Hallo zusammen
Erst mal ein gesegnetes neues Jahr!
Hier für einmal einen Zwischenstand der Arbeiten an einem Keymodell eines Early Chalengers. Das Modell ist ziemlich schnodrig gebaut worden. Kein Modell, das man einfach auf die Schienen stellen kann! Die Detaillierung ist für diese Zeit ( ca. 1970-80) recht gut. Aber vieles ist falsch und schief angebracht. Einzig die Front habe ich so gelassen. Um die etwas schrägen Winkel zu körrigieren, hätte ich das meiste wohl zerstört. Sehr schwierig ist das Auffinden von hochauflösenden Fotos, die brauchbar sind, um eine Version möglichst authentisch nach zu bauen. Einiges muss halt nach technischem Wissen rekonstruiert werden. Immerhin, das meiste sollte jetzt stimmen. Meine Version ist der Serie 3930 – 3939 angepasst worden. Es gibt wesentliche Unterschiede innerhalb der ganzen Baureihe! Frühere hatten andere Dampfleitungen zu den vorderen Zylindern. Bei einigen ist ein anderes Vorwärmersystem montiert, die vorderen Öler fehlen. Der Verlauf der Leitungen sind unterschiedlich.
Es gibt zwar Modelle von PSC im Bereich 1500.- -2000.- CHF. Ein Vergleich mit ihnen zeigt natürlich feinere Fittings und exaktere Bauweise. Aber einige Details habe ich sogar noch ergänzen können, die den Luxusmodellen fehlen. Die Leitungsansätze zwischen Lok und Tender. Einige Leitungen des Vorwärmers, oder die Laufsteghalter, als Beispiele.
Nun zu meinen Arbeiten:
Der Kohlenkasten ist neu. Die Kaltwasserpumpe war komplett falsch montiert, die Leitungen irgendwie angewurstelt. Desgleichen der Injektor. Ich musste ihn durch einen Neuen Ersetzen. Alle Speiseleitungen wurden neu angebracht und korrekt verlegt nach Fotos. Bei der Heisswasserpumpe habe ich Leitungen ergänzt und die Speiseleitung neu aufgebaut. Das Cab kann abgenommen werden. Bequem, um später die Inneneinrichtung zu bemalen. Schwierig war die Gestaltung der Leitungen unter dem Cab, damit die Befestigungsschrauben noch eingesetzt werden konnten. Die Druckluftleitungen wurden ebenfalls neu verlegt und mit Fittings ausgestattet. Da der vordere Rahmen wie beim Original ausschwenkt muss man beim Ergänzen von Leitungen und Details immer austesten, ob die Beweglichkeit nicht behindert wird…. Interessant ist der mit Druckluft angetriebene Glockenklöppel. Die Glocke ist fest eingebaut. Gut sichtbar ist die Druckluftleitung oben an der Glocke. Stromkabel und Verteiler wurden ergänzt. Laufsteghalter wurden aus feinen U- Profilen gebildet.
Technisch habe ich die beiden Drehgestelle so Umgebaut, dass die Achsen problemlos herausgenommen werden können. Ich hasse diese fixen Montagen. Auch die Gewichtsballance zwischen den Rahmen musste durch veränderten Federdruck der Auflagen angepasst werden.
So, das wären die wichtigsten Änderungen.
Maches ist mangelhaft an diesen, wenn man so will billigen Messingmodellen. Sicherlich nicht für Dauerbetrieb geeignet, da man keine Ersatzteile bekommen kann!
Nun zu den Kosten: Das Modell habe ich für CHF 350.- erstanden, mit etlichen Schäden versehen.
Rechne ich noch (grosszügig) 100.- dazu für die zusätzlichen Fittings und Messingdraht dazu bekomme ich ein Modell, dass optisch gleichwertig mit den PSC Modellen ist, die ein Mehrfache kosten. Ich weiss nicht einmal, wie es mit den Laufeigenschaften solcher Supermodelle ist.
Noch muss ich den Tender «behandeln» aber mir gefällt dieser «kompakte Dampfhammer» schon jetzt. Viel besser als der allseits bekannte Challenger und der Big Boy der letzten Versionen. Märklin, Trix, Athearn und andere haben die beiden letzteren alle im Sortiment. Ich persönlich finde diese Modelle Formmässig etwas ausgelutscht. Sie sind zu allgegenwärtig.
Die H8 der C&O oder die Duluth & Iron Range 2-8-8-4 wirken von Vorne richtig Wuchtig mit ihren dicken Kesseln. Sie waren auch um einiges stärker als der Big Boy!
Hier der Frontvergleich:
Hier das Ursprungsmodell
Nach dem Umbauen. Viele Details sieht man erst beim genaueren betrachten.
Die Rückseite mit der neuen Verrohrung
Mit herzlichen Grüssen Martin Bogie