, weis ich allerdings nicht.

  • Da die Union Station ein Gemeinschaftsbahnhof war, haben die E8 der CB&Q einfach das Dreieck benutzt was heute noch liegt und von Amtrak benutzt wird um Loks und Züge zu wenden. Das es push-pull Züge bei der CB&Q (und anderen in Chicago) erst nach 1960 gab, liegt einfach daran das es die Cab cars vorher nicht gab.

    Gruß Markus


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