22 Tonnen Kran - Sound?

  • Hallo!
    Ich "animiere" gerade den 25 Tonnen Kran von USAT
    -> http://www.zoffi.net/MOBAZI/US-Kran/uskran.htm


    Da der derzeit verbaute MX64 sowieso zu wenig F-Ausgänge hat, denke ich darüber nach, ihn gleich durch einen MX640 (Soundkombidecoder) zu ersetzen...


    Hat wer eine Ahnung, oder noch besser ein Video, wie so ein Kran "klingt"
    Das war doch ein Dampfkran - oder?
    Da müsste dann doch eine Dampfmaschine zu hören sein, die jedesmal wenn sich was bewegt eine Dampfschlag von sich gibt .. vermutlich 2-Takter ... und relativ gleichmäßig.

  • Moin Oliver,


    mit Dampfantrieb liegst du schon mal richtig. Den Hinweis dafür gibt der Schornstein der hinten aus dem Dach heraus schaut.


    Such mal im Youtube nach "Steam Shovel". Das sind zwar Bagger, geben dir aber ein Gefühl für den Sound.


    Als Beispiel = http://www.youtube.com/watch?v=ZjGIAe8zUj8&feature=related


    Meistens wurden hier kleine kompakte 2-Zylinderdampfmachinen verbaut die sehr hochtourig laufen und dann mit entsprechender Untersetzung arbeiten.


    Im Falle deines Krans dürften hier wohl 3 dieser Dampfmotoren verbaut gewesen sein. einer zum Drehen, einer für die Seilwinde und der dritte um den Ausleger zu heben oder zu senken.


    Hoffe dir ein wenig geholfen zu haben.


    Gruß, Gerd

    Waldbahner aus Leidenschaft :love:


    Narrow minded and proud of it - Meine Regelspur ist Schmalspur 8o

  • Oliver, Gerd, eigentlich ein wunderbares Sound-Beispiel.


    Was ich aber nicht glaube, dass mehrere Dampfmotoren verbaut sind. Da wird wohl wie allgemein üblich eine große Antriebswelle eingesetzt gewesen sein, auf die mittels Kupplungen die entsprechenden Antriebssysteme ein- und ausgekuppelt werden. Das Gleiche dann jeweils für Vorwärts- und Rückwärtsbewegung mit jeweils einem zusätzlichen Zahnrad drin für die Gegenrichtung. Denn die Dinger hatten allesamt wenig Platz für Kessel, Dampfmaschine, Kohle und Wasser - und das alles in der kleinen Hütte.
    Lasse mich jedoch gern vom Gegenbeweis überzeugen.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Moin,


    ich hab noch mal ein wenig recherchiert und nachgedacht (auweia) :


    Hier zunächst mal ein Video zu den kleinen Dampfmotoren wie sie bei den Auslegern von Dampfbaggern verwendet wurden.


    http://www.youtube.com/watch?v=joK1zG6jwF4&feature=related


    Also gegeben hat es die auf jeden Fall schon mal und recht groß sind sie auch nicht =)


    ABER Bernd hat natürlich recht und für mich als Kenner von Donkey Engines hätte ich ja auch selber drauf kommen können (schäm). Vermutlich ist es wirklich so, daß nur eine Dampfmaschine im Kran läuft die alle Bewegungen antreibt.


    War halt doch schon etwas spät gestern abend... =(


    Hier noch mal nen Tipp zum Thema - die innereien eines "Barnhart - Logloaders" im Modell... Das dürfte so in etwa an das in deinem Dampfkran heran kommen.


    http://www.hartfordpr.com/P2100169.JPG


    Gruß, Gerd

    Waldbahner aus Leidenschaft :love:


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  • Hallo!
    Mir ist da wegen der "Dampfmotoren" noch was eingefallen:
    Wenn nur ein Motor, lief der dann ständig und es wurde nur bei Bedarf die entsprechende Funktion "eingekuppelt"?
    Oder lief auch der Motor nur dann, wenn die entsprechende Funktion eingekuppelt war?


    Der "Klangunterschied" wäre entweder nur ein Siedengeräusch, wie bei einer Dampflok im Stillstand und wenn die Funktion aufgerufen wrid, dann eben das entsprechende "Motorgeräusch" überlagert mit Kettenrasseln, oder Getriebegeräusche, oder eben das Geräusch eines ständig drehenden Dampfmotors und nur beim Abrufen der Funktion dann Zusatzgeräusche...


    Nachtrag:
    Nachdem ich jetzt die Videos gesehen habe, ziehe ich meine Frage zurück ... der Dampfmotor lief offenbar nur mit der entsprechenden Funktion. Das Geräusch erinnert weniger an eine Dampfmaschine, als an einen Presslufthammer ...


