Palouse Avenue Industrial District

  • Ich werde den zukünftigen Fortschritt meines Projekts Palouse Avenue Industrial Railroad nun hier statt im Weekly Work Report vorstellen.

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    Zunächst mal ein paar Daten & Fakten:

    • Die finale Ausbaustufe wird 4 Meter lang und aufgebaut auf meiner sehr ordentlich beleuchteten Präsentierfläche in einem "gepimpten" IKEA Ivar-Regal
    • Keine Kompatibilität zu FREMO americaN industries
    • Hohe Kästen, um zum einen später Wagenkarten notfalls auch unterhalb der Weichen-Stellstangen abstellen zu können und zum anderen auf eine für mich angenehme Schienenoberkante von ca. 1400 mm zu kommen. Im FREMO fühle ich mich nämlich bezüglich des Blickwinkels gegenüber den weniger großgewachsenen Mitspielern echt benachteiligt :).
    • Modularer Aufbau für kürzere Aufbauvarianten, vielleicht mal im Rahmen einer Ausstellung o.ä.
    • Volle Betriebstauglichkeit mit zwei Segmenten mit zahlreichen Spots auf dem östlichen Segment: Kühlhaus hinten links zwei Spots, große Fabrik drei Spots, Kopf-Seitenrampe vorn links zwei Spots und Ladestraße ein Spot. Das Abschluss-Segment hat zwei Spots.
    • Gleisabstand auf dem Yardmodul im Osten durch Kürzen den abzweigenden Stränge der Weichen auf 28mm reduziert (von 32 mm Standard bei Atlas Code 55).


    Betriebskonzept:

    • Es ist kein Schattenbahnhof vorgesehen, zu "Betriebsbeginn" wird die Übergabe-Einheit direkt im Yard aufgestelllt und bezettelt
    • Es gibt nur das Umfahrgleis auf dem östlichen Segment, so dass im kleinen Yard zunächst die Sortierung nach "Zustellrichtung" der Anschließer erfolgen muss


    1. Zu Beginn einer Betriebssitzung werden die auf dem Siding und dem "Main" stehenden eingehenden Wagen auf beide Yardgleise nach "von Osten" und "von Westen" anzufahrenden Anschlüssen sortiert. Belegte Gleise sind dann die beiden mittig liegenden Stumpfgleise Yard 1 und Yard 2
    2. Anschließend werden alle abgehenden Wagen von den "von Osten" anzufahrenden Anschlüssen abgezogen und in dem Siding abgestellt. Die Lok läuft anschließend um. Belegte Gleise: Siding, Yard Track 1, Yard Track 2.
    3. Alle abgehenden Wagen von "von Westen" anzufahrenden Anschlüssen werden gesammelt und auf dem "Main" abgestellt. Belegte Gleise: Siding, Main, Yard Track 1, Yard Track 2.
    4. Nun können die eingehenden Wagen für die "von Westen" anzufahrenden Anschlüsse zugestellt werden. Belegte Gleise: Siding, Main, Yard Track 1
    5. Umrangieren der abgehenden Wagen von dem Siding auf das freies Yardgleis. Belegte Gleise: Main, Yard Track 1, Yard Track 2.
    6. Umrangieren der eingehenden Wagen für die "von Osten" anzufahrenden Anschlüsse auf das "Siding". Belegte Gleise: Siding, Main, Yard Track 2
    7. Umrangieren der abgehenden Wagen von dem "Main" auf das freies Yardgleis. Belegte Gleise: Siding, Yard Track 1, Yard Track 2
    8. Nun kann die Lok um die auf dem "Siding" stehenden eingehenden Wagen für die "von Osten" anzufahrenden Anschlüsse umlaufen und sie den entsprechenden Kunden zustellen. Belegte Gleise: Yard Track 1 und Yard Track 2
    9. Abschließend müssen die abgehenden Wagen noch zu Blocks entsprechend den Zielfarben (siehe americaN-Norm) sortiert werden, beispielsweise Rot/Gelb/Grün und Blau/Orange/Grau/Schwarz

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  • Die Gleisverlegung ist abgeschlossen ist abgeschlossen, es fehlen jetzt noch die mechanischen Weichenstelleinrichtungen. Aber provisorisch geht es auch mit der Fingerspitze!
    Gestern Abend konnte ich dann die erste Betriebssession durchführen. Acht Wagen "rein", zehn "raus". Das ganze dauerte über eine Stunde. Der Knackpunkt ist bei der gestrigen Wagenmenge die zur geringe verfügbare "Zieh-" Gleislänge nach Westen, um die Übergabe wieder nach Osten abfahrtbereit zu machen. Ich werde also schnellsten noch das zweite Segment von links im Gleisplan angehen, dann sind die zehn Wagen kein Problem.


