Preise und Qualität

Nur eine Anmerkung, einiges wurde schon vorher geschrieben.

Vor ein paar Jahren gab es von den Herstellern diverse Mitteilungen da die Produktionskosten in Fernost massiv angezogen sind. Dazu gab es hier auch eine Diskussion. Das sollte man grundsätzlich im Hinterkopf behalten.

Diese Kostensteigerung hat bei Roco zur Verlagerung diverser Montagen nach Vietnam geführt.

Die Situation in China, ist nun einmal das Hauptproduktionsland, ist heute so das die Hersteller auch kapiert haben was sie nehmen können, inkl Arbeitern die deutlich andere Löhne wie vor 5 Jahren bekommen, da sind auch die Ansprüche an den Lebensstandard andere.

Dazu sind Produktionsbetriebe weggefallen, bzw haben sich umorientiert und produzieren jetzt z.B. Autoteile.

Man kann sagen es herscht ein sehr kapitalistischer Kommunismus .

Chinas Staatschef Xi gilt übrigens als Anhänger von etwas, was die Sowjetunion schon vor über 60 Jahren auf den Schrott brachte: Stalinismus!

prich: Die Auftraggeber, egal wo und für was, müssen bezahlen was gefordert wird oder sich Alternativstandorte, siehe Roco, suchen.

Dazu kommt das die Spritzformen zwar mit Sicherheit z.B. Horizon oder Atlas gehören, aber bei den Herstellern in Fernost im Formenlager liegen. Wie einfach das ist die zu holen dürfte von Einzelfall abhängen.

Wie dann Horizon oder Atlas kalkulieren können oder müssen ist der nächste Schritt.

Klar frag ich mich auch wenn die x-ste Auflage von Athearns H0 Bethgon erscheint wie der Preis sich entwickelt hat.

Selbst die Herstellungskosten für eine absolut hochwertige und langlebige Form vorausgesetzt, bei sehr hoch fünfstelliger oder eher sechsstelliger Auflage, sind die doch heute nahe 0.

Andererseits hab ich auch schon US Modellbahn gemacht wie der Dollar 2004 gut 1,37 € kostete. Auch nicht witzig.

Und wo die Preise durch Zölle o.ä. hinsteuern, durch die geniale Politik, man könnte auch Herumwursteln sagen, in Washington DC, ist die nächste Unabwägbarkeit.

Frank hat den Finger drauf - es ist nun mal systemimmanent , daß die Preise nach und nach steigen. Aber zum Beispiel die Kosten einer Firmenübernahme mal eben schnell auf den Kunden umzulegen, ist alles andere als nett.

Wie schon gesagt , auch wenn Kato nunmal in erster Linie auf Reisezüge festgelegt ist und die Detaillierung der Loks in den letzten Jahren nicht wirklich verbessert wurde - für mich bleiben sie die Nummer eins: gut detaillierte Modelle , absolut alltagstauglich und robust , mit super Fahreigenschaften und zu einem fairen Preis - der auch nur in einem vertretbaren Rahmen angehoben wurde. Was leider fehlt, sind mal echte Neuentwicklungen aus dem Güterzugsektor (ich denke da z.B.an eine SD70ACu auf Basis der SD80/90 oder eine SD50/60/60M - da die Modelle von Atlas ja nun mal immer noch nix taugen).

Thema Atlas: die Wagen wurden zwar teurer, aber im Rahmen - und sind super detailliert. Schade , daß die von BLMA übernommenen Modelle enorm verteuert wurden. Die Loks...na ja . Sachen,die eigentlich seit vielen Jahren Standard sind ,sucht man teilweise vergeblich - wie ditch lights (B40-8/W) oder bündig eingesetzte Fenster (SD50/60/60M).

Thema Athearn : Loks in Fantasiefarben für teuer Geld , ehemalige Roundhouse-Wagen für noch teurer Geld - muss sowas sein? Die neuen Kesselwagen sind ok - wenn gerade mal nix verzogen ist (und das Material lässt sich nicht richten !) - und keine Kleberspuren dran sind. Die Dampfloks sind zwar teuer, aber sollen gut sein - kann ich nicht beurteilen, ich habe auch schon die gegenteilige Meinung gelesen.

Auch ganz groß: Walthers - die well cars sehen genauso Sch... aus wie vor 20 Jahren (sandkastengeeignet) , kosten inzwischen aber auch das Doppelte

Für mich bleibt als Fazit eigentlich festzuhalten , daß die Produktion in Fernost gescheitert ist - ich habe zuviele Modelle gesehen , die im Detail Mängel aufgrund der Verarbeitung aufwiesen - wie eben verzogene Teile oder Kleberspuren - und das alles für viel Geld. Ich würde mal stark vermuten , daß bei Produktion in den USA selbst (oder eben in Japan) , die Preise auch nicht viel höher wären...aber die Qualität besser .

