Märklin versucht es wieder mal...

  • Tja, schlimm ist das, ganz schlimm, wirklich schlimm, aber das allerschlimmste

    Nee, überhaupt nicht schlimm. Ist doch schön, dass Märklin, nur mit der Ankündigung von so einem Modell, hier so eine Diskussion anstößt und damit denjenigen eine Chance bietet, die ihr modellbahnerisches Selbstbild mit quasi-religiöser Ablehnung von Märklin (oder anderer Vorbildwahl oder anderer Spurweite oder anderer DCC-Technologie oder...) aufwerten.


    Bitte beachtet, dass ich nicht "aufwerten müssen" geschrieben habe, denn nötig hat das hier glaub ich niemand. Das wäre schlimm.


    MfG, Heiko

  • Ich muss Heiko natürlich voll und ganz zustimmen. Ein "Merkmal" der US Bahner war für mich immer, dass man mit mehr Weitblick als andere über den eigenen Tellerrand schaut und die die Toleranzschwelle viel wieter oben liegt als anderswo.


    Allerdings muss ich neidlos zugeben, das besonders unter den Märklinanhängern die Anzahl derer, die die gängigen Klischees sogar übererfüllen, besonders hoch ist.


    Die Firma Brima postet auf Facebook regelmäßig Pläne von Anlagen, die sie für Kunden entwerfen, 95% davon sind Märklin Anlagen, die sich um Grunde alle gleichen - Zweigleiseige Hauptstecke, mehr oder weniger großer Hauptbahnhof mit BW, abweigende Nebenstrecke mit Endbahnhof. So sieht die typisch deutsche Modellbahn aus. Sicher, es gibt Ausnahmen, Frank Mäule, auch hier im Forum, hat wunderschöne Landschaftsanlagen mit Märklin gebaut. Auch das gibts, ist aber leider selten...

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
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  • Ich kenne keinen Märklin-Bahner, daher sind meine persönlichen Erfahrungen hier weder positiv noch negativ geprägt, da ich seit Geburt ;) N-Bahner bin (Na gut und LGB, aber draußen).

    Die Ankündigung eines neuen Modells, Spurunabhängig und Herstellerunabhängig, finde ich immer interessant, da hier vielleicht neue Freunde der US-Modellbahn gewonnen werden können.


    Für das R1 Thema bin ich mit meinen 40 Jahren glaube ich einfach zu Jung und kann es nicht nachvollziehen warum man so etwas verwenden sollte.


    Mir erschließt sich auch nicht warum Leute in HO Kurvenradien verwenden, die in N schon diskussionswürdig sind...

    Zudem sieht ein zu enger Radius egal in welcher Spurweite immer nicht nach Modell sondern nach Spielzeug aus.


    Das US-Modellbahnthema empfinde ich auch nach einigen Jahren immer noch als exotisch.


    Welches Signal liegt eigentlich am dritten Leiter des 3-Leiter-Systems an?


    Leute, glaubt mir: :awg)

  • Welches Signal liegt eigentlich am dritten Leiter des 3-Leiter-Systems an?

    Die beiden Schienenprofile sind verbunden und bilden einen Pol, der Mittelleiter den anderen. Das war in analogen Zeiten einer der wenigen Vorteile, weil Du ohne jegliche Schaltung eine Wendeschleife aufbauen konntest.

    Micha



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  • Welches Signal liegt eigentlich am dritten Leiter des 3-Leiter-Systems an?

    Die beiden Schienenprofile sind verbunden und bilden einen Pol, der Mittelleiter den anderen. Das war in analogen Zeiten einer der wenigen Vorteile, weil Du ohne jegliche Schaltung eine Wendeschleife aufbauen konntest.

    Ah ok, ich dachte schon da wäre was fancy digitales für Rückmeldungen oder so verbaut... also auch ein normales 2-L-System mit redundantem 2ten Pol.

  • Ah ok, ich dachte schon da wäre was fancy digitales für Rückmeldungen oder so verbaut... also auch ein normales 2-L-System mit redundantem 2ten Pol.

    Es ist damit trivial einen Belegtmelder zu realisieren: Wenn die Aussenleiter verbunden sind, ist Rollmaterial da. Kann man sogar als fertiges Gleisstück kaufen.


    Das Kehrschleifen und Weichenpolarisierung keine Rolle spielen, kommt der Nutzerschaft sicher entgegen: Einfacher geht es nicht.

  • Ganz exakt hat in H0 Trix-Express tatsächlich 3-Leiter. Zwei getrennte Phasen und eine Masse.

    Beim Lionel Spur 0 Gleis ist es wie bei Märklin, die Schienen sind ein gemeinsamer Leiter, die Mittelschiene ist isoliert.

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    The situation is hopeless but not serious !

  • Ganz exakt hat in H0 Trix-Express tatsächlich 3-Leiter. Zwei getrennte Phasen und eine Masse.

