Kanada in Spur N

  • Moin Moin,


    Bin jetzt schon ein paar Tage in diesem Forum unterwegs und wollte mich auch mal vorstellen.
    Bin der Christian 38 aus Iserlohn. Da ich seit etwa Weihnachten an einer neuen Anlage am werkeln bin und dafür viel Recherche betreibe bin ich hierüber gestolpert.
    Was gibt es über mich zu sagen...
    Den Modellbahnvirus hab ich schon seit ich denken und laufen kann 8| ganz am Anfang mit den klassischen Metallschienen, danach in K Gleise. Irgendwann war es mir zu teuer (und ich zu Größenwahnsinnig), Lust verloren und alles verkauft.
    Jahre Später hat mir mein Opa seine Arnold Spur N vererbt. Weitere Jahre später war mir N zu klein und mit H0 zweileiter ging es weiter. Bis kurz vor Weihnachten als ich wegen eines ungeplanten Umzuges wieder bei 0 anfangen musste...
    Also mal inne gehalten und hinterfragt was ich wirklich will und kann. H0 schied aus, da mittlerweile eine größtmögliche Realitätsnähe und damit große Radien und Bahnsteiglängen mein Ding geworden sind. Zudem bin ich von den deutschen Herstellern nicht sonderlich begeistert, Preise und vor allem die immer noch häufigen Pizzaschneider Schrecken mich da ab. Und dies ewige Epoche 3 Ding konnte ich nicht mehr sehen, mit der mir Loktechnisch besser gefallenden Epoche 2 hab ich so meine Politischen Probleme...


    Zufällig bin ich dann auf eine Amerikanische Anlage gestoßen. Gefallen hat mir das Thema schon immer, aber mich wirklich damit auseinandergesetzt hab ich nie. Und wie das dann so ist, einfach mal geschaut was man für Modelle bekommt und ob das Zubehör gut zu bekommen ist. Dabei raus kam, dass ich mich bei amerikanischen Herstellern wohler gefühlt habe als bei den deutschen. Und da ich seit langem Fan von Modulen und Segmenten bin nahm die Idee Formen an. Herausgekommen ist eine in kleinen (max. 60cm langen) Segmenten gebaute eingleisige Strecke mit einem möglichst großen Bahnhof. Diese kann dann in meiner kleinen 2 Zimmerwohnung aufgebaut und auch verstaut werden. Dadurch habe ich die Möglichkeit 2 Zimmer zu benutzen und eine gesammtlange von etwa 7 Metern zu erreichen. Mit 2 großen 180 Grad Kehren dürfte die gesamte sichtbare Streckenlänge bei etwa 15 Metern liegen.
    Die Segmente verfügen über eine 2.Ebene auf der die Züge über Gleiswendel in den Schattenbahnhof, ggf. auch ein Fiddleyard einfahren können.
    Bei Gelegenheit versuche ich den Gleisplan hier zu zeigen.


    Mit Kanada betrete ich viel Neuland und muss (te) mich viel einlesen. Daher auch die Anmeldung hier. Grade die Fachbegriffe, Signalisierung, Beschilderung und die Vorgehensweise des Vorbild muss ich noch in vielen Punkten lernen. Eine eingleisige Strecke nach Vorlagen des Vorbild nachzubauen ist nicht sonderlich Schwer, und da bin ich auch schon dabei, allerdings komme ich jetzt an den Anfang des Bahnhofes und davor würde ich gerne noch mehr über das Vorbild erfahren. Zeitmäßig bleibe ich in der Gegenwart.


    Ich hoffe, dass ich hier einiges lernen kann und freue mich über den Austausch von Erfahrungen.


    Gruß Christian

  • Sehr schön ein N-Jünger mehr ...
    Willkomen Christian,


    klingt nach einem ehrgeizigen Projekt. Zeig doch Bilder von deinem Plan oder dem Baufortschritt...


    Visuelle Berieselung kommt immer gut an :D


    Bei N und Kanada kommt mir Columbia and Western Railway von Mark Dance in den Kopf. Habe aber leider keinen Link zur Hand.