Die Preise haben schon angezogen, da stellt ich mir bei Bestellungen schon des Öfteren die Frage: "Soll ich soviel Geld dafür hinlegen?" Anderseits ist es ja nicht so wie beim tanken, wo man jede Woche den Geldbeutel bluten lässt. Das Thema Qualität ist wie Lotto spielen, nur umgekehrt.Wenn nix is haste Glück wenn ja mussde schaun wie mans geregelt bekommt. Bei ner sd70ace von Athearn hat ein radiator fan gefehlt, dachte erst der hat sich gelöst und liegt irgendwo innen drin. Nix da, war nicht dabei! Hab mich mit athearn in Verbindung gesetzt, die Problematik erörtert und tatsächlich ca. 4 Wochen später kam ein Brief mit einem Lüfterrad.

Da war ich schon positiv überrascht, hatte Ich gar nicht mit gerechnet.

Doch, doch bei Athearn ist der Service noch einigermaßen vorhanden.

Bei Walthers eigentlich auch. Da nervt eher das die Vorbestellungen nicht mehr erfüllen können.

Atlas konnte das mit Service früher mal ziemlich gut, seit ein paar Jahren ist das ziemlich gen Null gegangen.

Ich kann verstehen wenn die Hersteller nach einer gewissen Zeit keine Spareparts für ein Modell mehr haben, was mich da halt schon wundert sind Aussagen das - trotz vollmundiger Garantieankündigungen - Teile die mal bei der Montage falsch oder fehlend montiert wurden schon zwei Wochen nach Auslieferung, bzw grundsätzlich nicht erhältlich sind.

was die Preise im Vergleich zur Qualität angeht, muss ich sagen ist das zu einem gewissen Grad gerechtfertigt. Einen accurail Bausatz der von den Details und Anbauteilen her ziemlich recht schlicht ist zusammen zu bauen ohne sichtbare Klebestellen zu hinterlassen, fordert schon ein wenig Zeit und Geschick. Schaut man sich nun einen fertigen Wagen an, ich nehm mal als Beispiel einen BN R70-15 reefer von intermountain. Da ist dann schon einiges mehr zu tun.

Ich denke, muss sich vergegenwärtigen, dass der größte Kostenanteil nicht in der Produktion der Teile liegt, sondern in der Montage, der Lackierung, der Bedruckung. ScaleTrains hat zwei Videos produziert, die den ganzen Entstehungsprozess zeigen. Leider ist bisher nur der zweite Teil erschienen, den ich bereits an anderer Stelle verlinkt hatte:

Im Kommentarbereich zum verlinkten Video wird ST aufgefordert, die Produktion in die USA zurückzuholen. Die Antwort von Shane Wilson, President ScaleTrains: MADE IN THE USA? As much as we’d like to manufacturer model trains in the United States, the economics do not make this feasible. As you’ll see in this video, each model is hand-assembled often from hundreds of individual parts. We’re not saying American workers can’t build model trains. We’re saying model trains manufactured in the USA would cost much more than most customers would be willing to pay.

Wenn die Produktion wirklich in die USA zurückgehen soll, so würde das wirtschaftlich nur mit gering detailierten Loks und Waggons gehen. Ob die Qualität besser wäre? Ich würde es bezweifeln, denn Qualitätssicherung kostet Geld und das in den USA mehr als China. Zudem werden für diese Arbeiten bestimmte Fähigkeiten und Mentalität erforderlich sind, die in den USA sicherlich erst erworben werden müsste. Auch China musste erst eine Lernkurve durchmachen.Oder ich erinnere an die frühen koreanischen Brass Loks.

Wenn wir den derzeitigen Detailierungsstandard behalten wollen, sollten wir nicht auf eine Rückführung der Produktion in hoch industrialisierte Länder hoffen.
Gruß, Volker

Quote from espee

Wenn wir den derzeitigen Detailierungsstandard behalten wollen, sollten wir nicht auf eine Rückführung der Produktion in hoch industrialisierte Länder hoffen.

das sehe ich genauso.

Ähnliche Aussagen wie von ST gibt es auch von fast allen anderen Herstellern.

Die gerne angeführte Ausnahme Kadee hat m.E ein komplett anderes Geschäftsmdell (wenige Wagenmodelle, Querfinanzierung über das Kupplungsgeschäft).

Dass auch bei der Fertigung in China sehr hohe Qualitätsansprüche befriedigt werden können, zeigen in HO Hersteller wie Tangent und Moloco.