    Das Rangieren habe ich erstmals mit einer Switchlist gemacht. Das gefällt mir grundsätzlich sehr gut, das Formular muss ich noch etwas verbessern und werde es dann hier mal ausführlicher vorstellen.


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  • Switchlist

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    So sieht sie aus, meine Switchlist für den Palouse Avenue Indistrial District. Ich finde, sie sieht ganz "railroady" aus. Auf einem DIN A4-Blatt habe drei davon Platz.

    Die Spokane Terminal RR ist eine fiktive Kooperation mehrerer Bahngesellschaften, welche den Bahnknoten Spokane, WA bedienen. Somit kann ich ohne Erklärungsnot Loks der UP, GN, MILW etc. einsetzen.

    Anmerkung zu den Spalten:

    • In der #- Spalte trage ich nur die drei letzten Stellen der Wagennummer ein. Der (Car-) Type ist eine große Hilfe zur Identifizierung des Wagens.
    • Das "Loaded"-Feld ist eigentlich "nur so" drauf, wird jedoch angekreuzt, falls der Wagen gedacht beladen abgeht oder ankommt. Betrieblich hat das Kreuzchen keine Auswirkung.
    • Bei "Received from" trage ich den Versender des Wagens ein, bei "Remarks" dann willkürlich "E" (eastbound) oder "W" (westbound), um zuletzt die ausgehenden Wagen nochmals Blocken zu "müssen".
    • Bei "Deliver to" wird entsprechend der Empfänger eingetragen. Falls ein Empfänger mehrere Spots hat, wird bei "Remarks" ein Hinweis darauf eingetragen, z.B. "Door1" o.ä.
  • Hallo, das Konzept und der Bau gefallen mir gut.

    Wie generierst Du Deine Fahraufträge? Auf meiner Z-Anlage fahre ich mit selbst gemachten Wagenkarten und möchte das nicht mehr missen.

    Baust Du noch ein paar "Schikanen" ein wie Gleissperren oder extra zu sichernde BÜs?


    Viele Grüße, Steffen

  • Hallo Steffen,


    Wagenkarten für mein Rollmaterial habe ich für den Betrieb bei FREMO americaN, aber ich wollte die vorbildlicheren Switchlists mal ausprobieren. Grundsätzlich gefällt mir das sehr gut bei einem solch kleinen Layout, da man auf einem Stück Papier alle Infos für die Betriebssession hat und ich meine eigenen Wagen auch sehr schnell anhand der Bahngesellschaft und der Nummer identifizieren kann.
    Wohin welcher Wagen wann geht und was mitgenommen wird, entscheide ich spontan beim Ausfüllen der Switchlist. An den Gleisen mit mehreren Spots kann man auch einen Wagen mal stehen lassen, weil der Be- und Entlade-Vorgang noch nicht abgeschlossen ist.

    Da ich nicht zu jeder Betriebssesssion das Rollmaterial wechseln muss, könnten beispielsweise auch vier Switchlists immer wieder durchgespielt werden. Ein bisschen Abwechslung kommt über die Reihenfolge der Wagen bei der "Startaufstellung" rein und ich werde nicht jeden Tag eine Session durchspielen, so dass es mich nach vielleicht einer Woche nicht unbedingt stört, die selben Wagen den selben Kunden zuzustellen.

    Bezüglich "Schikanen" könnte ich mir vorstellen, die Tore an den Fabriken irgendwie funktionsfähig zu machen. Wobei funktionierende Rolltore in N aufgrund der Physik (für mich) definitiv nicht machbar sind. Eher vorstellbar wäre es, die Rolltor-Attrappen linear zu bewegen, wenn genügend Platz nach oben ist. Noch geschickter wäre evtl. eine Rotation um einen Drehpunkt auf dem Boden der gegenüberliegenden Hallen-Seite. Zwei Drahtbügel links und rechts oben am Tor, die nach hinten abgewinkelt zum Hallenboden verlaufen wären da evtl eine einfach machbare Lösung... Im Prinzip möchte ich ja nur die Zustände offen und geschlossen darstellen. Wie sich der Bewegungsablauf darstellt wäre eher unwichtig.