  • Hallo Christian,


    zum Anfang trenne Dich von Deiner europäischen Vorstellung von Bahnhof und freier Strecke. Um es einfach zu halten, es gibt bei der kanadischen (US-) Bahn zwei grundlegende Dinge zu unterscheiden, es gibt Main Tracks (Hauptgleise) und Non Main Tracks (Nebengleise). Die Begrifflichkeit Station (betrieblich) ist nicht mit dem deutschen Bahnhof zu verwechseln, sondern ist ein mehr oder weniger räumlich umrissener Punkt auf dem Main Track um Bereiche für Fahrerlaubnisse zu umgrenzen. Das kann ein simples Schild im Nirgendwo oder auch eine Siding (Ausweichstelle) sein. Der Yard ist auch kein Bahnhof nach deutschem Sinn, sondern eine Ansammlung von Nebengleisen. Begrifflich bleib ich jetzt mal kanadisch. Grundsätzlich bewegt man sich auf den Main Tracks nur mit einer Erlaubnis vom Dispatcher. Dazu gibt es zwei Verfahren. CTC - Centralized Traffic Control: Fahraufträge werden durch Signale übermittelt. OCS - Occupancy Control System: Fahraufträge werden über (Achtung deutsch umklärt) schriftliche Befehle (meist über Funk übermittelt) erteilt. In OCS Gebieten können auch Signale (ABS - Automatic Block System) installiert sein. Sie dienen der Heraufsetzung der Zugfrequenzen ohne den Kommunikationsaufwand zu erhöhen. Achtung! diese Signale zeigen nur an ob ein vorausliegender Blockabschnitt frei ist und man einem gegebenenfalls vorausfahrenden Zug folgen kann. Es ersetzt nicht den schriftlichen Fahrauftrag, Fahren Sie von ... bis ... . Auf Non Main Tracks bewegt man sich in der Regel auf Sicht (wie Rangieren im deutschen). Den Übergang vom Main Track zum Non Main Track kann man durch Signale angezeigt bekommen, Zeichen (wie zum Bespiel das ,,YARD LIMIT'' Zeichen) oder natürlich den Auftrag durch den Dispatcher. Noch etwas zum Yard. Wenn der Yard groß genug ist, kann es eigene Dispatcher geben, die den Verkehr im Yard regeln. Regelung zu den Yards und zu Anschlussgleisen sind in den Mitarbeiterfahrplänen bekannt gegeben.


    Frei zugänglich, ganz unten das PDF zum Download, die Canadian Rail Operating Rules mit allen Signalen: Canadian Rail Operating Rules
    Die Regeln sind, anders als in den USA, für alle Bahnen in Kanada vereinheitlicht. Örtliche besondere Handhabungen sind dann in den Time Tables für die unterschiedlichen Strecken geregelt.


    Gruß

  • Huhu,


    Danke euch für die guten Tipps, habe tatsächlich einiges dazu gelernt und festgestellt, dass ich mit dem was ich vorhabe gar nicht so falsch liege.


    Es scheint sehr interessant zu werden, lese mich grade in die Signaltechnik ein. (Gleichzeitig frischt man dabei sein Englisch wieder auf.) Denke, ein paar Signale werden auf jeden Fall drauf kommen, muss da allerdings noch etwas weiter lesen um auch die richtigen Signalbegriffe zu verwenden.


    Hier mal mein YouTube channel, alles zum Thema British Columbia Nscale:

    Danke, da werd ich bissl was zu gucken haben, auch dein Thema hier wird mich wohl länger wach halten.


    Und auch die anderen Links, PDFs und Erklärungen rund ums Thema, das ist klasse.



    Da die Frage nach dem Gleisplan gestellt wurde, hier ist er:



    Hier etwas besser zu erkennen:





    Muss allerdings dazu sagen, es ist nich unbedingt ein fester Plan, sondern eine grobe Vorgabe. Die Länge wird um die 7 Meter liegen, die Breite etwa bei 2 Meter. Da ich in kleinen Segmenten baue, muss ich bei den Weichen ggf. ein paar Anpassungen vornehmen.


    Mit den Idustrial Tracks bin ich mir auch noch nicht so sicher, da hier noch nicht feststeht was für Betriebe das werden (bis auf die Spedition, bin halt Brummi Fahrer)
    In der Überlegung ist, evtl ein Grain elevator zu bauen, dazu muss aber das Gleis deutlich länger werden.


    Links und rechts geht es dann in einem r 80cm Bogen 180Grad zurück, etwa 1,20 Meter gerade und dann folgen die Gleis Wende um die Strecke in den unteren Bereich zurück zu führen. Hier dachte ich an r 45cm, mehr gibt der Platz bei mir nich her. Unter dem Bahnhof kommt ein Shb, da bin ich noch am überlegen einen Mix aus Shb und Fy zu bauen. Muss halt alles Segment mäßig planbar sein.


    Bissl was gebaut hab ich auch schon:



    Fehlt natürlich noch der Bewuchs und das Flussufer im Vordergrund. Aktuell bin ich hiermit beschäftigt:





    Das wird die linke 180 Grad Kurve. Hab also noch paar Meter bis zum Siding und damit Zeit mich einzulesen.