    Ich bilde mir ein Trix hatte mit diesem "Feature" sogar mal geworben, weil man unter Einbeziehung der Oberleitung sogar 3 Züge unabhängig auf einem Gleis fahren lassen kann...

    Micha



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  • Ganz exakt hat in H0 Trix-Express tatsächlich 3-Leiter. Zwei getrennte Phasen und eine Masse.

    Ich bilde mir ein Trix hatte mit diesem "Feature" sogar mal geworben, weil man unter Einbeziehung der Oberleitung sogar 3 Züge unabhängig auf einem Gleis fahren lassen kann...

    Micha

    Das bildest du dir nicht nur ein

    Ich hatte als Kind ca. 1953 - 1961 Trix-Express. Funktionierte super. Mit dem TRIX-EMS-System ging das dann sogar mit 6 Züge unabhängig auf einem Gleis.

    Ich hab das nur da keine Oberleitung hatte mit 4 Zügen unabhängig genutzt.

    Gruß
    Jürgen
    US-Modellbahner seit 1975 in (N). Wechsel zu H0 und DCC 1998
    Vorbild war die Penn Central und Ihre Vorgänger (PRR,NYC,NH) in H0
    Jetzt Nebenbahn/Privatbahn und DB ex Heimatort ca. 1950 - 1960

    Einmal editiert, zuletzt von chessyger ()

  • Ah ok, ich dachte schon da wäre was fancy digitales für Rückmeldungen oder so verbaut... also auch ein normales 2-L-System mit redundantem 2ten Pol.


    Will Dir nicht zu nahe treten, aber:

    Super, das beste, das hier seit langen gepostet wurde. "fancy digitales für Rückmeldungen oder so"

    Alter, machtst Du wach, das gab es schon kurz nach der Weimarer Republik. 1935.

    Sorry, aber den konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.


  • Das ist noch eines der weniger schlimmen Exemplare die ich zur Reparatur auf meine Werkbank bekommen habe. Nicht mehr alle Radsätzen waren angetrieben.

    Es war auch am Rahmen herumgefeilt worden um durch den Küchentischradius zu kommen. Als Folge dessen ist eine Gelenkwelle herausgefallen (sind auch nur technische Teile die ihre Grenzen haben).



    Hier sind noch alle Geländer vorhanden und auch nicht so arg verbogen. Ich habe auch schon Ath. Blue Box auf der Werkbank gehabt da waren selbst die stabilen Metallgeländer platt gebogen.


    Dann die Frage warum man diese Kurvenradien verwendet.

    Um das zu beantworten muß der Horizont weiter gefasst sein. Hier zurück bis in die historischen 1930er Jahre.

    Damals kamen die ersten sog. Tischbahnen auf. Die bis dahin kleinste Spurweite wurde als "0" bezeichnet und erlaubte den Aufbau wegen Platzbedarf in der Regel nur auf dem Fußboden. Die Tischbahn sollte dagegen auch auf einem Tisch aufgebaut werden können. Sie mußte daher von der Baugröße und Spurweite noch einmal halbiert werden, also eine halbe Spur0. Daher kommte dann auch die Bezeichnung Halb Null oder abgekürzt H0.

    Nun begab es sich aber, daß die Tische, namentlich die Küchentische damals schon in der Breite genormt waren. Das waren 80cm an der Schmalseite, die Länge konnte varieren, je nach Familiengröße und Platz in der (Wohn-)Küche.


    Führt man jetzt diesen Gedankengang des Aufbau eines Gleiskreises oder -Ovals auf einem 80 cm beiten Tischs zu Ende, so ergibt das als Resultat den berühmt berüchtigen 360mm Radius.

    Also waren gebogene Gleise mit 360mm Radius in allen Anfangspackungen enthalten. Eagal ob Märklin, Trix Express oder Fleischmann, alle haben sie sich an diesen Abmessungen orientiert um tauglich für den Küchentisch zu sein.

    Aus praktischen Erwägungen heraus hat man den 360° Vollkreis in 12 Abschnitte a' 30° unterteilt. Damit ergab sich dann auch die Weichengeometrie. Die Weichen sind im geraden Strang genau so lang wie 1 gerades Gleisstück und haben im abzweigenden Strang genau den gleichen Radius und die gleiche Länge wie ein gebogenes Gleisstück; fertig ist der 30° Abknickwinkel.

    Damals war die elektrische Eisenbahn ein reines Kinderspielzeug. Daher waren Lokomotiven und Wagen nur grob stilisiert dem Vorbild nachempfunden; eine BR01 ware ein kurzer B-Kuppler mit kurzen 2-achsigen Tender dahinter und 4-achsige Schnellzugwagen hatten eine Länge von nur 14cm. Mit diesem an den engen Gleisradius angepassten Rollmaterial war ein problemloser Betrieb möglich.