    Es tut sich allerdings noch eine Frage auf:
    Hatten die Dinger keine Ausleger? Von wegen seitlichen Kippen ...

  • Moin,


    bei den Dampfbaggern in den Clips spielt sich alles in der Nähe des eigenenen Fahrwerkes ab, da es hier nicht darauf an kam große Strecken zu überbrücken. Von daher reicht der Hebelarm im Regelfall nicht aus den Bagger um zu werfen. Man sieht aber schon deutlich wie der Aufbau wippt und nickt, wenn sich die Schaufel durch den Dreck bahnt.


    Bzgl. der Dampfmaschine ist das eine gute Frage.... Man kann sie bei den Donkeys auf beide weisen Betreiben. Entweder man läßt die Dampfmaschine permanent laufen und kuppelt die Seiltrommeln bei Bedarf zu, oder aber man kuppelt die Seiltrommel im Stillstand und wirft dann die Dampfmaschine an. Gesehen habe ich schon beide Versionen.


    Entscheidens dürfte hier sein wie die Kupplungen aufgebaut sind UND was man mit der Dampfmaschine/Seilwinde/Kranmotor machen will :


    - Normale Rutschkupplungen (Holzscheibe auf Stahlscheibe (z.B.) können ohne Bedenken im Betrieb geschalten werden.
    - Klauenkupplungen hingegen würde ich nur im Stillstand schalten und dann langsam anfahren bis die Schaltklauen eingerastet sind.


    - Geht es nur darum Stämme über den Boden zu zerren, so kann man erst Kuppeln und dann die Dampfmaschine starten.
    - Will man Baumstämme anheben und auf einen Logcar wuchten, so ist es meist sinnvoller die Dampfmaschine permanent laufen zu lassen und die Seiltrommeln nach Bedarf zu bedienen


    - Im Falle des Dampfbaggers, der ja fast ständig in Bewegung ist gehe ich mal davon aus daß die Hauptmaschine durchläuft, um einen flüßigen Bewegungsablauf hin zu bekommen. Was du da so ruppig hörst dürfte der kleine Dampfmotor am Ausleger sein, der nur bei Bedarf geschaltet wird um den Arm mit der Schaufel zu bewegen.


    Unterm Strich vermute ich mal daß der Dampfkran recht ähnlich zum Bagger im Inneren aufgebaut ist.


    Verwirrt genug?


    Wer sich noch mal für das Thema Seilwinde mit Rutschkupplung interssiert kann sich ja noch mal mein Video hier anschauen => http://www.youtube.com/watch?v=wVgPQraFoSk


    Gruß, Gerd

    Waldbahner aus Leidenschaft :love:


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  • Viele Fragen und der Versuch von Antworten.


    Ich bin hunderprozentik davon überzeugt, dass ausgeleierte Kupplungen und Zahnräder auch im Moment der Nichtnutzung so geklappert haben, dass vom einem "Siedegeräusch" wohl nichts mehr zu hören war. Und ich glaube auch, dass dieses Dampfmaschinchen mit Ventil oder Regler oder sonst was recht schnell an- und abzustellen waren. Lief ja mit Sicherheit stets nur in eine Richtung und um wechselnde Füllung hat man sich auch keine Gedanken machen müssen. Gab da nur Laufen oder Nichtlaufen. Möglicherweise war da auch ein Fliehkraftregler im Spiel, der die Ventilöffnung (=Dampfzutritt) lastabhängig (=drehzahlabhängig) steuerte, damit der Bagger-/Kranführer sich ausschließlich um die Schaufel- bzw. Kranarbeit kümmern konnte.
    Aber Zischen beim Dampfaustritt sollte schon vernehmbar gewesen sein, wenigstens im Stillstand, denn diese maschinen hatten zu laufen und es gab kein Heimat-BW oder keinen engine shed für standardmäßige Wartungen. Da war die ganze Einrichtung eben nur so gut, wie es das Ding am Laufen hielt. Gelegentliches Kohleschippen oder Injektorgeräusch geht sicher auch noch, wiederum auch nur im Ruhestand.
    Meines Wissens gab es genügend kleine Kräne, die keinerlei Seitenabstützungen hatten, die also nur mit eigener Last auf den Schienen standen. Die einfachste Steigerungsstufe waren dann die direkte Abstützung auf die Drehgestelle, auch auf die Achslagergehäuse, um die Auflagebreite zu erhöhen und die Federung auszuschalten. Größere Kräne hatten dann natürlich auch quer ausziebare, dann erst ausschwenkbare Seitenabstützungen - aber diese kleinen Dingelchen hatten zumeist keinen eigenen Antrieb und hingen an einer Lok, wurden für jede Positionsveränderung hin und her bewegt und da wäre eine Seitenabstützung ganz und gar hinderlich gewesen. Kommt also alles ganz und gar auf das Einsatzgbiet bzw. eben die zu hebende Lasten eines solchen Kranes an und wie er dazu passend konzipiert war. Aber wie im Bild ohne all solchen Schnick-Schnack, das war schon ok. Man muss dazu sehen, dass sowas oft als Unfall- oder Baukran für Schwellen und Schienen eingesetzt wurde bei der es in erster Linie um Lasten direkt in Gleisrichtung oder den gleisnahen Bereich ging und eher seltener mit einer Querausrichtung des Auslegers. Das solche Dinger auch umgefallen sind, das steht natürlich außer jeder Frage.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


