Western Maryland Dairy in Detour, MD in N-Scale

  • Ich möchte ein neues Bauprojekt vorstellen, die Dairy in der Ortschaft Detour in Maryland. Die Sache fing damit an, dass ich zwei Kurvenmodule mit Grundbegrünung und etwas Renovierungsbedarf von einem Fremo-Kollegen übernommen habe und dachte, da könnte etwas mehr drauf sein als Gras und Bäume. Da die Maryland Midland ein beliebtes Vorbild ist, bin ich die Strecke im Satellitenbild entlang gewandert, bis ich zu der schon vom Namen her ungewöhnlichen Ortschaft Detour kam. Dort gab es eine Feed Mill und eben die Dairy. Schön an dem Vorbild ist, dass das Gebäude im 19. Jahrhundert gebaut wurde und heute noch kaum verändert ebendort steht, also bei Modultreffen in verschiedenen Epochen nie fehl am Platze ist. Früher hieß es Fairfield Farms Dairy Cooling Station, später dann Western Maryland Dairy mit Logo von Sealtest statt von Fairfield auf der Fassade. Ich habe auch eine homepage gefunden mit historischen Bildern:
    http://www.wisdomwingsandwar.com/trains/Detour_Cooling.html
    Ich habe gerade noch mal geschaut. Inzwischen gibt es dort sogar Bilder von der Rückseite, die ich noch nicht kannte. Was mir gleich gefiel, war die verblichene Fassadenwerbung. Diese habe ich ebenso wie die Anbauten auf die Zeit etwa um 1950 zurückdatiert. Damals mußte Sealtest recht neu gewesen sein als Schriftzug, darunter sollte aber der Vorgängerschriftzug durchschimmern. Als weitere Voraussetzung habe ich mir vorgenommen, das ganze nur aus Resten, die sich angesammelt haben, zu bauen, im wesentlichen Wandelemente von Cornerstone, Wellblech aus Aluminium und etwas Polystyrolprofile und -platten. Eine Besonderheit stellt der Bahnanschlusss dar, da er einerseits zum Entladen von Milk Cars an der Laderampe dient, aber auch zum Entladen von Kohle für die Eismaschine. Deswegen ist das Gleis als Trestle aufgeständert, die Kohlen konnten direkt in das Untergeschoss zum Kessel rutschen.
    Natürlich war die Vorbildrecherche nicht mit dem Äußeren des Baus beendet, ich wollte auch wissen, was eigentlich im Inneren vorgeht. So eine Eismaschine sieht ein bißchen aus wie eine Dampfmaschine, es gibt auch einen Kessel und in desem Fall außen liegend einen Kondensator. Der zur Straße hin liegende Anbau kam später dazu und enthielt eine Anlage zur Erstellung von Milchpulver.
    Der Bau begann mit einem mock-up, um zu sehen, welche Größe sowohl auf den vorgegebenen Platz passt als auch gut aussieht. Die Komprimierung ist am Ende recht moderat ausgefallen, das Gebäude ist größer als es aussieht. Der eigentliche Bau aus Polystyrolteilen ging recht schnell vonstatten. Schwieriger war die Fundamentierung in dem unebenen Gelände. Ich habe ein passendes Loch in den Gips gesägt und darunter quer ein Brettchen befestigt, auf dem das Gebäude nun ruht. Umgekehrt habe ich das Anschlussgleis erst in der Luft hängend verlegt und dann Stützen in richtiger Höhe zugeschnitten und untergeschoben.
    Die Kleinigkeiten haben wieder Mal länger gedauert als gedacht: Der Schornstein mit den waagerechten Flanschen alle 3 cm, der Wasserturm, der zweite Tank auf dem Dach mit dem kleinen Umgang. Unzufrieden bin ich mit der Aussentreppe zum Obergeschoss, die als Plastikteil zu grob ist. Die werde ich wohl mal durch etwas aus Ätzteilen ersetzen müssen.
    Als sehr einfach hat sich hingegen das Aufbringen der Fassadenwerbung erwiesen. Nachdem ich das Motiv mit den passenden Schrifttypen und Logos in Adobe Illustrator gezeichnet hatte, habe ich einen seitenverkehren Ausdruck in der richtigen Größe gemacht und die Wandfläche weiß mit Sprühfarbe grundiert. Mit Hilfe eines Transferklebers, denn das wollte ich schon lange mals ausprobieren, habe ich dann das Motiv auf die Wand geklebt und nach dem Trocknen des Leims das Papier nass gemacht und runtergerubbelt. Ich war erstaunt, wie fehlerfrei die Übertragung funktioniert, es ging nichts verloren. Die Fehler, die man sieht, habe ich hinterher mit Schmirgelpapier absichtlich hergestellt.
    Was noch fehlt, sind Geländearbeiten, Schotter auf dem Hof, Bäume und Büsche, wohl auch noch das eine oder andere Werbeblechschild, aber ich wollte es gerne vorher fotografieren, bevor alles zugewachsen ist. Es sind nur Handyfotos und das bei lausigem Licht, aber seht selbst den kleinen "Rundgang".
    Grüsse, Peter






  • aber Du hast recht, tausch bitte die Treppe

    Erledigt. Aber so eine Treppe aus geätztem Neusilberblech ist schon fummelig.



    Edit: Eine erste Reaktion will ich dem Forum nicht vorenthalten: Wenn man die Stockwerkshöhe (3,70 m) und damit die Stufenhöhe (35 Stück) nachrechnet (was ich nicht getan habe), stimmen die Stufenhöhen maßstäblich nicht: Die Stufenhöhe ist jetzt umgerechnet etwa 11cm, richtig wären etwa 20 cm bei einer so alten, steilen Treppe. Die Steigung ist ja durch die senkrecht stehenden Treppenpfosten vorgegeben. Da hat N-Detail bei seinen Ätzteilen sich wohl etwas verrechnet. Die Treppe ist somit zu fein. Aber ich lass die jetzt drauf.
    Peter

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