Zum Thema.
USA ist klar, Oberleitungen sind den Privaten zu teuer.
Warum baut z.B. die Bundesbahn nicht schon seit Jahren auch Nebenstrecken mit Oberleitung aus, warum immer da noch Dieselbetrieb? Alternativ gab es ja mal Akkutriebwagen. Warum wurde das aufgegeben?
Auch bei der DB müssen Kosten und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Bei Kosten von ca. 1,5 Mio. Euro bis 3,5 Mio Euro je Kilometer für eine Oberleitung wird man eine Nebenstrecke mit zwei bis drei Zügen pro Tag kaum elektrifizieren.
Auch der Akku ist nicht in Vergessenheit geraten. Stadler hat 2018 einen Flirt Akko vorgestellt. Er ist 140 km/h schnell kann unter Fahrdraht und mit Akku fahren. Reichweite mit Akku ist ca. 185 km, die Aufladung erfolgt unter Fahrdraht. Das Land Schleswig-Holstein hat 55 zweiteilige Züge bestellt. https://de.wikipedia.org/wiki/Stadler_Flirt#Flirt_Akku
Stadler liefert auch einen Flirt H2 mit Wasserstoff-Brennstoffzelle an die San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA). Er soll 130 km/h schaffen.
https://www.stadlerrail.com/me…ng%20flirt%20sbcta_de.pdf
Mit Wasserstoff-Brennstoffzelle läuft bereits seit Dezember 2018 der Alstom Coradia iLint im Regelbetrieb auf den Strecken Buxtehude - Bremerhaven - Cuxhaven. 14 Stück gehen nach Niedersachsen, 27 nach Hessen. Weitere Strecken testen: https://de.wikipedia.org/wiki/Alstom_Coradia_LINT#iLint
Siemens entwickelt in Zusammenarbeit mit DB einen Wasserstoff betriebenen Regionalzug auf Basis des Mireo Plus:https://www.deutschebahn.com/d…erstoff-Zeitalter-5735960
Und auch auf dem Gebiet der Lokomotiven tut sich etwas. Toshiba in Kiel hat eie Lok mit diesel-elektrischem, elektrischem und Akku bzw Brennstoffzellen-Antrie vorgestellt: https://www.railwaygazette.com…emonstrator/48649.article
DB Cargo hat 50 in der Konfiguration diesel-elektrisch und Akku bestellt.
Ich denke andere werden nachziehen.
Warum Langstreckentransporte nicht wie in den USA grundsätzlich auf die Bahn?
Langstreckentransporte wie in den USA haben wir kaum. Meist bewegen wir uns unter 800 km (500 Meilen) und da ist Anteil der US-Bahnen am Frachtaufkommen nur gering, weil Lkw schneller und billiger sind. Ähnliches ist hier, wo noch ungleiche Randbedingungen dazu kommen. Außerdem fehlen die Streckenkapazitäten.
Was Autos angeht, so sind Elektroantriebe im Pkw-Bereich weiter vorangeschritten. Es ist halt einfacher mit den geringeren Leistungen umzugehen und die Anzahl ist größer. Aber im LKW Bereich gibt es Tests mit Akkus, Brennstoffzelle und Wasserstoffverbrennungsmotor (wie Ulrich schrieb hat Deutz gerade einen vorgestellt) und es gibt die alternativen Treibstoffe, die für Lkw sicher besonders geeignet sind.
Gruß, Volker