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  • Hallo!
    Ich fasse Eure Infos für mich jetzt einmal zusammen:
    Ständiger Lauf des Dampfmotors - Geräusch ähnlich Shay bei Fahrt.
    Im Stand (gelegentlich) Injektor, Überdruckventil und Kohleschaufeln.
    Wobei - hatten die Dinger nicht auch einen Heizer? Und musste der nicht auch während der Kranbewegung (also zumindest Ausleger/Seil rauf/runter) Kohle nachlegen? Irgenwie muss ja da auch der Druck erhalten bleiben ...
    Also Kohleschaufeln wenigstens in größeren Intervallen auch während der Bewegung (nicht wenn sich das Kranführerhaus dreht).


    Wenn Dreh-, Hebe-, Senkbewegung dann zusätzlich Getriebegeräusche, Kettenrasseln etc.


    Mein Modell wird keine Stützen bekommen - dafür werde ich das Führerhaus an der Rückwand (innen) beschweren - so dass das Ding 200-300Gramm heben kann, ohne zu kippen. Rund 1/4 Kilo packt der Kran - nur muss dann der Ausleger ziemlich steil stehen...

  • Hallo,


    zum Thema Abstützungen: Ich würde sowas am ehesten - vom Hubmoment und Eigengewicht her, bzw deren Verhältniss zueinender - mit einem heutigen Kettenbagger vergleichen. Der hat ja auch keine Stützen aber ein ungefedertes Kettenfahrwerk und ein ganz schönes Gegengewicht, damit kann man schon einiges heben ohne gleich umzufallen. Im Falle des Kranes auf Schienen ist der Dampfkessel schon mal ein Teil des Gegengewichtes, vermutlich sind im hinteren Teil des Oberwagens und im Fahrgestell noch zusätzliche Gewichte eingebaut.


    Zu den Kupplungen ... obwohl es sicher sowas auch gegeben hat, kann ich mir ein sinnvolles Arbeiten mit Klauenkupplungen nicht vorstellen. Da würde man ja dauernd - beim Erreichen des Endpunktes einer Bewegung - in brenzlige Situationen kommen... man kann ja nicht einfach die Kupplung herausreissen um stehenzubleiben; wenn man mit der Dampfmaschine eingekuppelt stehenbleibt muß man dann irgendwie den Antrieb blockieren da sonst die Last die Maschine gegen die Laufrichtung zurückdreht.
    Wir haben vor langer Zeit einen Kranwagen in Reperatur gehabt, der vom Funktionsprinzip her ähnlich aufgebaut war wie ich mir so einen Dampfkran vorstelle...vom Fahrzeugantrieb seperater Dieselmotor im Oberwagen, der einen Getriebekasten antrieb aus dem dann Wellen für die diversen Funktionen herauskamen. Jede Welle hat dann - teils direkt, teils über Ketten - eine Seiltrommel angetrieben, an der eine offenliegende Kombination aus Kupplung und Bremse angebracht war. Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr erinnern wie die Richtungsänderung bewerkstelligt wurde, möglicherweise gab es eine Vorwärts und eine Rückwärtskupplung für jede Funktion. Auf alle Fälle waren die Bremsen aussenliegend mit Bremsbändern, die Kupplungen wahrscheinlich innen mit Backen.
    Den Motor konnte man vom Führerhaus auch langsamer und schneller laufen lassen, vermutlich per einstellbarem Handhebel da die Füsse schon mit der Steuerung beschäftigt waren.


    Wie gesagt, das war vor dreissig Jahren, das gute Ding ( ein Gräf und Stift) ist wahrscheinlich schon lange zu Büroklammern verarbeitet...


    zum Thema Sound im Modell.... wäre es vorstellbar, das man es hinbringt, daß das Dampfgeräusch bei jeder Aufwärtsbewegung des Armes und Hakens lauter wird? das könnte ja per Back EMF beeinflussbar sein, aber geht das auch für zwei unabhängige Motoren? Wahrscheinlich nur mit zwei Sounddecodern?

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