    Nur die Ansprüche an das Rollmaterial wuchsen, größerer Wiedererkennungswert, bessere Nachbildung des Vorbilds, mehr Maßstäblichkeit etc.

    Aber was nicht mitwuchs waren die Gleise. Hier blieb alles beim alten.

    Selbst bei Märklin/Trix gibt es Heute schöne maßstäbliche Modelle die den Vergleich nicht zu scheuen bräuchten wären da manchmal nicht so merkwürdige Kompromisse für die Traditionsradien und das hauseigene System der Stromzuführung.

    Und immer noch werden Gleissyteme neu angeboten deren o.a. Geometrie aus der Mitte der 1930er Jahre stammt. Ironisch sage ich, die sind damals vom RMfS (Reichsministerum für Spielzeuge) genehmigt worden.


    Die Stromzuführung durch einen Mittelleiter hat ihre Ursachen darin, daß die Entwicklung der Kunststoffe damals Ende der 1920er / Anfangs der 1930er Jahre noch in ihren Anfängen war. Trix war der erste der isolierte Räder aus Kunststoff fertigte. Das damals das sehr spröde Bakelit bedingte denn die überdimensionierten Spurkränze der Trix Loks und Wagen um hier überhaupt eine für den Gebrauch ausreichende Stabilität zu erhalten.

    Bei den Blechgleisen der Uhrwerksbahnen konnte die zusätzlich benötigte 3. Schiene für die Stromzuführung mit Abschnitten von Pappstreifen auf den Schwellen isoliert befestigt werden. Das war bis zum Produktionsende der Märklin M-Gleise noch der Fall.


    Und wie das mit Traditionen so ist, es wird zäh daran festgehalten. Selbst wenn die Gründe dafür schon lange und längst weggefallen sind und selbst wenn die Tradition damit obsolet geworden ist.

    Es spielen noch andere Faktoren mit, wie z.B. die Haßliebe des Deutschmodellbahners zu seinem Gleissystem (hier im Forum schon ausführlich diskutiert).

    Ich kann das nur beobachten, zur Kenntnis nehmen, meine Schlußfolgerungen daraus ziehen und meinen Kommentar darüber abgeben.

  • Bin am überlegen die Fotos wegen Körperverletzung zu zensieren...

    || :P

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  • Mal eine unangenehme Frage:


    Wer fährt denn hier Murkslin...Märklin...sorry???

    Die Frage ist nicht unangenehm. Tatsache ist das es immer wieder Märklin Fahrer gibt, die unbedingt US-Modelle fahren wollen.

    Beispiele gibt es hier genug.


    PS Wobei es schon passieren kann, das dabei eine 100% Kompatibilität zum Märklin-System vorausgesetzt wird.

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  • Auch dieses Jahr machen sie weiter, mit NS 8102, der PRR heritage Lok, in limitierter Auflage, Märklin 1500 Stück, Trix 300 Stück.
    Und der ankündigung einer Sammelserie, sie wollen also wohl die ganzen Heritage Loks durchnudeln in den nächsten Jahren.

  • Wieviele Heritage Engines hat die NS? 20, in Worten ZWANZIG, je 10 von EMD und GE...

    Viel Spass und naja, vielleicht hat Märklin ja die SD70ACe Formen von MTH :weg:


    EMD SD70ACe

    #1065 Savannah and Atlanta

    #1066 New York Central

    #1067 Reading

    #1068 Erie

    #1069 Virginian

    #1070 Wabash

    #1071 Jersey Central Lines

    #1072 Illinois Terminal

    #1073 Penn Central

    #1074 Lackawanna


    GE ES44AC

    #8025 Monongahela

    #8098 Conrail

    #8099 Southern

    #8100 Nickel Plate Road

    #8101 Central of Georgia

    #8102 Pennsylvania

    #8103 Norfolk and Western

    #8104 Lehigh Valley

    #8105 Interstate

    #8114 Norfolk Southern (original)

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  • Das Label "limitiert" veranlasst den durchschnittlichen Murkslin-Sammler aber halt zur sofortigen Plünderung seines Kontos...selbst wenn der Schrott auf 5 Millionen Exemplare limitiert ist. :weg:

    Im letzten MEB war eine Vorstellung der ES44 - gruselig, wenn man sich die Bilder genau anschaut: eine Beule im seitlichen Umlauf und die vorderen und hinteren Umläufe scheinen komplett schief zu sitzen - und das zu Preisen , für die man fast 2 US-Premium-Modelle bekommt... :patsch2:

    Und wenn Ulrich´s Vermutung stimmt , kommen da auf die beinharten Sammler Ausgaben von fast 10.000 Euro zu - Kleinigkeit halt... :evil2:

    beavisJörgen beavis

    "DUMMHEIT HAT EINE FARBE."

    Wer Frieden will , liefert Diplomaten - keine Waffen !

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