    Soweit erstmal, Gruß Christian

  • Hallo Christian,
    zuerst mal ein dickes Sorry dass ich im Stummiforum nicht mehr geantwortet habe. Ich bin dort nich überaus aktiv...
    Ich sehe dass du dich bereits in die Materie eingearbeiter hast und auch dein Gleisplan schon viel "amerikanischer" wirkt. Der Unterbau wirkt auch solide und gut durchdacht!


    Kleine Anmerkung noch von meiner Seite, weisst du schon genau welche Industrien du darstellen willst? Welche Waren werden dort umgeschlagen.
    Und noch eine ganz wichtige Frage. Rangierst du lieber oder fährst du lieber?
    Ansonsten bleibt nur eines zu sagen, willkommen im Forum :)

  • Morgens,



    Danke für den Plan :
    Verständnis Frage : Gelb - Mainline ? Orange - Siding ?
    Wirkt ziemlich Statisch, Auf 7m 3 Yard Gleise ? oder ist das Grüne als Umfahrung gedacht ?
    Das Gebaute sieht solide aus, wie ist dein Plan an das Gleis im Tiefgeschoß zu kommen falls mal etwas klemmt ?

    Genau, gelb die Mainline Orange das siding. Grün dachte ich damals als Gleis für den spärlichen Personenverkehr, wobei mir heute klar ist, dass das Gleis Verschwendung ist und die Station eher direkt an der Mainline liegen sollte.


    Hab auch schon wieder eine Verbesserung im Kopf, je mehr man sich mit dem Vorbild beschäftigt, desto klarer wird die Vorstellung.
    Die Segmente sind schräg von unten zugängig, habe auf der langen Seite die Seite Bretter 2 cm höher gesetzt, das reicht als Eingriff wenn die Stützen dran sind. Beim Shb, werde ich die Seiten noch höher setzen, dann gibt das da auch keine Probleme.


    Das kann ich gut verstehen, Stummiforum scheint man gut aufgehoben bei Märk*** Epoche 3...


    Bei den Industrien ist die Spedition sicher. Mit Krananlage zum Be und Entladen von einzelnen Containern oder Auflieger. Ein Grain elevator liegt ebenfalls sehr hoch im Kurs. Evtl Papierfabrik wobei da nur der WE und WA abgebildet werden könnte, diese Fabriken würden schon als deutsches Fabrikat jeden Rahmen Sprengen.


    Rangieren oder Fahren. Eigentlich beides, vor allen da mein Sohn ebenfalls das Virus hat. Wobei rangieren bei mir nicht bedeutet irgendwelche verrükten knobeleien zulösen, sondern auch einfach gehalten werden kann. :D

    Die Schwierigkeit beim Gleisplan war gewesen, dass die Wohnung noch nicht ganz fertig war und ich die Segmente über 2 Räume durch die Tür bauen wollte. Daher ist der Plan auch mehr Schematisch geworden. Wenn ich nachher Zeit finde versuche ich die tatsächlichen Abmessungen in Verbindung mit einem möglichem Gesamtkonzept als gereifteren Plan zu zeichnen.


    Gruß Christian

  • Von welcher Region Kanadas reden wir eigentlich? Hast du da konkrete Vorstellungen? Ich lese da von Container bzw. Grain Elevators. Die großen Container Terminals liegen eher an den Küsten, sowohl West- als auch Ostküste und die Getreideverladungen im mittleren Kanada beginnend ab Alberta und Saskatchewan.


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    Die Gegend soll im nördlichen Alberta liegen, im nördlichsten Getreideanbaugebiet. Nordöstlich von Edmonton. Bei Grimshaw gibt es tatsächlich einen Elevator. Dort als Fiktive Nebenstrecke oder Kleinstadt an der Mainline.
    Es soll kein großes Terminal werden sondern ein lokales, bzw, die Möglichkeit bestehen Container und Trailer zu verladen. (Neben dem normalen Umschlag Lkw Zug)


    Gruß Christian


  • Hallo Christian,


    den Umschlag von Containern und Trailer im "ländlichen Raum" kannst du gut mit einer Betonfläche und einem Lifter nachempfinden. Zum Beispiel der Taylor Reach Stacker. Google mal danach.
    Viel mehr brauch es da nicht.


    Gruß

    Danke dir, an so einen Stacker hatte ich auch schon gedacht. Hab die berufsmäßig selbst Erlebt. Brauchts keinen Kran und mit Zurüstgeschirr kann der sogar ganze Trailer umsetzen. Somit die deutlich bessere Lösung.

