Herpas Schwertransport mit einem WW II Panzer

  • Herpa hat vor ein paar Jahren ein Set herausgebracht. Ein MAN TGX XXL der Schwerlastspedition Steinle aus dem baden-württembergischen Lauingen mit einer Baggerbrücke.
    Beladen mit einem Wehrmachtspanzer des Typs Panzerjäger Tiger (P) „Ferdinand“ (Sd.Kfz. 184).
    Durch Zufall für einen Toppreis bei einem Händler hier gefunden.


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    Die Zugmaschinen der Spedition Steinle fallen durch ihre Lackierung in Metallicblau-Metallicorange und Weiß mit viel Chrom auf.
    hier eine MAN TGX 41.680 mit dem XXL Führerhaus.


    Zur Verladung wurde der nicht mehr fahrfähige Panzer über die Baggerbrücke geschoben, nachdem der vordere Teil des Aufliegers angebolzt ist wird die Baggerbrücke angehoben und die Ketten des Panzers hängen frei, die Wanne liegt während des Transports auf der Baggerbrücke auf.





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    Herpa hat das Set so verkauft, nur, einen Vorbildbeweis gibt es nicht. Kann es ziemlich sicher nicht geben.
    Das Modell bildet die frühe Variante "Ferdinand" (für Ferdinand Porsche) nach, erkennbar am fehlenden MG in der Frontpanzerung.



    Bewusst war nach 1945 nie einer dieser, mit 65 Tonnen auch für heutige Verhältnisse schweren, Panzer mehr in Deutschland.
    Wobei das Modell, gut detailiert aus vermutlich russischer Produktion - da hat Herpa einige Partner -, keinem der zwei erhaltenen Exemplare des Sd.Kfz. 184 entspricht.


    Das Sd.Kfz. 184 wird dem Tiger zugeordnet, das stimmt insofern, das die Wanne den 10 gebauten Porsche Prototypen VK4501 des Tiger I entspricht, das wird beim Blick auf das absolut identische Laufwerk deutlich
    Porsche hatte, in der Meinung das von ihm favorisierte Benzin-Elektro Antriebskonzept für den Tiger würde sich beim Militär durchsetzen, 100 Wannen in Auftrag gegeben. Das Heereswaffenamt aber wollte das klassiche Antriebskonzept der Henschel Konstruktion.
    So waren nach den Prototypen noch 91 der Benzin-Elektrischen Wannen übrig, die etwas umgebaut werden mussten.


    Gebaut wurden 1942/1943 insgesamt 90 Stück des Ferdinand in den Nibelungen-Werken, im österreichischen St. Valentin.


    Die überhastete Indienststellung der Panzer für das Unternehmen Zitadelle, die Schlacht um Kursk" im Juli und August 1943 sowie der dortige offensive Einsatz, dieser schon allein von der Geschwindigkeit defensiven Konstruktion, machte die Schwächen der Konstruktion deutlich.

    • Fehlende Waffe zur Nahverteidigung.

    • Der komplizierte Antrieb mit zwei von je einem Maybach V12 Benzinmotor getriebenen Generatoren und Elektromotoren als Antrieb.

    • Die damit verbundenen Probleme mit der Steuerung.

    • Der Benzinverbrauch von über 1.000 l/100 kml.

    • Die geringe Höchstgeschwindigkeit von maximal 20 km/h, eine Schwäche die für die alle Tiger Konstruktionen gilt: Sehr schwer, zu wenig Motorleistung und deshalb zu langsam.


    Unter anderem Frankreich setzte Tiger bis etwa 1950 ein, auch dort versuchte man mit stärkeren, aufgeladenen Motoren dem Nachteil bei zu kommen. Der Erfolg war mäßig, mehr wie 40 km/h waren nicht möglich.


    Als Waffe war die Konstruktion das was man in dem Fall als "erfolgreich" bezeichnen muss, mehrere hundert sowjetische Panzer und Geschütze wurden von den eingesetzten Ferdinand nachweislich zerstört oder beschädigt.
    Nur, die Schwächen der Konstruktion bedeuteten das viele Ferdinands ausfielen, das Gros musste wegen technischer Probleme aufgegeben werden.


    So steht einer dieser im Spätsommer 1943 aufgegebenen Ferdinand, in einer IMHO etwas abenteuerlichen Lackierung, im Panzermuseum Kubinka, westlich von Moskau. Der bewusst einzig erhaltene Ferdiand weltweit.


    Im Herbst 1943 waren noch 50 vorhanden, 48 wurden umgebaut und bekamen u.a. das MG zur Nahverteidigung in der Frontpanzerung, ab da ist die Bezeichnung "Elefant". Am Antrieb wurde nicht verändert, Einsätze in der Offensive unterbleiben fortan.


    Ein 1944 in Norditalien von der US Army erbeuteter Elefanten gehört zum Fundus des United States Army Ordnance Museum, ehemals im Aberdeen Proving Ground (Maryland), seit 2010 in Petersburg (Virginia). Und der ist der einzig erhaltene Elefant.
    2016 kam dieser Elefant als Leihgabe ins "The Tank Museum" in Bovington / Dorset in Großbritannien, als Teil der dortigen "Tiger Collection".


    Beim Transport von Southampton nach Bovingtion stand der Panzer auf einem Tieflader der britischen Spedition Cook. Der Transport in den USA zum Hafen erfolgte auf einer Baggerbrücke, mit frei hängenden Ketten.


    PS: Im Museum in Kubinka steht das einzig erhaltene Exemplar des 188 Tonnen schweren deutschen Panzerkampfwagen VIII "Maus".
    Die "Maus" in Kubinka ist aus Teilen beider Prototypen zusammengebaut, welche die Rote Armee auf dem Schießplatz Kummersdorf fand. Die Wehrmacht hatte versucht die Prototypen zu sprengen, was nur zum Teil gelang.
    Dort stehen Wanne von 1 + Turm von 2 + seit 2000 Lack wie 2 + innen ist die Maus völlig leer.
    Auch das bewusst letzte Exemplar der sieben 60cm Mörsers Karl, Geschütz VI "Ziu" steht als "Adam", dem eigentlichen Namen von Geschütz I, ebenfalls in Kubinka.

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