Hallo
Wie ich bereits in einem anderen Thema erwähnt habe,("Lieferverzögerungen") ist der Big Boy 4014 von Athearn Genesis bei mir eingetroffen.
Als Augen-und Ohrenzeuge der letztjährigen Jubiläumsfahrt hatte ich natürlich große Erwartungen in das Modell gesetzt.
Für mich als Analogbahner habe ich die entsprechende Ausführung gewählt.
Mit meinem umfangreichem Bild-und Video - Material wäre die Soundausführung ohnehin nur 2. Wahl gewesen,
weil selbst der beste Tsunami Sound nicht an das Vorbild heranreichen kann.
Wer es sich bequem machen will und meinen ausführlichen Text nicht lesen möchte, dem sei jetzt schon gesagt, dass ich von dem Modell absolut begeistert bin!
Verpackung: das Modell kommt in einer repräsentativen Verpackung ,Lok und Tender befinden sich in jeweils einer Blisterbox ,
die beide von einem festen Schaumstoff umgeben sind .
Nur ein einziges Steckteil ist am Tender anzubringen .In seiner Umverpackung befinden sich auch einige Zurüstteile , die man eigentlich für einen Kohlentender bräuchte.
Dieses Detail und die Explosionszeichnungen lassen erahnen, dass der Tender im Baukastensystem konstruiert wurde.So kann Athearn mit nur einem geringen Mehraufwand
an Teilen sämtliche unterschiedlichen Tender der geplanten Ausführungen zusammenbauen.
Außer der 4014 noch alle in den USA als Standloks vorhanden Big Boys (6) sollen nach und nach angeboten werden.
Optik: die ist m.E.hervorragend gelungen.Besondere Bemerkung verdient die originalnahe Gestaltung der diversen Oberflächen..Der größte Teil des Kessels ist wie beim
Vorbild(„ wir wollten die Besonderheit der Maschine hervorheben“,so der Kommentar, den mir Ed Dickens während eines Gesprächs abends in Rock Springs dazu abgab) ist
hochglänzend lackiert wie die Glanzbeblechung beim Vorbild.Auch die Tenderseiten sind richtigerweise glänzend ausgeführt.Vorderer Kesselteil und die Brennkammer
sind deutlich dunkler als man es von bisherigen Big Boy Modellen gewohnt war,.
Deutlich zu erkennen auf einem Vergleichsbild ,wo ich meinen Rivarossi Kohle Big Boy und den neuen Athearn hintereinander gestellt habe.
Lok und Tender werden miteinander gekuppelt durch eine Kuppelstange , die lokseitig in einer Kulissenführung endet(und damit in Bögen ausschwenkt) und tenderseitig
mit einer halseitig offenen Kralle eingerastet wird, wo sie dann in Bögen eine Drehbewegung macht.
Zudem sind Lok und Tender durch eine vieladrige Kabelverbindung hochflexibler Litzen verbunden,.Tendersseitig wird ein Stecker eingerastet ,was mit einer
Pinzette erstaunlich problemlos funktioniert.Falsches Einsetzen unmöglich wegen unterschiedlicher Dicke des Steckers ober-und unterhalb der Pins.
Elektrisch ist das Modell so konstruiert, dass die Lok ohne den Tender nicht fährt.
Frontscheinwerfer und Tenderscheinwerfer leuchten mit der Fahrtrichtung(weiß) ,die beiden Nummernschilder vorne am kessel immer (gelblich)
Antrieb:wie bei einer Drehgestellmaschine. Motor mit 2 hinreichend dimensionierten Schwungmassen(dazu später mehr),Doppelkardanantrieb auf zwei Getriebetürme.
Jeweils eine Achse pro Getriebeblock ist direkt angetrieben,Die übrigen werden durch die Kuppelstangen mitgenommen.
Dass sich dieses Antriebskonzept bei entsprechender Qualität der Teile über viele Jahre bewähren kann,zeigt mein Big Boy von Rivarossi,
der nach Umstieg auf Märklin Haftreifen nun schon einige Jahre nie Probleme gemacht hat.
Bei Atheaern ist,unüblich für US-Modelle, die Antriebsachse des hinteren Getriebeblocks mit Haftreifen auf beiden Rädern ausgerüstet.
Aber auch das hat seine (postiven)Auswirkungen.
Stromabnahme:je 8 Räder beider Seiten(vier an der Lok, vier am Tender) sind mit Radinnenschleifern ausgerüstet.
Ob weitere Räder,z.B.über Halbachshalterungen ,zur Stromabnahme herangezogen werden, konnte ich aus den zugegeben hochkomplexen
Explosionszeichnungen nicht ersehen.Das sollte aber kein Thema sein, die Stromabnahme erstreckt sich von der ersten Vorlaufachse bis zur
vorletzten Tenderachse .
Zwei Seuthe Nr.9 sind für die Analogversion vorgesehen.Es wird in der Anleitung ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man sie nicht
"leer" fashen soll wegen der Hitzegefahr für das Gehäuse .Ist aber für mich ohnehin kein Thema ,den "Siff" durch die sich ausbreitende
und wieder kondensierende Dampfflüssigkeit möchte ich nicht an so einem "edlen" Modell haben.
Fahreigenschaften das analoge Modell wiegt fast 1,1 kg.Davon entfallen auf die Lok 830 Gramm.Leider kann ich nur in der Ebene auf meiner Bodenbahn testen.
Aber einen Kohlezug mit 34 europäischen Waggons (aus Deutschland,Frankreich und Luxemburg) und insgesamt 114 Achsen,der sonst von einer Doppeltraktion
zweier DB 150 er (je eine von Roco und Piko) gezogen wird, konnte das Modell scheinbar mühelos anfahren und ziehen.Vermutlich den Haftreifen sei Dank ohne
jede Tendenz zum schleudern.
Auch die solo Fahreigenschaften sind erstklassig.Langsam ohne Rucken setzt sich die Lok in Bewegung bis zur subjektiv angemessen erscheinden Vmax.
Mein GFN Tachowagen ist leider kaputt, so dass ich nicht objektiv messen kann,aber das Modell erscheint auf keine Fall zu schnell unterwegs zu sein.
Bei plötzlicher Stromunterbrechung rollt es noch fast eine Loklänge aus.
Hier noch einige Bilder dazu:
Die Bildqualität bitte ich zu entschuldigen,das trübe Wetter und meine Lampenausstattung in der Behausung
lässt kaum besser belichtete Bilder zu.
Schreibfehler bitte ebenso, bei einem so ausfürhrlichen Text übersieht man das ein oder andere .
Die dem Vorbild entsprechenden Wassertender sind übrigens von Scale Trains.
mfG