  • Ich persönlich finde den Plan irgendwie europäisch langweilig. Es geht jetzt nicht darum, mehr unter zu bringen, aber betrieblich ist der zu öde. Mir persönlich fehlt im Bahnhof noch die eine oder andere Gleisverbindung. Für jeden Gleiswechsel musst Du immer bis zum rechten oder linken Ende fahren, was Zeit kostet und im Zweifelsfalle Gleise blockiert, die evtl für andere Zugbewegungen benötigt werden.

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
    ________________________________________________


  • Sooo,


    Jetzt habe ich mich heute Nachmittag einmal ganz ausführlich mit der Thematik des Bahnhofs beschäftigt. Zuerst habe ich mir mein Betriebskonzept überlegt. Dies sieht vor dass die Mainline hier ein Siding bekommt zum überholen oder kreuzen. Eine kleine Station stellt den sehr seltenen Personenverkehr sicher. Dieses wird direkt an der Mainline auf der linken Seite stattfinden.
    Danach habe ich überlegt was ich an Anschlüssen benötige um einen Grain Elevator, eine Papierfabrik und eine Spedition zu realisieren. Das ganze berücksichtigt die Gegebenheiten, insbesondere die Tür, durch welche das Layout führt.
    Herausgekommen ist ein Plan, welcher etwas größer als der ursprüngliche geworden ist. Damit ist auch klar dass, sofern ich ihn umsetzen, die Bauzeit deutlich länger wird. (und teurer)


    Ich habe den Plan in 2 Hälften erstellt, zum einen umnicht den Scarm Key kaufen zu müssen und zum anderen lassen sich 7 Meter sehr schlecht darstellen. Einige Gleise habe ich eingefärbt um zur Bedeutung etwas schreiben zu können.
    Also dann ma los...



    Und die Erklärung dazu:


    Gelb ist die Mainline, Orange das Siding.
    Blau sind die Gleise der Spedition. Die Idee mit den Stacker gefällt mir super, daher wird es dort hauptsächlich Betonfläche, Stacker, Container,und Trucks geben.


    Grün ist die Holzanlieferung für die Papierfabrik. Denke dass hier Bagger mit Greifern zum Einsatz kommen, welche das Holz, was meist in relativ kurzen Stücken geliefert wird abladen.
    Lila sind unten das Gleis auf dem die Natronlauge und andere Chemikalien entladen und Abfallprodukte zur Weiterverarbeitung beladen werden. Das obere Gleis stellt eine Reserve für die Tankwagen dar.


    Gehen wir zur anderen Seite:


    Noch eines vorweg, ich habe die Gleise in einer leichten S Kurve verlegt, dadurch habe ich in beiden Räumen ein wenig mehr Platz.


    Hier bedeutet das hellblaue Gleis das Ladegleis für die Papierfabrik. 2Gleisig um ein paar Waggons abstellen zu können und auch flexibler zu sein falls mal Maschinen Teile per Bahn kommen. Der Eingleisige Teil wird in einer Halle sein, Papier mag ja bekanntlich kein Wasser und die genannten Maschinenteile in der Regel auch nicht.


    Das Rosa Gleis ist mein kleiner Lokschuppen, den ich von Opa geerbt habe. Man könnte ja so denken dass er aus alten Zeiten dort geblieben ist. Vlt. Passt da ja ein Snowplow rein.
    Dunkelblau daneben ein einfaches Be und Entladegleis. Vlt wenig benutzt, mal schauen.
    Hellgrün ist das Gleis für den Grain Elevator. Er bekommt oben ein eigenes Ausziehgleis. Dunkelgrün daneben ein Abstellgleis.
    Braun ist das allgemeine Ausziehgleis.


    Bedient werden die Anschlüsse nur über diese Seite.


    Kurz vor der Kurve ist dann auch der Bahnsteig für die Passagiere.


    Der Plan bedeutet natürlich einiges mehr auch an Gebäuden, welche ich mir allerdings selber bauen möchte. Die Bauzeit würde sich im Gegensatz zu dem alten Plan um einiges verlängern. Wobei ein Layout ja eh nie fertig ist.


    Hab jetzt mal versucht alle Betriebssituationen durch zu spielen, unter der Voraussetzung dass das Güteraufkommen bei einem, höchstens 2 Zügen täglich liegt und komme danit gut klar.
    Bin allerdings offen für Anregungen und offensichtliche Fehler.


    Gruß Christian

  • Hmm....
    außer das du einen Bogen eingebaut hast und die Anschliesser etwas auseinandergezogen sind, was ist anders geworden ?
    Warum legst du den Yard nicht auf die obere Seite von der Mainline und die Anschließer unten ?
    Oder Mainline nach unten / Yard und Anschliesser an die Kante ?


    Wie Tief wird das ganze eigentlich?
    just my2 cent.

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