  • Hej Bernd,


    da es dir auf den genauen Bewegungsablauf nicht ankommt, bau doch ein Schwenktor, dessen Drehpunkt möglichst weit unten, in Höhe der SOK, ist. Also Schwenkradius = lichte Höhe der Durchfahrt.


    Gerald

  • Hi Gerald,


    je weiter der Drehpunkt jedoch weg liegt, desto weniger lichter Raum wird überstrichen. Im George Roberts-Printing könnte das so ungefähr so aussehen und ein 50 ft -boxcar ginge gerade noch so rein. Weitere Vorteile: das "Gestänge" wäre in geöffnetem Zustand weitgehend außer Sicht und das Schließen erfolgt einfach durch Schwerkraft. Somit ließe sich das Tor durch einen Fadenzug anheben, der entsprechend einfach zu führen und umzulenken wäre.


    Kinematik_Tor.jpg

  • Hej Bernd,


    wenn das Gebäude so viel lichte Höhe innen hat, kann das Tor doch senkrecht nach oben gezogen werden. Das erscheint mir noch einfacher und es ist, von außen gar nichts zu sehen.

    Meine Skizze zu einem flacheren Gebäude stelle ich nachher ein. Da ist aber etwas vom Gestänge zu sehen.

  • Linearführung ist doch Sch... ! Zuviel Reibung, Gefahr des Verkantens etc. Und du bekommst weder eine weitgehend unsichtbare Führung hin noch kann das Tor so dicht von innen an der Innenwand abschließen wie bei einer Schwenklösung.

  • Ich hatte bei der Linearführung an Draht(-stifte) und Röhrchen gedacht, da dürfte nichts verhaken. Bloß richtig dicht bekommt man das so einfach nicht.

    Vllt. wäre ein Schwenktor mit einer Vertikalachse und dem Drehpunkt nahe an der Wand etwas. Das Tor sollte auf der Betrachterseite angeschlagen sein, dann dreht es aus dem Blickfeld heraus.

    Bei der von dir skizzierten Lösung wird es nicht einfach, es so zu justieren, dass es dicht schließt.

  • Der Linearführung würde ich auch den Vorzug geben. Man könnte auf das Tor innen eine Platte kleben, welche breiter ist und in den Führungen läuft. All deren Ecken werden abgerundet, wodurch sich die Reibung minimiert.


    Als versteckten Antrieb nimmt man einen Lüfter auf dem Dach. Den man von Hand dreht. Dies habe ich mal in einem Youtube-Video gesehen.

  • Als versteckten Antrieb nimmt man einen Lüfter auf dem Dach. Den man von Hand dreht. Dies habe ich mal in einem Youtube-Video gesehen.

    Das hat Thomas Klimoski auf seiner Georgia Northeastern in H0 so gebaut. Allerdings brauchst du dazu noch ein paar Teile von LEGO.

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Das hat Thomas Klimoski auf seiner Georgia Northeastern in H0 so gebaut. Allerdings brauchst du dazu noch ein paar Teile von LEGO.

    Jupp, der war's. Wiedergefunden auf Youtube.


    Zahnräder und Zahnstangen bekommt man auch woanders her. Oder auch nen Spindelantrieb mit einer Gewindestange welche über ein Getriebe mit guter Übersetzung angebunden ist. Eventuell per Zahnriemen.

  • Hallo zusammen,


    danke für eure Anregungen bzgl. des Toröffnungsmechanismus. Da sind ja sehr interessante Lösungen dabei :thumbup:. Mal sehen, wie ich das Problem letztendlich lösen werde.


    Zum aktuellen Stand des Projekts: heute habe ich den Einbau der mechanischen Weichenstell-Einrichtungen abgeschlossen und die Herzstücke polarisiert. Die Weichenantriebe sind wieder die "klassischen" Rieche-Antriebe, die auch in Appaloosa Junction verbaut waren und in meinem americaN-Schattenbahnhof Erehwyna Yard seit fast 20 Jahren klaglos ihren Dienst tun. Ich hatte da noch einige Exemplare u.a. aus dem im Jahr 2002 gebauten und nur ein halbes Jahr eingesetzten "Schneewitchensarg"-Schattenbahnhof (unten rechts elegant in den IVAR integriert) übrig und diese Antriebe nun wiederverwendet.