Die Qualitätsthemen bei IM oder Walthers gab es schon bei der Fertigung in USA, Dänemark, Österreich...

was haltet Ihr eigentlich von rapido trains? Persönlich finde ich dass die Modelle, ob jetzt Lok oder Waggons einen hochwertigen Eindruck machen. Allerdings sind die Preise doch leicht übertrieben.

Was meint ihr?

Ich kann bei Rapido Trains nur für H0 sprechen und war von der Conrail RS11 enttäuscht. Die Lok war nicht Conrail blue, sondern eher Schlumpfblau und dann auch noch unterschiedlich zwischen Aufbau und Walkway. Die Details waren sehr gut und das Gehäuse auch sehr gut vom Spritzguß her.

Für über 400€ erwarte ich eine exzellente Lackierung in passenden Farben. Leider war das nicht gegeben und die Lok ging zurück zum Händler.

Hoffe sie versauen nicht die MBTA Comet Cars ...

Ansonsten finde ich Preisdiskussionen müßig. Modellbahn war noch nie ein billiges Hobby und wenn mir ein Modell mißfällt vom Preis-Leistungsverhältnis, dann kaufe ich es eben nicht, aber das ist kein Grund pauschal einen Hersteller zu verunglimpfen.

Ich habe den Rapido TurboTrain in VIA Gelb.

Gab ein paar Mängel (Kleberflecken etc.) die aber sehr schnell geklärt wurden.

Der Megamangel ist die Überdetailierung an den EInachslaufwerken zwischen den Wagen. Statt kontaktsicher viel zu filigran.

Quote from bf

und BLI welche ihre Produktprobleme bei Lokomotiven einfach totschweigen und ignorieren.

Wenn man bei den Kato-Loks ein bißchen weiße Farbe an den Handrails und Aufstiegen ergänzt und noch eine Sonnenblende übers Seitenfenster pappt sieht man aus einem halben Meter Entfernung die Unterschiede zu Scaletrains nur wenn man weiß auf was man schauen muss oder nach längerem Hinschauen.

BLI : bei meinen beiden AC6000 aus der ersten Bauserie waren beim ersten Versuch , die Adresse zu ändern , die Decoder abgeraucht - mit Schraddels fachkundiger Unterstützung und ein bisschen email-Verkehr gab´s zwei neue Decoder-komplett kostenlos !

Kato : genau so isses !

Was nutzen superdetaillierte Modelle, die nicht fahren ? Oder die so empfindlich sind, daß dann doch nur für die Vitrine taugen ?

Was nutzen mir persönlich wunderbar gemachte Wagen , wenn sie am Ende so teuer sind , daß ich sie mir dann doch schweren Herzens verkneife ?

FVM : Stimmt , ganz vergessen - finde ich auch eine super Lösung. Nur schade , daß bei FVM , ähnlich wie derzeit auch bei Intermountain irgendwie komplette Funkstille herrscht...

Quote from bf

Markus, wo wurde ein Hersteller verunglimpft?

Gruß

Frank

Zitat von "Der Kutscher"

Das nenne ich mal Gewinnmaximierung !

Mein Fazit : Athearn N = und zwar ein maximaler Haufen davon !

Quote from Orange Blossom Special

was haltet Ihr eigentlich von rapido trains? Persönlich finde ich dass die Modelle, ob jetzt Lok oder Waggons einen hochwertigen Eindruck machen. Allerdings sind die Preise doch leicht übertrieben.

Die Realität kann den Anspruch, den man an sich stellt nicht unbedingt immer erfüllen. Das heißt die Modelle sind genauso wenig frei von konstruktiven Macken, Fehlern in der Interpretation des Vorbilds und leider in letzter Zeit öfteren qualitativen Mängeln. Ich will die Modelle nicht schlecht machen aber die Firma serviert halt auch nur eine Mischkost wie alle anderen. Ich verspeise sie halt, weil sie in mein Beuteschema passt. Was bei Rapido gut zu funktionieren scheint ist der Kundenservice. Meine Erfahrungen aus der Vergangenheit waren sehr gut. Mal sehen, was meine neuerliche Hilfesuche bringt. Zum Thema Preise, ich beziehe fast ausschließlich direkt von kanadischen Händlern. Vor allem als Rapido noch identische USD und CAD Preise hatte, war das eigenlich geboten. Die Preise bei deutschen Händlern leiden unter der Bepreisung in USD und der geringen Händlerrabatte, die Rapido gewährt.

Es ist halt leider heute so, dass es scheinbar nur noch Wundertüten gibt. Meine letzten zwei Athearn Genesis Modelle waren solche, äußerlich tip top in Ordnung, gerade Geländer, seidenweicher ruhiger Lauf