Die Halb-Amerikanerin...

  • Eine Lok die ich schon lange als Modell wollte ist die Von Bombardier gebaute Serienversion der bei ADtranz entwickelte Blue Tiger, die DE-AC33C.
    Dem bekannten blau silbernen Prototypen folgten von Bombardier zehn Serienloks (weitere 50 Loks wurden in Kassel für Indonesien und Malaysia glaube ich gebaut).
    Die Serienloks änderten dabei so oft ihr Aussehen das es für Mehano als Modellhersteller ein Traum sein dürfte.


    Aktuell gehören neun inkl dem Prototypen der Osthannoversche Eisenbahnen (OHE) und der Havelländischen Eisenbahn AG (HVLE), wobei ich derzeit nicht klar sagen kann ob die heute alle 9 der HVLE gehören oder nur sechs und drei der OHE.
    Auf jeden Fall gehören die weiteren zwei der ITL Eisenbahngesellschaft / Captrain.


    Halbamerikaner weil der Diesel ein für US Fans alter Bekannter ist: Ein General Electric GE 7FDL12. Auch die verwendete Drehstromtechnik der 3300 PS Lok inklusive der Fahrmotore stammt von GE.


    Das auffällige silber-grüne Design von Captrain tragen die beiden als 250 006 und 007 eingereihten Loks seit etwa 2016.




    Die Führerstände des Prototypen entsprachen nicht europäischen Standards. Der Prototyp musste deshalb - nach Auslaufen einer Sonderzulassung - aufgerüstet werden und bekam unter anderem eine ziemlich massive Stahlkonstruktion vor die Führerstände, einem Rammbock nicht unähnlich.
    die 250 001 bei bahnbilder.de

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    The situation is hopeless but not serious !

  • In Normalspur waren es 30 für Pakistan und 20 für Malaysia.
    Indonesien ist falsch.


    Meinst du in New Zealand die DLs der Kiwi Rail?
    Bin ich auch drauf reingefallen.
    Die 48 Loks hat CRRC Dalian, Werkstype CKD-9B, in China seit 2010 gebaut. Die Diesel sind von MTU.
    Sehen den Blue Tiger sehr ähnlich haben aber wenn man tiefer liest nix mit der zu tun.
    Die CRRC hat 2005 mit der Class 29 für Malaysia eine optisch ähnliche Lok gebaut. Diese mit MAN Diesel.

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  • In vielen Fällen liest man tatsächlich, dass der wesentlich günstigere Preis und die kürzere Lieferzeit beim Kauf mitentschieden haben.
    Wer von uns denkt nicht so? Immerhin hat Kiwirail nach der Asbestaffäre eine Nachbestellung aufgegeben. Mal sehen, was noch kommt.


    Woanders ist es um die Geduld der Lokkäufer nicht mehr so gut bestellt.
    Pakistan hat nach einer China-Phase vor einiger Zeit gut 70 GEs bestellt, Angola gar 100 Stück. Nach einer fast-Endlosgeschichte mit hohem Unterhaltungswert für den Leser, aber ungesunder Blutdrucksteigerung für den Besitzer und das Personal der 4 Prototypen und 17 Serienloks der Transnamib hatte man auch dort von unschönen und teuren Betriebsstörungen genug. Die anfängliche Freude über dringend benötigte neue Lokomotiven ist schon sehr bald der zerknirschten Erkenntnis gewichen, dass man immer noch zu teure Werkstattdekoration gekauft hat.
    Zwar sind einige Loks Unfällen zum Opfer gefallen und da kann der Hersteller wirklich nichts dafür, aber die Prototypen haben von Anfang an nicht funktioniert. Schön und nett anzusehen, aber elendes Glump aus Blech und Farbe. Auch hier wurden wieder nach einer teuren Lehrgeld-Abgabe GEs gekauft. In Namibia hat sich der Lokkauf in China zu einer Staatsaffäre ausgeweitet, bei der Köpfe gerollt sind.
    Und auch in Tanzanzia bestellte man nach einer chinesischen Bauchlandung statt im Reich der Mitte bei ProgressRail.


    Sicher bin ich mir nicht, ob die Qualitätsmängel jetzt darauf zurückgehen, weil man in China auf Biegen und Brechen und auf Teufel komm raus Märkte erobern will oder ob die Kunden einfach nur knausrig und unverschämt sind und die Preise drücken. Da gab es schon recht interessante Reportagen zu sehen, wie auch die chinesischen Hersteller von den Langnasen unter Druck gesetzt, ja förmlich erpresst werden. Ein Beispiel ging da mal um Duschvorhänge und es war an Peinlichkeit nicht zu überbieten, was die europäischen Auftraggeber alles gefordert haben. Denen war fast umsonst noch zu teuer.

  • bei China und billisch kommt mit immer Märklin in den Sinn...


    Irgendwo muss ja der Grund liegen das US Modelle Made in China das Problem Zinkpest eigentlich nicht kennen, Euro Modelle Made in China schon.
    Wenn man am Lohn nicht mehr drücken kann, am Rohstoff geht alleweil noch was... :D


    Für ihre Strecke nach Lhasa, hoch aufs Dach der Welt, auf über 5.000 Meter, haben die Chinesen die Loks gleich direkt bei GE in Erie bauen lassen, die NJ2, oder GE C38AChe, basiert auf der C44-9.

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  • Ich bin die Tiger noch hauptberuflich bei der OHE gefahren, und kann nur sagen, dass die Arbeit auf den Maschinen einen unheimlich hohen Spaßfaktor hatte. Kaum Störungen, ordentlich Power und ein einmaliger Sound.
    Die OHE gibt es in der Form nicht mehr, sie ist heute nur noch Infrastruktur-Unternehmen, Anteilshaber am Metronom und Erixx ohne eigens geführten Güterverkehr. Alle Tiger, außer die der ITL/Captrain, sind bei der HVLE. Der Prototyp war nicht mein größter Freund, denn heftig klapperig, bei höheren Fahrstufen vibrierte das Führerpult so stark, das alles was lose drauf lag heruntergeschüttelt wurde. Das war bei den Serien-Maschinen immer noch nicht weg, aber deutlich besser. Selbst mit Funk-Fernsteuerung waren die Tiger eine echte Freude. Ich bin sie gerne gefahren und konnte vielen Mitfahrern ebenfalls nichts negatives entlocken ;)

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