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    Die 4mm-Messingrohre habe teilweise einfach gekürzt und mit 5mm-Alu-Stangen verlängert. Diese könnten fallweise zum Transport des Segments schnell entfernt werden.


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    Jetzt genieße ich erst mal das langsame Rangieren frei von Stottern und Entgleisungen, bevor es mit dem Bau der Gebäude losgeht. Da fehlt noch einiges in meiner Werkstatt, vor allem an Evergreen-Platten und -Profilen, aber auch Acryl-Farben und Streumaterial. Aber da mir das Fahren ja mehr Spaß macht als das Bauen, eilt es damit auch nicht so sehr ;)...


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  • So, kurz vorm Jahresende mal der Stand der Dinge: ein weiteres Modul ist befahrbar, wenn auch die Anschlussgleise noch nicht final verlegt sind und die Weichenantriebe ebenfalls fehlen.


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    Die Ideen mit dem Schrottplatz im Vordergrund auf diesem Modul habe ich verworfen; ich wollte zumindest zwei Spots haben. Die von Faller stammenden Silos werden vielleicht Gerste für eine Brauerei zwischenlagern. Und sie sind ein schönes Ziel für Covered Hoppers. Das Gebäude-Mockup rechts daneben wird eventuell das Versandlager der Brauerei. Falls es jemandem irgendwie bekannt vorkommt: Vorbild ist das Geat Western Chemical Co. - Lagerhaus aus dem Kalmbach-Buch "H0 lineside industries you can build". Das Vorbild-Gebäude ist komplett mit Wellblech verkleidet. Mal sehen, was ich verwende. Evergreen Platte (mit 1mm viel zu dick, vor allem für´s Dach), oder das Metallmaterial von Builders in Scale. Oder vielleicht selbstgemachtes "Blech": https://www.brunelmodels.net/corrugated-iron-makers. Die Versandkosten von Australien sind allerdings abschreckend :rolleyes:...


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    Im Hintergrund wird es ein recht einfaches, aber großes Gebäude in schlichter Beton-Bauweise werden. Raster 60ft, mit zwei großen Toren, die auch das Be- oder Entladen von Hi-Cubes zulassen.


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    Das dritte Segment wird wohl als erstes gestaltete werden, da es da kein offenen Fragen mehr zu den Gebäuden gibt. Mit Mossgummi und Pappe als Gehsteig habe ich zur Veranschaulichung "g'schwind" die Straße gelegt. Rechts der Straße führt das Gleis in einem kleinen Einschnitt durch ein "Wohngebiet".


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    Die H0-Koniferen mit dem schrecklichen Plastik-Pflanzfuß hatte ich noch herumliegen. Sie wurden nachbearbeitet und deutlich schmaler geschnitten. Den Plastik-Pflanzfuß werde ich bei der finalen Pflanzung ersetzen. Mir geht es auch erst mal um den Eindruck insgesamt. Spokane hat schließlich ein ziemlich mediteranes Klima mit trockenen Sommern. Der meistverbreitete Baum in Spokane County ist wohl die Gelbkiefer (pinus ponderosa) ,große Laubbäume sind eher der landschaftsgärtnerischen Tätigkeit der "Siedler" geschuldet. Zu den "Häusle" noch ein paar Worte: das Country Cottage von Woodland enttäuscht mich ein bisschen, was die Gravur betrifft: die Bretterverkleidung und der Gesteinssockel sind alles andere als "scale", eigentlich schade für einen gar nicht so alten Bausatz. Warum haben Gebäudebausätze heute nicht die selbe Qualität diesbezüglich wie Rollmaterial oder Automodelle aus Kunststoff? Das Levittown-Haus von IMEX ist für ein fertig bemaltes Resin-Gebäude ganz nett ausgefallen. Interessant ist übrigen der reale Background zu diesem Gebäudetyp und was damit so alles zusammenhängt: https://ushistoryscene.com/article/levittown/


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    Hier zum Abschluß ein Gesamtüberblick über die 3,20m Rangierspaß

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